Erynn protestierte nicht, als Arranges schon nach relativ kurzer Zeit entschied, daß sie ihren Weg in deser Nacht nicht weiter fortsetzen würden. So ganz wiederhergestellt war sie noch lange nicht, wenngeich die Schmerzen verschwunden und durch einen leichten, konstanten Druck auf den verwundeten Stellen ersetzt worden waren. Die Heilmagie, welche ihren Körper gezwungen hatte, sich weit schneller als es natürlich war zu regenerieren, ließ sie ziemlich erschöpft zurück.
Sie fuhr hoch, als sie ein Geräusch aus den Büschen neben ihr vernahm. Ein Waldelf kam schlitternd vor dem Kaiserlichen zum Stehen, etwa einen Kopf kleiner als sie selbst und durchtrainiert wie ein Rennpferd. Schweiß schimmerte auf Schläfen und Hals, die nachtschwarzen Augen glänzten fiebrig. Er war längst jenseits von Erschöpfung und Schmerzempfinden.
Fassungslos hörte sie mit an, was der Mer zu berichten hatte. Für sie selbst war alles ziemlich verwirrend, so gut kannte sie die Strukturen innerhalb der Gathering noch nicht. Sie verstand jedoch genug um zu begreifen, daß sich die Befürchtungen, welche sie schon die ganze Zeit über die Abtrünnigen hegte, jetzt zu bewahrheiten schienen. Arranges indes erfaßte das Ausmaß dessen, was vor sich ging, scheinbar ziemlich genau. Ein Blick in sein Gesicht offenbarte ein Entsetzen, wie sie es bei ihm noch nie gesehen hatte. Der Bosmer verschwand, nachdem er seine Nachricht überbracht hatte, und sie waren wieder allein. Der Beschwörer sackte in sich zusammen.
Erynn beobachtete ihren Begleiter genau und behielt für eine Weile vorsichtiges Schweigen. Sie konnte nicht im Geringsten einschätzen, wie seine nächste Reaktion wohl aussehen mochte und befürchtete, mit einem falschen Wort den Kessel zum Platzen zu bringen. Dennoch, sie brauchte Antworten. Irgendwo dampfte die Kacke gewaltig, und sie steckte mittendrin. Schon wieder.

„Wer... wer ist Parlovar?“ fragte sie schließlich zögernd. „Wo ist dieses Anwesen? Und... wie gehen wir jetzt vor? Reiten wir hin, oder verfolgen wir weiter die Suche nach den Siegelsteinen?“