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Fossil
Skingrad
Hinkend schleppte sich die Dunmer zum Gildenhaus. Sie freute sich, wieder dorthin zu kommen, was sie der Einfachheit halber als Zuhause bezeichnete, und sei es nur für einen kurzen Zwischenstop. Angenehm vertraute Gerüche und Geräusche umfingen sie, als sie durch das Eingangsportal trat. Sie traf Bok Gro-Khuran im Speisesaal an, scheinbar war der Ork in der Skingrader Niederlassung hängengeblieben, ebenso wie sie. Er begrüßte die Elfin freudig, sah allerdings angesichts ihrer Erscheinung von einem kräftigen Schlag auf ihren Rücken ab. Stattdessen stellte er sich auf den unteren Treppenabsatz und brüllte nach Parwen, daß die Wände wackelten. Erynn lächelte in sich hinein. Ja, sie war wieder daheim...
Nach einigen Augenblicken kam die Waldelfe die Treppe heruntergeflitzt. Ihr freudiges Grinsen erstarrte, als ihr Blick den ihrer Freundin traf. Die Begrüßung fiel daraufhin eher pragmatisch aus: „Wie siehst du denn aus?!“ fragte die Bosmer konsterniert, zog einen Stuhl heran und ließ sich darauf fallen. Erynn winkte ab. „Eins nach dem anderen. Erstmal bin ich froh, wieder hier zu sein – auch, wenn ich wohl nur kurz bleiben werde.“
„Wieso? Hat dich die Wanderlust gepackt? Was hast du in den vergangenen Wochen eigentlich getrieben?“
„Jagen hauptsächlich. Bären und Wegelagerer.“ Nun, so ungefähr jedenfalls.
Parwen sah sie ungläubig an. „Wegelagerer. Du. Erynn ‚normalerweise-gibt-es-für-fast-jedes-Problem-eine-friedliche-Lösung’ Releth. Bist du betrunken?“
Sie grinste schief. „Nein. Aber ich wäre es gerne.“ Sie senkte die Stimme und warf sowohl der Bosmer als auch dem Ork einen Blick zu. „Hört zu, ich hab das Rumhängen nicht mehr ausgehalten. Also hab ich mir gedacht, daß ich auf eigene Faust losziehe... Sagt Ah-Malz nichts davon, daß ich mich hier langweile. Er grübelt auch so schon genug, und wahrscheinlich ist es ihm ohnehin klar...“ Zustimmendes Nicken. Der Ork verstand den Wink mit dem Zaunpfahl und besorgte Met, während Erynn ihre Freundin danach fragte, was in letzter Zeit in der Stadt geschehen war. Das Übliche: Die Weinlese war fürs erste durch, die Außenwände der Kapelle wurden gerade renoviert, vor der Stadt war ein Mord geschehen, für den man demnächst wahrscheinlich die Bäckerstochter aufknüpfen würde. Die Stadtwachen faselten in dem Zusammenhang irgendwas von ‚Eifersucht’. Vom Grafen hatte man nichts gehört oder gesehen. Skingrad blieb Skingrad.
„Und was ist jetzt mit deinem Arm passiert? Und... deinem Fuß?“ löcherte die Waldelfin sie nun, als Bok zurückkehrte und ihnen allen einschenkte.
Erynn zögerte. „Ein Oger. Zum Glück war ich nicht allein unterwegs, sonst würde ich hier nicht sitzen...“
„Wer hat dich denn begleitet?“
„Ein Abenteurer, dem genauso langweilig war wie mir...“
„Der Kerl, der vor ein paar Wochen hier war?“ schaltete der Ork sich ein.
„Mhm.“
„Was für ein Kerl?“ Parwen machte große Augen.
„Wie gesagt, ein Abenteurer...“
„Ach?“
Erynn hob abwehrend die rechte Hand. „Wenn du anfängst Gerüchte zu streuen, verhau ich dich!“
„Ja, sicher.“ Die Bosmer grinste.
Damit war das Thema erledigt. Die Dunmer erzählte ein wenig von der Gilde in Anvil und darüber, daß es dort im Zweifelsfalle genug zu tun gäbe, hörte sich im Gegenzug einige Geschichten des Orks an, der wohl in Skingrad bleiben würde, um Grünschnäbel im Nahkampf zu trainieren. Irgendwann, es war schon recht spät, erhob sich Erynn. Sie war längst nicht mehr ganz sicher auf ihren anderthalb Füßen, aber der Abend hatte nicht unerheblich dazu beizutragen, sie aus diesem seltsamen, fast traumwandlerischen Zustand zu holen, der sie befallen hatte als sie den Finger verlor und seitdem wie eine kalte Hand um ihr Herz lag. Parwen bestand darauf sie zu stützen, während sie auf ihr Zimmer ging. Bok sah sich das Schauspiel gefühlte fünf Herzschläge lang mit an, warf sich die Dunmer dann kurzerhand über eine massige Schulter und setzte sie vor ihrer Kammer wieder ab. Söldner waren einfach weniger kompliziert als Magier. Viel weniger. Wie praktisch.
Am nächsten Morgen machte Erynn sehr früh auf den Weg zur Kapelle. Sie wollte diese verdammte Sache hinter sich bringen, so lange sie noch im Halbschlaf war. Zögernd trat sie durch das reichverzierte Portal in das hohe Mittelschiff der Andachtshalle. Ihre Schritte hallten von den Steinfliesen wieder, und sie sah sich ein wenig ratlos um. Man verwies sie schließlich an eine junge Heilerin, welche die Elfin in eine kleine, aber angenehm warme und helle Kammer führte. Als die Frau die Bandagen um ihre Hand löste, hielt die Bogenschützin den Atem an.
Es sah... seltsam aus. Schmal wie die Hand eines Schreiberlings, trotz der Schwellungen, die noch um die Wunde herum waren. Wo der Feuerzauber das rohe Fleisch direkt berührt hatte, hatte es sich weiß verfärbt und mittlerweile eine rissige Kruste gebildet, die an mehreren Stellen näßte – natürliche Resistenz hin oder her. Erynn war einigermaßen entsetzt. Das ist ein Anblick, an den ich mich erst noch werde... gewöhnen... müssen. Sie schüttelte sich unwillkürlich. Die Heilerin versorgte die Verletzung, indem sie ihre Hände darumlegte und eine Art magischen Impuls aussandte. Die Dunmer spürte, wie sich das geschundene Gewebe regenerierte und wieder fest verknüpfte. Es war nicht unangenehm, auch wenn es einen Moment lang scheußlich juckte.
Ihr Unterarm wies zwei deutliche Knicke auf und begann höllisch zu schmerzen, sobald die improvisierte Schiene entfernt war. Erynn stellte sich gerade mental auf eine weitere Tortur ein, als die Klerikerin ihre Hände federleicht auch auf diese Stellen legte und ein hochkonzentrierter, abwesender Ausdruck in ihr Gesicht trat. Sie bewegte einzelne Finger ein wenig, und die Elfin spürte Knochenenden übereinanderschaben, nur für den Bruchteil eines Herzschlags, dann war es vorbei. Die Heilerin wies sie an, die Schiene noch eine Weile zu tragen, verfuhr mit dem Fußgelenk auf ähnliche Weise und entließ sie dann. Die Kriegerin forschte kurz im Gesicht der Frau. Ihr vorhin noch so frisches Antlitz wirkte jetzt erschöpft, als hätte sie bereits einen langen Tag hinter sich. Alles in allem war Erynn jedoch kaum eine halbe Stunde bei ihr gewesen. Magie, wunderte sie sich einmal mehr und schüttelte den Kopf. Mittlerweile wußte sie selbst, wie kräftezehrend der Umgang damit sein konnte, selbst wenn man dafür kaum einen Muskel bewegen mußte.
Zurück im Gildenhaus badete sie ausgiebig, vervollständigte ihr Ausrüstung und aß etwas. Dann legte sie sich schlafen, wenngleich der Mittag gerade erst vorüber war. Sie hatte es sich verdient, befand sie.
Erynn hob den Kopf, als ein dezentes Klopfen an ihrer Zimmertür sie weckte. „Wasn? ...Komm rein.“ Armand streckte den Kopf zur Tür herein. „Da ist ein Kaiserlicher, der Euch sprechen möchte. Er sagt, sein Name sei Arranges.“ Erynn ließ sich wieder auf die Matratze fallen und fuhr sich mit den Händen durchs Haar. Auch das fühlte sich seltsam an. „Sag ihm, ich bin unterwegs“, nuschelte sie undeutlich, erhob sich schließlich und quälte sich in ihre Rüstung. Die Handschuhe klemmte sie hinter ihren Gürtel. Den einen würde sie noch umändern müssen. Mit einiger Mühe und mehr Gefluche wickelte sie ihre Linke wieder in ein paar Leinenstreifen ein. Sie hatte sich den Rest des Tages redlich bemüht, den fehlenden Finger zu ignorieren, aber noch ertrug sie es nicht wirklich, ständig auf die Verstümmelung sehen zu müssen. Nachdem das erledigt war, klemmte sie ihr Gepäck unter den Arm und trabte die Treppe zur Eingangshalle herunter. Sie lächelte, als sie den Beschwörer erblickte, auch, wenn noch immer die Müdigkeit aus ihren Augen sprach. „Guten Abend“, begrüßte sie ihn. „Ich hätte dich heute gar nicht mehr erwartet.“ Dann winkte sie ihm, ihr aus dem Gildenhaus hinaus zu folgen. Was nun gesprochen werden würde, war nicht für die Ohren ihrer Söldnerkollegen bestimmt.
