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Fossil
Bleichersweg => Orangene Straße
Ein wenig angewidert von dem seltsamen Zeitgenossen beeilte sich Erynn, dem Beschwörer zu folgen. Sie schlugen sich tiefer in die Wälder, weiter bergan. Das also war Bleichersweg... hervorragend. Nicht, daß es ein Verlust gewesen wäre, diesen Ort nicht zu kennen. Mißmutig sah sie auf und blickte den vermuteten Weg entlang. Es geht schon wieder in die Berge! Der letzte Ausflug dahin reicht mir bis heute völlig.
Ihre Gedanken wurden unterbrochen, als der Fuchs vor ihr plötzlich erschrak und ins Rutschen geriet. Sie fluchte und sprang zur Seite. Das Pferd schlitterte vielleicht vier Schritte den Hang hinab, bevor es zitternd zum Stehen kam. Die Eisen schlugen Funken auf dem felsigen Boden. Es dauerte eine geraume Weile, bis der Hengst zum Weitergehen bereit war. Na großartig. Und wir sind noch keine Stunde unterwegs. Wenn das so weitergeht, wird das ein sehr langer Tag...
Es wurde ein langer Tag. Bis sie schließlich die Orangene Straße erreichten, war es Abend geworden und Zwei- wie Vierbeiner waren trotz des kühlen Wetters klatschnaß geschwitzt, obwohl sie effektiv nur deprimierend wenig Wegstrecke zurückgelegt hatten. „Genug für heute“, meinte Arranges sichtlich entnervt, und so schlugen sie ihr Lager etwas abseits des Weges auf und rieben die Reittiere trocken. Der Rotfuchs hatte eine leichte Schwellung an der linken Fessel des Hinterbeins, lahmte aber nicht. Trotzdem opferte der Kaiserliche einen Heiltrank und benetzte einen Umschlag damit, den er dem Pferd um das Bein wickelte.
Als sie sich endlich am Feuer niederließen beschloß die Elfin, für das letzte Tageslicht eine sinnvolle Verwndung zu finden. „Wie wäre es“, fragte sie ohne Einleitung, „wenn du mir jetzt zeigst, wie daedrische Zeichen gelesen werden?“ Der Beschwörer warf ihr einen Blick zu, der ungefähr so motiviert wirkte wie ein verkaterter Tagedieb. „Muß das heute sein?“ Erynn zog eine Augenbraue hoch. „Nein, nicht unbedingt“, antwortete sie und zog die Windwandlerrolle unter ihrer Rüstung hervor, entfaltete sie und hielt ihm das Pergament unter die Nase. „Aber wenn ich dieses Ding schon mit mir rumschleppe, sollte ich wenigstens ungefähr wissen was draufsteht, oder?“ Sie gab sich Mühe, wirklich. Doch nach einigen Augenblicken war es ihr schlicht unmöglich, das Grinsen noch weiter zu verbergen.
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