Erynn ignorierte das Gemaule ihres Begleiters. Das Vögelchen zirpte ihr mittlerweile mit beeindruckender Lautstärke ins Ohr und pickte nach einer weißen Haarsträhne. Sie hob die Hand und ließ das kleine Wesen daraufhüpfen. Es schüttelte sein Gefieder, als wäre es empört über die Untätigkeit der beiden Reisenden, flog eine weitere Schleife und kehrte dann zurück. „Arranges, so benimmt sich doch kein Vogel...?“ Sie betrachtete das Tier genauer. „Du bist doch nicht irgendwo gegengeflogen, daß du so seltsame Sachen machst?“ murmelte sie ihm zu. Schließlich zuckte die Elfin die Achseln. Sie konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, daß der Vogel ihr irgendetwas mitteilen wollte, aber so wie es aussah, hatten sie gerade ohnehin jede Menge Zeit und sie war neugierig, warum er sich wohl so völlig umgekehrt zu jedem natürlichen Instinkt verhielt. Außerdem war er gerade die eindeutig angenehmere Gesellschaft.
Vorsichtig folgte sie ihm in südliche Richtung, als er eine weitere Runde drehte. Ihre behutsamen Bewegungen waren gar nicht nötig, stellte sie fest. Das Vögelchen schien entschlossen, sich nicht beirren zu lassen. Sie war so fasziniert, daß sie Zeit und Umgebung völlig vergaß, während es von Ast zu Ast flatterte und zwischendurch immer wieder zu ihr zurückkehrte. Irgendwann blieb es in einem niedrigen Busch sitzen und stimmte ein länger andauerndes Gezwitscher an. Erynn hätte schwören können, daß es begeistert klang...