Geändert von Glannaragh (24.03.2011 um 19:20 Uhr)
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Legende
Skingrad -> Goldstraße
Der Himmel glühte bereits im Abendrot, als sie auf die Straße vor der Gilde traten. 'Nun, ich war mir selbst nicht sicher, ob ich dich heute noch aufsuchen sollte... du scheinst dich noch nicht wieder ganz erholt zu haben... Wir können auch gern noch eine Nacht in Skingrad bleiben...' Meinte Arranges besorgt. Die Dunmer lehnte ab. Sie beschlossen ohne großes Drumherum und trotz der hereinbrechenden Nacht loszureiten. Stumm waren sich beide einig, dass es wohl das Beste wäre, wenn sie die ganze Sache so schnell wie irgend möglich hinter sich bringen würden. Schließlich fehlte nur noch ein Siegelstein und mit der Hilfe des Argoniers hätten sie schon bald den nächsten Standort eines Tors.
Bis sie ihre Pferde geholt und Skingrad schließlich ganz hinter sich gelassen hatten, war die Sonne untergegangen und überließ den Himmel Masser und Sekunda. Der Kaiserliche fühlte sich nicht ganz wohl bei dem Gedanken, Erynn in ihrem jetzigen Zustand einfach weiterzuschleifen, aber er sagte nichts mehr dazu, es hätte ohnehin kaum Sinn gemacht, mit ihr darüber zu streiten. Skingrad war längst hinterm Horizont verschwunden, als Arranges kurzerhand entschied, dass sie für den Rest der Nacht rasten würden. Ein wenig abseits, südlich der Straße, schlugen sie ihr Lager auf. Als das Feuer endlich hell brannte und sie sich in den warmen Lichtkreis setzten, hörte Arranges plötzlich ein Rascheln im Gebüsch. Sein Kopf fuhr herum und blitzschnell war er auf den Beinen und hatte eine Hand am Schwertgriff. Im nächsten Moment brach ein Bosmer aus dem Unterholz hervor. Der arg auffällig sehnige Mer, gegen den Erynns Erscheinung eher wie die einer schlaffe Schnur wirkte, blieb wie angewurzelt vor Arranges stehen, stützte leicht vornüber gebeugt, die Hände auf die Oberschenkel und war schwer am Atmen, als hätte er gerade die Strecke zwischen Bruma und Leyawiin im Dauersprint zurückgelegt.
Der Fremde war gekleidet wie ein mehr oder weniger normaler Bürger. Eine recht eng anliegende Reiterhose in braun, dazu Läuferschuhe aus Wildleder, eine Gesteppte Weste und ein Gürtel in saftigem Grün, an welchem auf der einen Seite eine kleine Tasche und auf der anderen ein kurzer Dolch hing. Und als Arranges den Gürtel erblickte, entspannte er sich merklich. Ein Staffelläufer?! Einen von den Jungs habe ich das letzte Mal vor 4 Jahren gesehen... Nach einigen Minuten, in denen der Waldelf nur damit beschäftigt war, den wie es schien, enormen Sauerstoffbedarf seines Körpers zu decken, sah er endlich auf. 'Mentor Arranges...?' Der Nekromant nickte. 'Ich komme vom Anwesen Meister Parlovars...' Er sog noch zweimal gierig die Luft ein, bevor er weiterredete: 'Ich soll euch mitteilen, dass eure Hilfe dringend benötigt wird dort... Die Abtrünnigen... sie greifen Anwesen und Stützpunkte auf ganz Tamriel an... brennen nieder oder besetzen... töten alle, die sich ihnen in den Weg stellen...' Ein Ausdruck purer Verwirrung und Unverständnis zeichnete sich auf dem Gesicht des Kaiserlichen ab. 'Die... Abtrünnigen Meister greifen mit ihrem Gefolge Anwesen unserer Meister an?'
'Ja... meistens in der Nacht... und meistens in der Überzahl... Aus Himmelsrand und Hochfels kam schon seit mindestens zwei Wochen keine Nachricht mehr... die Gathering geht davon aus, dass hier bereits die Abtrünnigen gewütet haben, zudem auch bis jetzt noch kein Überlebender von den Anwesen und Stützpunkten von dort aufgetaucht ist...'
'Aber wie kann das sein?! Solcherlei offene Kampfhandlungen müssten doch die Legion auf den Plan rufen?' Der Magier konnte noch nicht recht glauben, was er hörte. 'Davon gingen auch die Großmeister zunächst aus, bis sich logischerweise von selbst schlussfolgerte, dass viele der Stützpunkte und Anwesen so sehr abgeschieden liegen, dass die Kämpfe kaum bis in wirklich zivilisierte Gegenden vordringen könnten...'
'Und warum verteidigt Meister Parlovar sein Anwesen nicht selbst? Er könnte es locker mit Botschaftern aufnehmen...'
'Er ist gar nicht dort... die Abtrünnigen greifen wie es aussieht, nicht wahllos an... sie haben die Kräfte der Gathering, nachdem diese zwar unendlich träge, aber endlich reagierte, bei den größeren und wichtigeren Anwesen gebunden, sodass jetzt an einigen kleineren Orten Schüler gegen Botschafter und Mentoren stehen... Das Anwesen des Meisters wurde vorletzte Nacht das erste Mal angegriffen... Meisterin Marie wurde als die Nächste informiert, aber von ihr kam bis heute keine Antwort... momentan sind wir, die Staffelläufer, auch die einzige Kommunikation zwischen den Stützpunkten, da die Botschafter in viele der Kampfhandlungen verstrickt sind...' Arranges schwieg einige Augenblicke, er konnte nicht fassen, was ihm soeben erzählt wurde. 'Wie alt sind diese Nachrichten?'
'Der Läufer kam gestern Mittag bei dem Anwesen an, seit dem bin ich unterwegs, nachdem es hieß, dass ihr hier zugegen sein müsstet und momentan der Einzige, der tatsächlich etwas ausrichten könnte... Mir wurde also der Umweg zu euch aufgetragen, bevor ich mich weiter nach Hammerfell bewege...' Der Beschwörer kam nicht umhin, den Bosmer bewundernd anzublicken. So eine Strecke in knapp 12 Stunden war mehr als beeindruckend. 'Wie sieht es dort im Moment aus?'
'Auf dem Anwesen? Vielleicht 10 oder 15 Schüler gegen 3 Botschafter, einen Mentoren und unzählige Novizen...' Arranges blieb nicht mehr als entsetzt zu keuchen. 'Es war reines Glück so wurde mir gesagt, dass sie den ersten Angriff abwehren konnten... allerdings glaube ich eher, dass es ein Anstechen war um zu sehen, wer das Anwesen verteidigt... ähnlich lief es anscheinend bei vielen der kleineren und aufgrund der vermuteten Strategie der Abtrünnigen, die ich schon zuvor nannte, eher schwach besetzten Stützpunkte ab...' Arranges sah mit leerem Blick zu Boden. 'Braucht ihr sonst noch Informationen, Mentor?'
'Nein... und danke, dass ich über die aktuelle Situation unterrichtet wurde...' Sagte Arranges abwesend. Der Läufer verlor keine Zeit und nach einem kurzen Wink war er auch schon wieder in der Nacht verschwunden.
Arranges ließ sich wo er saß auf den Boden plumpsen und sah immer noch geistesabwesend zu Boden. Wie kann das sein... was für einen Grund haben die Abtrünnigen, die Gathering vernichten zu wollen... und vor allem, woher nehmen sie plötzlich die Übermacht... es sind drei Meister und selbst wenn ihr Gefolge deutlich größer gewesen wäre, so kämen die Meister für sich genommen schon nicht gegen die Gathering an... Und wie kann es sein, dass sie noch Botschafter übrig haben, um sie trotzdem noch gegen Schüler zu schicken, wo sie doch einige mehr benötigen, um die gesamten Kräfte der Gathering andernorts zu binden...?!
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Fossil
Erynn protestierte nicht, als Arranges schon nach relativ kurzer Zeit entschied, daß sie ihren Weg in deser Nacht nicht weiter fortsetzen würden. So ganz wiederhergestellt war sie noch lange nicht, wenngeich die Schmerzen verschwunden und durch einen leichten, konstanten Druck auf den verwundeten Stellen ersetzt worden waren. Die Heilmagie, welche ihren Körper gezwungen hatte, sich weit schneller als es natürlich war zu regenerieren, ließ sie ziemlich erschöpft zurück.
Sie fuhr hoch, als sie ein Geräusch aus den Büschen neben ihr vernahm. Ein Waldelf kam schlitternd vor dem Kaiserlichen zum Stehen, etwa einen Kopf kleiner als sie selbst und durchtrainiert wie ein Rennpferd. Schweiß schimmerte auf Schläfen und Hals, die nachtschwarzen Augen glänzten fiebrig. Er war längst jenseits von Erschöpfung und Schmerzempfinden.
Fassungslos hörte sie mit an, was der Mer zu berichten hatte. Für sie selbst war alles ziemlich verwirrend, so gut kannte sie die Strukturen innerhalb der Gathering noch nicht. Sie verstand jedoch genug um zu begreifen, daß sich die Befürchtungen, welche sie schon die ganze Zeit über die Abtrünnigen hegte, jetzt zu bewahrheiten schienen. Arranges indes erfaßte das Ausmaß dessen, was vor sich ging, scheinbar ziemlich genau. Ein Blick in sein Gesicht offenbarte ein Entsetzen, wie sie es bei ihm noch nie gesehen hatte. Der Bosmer verschwand, nachdem er seine Nachricht überbracht hatte, und sie waren wieder allein. Der Beschwörer sackte in sich zusammen.
Erynn beobachtete ihren Begleiter genau und behielt für eine Weile vorsichtiges Schweigen. Sie konnte nicht im Geringsten einschätzen, wie seine nächste Reaktion wohl aussehen mochte und befürchtete, mit einem falschen Wort den Kessel zum Platzen zu bringen. Dennoch, sie brauchte Antworten. Irgendwo dampfte die Kacke gewaltig, und sie steckte mittendrin. Schon wieder.
„Wer... wer ist Parlovar?“ fragte sie schließlich zögernd. „Wo ist dieses Anwesen? Und... wie gehen wir jetzt vor? Reiten wir hin, oder verfolgen wir weiter die Suche nach den Siegelsteinen?“
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Legende
Dem Kaiserlichen schossen allerhand Gedanken durch den Kopf. Er versuchte die Lage irgendwie einzuschätzen, versuchte sich ein Bild davon su machen, was sinnvoll wäre, ob es sich lohnt, zum Anwesen zu reiten oder ob er besser daran täte, endlich den dritten Siegelstein zu holen... Wer war noch betroffen, vielleicht waren auch schon viele tot, die er kannte... was wenn Meister Juranos Anwesen ebenfalls angegriffen worden war... Und plötzlich wurden seine Gedanken von Erynns Worten einfach zerfetzt. Er schaute leicht verwirrt auf. 'Wir?!' Er schüttelte entschieden den Kopf. 'Wenn überhaupt ich... und ausschließlich ich... du wirst nach Skingrad zurückreiten...!'
Vor wenigen Wochen noch hätte Erynn zustimmend genickt, wäre auf ihr Pferd gestiegen und hätte sich im Gildenhaus verkrochen. Doch es war zu viel geschehen, um Arranges jetzt den Rücken zu kehren. Sie schüttelte ihrerseits nachdrücklich den Kopf. "Vergiß es. Ich lasse dich nicht allein gehen." Sie seufzte. "Ich stecke schon längst viel zu tief in der ganzen Sache drin, Beschwörer. Ich kann mich nicht einfach verpissen."
'Verdammt nochmal Erynn, die ganze Sache ist auch so schon schwer genug... mach es nicht noch schlimmer... du gehst zurück, weil ich über dich... verfüge... ja, verfüge... also bitte... sei brav, setz dich auf dein Pferd und mach dass du wegkommst!' An der Stimme allein war schon zu erkennen, dass es Arranges bitter Ernst damit war.
Sie schlug die Augen nieder und fühlte sich für einen Augenblick lang tatsächlich wie ein störrisches, ungezogenes Kind. Dann straffte sie ihre Gestalt und blikcte ihr Gegenüber ruhig an. "Du verfügst über mich, Arranges? Bist du dir so sicher, was das betrifft? Vielleicht mag die Gathering das glauben, und die Abtrünnigen auch... Verflucht, du sturköpfiger Hammel, ich will einfach nicht, daß du dich allein in eine Sache stürzt, die überhaupt nicht einschätzbar ist!" fauchte Erynn mit plötzlicher Heftigkeit. "Woher weißt du, daß dieser Bote echt war? Woher weißt du, daß es keine Falle ist? Die Abtrünnigen haben schon einmal versucht, dich in ihre Finger zu bekommen. Was sagt dir, daß sie ihre Methoden nicht ändern, um Erfolg damit zu haben?"
Der Kaiserliche zuckte zusammen und sah sie einen Moment nur fragend an. 'Ein weiterer Grund dafür, dass du nicht dabei sein wirst... ich will nicht verantworten, dich in diese missliche Situation noch weiter hinein zuziehen! Was du willst oder nicht willst, ist mir egal... das nächste Mal muss ich dir noch ein Bein abnehmen, aber davor würde ich mich eher in die nächstbeste Klinge stürzen... also bitte, verschwinde einfach...' Die letzten Worte sprach er nur noch leise.
"Arranges... wir wissen nicht, was vor sich geht. Nach allem, was uns bekannt ist, sind die Angriffe gezielt, effizient und vor allem schnell. Die Verräter kennen die Schwachstellen und wissen sie zu nutzen. Sie suchen sich Ziele aus, die nur wenig verteidigt sind, schlagen zu und verschwinden, bevor Verstärkung eintrifft."
Sie beugte sich vor, faßte das Kinn des Kaiserlichen mit festem Griff und zwang ihn dazu, sie anzusehen. "Ich weiß, du willst mich nicht in Gefahr bringen. Ich weiß das auch zu schätzen. Aber wenn du mich jetzt alleine fortschickst... wie lange, glaubst du, könnte ich mich gegen die Abtrünnigen wehren, wenn sie beschließen mich zu fangen und als Druckmittel gegen dich einzusetzen?" fragte sie mit gequälter Stimme. "Deine größte Schwachstelle im Moment... bin ich."
NEIN! Ich bin Mentor Arranges, ich habe nichts, was die Bezeichnung Schwachstelle verdient hätte! Der Nekromant machte sich grob vom Griff der Dunmer los und wich zurück. Man sah ihm deutlich an, dass er hin und her gerissen war. Einerseits sagte etwas in ihm mit Nachdruck, Erynn zu zwingen, nach Skingrad zurückzukehren, aber auf der anderen Seite haderte er mit sich selbst, da er irgendwo im Hinterkopf genau wusste, dass sie Recht hatte... 'Aber die Abtrünnigen... sie wissen nichts... was sollten sie mit dir als Druckmittel, ich meine... es... sie dürfen nicht... Es würde keinen Sinn ergeben, dich als Druckmittel zu verwenden...' Hatte er zuvor noch ganz genau gewusst, was er tun würde und wollte, so war er jetzt völlig ratlos und wünschte sich nichts sehnlicher, als dass Erynn einfach aufsitzen würde und davonreiten würde...
Erynn starrte den Kaiserlichen weiter an, ohne einmal zu blinzeln. Er begann schon wieder, sich die Realität passend zu biegen, wie so oft, wenn die Dinge aus dem Ruder liefen. "Was dürfen sie nicht? Welche Grenzen halten diese Leute noch? Es sind Verräter, oder nicht? Und was genau wissen sie nicht? Wo sie uns finden?" die Elfin schnaubte abfällig, fixierte dann wieder den Beschwörer. "Bin ich ein geeignetes Druckmittel, Arranges? Beantworte die Frage ehrlich. Mir und auch dir selbst gegenüber."
Er blickte durch Erynn hindurch, schien sie gar nicht zu sehen und schaute stattdessen auf das bröckelnde, rissige Konstrukt, das einmal die funktionierende Gathering gewesen war, ohne großes Wenn und Aber... die Gemeinschaft, die ihn aufgenommen hatte, ohne ihn wegen seiner Vergangenheit irgendwie zu verurteilen... Die Gathering war im Begriff zu zerfallen... aber das durfte einfach nicht sein... aber noch sehr viel weniger wollte Arranges riskieren, dass Erynn nochmals etwas zustößt, die Sache mit ihrem Finger hing immer noch lose in seinem Verstand herum und schwelte vor sich hin... Er konnte der Dunmer nicht länger in die Augen blicken und schaute auf den Boden. Als er den Kopf nach einigen Herzschlägen wieder hob, beantwortete er ihre Frage mit tonloser, leicht zitternder Stimme: 'Ja...'
Die Elfin schloß langsam die Augen, brach den unnachgiebigen Blick, mit dem sie ihren Begleiter festgehalten hatte. Verdammt... "Wo ist dieses Anwesen, Arranges?" fragte sie ruhig.
Arranges war nicht ganz sicher, was er von der Reaktion der Elfe halten sollte, aber jetzt, da er schoneinmal nachgegeben hatte, konnte er ihr auch das sagen. 'Das Anwesen liegt nordwestlich der Stadt Dune an der Grenze zwischen Elsweyr und Valenwald. Ich selbst habe das Anwesen nur einmal sehr kurz gesehen... es steht auf einer niedrigen Anhöhe in mitten des lichten Waldlandes, das sich wie ein Gürtel um den dichten Urwald im Herzen der Heimat der Bosmer legt. Das Anwesen selbst sieht einfach gesagt, einer schlichten Turmburg aus massiven Holzstämmen gleich. Ein gut 10 Meter hoher Turm, an welchen sich ein unregelmäßiges Wohngebäude anlehnt. Umgeben ist das Anwesen von einer mannshohen Palisade. Ich weiss nicht, wie es jetzt dort aussieht, geschweige denn, ob es dort Möglichkeiten zur Unterbringung der Verletzten gibt, ich habe das Gebäude zwar von innen gesehen, aber es wirkt eher wie ein etwas größeres Haus des Adels... Meister Parlovar ist ein mächtiger Magier und ein noch mächtigerer Nekromant. Er legt viel Wert darauf, möglichst unauffällig zu agieren und zu leben... seltsamerweise erregt er auch mit seinem Anwesen nicht wirklich Aufsehen, was sicherlich zu einem Großteil daran liegt, dass es eben recht abgeschieden ist...'
Erynn hörte genau zu, was Arranges über das Haus des Meisters zu sagen hatte. Die befestigung des Ortes schien nicht über das übliche Maß hinauszugehen, was aber, bedachte man die Macht der Gatheringmitglieder, unter normalen Umständen auch nicht nötig sein dürfte. Allein, es waren keine normalen Umstände.
"Bewaldete Umgebung, sagst du? Sind die Bäume hoch und dicht genug, daß sich ein Schütze darin verstecken könnte und einigermaßen Sicht auf irgendwelche Belagerer hätte?" Sie schaute versonnen vor sich ins Leere, ging die dürftigen Informationen wieder und wieder durch, um nur nicht über dieses eine, leise 'ja' nachdenken zu müssen, das ihr einen so tiefen Einblick in das Innere ihres Begleiters gegeben hatte. Es tat ihr in der Seele weh, dem Beschwörer eine solche Last zu sein, und zugleich war sie froh, daß sie es ihm hatte ausreden können sie wegzuschicken. Allein der Gedanke daran, er könnte sich aus übertriebener Sorge um sie ohne Rückendeckung auf so einen Irrsinn einlassen, machte sie rasend.
"Mach dir keine Gedanken um mich", setzte sie schließlich hinzu und blickte wieder in sein angespanntes Gesicht. "Ich werd meinen Kopf schon unten halten."
Die letzten Worte der Elfe trugen nicht wirklich dazu bei, dass Arranges sich entspannte, im Gegenteil. Jetzt, da er ernsthaft über die wahrscheinliche Lage dort nachdachte, verspürte er mehr noch als vor ein paar Minuten, den Wunsch, Erynn einfach wegzuschicken oder direkt in den Sattel zu springen und einfach loszureiten. 'Ja... die Bäume sind recht hoch, aber die Kronen insgesamt eher schmahl... ein Waldelf könnte sich in den Wipfeln vielleicht gut verstecken...' Murmelte er vor sich hin. Er überlegte noch einen Moment, wie er sagen konnte, was er gerade tatsächlich dachte, dann stand er auf. 'Ich werde direkt losreiten... Vermutlich werde ich nur ein niedergebranntes Anwesen vorfinden, aber dafür könnte ich mir dann ein besseres Bild von der Gesamtsituation machen... Du kannst nach Skingrad zurückgehen, wenn du willst, ich erwarte nicht von dir, dass du mitkommst...' Während er zu seinem Rotfuchs ging um die Verschnürung der Satteltaschen zu kontrollieren und allgemein Anstalten machte, das Lager abzubrechen, fügte er noch flüsternd hinzu: 'Verschwinde doch einfach und mach es mir nicht ganz so schwer...' Die grundlegende Sorge hatte schließlich über die Vermutung, dass die Abtrünnigen sie entführen und als Druckmittel gegen ihn verwenden könnten, gesiegt.
"Fang nicht schon wieder damit an." Erynn ging dem Beschwörer hinüber und packte ihn fest bei den Schultern. "Glaubst du etwa, ich will dich bei diesem Haus sehen? Denkst du wirklich, ich könnte mich seelenruhig in der Gilde schlafen legen und wie ein zahmes Weibchen darauf warten, daß du irgendwann zurückkehrst - oder auch nicht? Wir haben zu viel gemeinsam durchgestanden. Ich lasse dich nicht alleine gehen. Ende der Diskussion." Mit diesen Worten wandte sie ab, schwang sich auf den Rücken ihres Wallachs und wartete darauf, daß Arranges ebenfalls aufsaß.
Arranges seufzte. Es würde nichts bringen weiter darüber zu reden, Erynn würde nicht locker lassen. Er trat das Feuer aus und saß dann ebenfalls auf. Er wandte sich nochmals zu der Dunmer um, als wollte er etwas sagen, machte aber dann nur eine wegwerfende Geste und preschte ungeachtet des stark bewachsenen und unebenen Geländes los.
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Fossil
Grafschaft Skingrad => Valenwald
Erynn drückte ihrem Braunen die Fersen in die Flanken und jagte hinter Arranges her. Tief über die Hälse ihrer Pferde gebeugt, ritten sie in halsbrecherischem Tempo strack nach Süden, weiter in das Hinterland der Grafschaft Skingrad herein. Die Elfin holte das Letzte aus ihrem Reittier heraus, um den Anschluß nicht zu verlieren – Falchion war ein Gebrauchspferd, kein hochbeiniger Blüter wie der Fuchshengst. Nach einer Weile jedoch fand der Wallach seinen Rhythmus, streckte Hals und Rücken und griff mehr Raum. Außer dumpfem Hufschlag und dem Schnauben der Tiere war lange Zeit nichts zu hören.
Die Monde standen voll am Himmel, warfen ihr Licht auf die hügelige, grasbewachsene Landschaft. Dennoch blieb ihr Manöver tückisch. Mehr als einmal gelang es ihnen nur knapp, halb überwachsenen Steinen auszuweichen, die ihren Pferden leicht hätten die Beine brechen können. Mitternacht war vorüber, als sie an der Quelle des Strid vorüberflogen. Als sie die Stelle erreichten, an der Cyrodiil an die Grenzen von Elsweyr und Valenwald stieß, dämmerte bereits der Morgen. Die Landschaft veränderte sich zuehends, das Grasland wich mehr und mehr einem schattigen Laubwald. Arranges zügelte den Rotfuchs und orientierte sich kurz, korrigierte die Richtung nach Südwesten und stetzte den Weg im flotten Trab fort. Das Blätterdach von Valenwald schloß sich über ihnen, während sie sich jetzt rasch ihrem Ziel näherten. Auf ihrem ganzen Weg waren sie noch keiner Menschenseele begegnet. Sie erreichten einen schmalen, überwachsenen Weg, der sich in leichten Windungen ausfwärts schlängelte. Erynn entdeckte hier und da plattgetretene Pflanzen und abgeknickte Zweige.
Plötzlich parierte der Beschwörer sein Pferd zum Halt und hob warnend eine Hand. Erynn hielt ihr Tier ebenfalls an und lauschte. Es war still – zu still für einen mit Leben gefüllten Wald. Sie glaubte, von irgendwoher Rauch riechen zu können.
Langsam setzten sie sich wieder in Bewegung und folgten dem Pfad ein Stück weiter. Die Bäume lichteten sich, der Brandgeruch wurde stärker. Dann konnten sie bleiche Qualmsäulen sehen, die sich träge in den Himmel schraubten und im Wind zerfaserten.
Nach einigen weiteren Minuten erreichten sie den Ort des Geschehens und blickten fassungslos auf die Szenerie. Verbrannte Erde, die Bäume im näheren Umkreis von Feuer geschwärzt, die Holzpalisade um das Anwesen herum fehlte zum großen Teil. Nur wenige der Pfosten, so hoch wie zwei Mann, reckten sich noch wie stumme Mahnwachen in die Höhe. Der obere Teil des hölzernen Frieds in der Mitte der Befestigung war weggerissen worden, die Trümmer lagen versteut und noch immer qualmend im Innenhof verstreut, hatten sich wie Schrapnelle in den Boden und umliegende Gebäude gebohrt. Die Reste des turms ächzten bedenklich und schienen jeden Moment einstürzen zu wollen.
Die Elfin glaubte, in dem Chaos eine Bewegung ausmachen zu können. Nur einen Herzschlag später fegte ein Schockzauber heran, verfehlte die beiden Reiter nur knapp und schlug in ein schon ziemlich mitgenommenes Gebüsch ein, das sofort Feuer fing. Arranges fluchte kreativ, brüllte etwas von holzköpfigen Idioten und gab sich als Mentor zu erkennen.
Stille. Für eine Weile regte sich nichts, dann kamen mehrere, arg abgerissen wirkende Gestalten aus der Deckung hervor. Zehn, vielleicht fünfzehn, alle jung und völlig erschöpft. In ihren müden Augen lag Mißtrauen, aber auch so etwas wie vorsichtige Hoffnung. Sie lenkten ihre Pferde zu dem zerschmetterten Tor, als sich ein Rothwardon aus der Gruppe löste und auf sie zukam, ihnen die Handflächen in einer beschwichtigenden Geste entgegenstreckend. Er war noch kaum ein Mann, in dem schmalen, faltenlosen Gesicht zeigte sich gerade der erste, spärliche Bartflaum.
„Seid gegrüßt, Mentor Arranges“, sagte er „und vergebt uns die unfreundliche Begrüßung. Wir hatten nicht mehr damit gerechnet, daß noch Hilfe eintreffen würde. Wie ihr seht, haben die Verräter nicht viel übrig gelassen. Sie kamen vor zwei Nächten, ohne Vorwarnung, und griffen sofort an. Ich weiß nicht, wie viele es waren, aber es war mindestens ein Botschafter darunter. Uns blieb nicht einmal die Zeit, die Palisaden zu bemannen. Sie fegten durch die Anlage wie Mehrunes Dagons Zorn, brandschatzten und brachten alle um, die sich nicht schnell genug verstecken konnten...“ seine Stimme brach. „Zwölf von uns sind tot, zwei Schülerinnen haben sie weggeschleppt. Ich weiß nicht, was sie mit ihnen vorhaben. Dann... verschwanden sie so plötzlich, wie sie gekommen waren.“
Arranges’ Gesicht versteinerte, während der Junge sprach. „Was ist mit Meister Parlovar?“ verlangte er zu wissen. „Ich... ich weiß es nicht. Der Meister war nicht hier, als der Angriff stattfand, und wir haben noch nichts von ihm gehört. Wir harren hier aus und warten darauf, daß irgendwas geschieht. Wenn der Meister nicht bald wiederkommt, werden die Verräter noch einmal angreifen, befürchte ich. Aber dann werden wir sie nicht abwehren können...“ Der Rothwardon schluckte hart und kämpfte gegen die Tränen. „So wie es aussieht, konntet ihr das auch schon beim ersten Mal nicht“, gab der Kaiserliche kühl zurück. „was würde Meister Parlovar wohl dazu sagen wenn er erfährt, was für Jammerlappen er sich hier herangezüchtet hat?“ Er schwang sich aus dem Sattel. „Ich will mit den anderen Überlebenden sprechen.“
Erynn ließ sich ebenfalls vom Rücken ihres Pferdes gleiten und schlüpfte wieder in die Rolle der Schülerin. Sie verneigte sich knapp vor dem Beschwörer, griff nach den Zügeln des Fuchses und führte die beiden schweißnassen Reittiere trocken, während Arranges dem Jungen in die zerstörte Festung folgte.
Bei allen Göttern, dachte sie und ließ ihren Blick über die Verwüstung schweifen. Welche Kräfte müssen hier gewirkt worden sein, um fast alles dem Erdboden gleichzumachen? Sie bemerkte, daß ein paar der jüngeren Schüler sie beobachteten. Die zwei Khajiitmädchen und ein Nord mochten vielleicht fünfzehn Jahre alt sein, auch wenn sie sich bei den Katzenwesen nicht ganz sicher war. Erynn wandte den Blick ab und konzentrierte sich wieder auf die Pferde.
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Legende
Arranges ging hinter dem Rothwardonen her und trat in das abrissreife Wohngebäude ein. Es war ein niedriger, dafür aber langer Bau und erinnerte ein wenig an die Langhäuser der Nords. Die Einrichtung drinnen war arg beschädigt worden, überall lagen kleinere Trümmerhaufen herum, die von der Decke gestürzt waren. 'Wo sind die Leichen?'
'Mentor?'
'Ja, du hast mich schon richtig verstanden, wo sind die sterblichen Überreste der toten Schüler vom ersten Angriffs?' Arranges klang arg gereizt. 'Es ist kaum etwas übrig, das man noch als Leichen bezeichnen könnte. Und jene, die noch an einem Stück waren, haben die Angreifer mitgenommen...'
'Mitgenommen?'
'Ja Herr, mitgenommen. Sie haben die nicht völlig zerfetzten oder verkohlten Leichen mitgenommen...' Verflucht, was haben diese Bastarde nur vor? 'Wer ist der älteste Schüler hier?'
'Ich...' Bei dieser Antwort schaute Arranges den Rothwardonen der vielleicht gerade die 20 erreicht hatte, entgeistert an. Dann fasste er sich nur an die Stirn und schüttelte den Kopf. Aufgeben und diese Schüler hier rausholen, wäre das Beste... aber dann hätten die Abtrünnigen gewonnen... 'Mentor... stimmt etwas nicht?'
'Bring mir jene Schüler, welche direkt von Meister Parlovar gelehrt werden!' Der Bursche verbeugte sich knapp und verschwand dann. Arranges ließ sich kraftlos auf einen der noch halbwegs heilen Stühle an der langen Tafel - oder das was noch von ihr übrig war - fallen und Stützte die Stirn in den auf der Tischplatte aufgestellten Arm. Ich verteidige eine Kinderholzburg mit unerfahrenen Schülern gegen Botschafter... wie soll das funktionieren?! Die löchrige Tür schwang auf und eine 19-jährige Bretonin, sowie eine gleichaltrige Nord kamen herein. Beide Mädchen sahen müde und erschöpft aus, ihre Roben waren fransig und zerschlissen, das Haar stand der einen strähnig ins Gesicht, während die braunen Locken der anderen wirr vom Kopf fielen. Angesichts des Alters seufzte Arranges. Er erhob sich und trat den beiden gegenüber. 'Ihr kennt euch hier auf dem Anwesen aus?' Während die Nord nur den Kopf schüttelte, antwortete die Bretonin: 'Ja Mentor... ich kenne die ganzen Räumlichkeitn hier recht gut...'
'Wenigstens etwas... du,' er deutete auf die Nord, 'sie zu, dass bis in einer halben Stunde etwa, alle Schüler hier versammelt sind!' Die Nord verschwand hastig aus dem Gebäude.
'Dein Name?'
'Tujenne.'
'Weisst du ob Meister Parlovar hier irgendwo Seelensteine lagert... und wenn ja, ob diese geladen sind?'
'Ja Herr, es gibt ein paar geheime Räume im Keller, die die Angreifer soweit ich weiss nicht gefunden haben...'
'Sehr schön, dann geh und hol mir alle verbliebenen Seelensteine....'
'Sehr wohl!' Die Bretonin verbeugte sich und verschwand dann im hinteren Teil des Gebäudes, wo eine Treppe nach unten führte.
Arranges indessen kehrte den Blick nach innen... er wusste nicht, was er tun sollte, dieser Trümmerhaufen war praktisch unhaltbar, er allein konnte es mit einem Botschafter nicht wirklich aufnehmen... und sobald es mehr als einer sein würden, hätten sie keine reelle Chance mehr. Er wusste noch nichteinmal, warum er die Schülerin jetzt die Seelensteine holen ließ, er hatte zwar eine grobe Idee, zweifelte aber daran, dass sie irgendwie funktionieren könnte... Kraftlos hing er in dem Stuhl und starrte vor sich hin. Wir warten hier auf unsere Vernichtung, anstatt dass ich den dritten Siegelstein hole und man dem ganzen Spuk ein Ende bereiten könnte...
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Fossil
Nachdem sich der Atem der Pferde wieder beruhigt hatte, band Erynn die Tiere an einer einigermaßen geschützten Stelle an und warf ihnen Decken über. Sie ließ sie aufgesattelt, war doch nicht abzuschätzen, ob sie demnächst schnell würden verschwinden müssen.
Sie ging ein paar Schritte und sah sich um. Zumindest auf den ersten Blick war nichts mehr erhalten, was den Begriff ‚Verteidigungsstellung’ verdient hätte. Sie fluchte unterdrückt, dann folgte sie dem Beschwörer in das Innere des Gebäudes, in dem er verschwunden war.
Die Elfin fand ihn allein, tief in Gedanken versunken auf einem wackligen Stuhl zusammengesackt.
„Arranges?“ langsam trat sie an ihn heran. „Hier gibt es nichts mehr, was man noch verteidigen könnte... wir können uns hier nirgendwo eingraben. Die Palisaden zumindest notdürftig wieder zu ersetzen, würde lange dauern – zumal ich bezweifle, daß es so etwas wie Zimmerleute unter den Schülern gibt.“ Sie zögerte. „Falls du einen Vorschlag hören willst... ich sage, wir geben diesen Stützpunkt auf und ziehen uns in den Wald zurück, versuchen herauszufinden, welche Fähigkeiten die Überlebenden haben. Sollten die Verräter zurückkommen um zu plündern, warten wir bis sie die Gebäude betreten haben und brennen nieder, was noch übrig ist.“ Sie lehnte sich an den Tisch. „Ich weiß, das gefällt dir nicht. Aber wenn du keinen anderen Plan hast, ist das die einzige Möglichkeit, die ich sehe...“
Geändert von Glannaragh (26.03.2011 um 15:17 Uhr)
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Legende
Arranges schreckte hoch, als Erynn begann zu reden. Er hörte ihr zu, schüttelte aber nur den Kopf, als sie fertig war. 'Für so einen Hinterhalt sind wir entschieden zu wenige. Die Abtrünnigen haben zweifellos die gesamte Gegend um das Anwesen herum im Blick... ich glaube auch nicht wirklich, dass wir von ihnen unbemerkt geblieben sind... Nein, wenn wir das Anwesen jetzt verlassen und uns irgendwo im Wald versuchen zu verschanzen, werden sie kommen und uns auseinandertreiben und aufreiben...' Arranges stand auf und blickte missmutig umher. 'Wir sitzen hier in der Falle und uns bleibt nicht mehr, als zu warten, dass sie zuschnappt und uns zermalmt... wir könnten nichteinmal mit den Schülern flüchten, ohne zu riskieren, dass die Flucht in einem heillosen Gemetzel enden würde.' Arranges hob gedankenverloren einen armlangen Splitter eines Dachbalkens auf und drehte ihn in der Hand. 'Es gibt eine Möglichkeit, aber... aber so wie ich das sehe, ist außer den beiden Mädche und vielleicht noch dem Rothwardonen keiner der Schüler in der Lage auch nur eine Spruchrolle richtig einzusetzen... Vielleicht kann der ein oder andere mit dem Bogen umgehen und sicherlich weiss jeder von ihnen, wo bei einem Schwert der Griff und wo der Ort ist, aber mehr auch nicht... Sie stehen alle noch relativ am Anfang ihrer Ausbildung, mehr als einen torkelnden Zombie oder ein einfaches Skelett bekommen diese Schüler noch nicht hin... es ist Übertreibung hier von Fähigkeiten zu sprechen...' Seine Worte klangen sowohl niedergeschlagen, als auch wütend darüber, dass er keinerlei Möglichkeit sah den Verrätern die Stirn zu bieten. Zornig schleuderte er das Holzstück gegen die Wand und drehte sich zu Erynn um. 'Schau sie dir an, es sind verängstigte Mädchen und Burschen, die meisten von ihnen noch fast Kinder... wir...' In diesem Moment kam die Bretonin wieder aus dem Keller herauf. Sie hatte sich einen schwer wirkenden Sack über die Schulter geworfen, den sie jetzt auf den Tisch fallen ließ. Der Inhalt klimperte vielversprechend.
Arranges warf Erynn noch einen letzten vielsagenden aber dennoch unzufriedenen Blick zu. 'Gut, nun geh nach draussen und sag den anderen bescheid, dass sie die verbliebenen ganzen Holzstämme der Palisaden zusammentragen sollen...' Das Mädchen verschwand, während Arranges zu dem Sack hinüberging. Er war voll mit Seelensteinen. Und als er einen in die Hand nahm, stellte er erleichtert fest, dass sie geladen waren. Er drehte sich zu Erynn um. 'Beherrschst du die Schrift der Daedra?'
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Fossil
Erynn lachte humorlos auf. „Nein, sowas kann ich nicht lesen.“ Verärgert über sich selbst verschränkte sie die Arme. „Aber ich kann vielleicht jemanden auftreiben, der die Schrift beherrscht. Irgendwas müssen die Schüler hier doch gelernt haben.“
Sie betrachtete den Seelenstein in Arranges’ Hand. „Du wirst wahrscheinlich genug zu tun haben in nächster Zeit. Ich werde mich darum kümmern, die Arbeiten zu koordinieren und herausfinden, ob es hier sowas wie Geheimgänge, Fluchtwege oder besonders geschützte Räume gibt, was an Vorräten und Waffen erhalten ist und ähnliches. Wenn du etwas brauchst, dann sag bescheid, ich werde dir die Leute freistellen... mehr kann ich leider nicht tun, aber meine Fähigkeiten dürften so am Besten eingesetzt sein.“ Sie seufzte. „Falls wir das hier überleben, will ich lernen wie man Daedra beschwört. Und es wäre schön, wenn du mir das Lesen richtig beibringen könntest. Was willst du mit den Seelensteinen?“
'Prügelknabe...' Nuschelte Arranges vor sich hin... 'Auch ein beschworenes Dremora wird dir nicht das geben können, was du dir davon erwünschst...' Er grinste breit. 'Aber das Lesen und Schreiben daedrischer Lettern kann ich dir beibringen, dann kannst du wenigstens ordentliche Liebesbriefe nach Oblivion schicken ohne dich gleich lächerlich zu machen... was ich mit den Seelensteinen will? Nun ganz einfach, ich werde mit ihnen dafür sorgen, dass ich dir das alles nicht im Reich des Vergessens beibringen muss...'
"Arranges!! Das ist weder der Ort noch die Zeit für anzügliche Witze!" Sie fuhr sich durch das wirre Haar, blieb mit dem Verband darin hängen und riß ihn ärgerlich herunter. "... hätte ich doch bloß nichts gesagt... oh, vergiß es! Ich versuche doch nur, mich nützlich zu machen und dir den Rücken freizuhalten. Wenn wir nicht wegkönnen, brauchen wir zumindest Barrikaden und so etwas wie einen rudimentären Plan... Also, was hast du mit den Steinen vor?" Sie senkte die Stimme. "Für den Fall, daß wir überrannt werden: Die Pferde stehen versteckt hinter diesem Haus, gesattelt und aufgezäumt..."
Wenn du versucht hättest dich nützlich zu machen, wärst du zurück nach Skingrad geritten! 'Nun gut,' setzte er an, das Grinsen jedoch blieb, 'eine magische Schriftrolle hast du sicher schon gesehen oder? Das Prinzip ist so einfach wie sicher. Man nimmt einen Gegenstand, in diesem Fall ein Stück Pergament, schreibt die Formel eines Zaubers darauf und prägt die Magie darauf... ähnlich, wie ein Künstler eine Szene mit einem Bild festhält... Was ich nun vorhabe ist mittels eines magischen Lesepultes, das Meister Parlovar sehr wahrscheinlich irgendwo im Keller stehen haben wird, einige dieser Schriftrollen anzufertigen... du weisst hoffentlich noch, was ich dir über Daedra gegen Untote gesagt habe? Die Abtrünnigen sind Fanatiker... sie werden sicher mit allerhand untotem Gesocks anrücken... wenn wir ihnen jedoch mit Daedra begegnen, haben wir den Hauch einer Chance... nur leider,' sein Grinsen verschwand und wandelte sich wieder in die hilflose Erkenntnis, dass ihnen nur ein Wunder - an die er nicht glaubte - helfen konnte, 'kann vermutlich kaum einer der Schüler eine Spruchrolle wirken...'
"Versuch es trotzdem. Ich werde gehen und mich unter den Schülern umhören, wer in der Lage ist, solche Spruchrollen zu lesen oder einigermaßen brauchbare Zauber zu werfen", sagte sie müde. "Daedra und Untote..." plötzlich kam ihr eine Idee. "Es heißt, Untote aller Art reagierten sehr anfällig auf Feuer. Stimmt das?" Der Kaiserliche sah sie mit einer Mischung aus Abfälligkeit und Verwirrung an. "Ja?" antwortete er schließlich. "Gut. Ich kann vielleicht keinen Zauber sicher werfen, dafür aber Brandsätze. Wir werden alles zusammentragen, was wir an Öl und leeren Flaschen finden können..."
Die Miene des Kaiserlichen hellte sich deutlich auf und er schlug sich mit der Hand gegen die Stirn. 'Ja natürlich... dann sieh gleich mal im Keller nach... Meister Parlovar hat einen gewissen Ruf weg,,, er trinkt, seit er Meister geworden ist, es sollten also recht viele leere als auch volle Flaschen vorhanden sein...' Arranges schenkte Erynn ein dankbares Lächeln für ihren recht genialen Einfall. 'Wenn du nach draussen gehst, fragt direkt, wer Daedralettern lesen und vor allem schreiben kann und schick mir die Schüler herein... und die Bretonin, Tujenne, die vorher die Seelensteine herbrachte, die brauch ich auch... Du... hast Kavalleriehindernisse schonmal gesehen oder weisst was das ist? Lass die Schüler draussen die gesammelten Palisadenstangen an einer Seite anspitzen und errichte an dem Erdwall, auf dem vorher die Palisade stand, so ein Annäherungshindernis...' Dann nahm der Nekromant den Sack mit den Steinen und verschwand im Keller.
"Du meinst diese Wegsperren aus angespitzten gekreuzten Pfählen... Ja, das kriegen wir hin." Erynn machte auf dem Absatz kehrt und ging nach draußen. Als ihr Blick auf die Schüler fiel, die sich mit den Palisadenbruchstücken abmühten, verdrehte sie die Augen. Magier! Verweichlichte, verwöhnte, schwächliche Magier. Die Elite unter den Pionieren... hurra! Sie steckte zwei Finger in den Mund und stieß einen schrillen Pfiff aus, um sich die Aufmerksamkeit der Leute zu sichern.
"Wer von euch kann daedrisch lesen und schreiben?" fragte sie. Vier Hände kamen zögernd in die Höhe. Eine davon gehörte Tujenne. "Mentor Arranges verlangt, daß ihr ihm zur Hand geht. Bewegt euch." Ihre forsche, sichere Stimme schien den verstörten Halbstarken etwas Halt zu geben, und sie entfernten sich schnell. Die beiden kleinen Khajiitmädchen schickte sie los, die Brandsätze vorzubereiten. Sie hatten ohnehin kaum die Kraft, die schweren Balken zu bewegen. "Und wer von euch anderen kann einigermaßen brauchbare Zauber weben oder mit Schwert oder Bogen umgehen?" Betretenes Schweigen. Die Kriegerin seufzte.
Mit den verbleibenden acht Leuten machte sich die Elfin daran, die Sperren vorzubereiten. Es war mühsam, aber nach und nach wuchs auf dem Palisadenwall ein Gestrüpp aus angespitzten Pfählen und Gattern. Die angehenden Nekromanten waren schwere Arbeit offensichtlich nicht gewöhnt, aber schiere Furcht ließ sie über sich hinauswachsen. Am Nachmittag war Erynn mit dem Ergebnis leidlich zufrieden. "Gut", sagte sie schließlich. "Jetzt nehmt so viel von dem Unrat aus dem Innenhof und werft ihn vor die Außenseite des Walls. Was auch immer das Vorankommen der Angreifer verlangsamen mag, soll mir recht sein." Die Sonne senkte sich langsam dem westlichen Horizont entgegen, als der Hof schließlich weitgehend frei von Bruchstücken war. Sie teilte den Schülern Wachposten zu und ging dann zurück ins Haus um nachzusehen, wie Arranges vorankam.
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Legende
Arranges hatte im Keller des Anwesens bald gefunden, was er suchte. Er war ein schlichtes, unscheinbares Lesepult aus dunklem Holz. Als der Kaiserliche seine Hände darauf legte, spürte er den magischen Fluss darin. Ja, hier würde er die Spruchrollen herstellen können, er brauchte nur noch Papier und Feder. In diesem Moment kamen gerade die vier Schüler herunter, angeführt von Tujenne.
'Gut, Tujenne, du besorgst Pergament, Federkiele und Tinte, bring alles was du finden kannst und ihr drei anderen, könnt ihr Schriftrollen wirken?' Zögerndes, unsicheres Nicken. 'Das heißt wohl ihr wisst wie es geht habt es aber noch nie getan vermute ich?' Diesesmal zustimmendes Nicken. Bei den vier Säulen, was sind das für Schüler... ein Haufen Kinder, die noch keine echte Leiche präpariert haben... 'Dann werdet ihr das heute tun... zunächst aber müssen wir die Spruchrollen fertigen... ihr beherrscht die daedrische Schrift, denn deswegen hat euch Erynn zu mir geschickt nehme ich hoffentlich an...' Betretenes Schweigen und ehrfürchtiges Nicken. Arranges seufzte. Nachdem Tujenne wieder mit den Pergament un dem Schreibzeug kam, begannen sie die Arbeit. Der Kaiserliche zeigte und erklärte den Schülern, wie die Zauberformel zur Beschwörung eines Caitiffs aussah. Mit großen Augen hingen sie ihm an den Lippen. Außer der Thorie zur Beschwörung niederer Untoter hatten sie sehr wahrscheinlich nicht gewusst, dass man ebenso auch Daedra beschwören konnte. Als sie verstanden hatten, was er verlangte, machten sie sich daran, auf jedes der Pergamente die kunstvollen daedrischen Buchstaben zu schreiben. Arranges musste anfangs oft das Fluchen unterdrücken und sich zusammennehmen um nicht wütend herumzubrüllen. Oft waren Fehler in den Wörtern, ein Seelenstein hatte eine zu geringe Seele aufgenommen das Papier wurde während der Verzauberung zerstört, jedenfalls hatte er genug Gründe, um sich aufregen zu können...
Es musste bereits spät sein, als Erynn herunterkam. Arranges hatte gerade die letzten unverzauberten Pergamente neben sich liegen, während die anderen, bereits fertigen Schriftrollen zu Hauf im ganzen Raum verteilt lagen. Die Schüler saßen nach getaner Arbeit nur nutzlos und gelangweilt herum. 'Ihr könnt euch entfernen...' Sagte Arranges zu den Schülern, als er Erynn bemerkt hatte. Sie beeilten sich den Raum zu verlassen. Arranges wartete noch einen Moment, bis Tujenne die Tür hinter sich zugezogen hatte, dann wandte er sich an Erynn. 'Ich bin beinahe fertig hier... ich hoffe, dass der Angriff noch nicht heute Nacht stattfinden wird. Wir haben hier zwar ein vielversprechendes Arsenal, aber mit nur einer handvoll Leuten können wir unmöglich die gesamte Schlagkraft ausnutzen...' Er machte einen Schritt auf die Dunmer zu und griff dabei hinter seinen Rücken und machte etwas von seinem Gürtel los. Als er die Hand wieder vornahm, hielt er darin eine kleine, arg abgenutzt wirkende Schriftrolle aus dünnem Leder. 'Ich weiss, das wird dir nicht passen, aber wenn du jetzt nicht tust, was ich dir sage, garantiere ich dir für die nächsten drei Tage eine Reise, geknebelt und gefesselt auf dem Rücken meines Fuchses nach Skingrad.' Er sprach nicht drohend, aber bestimmt. 'Diese Schriftrolle hier trage ich schon seit einiger Ewigkeit mit mir herum und ich brauche sie eigentlich nie wirklich... es ist eine Rolle des Windwandlers, man wendet sie auf sich selbst an. Die Magie, die von diesem Zauber ausgeht lässt dich mit dem Wind laufen, während du zeitgleich mit deiner Umgebung verschmilzt und praktisch unsichtbar bist... nimm sie und wenn es hier bald heiß hergeht, und die Lage aussichtslos wird, machst du, dass du hier wegkommst!' Seine Worte ließen keinen Widerspruch zu. Erynn wollte wohl trotzdem gerade etwas sagen, als von oben Gepolter zu hören war. Kurz darauf stürzte ein junger Ork durch die Tür. 'Mentor... jemand nähert sich dem Anwesen... er ist allein und hat ein seltsames Tier, einem Hund gleich bei sich...'
'Was? Los, zeig mir wo!' Arranges drückte Erynn die Schriftrolle einfach in die Hand und eilte dem Ork nach.
Draussen angekommen wies der Ork dem Kaiserlichen die Richtung an. Tatsächlich, knapp zehn Meter von den Sperren entfernt stand eine hochgewachsene Gestalt in voller Ebenholzrüstung. Neben der Gestaltstand eine... Kreatur, die dem fremden bis zur Hüfte reichte. Äußerlich ähnelte sie einem Hund, aber sie war schlicht und ergreifend hässlich und grotesk entstellt. Der Brustkorb wirkte durch unnatürlich viele Muskeln aufgebläht, die Vorderbeine waren kurz und stämmig. Alles was danach folgte wirkte wieder wie der Körper eines normalen Hundes, schlanke Taille, stelzenartige Hinterläufe. Der Kopf war markant und besonders hässlich. Eines der beiden Augen war leicht aufgedunsen und im Grund nicht mehr als ein mattglänzender, roter Klumpen, der leicht aus der Höhle hervorquoll. Die Lefzen fehlten komplett, stattdessen schienen lange, nagelartige Zähne ansatzlos direkt aus dem Kieferknochen zu kommen. die Zunge hing seitlich aus dem Maul, während sich mit dem hechelnden Rythmus der Kreatur blasse Dampfwölkchen vor der Schnauze bildeten.
'Ahh... Mentor Arranges... ich hätte ehrlich nicht damit gerechnet, dass ich euch hier antreffen würde.' Begann die Gestalt laut. 'Ich hingegen schon, ihr ward schon immer ein perverses Schwein Dialga!'
'Warum verfallt ihr jetzt in so eine Barbarensprache Arranges... von einem Schoßhündchen und einem Liebling der Großmeister habe ich ein bisschen mehr erwartet...'
'Was wollt ihr?'
'Nun... im Grunde war es meine Absicht, das Anwesen dieses elenden Säufers einfach vom Antlitz der Erde zu tilgen, aber dieser Kindergarten,' der Altmer kicherte abfällig, 'mit dem ihr euch da umgeben habt, hat sich quergestellt, als meine elitären Novizen hier unter der Führung von Botschafter Anyerotibro ankamen um ihren Auftrag auszuführen... es musste wohl einen guten Grund dafür geben, dass sie aufgehalten worden sind, also bin ich aus Hammerfell hergekommen um zu sehen was sie aufhält. Da ich aber euch jetzt hier antreffe Arranges, habe ich beschlossen, zu verhandeln, ich bin schließlich kein Unmensch...'
'Ihr seid ein Mer Dialga, hört auf eure ekelhafte und widerwärtige Rasse mit der der Menschen zu vergleichen... ich verhandle nicht mit euch...'
'Das ist wirklich schade denn,' Dialag sah nachdenklich in den Himmel und strich sich übertrieben bedeutungsvoll übers Kinn, 'dann muss ich dich und den ganzen Haufen nichtsnutziger Amateure vernichten... achja, bevor ichs vergesse.' Er griff in einen Beutel an seinem Gürtel und förderte einen runden, behaarten Gegenstand daraus hervor, den er schwungvoll zu Arranges warf. Der Kaiserliche fing das fransige Bündel reflexartig auf. 'Den habe ich auf meinem Feldzug durch Hammerfell an der Nodwestgrenze Cyrodiils aufgegabelt... ich weiss nicht, aber ich dachte mir, dass ihr den vielleicht nochmal gebrauchen könntet, nachdem er euch wohl hier her gelotst hat... als Grabbeigabe oder so...' Arranges brauchte nicht erst groß nachprüfen, was er dort in Händen hielt, er spürte bereits, wie ihm kaltes, flockiges Blut aus dem Halsansatz über die Finger lief. Und dennoch drehte er den Kopf herum und blickte in die leeren, glasigen Augen jenes Bosmers, der ihnen vor einem knappen Tag die Nachricht überbrachte, dass er zu diesem Anwesen kommen sollte. Als er wieder aufblickte, reckte der Altmer den Kopf gen Himmel und ein bestialisches Lachen entrang sich seiner Kehle, während er und die Kreatur sich gähnend langsam auflösten.
Mit dem Kopf in den Händen drehte sich der Kaiserliche zum Haus um. Meister Dialga also... dieser Bastard... Auf dem Gesicht des Magiers zeichnete sich mit einem Mal absolute Verzweiflung ab. Der Kopf entglitt den plötzlich kraftlosen Händen, während der Nekromant völlig geistesabwesend wieder nach drinnen ging, die Treppe in den Keller hinunter und die Tür hinter sich schloss. Mitten im Raum blieb er einfach stehen und starrte vor sich auf den Boden. Sein Kopf war völlig leer, als hätte diese eine Begegnung alle Hoffnungen, Chancen, Vorbereitungen und Pläne hinweggefegt wie lose Blätter...
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Fossil
Erynn beobachtete teils amüsiert, teils mitleidig, wie sich die vier Schüler aus dem Staub machten. Der Kaiserliche hatte sie wohl ähnlich getriezt wie sie ihre Leute an der Barrikade.
Sie verkniff es sich so gerade, genervt die Augen zu verdrehen, als er schon wieder damit anfing, sie fortschicken zu wollen.
Arranges schloß ihre Finger um die Schriftrolle und verschwand, nachdem ein Ork ziemlich aufgelöst in den Keller gestürzt kam. Ein unbequemer Ritt gegen die Forderung, mich feige zu verdrücken? Im Einschüchtern warst du schonmal besser, Beschwörer... Sie steckte das Pergament hinten in ihren Gürtel, überprüfte den Sitz ihrer Waffen und machte sich auf die Suche nach dem Weinkeller und den beiden Khajiit.
Die Auswahl war... beeindruckend. Es schien, als lagerte die Jahresproduktion von Skingrads Weingütern in dem weitläufigen, kühlen Gewölbe. Sie fand die zwei Mädchen in einer Ecke, umgeben von Weinflaschen, großen Amphoren mit Lampenöl und Stoffetzen. Sie hatten gute Arbeit geleistet und eine ganze Menge Flaschen präpariert. Erynn half ihnen, die Brandsätze in Kisten zu verpacken und das ganze Zeug ins Freie zu tragen.
Dort angekommen sah sie gerade noch, wie Arranges sich wie betäubt an ihr vorbeidrückte und wieder im Inneren des Hauses verschwand. In den Gesichtern der übrigen Schüler stand Furcht und Verzweiflung. Verflucht! Was wird das hier? Wollt ihr kämpfen oder heulen? Sie wunderte sich einen Moment lang über ihre eigenen Gedanken. Eigentlich taten die Kinder ihr leid, aber irgendwer mußte schließlich die Haltung bewahren. Die Dunmer sah sich um. Kein Anzeichen irgendwelcher Angreifer, keine verräterische Bewegung in den Büschen außerhalb der Barrikade. Sie packte den jungen Nord am Arm, als er an ihr vorüberhastete. „Du da. Wie heißt du eigentlich?“ „Thorval...“ „Hör mir zu. Du bleibst am Eingang des Wohnhauses stehen. Sobald sich irgend etwas regt, läufst du los und holst Mentor Arranges und mich. Hast du verstanden?“ Er machte große Augen und nickte.
Erynn hastete hinter dem Beschwörer her. Sie fand ihn in dem Kellerraum mit den Spruchrollen. „Was ist passiert?“ fragte sie, nachdem sie die Tür hinter sich krachend in Schloß hatte fallen lassen.
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Legende
Die Tür flog ins Schloss, aber Arranges zuckte nichteinmal, er schien sich in einer komplett anderen Welt aufzuhalten. Als Erynn ihn ansprach drehte er ihr nur den Kopf zu und sah sie an. Er klappte den Mund auf, als wolle er etwas sagen, aber statt irgendwelcher Worte, machte er den Mund wieder zu und starrte wieder auf den Boden. 'Meister Dialga steht uns gegenüber... ein Feind, den man nicht bezwingen kann, selbst wenn er nicht mitkämpfen würde, sind seine Leute absolut unüberwindbar. Sogar die Botschafter haben vor ihm mehr Angst, als vor den Großmeistern... das ist kein einfacher Hochelf, er ist eine Bestie... ob wir nun Kämpfen oder nicht... lebend kommen weder wir, noch die Schüler aus diesem Hexenkessel heraus...' Arranges war ehrlich verzweifelt, Dialga hatte mit seiner Anwesenheit von nur einigen Augenblicken, die das Gespräch dauerte, alles eingerissen, was den Kaiserlichen zuvor so standhaft und stur gemacht hatte, nichteinmal seine überhebliche Arroganz konnte die Hoffnungslosigkeit brechen...
Erynn wußte nicht, was sie darauf erwidern sollte. Sie hatte keinen Grund, den Worten des Kaiserlichen keinen Glauben zu schenken, hatte sie doch mittlerweile genug über die Macht der Meister erfahren, um sich über ihre Gefährlichkeit keine Illusionen machen zu können. Einem Impuls folgend, ging sie zu Arranges hinüber und schloß ihn fest in die Arme. "Wenn wir schon untergehen, dann sollten wir dabei wenigstens auf unseren Füßen stehen", sagte sie an seiner Schulter. "Sich hier unten zu verkriechen wird auch zu nichts führen."
Die Elfin trat einen Schritt zurück. "Wir müssen es wenigstens versuchen. Gibt es denn gar nichts, was einen Meister verletzen oder zumindest schwächen könnte? Wenn unser Angriff nur konzentriert genug ausfällt..."
Ihre Umarmung riss Arranges zurück, als er sich gerade wieder in sich selbst verbarrikadieren wollte. Die schiere Lebensmüdigkeit wollte aber nicht wirklich weichen. 'Nein... überhaupt bis zu ihm durchzukommen wäre fast unmöglich, da er garantiert von einem Botschafter geschirmt wir und wie ich bereits sagte, Botschafter sind für die Mitglieder der Gathering selbst, die nicht in der Position eines Meisters oder Großmeisters sind, nicht bezwingbar... denn, und das habe ich dir bis jetzt verschwiegen... Botschafter werden zur Jagd abtrünniger Schüler und Mentoren eingesetzt. Sie werden darin ausgebildet, Magie zu bannen und zu entziehen... und genau das ist es, was sie so gefährlich für uns Magier macht... wenn nur ein Botschafter in dem Angriff mitläuft, braucht hier keiner mehr mit irgendwelchen Zaubern anfangen...'
"Ich bin aber kein Magier, Arranges. Daher werde ich mich um diesen... Botschafter kümmern. Zwar würde ich lieber die Verteidigung koordinieren, aber das dürfte ohnehin keinen Zweck haben. Diese... Kinder... würden eine Waffe nicht einmal erkennen, wenn man sie damit schlägt." Bedächtig zog Erynn ihren linken Handschuh aus dem Gürtel, nahm ihren Dolch und schnitt den kleinen Finger davon ab. Dann streifte sie die Rüstungsteile über ihre Hände. "Ein Pfeil bleibt immer ein Pfeil, und Fleisch bleibt Fleisch. Sobald sich eine Möglichkeit ergibt, versuchen wir durchzubrechen und zu verschwinden." Sie rang mit sich, haßte sich für ihre nächsten Worte. "Die Schüler werden nicht lange durchhalten. Ich bleibe bei ihnen, so lange ich kann, aber wenn..." Sie verstummte und schlug mit der Faust gegen ein Regal. Kopfschüttelnd blickte sie wieder zu Arranges auf.
Arranges zog eine Augenbraue hoch. 'Du wirst sehr viele Pfeile brauchen um den Botschafter ernsthaft verletzen zu können... es sei denn...' Arranges griff an die Seite seines Gürtels und zog zwei schmahle Fläschchen hervor. 'Ich bin ein eher schlechter Alchemist, aber diese Gifte hier sind stark genug um mit einer Flasche eine ganze Horde randalierender Oger zu töten...' Die zähe Verzweiflung, die sich über ihn gelegt hatte, bekam einen Sprung. 'Vielleicht haben wir doch eine Chance... Erynn, egal, was ich jemals über Schützen gesagt habe... aber wären alle Bogenschützen auf Tamriel nur halb so gut wie du, würde die Legion nur noch aus den Jungs bestehen... Ich glaube, dass du die Botschafter töten kannst, wenn du deine Pfeile mit den Giften behandelst...' Ein Feuer des Trotzes loderte hinter den Augen des Nekromanten auf. 'Na los, wir haben noch viel zu tun... wir müssen die Zeit nutzen, die uns noch gegeben ist!' Damit packte er sich einige der Schriftrollen auf die Arme und verschwand nach oben...
Erynn lächelte, als sie sah wie das Feuer in die Augen des Beschwörers zurückkehrte und nahm die Phiolen mit dem Gift engegen. Sie verstaute sie in einer kleinen Tasche an ihrer Hüfte, schnappte sich einige weitere Schriftrollen und folgte dem Mentor. Eine starke Truppe habe ich hier... meine Krieger sind Kinder, der Befehlshaber fällt von einem Extrem ins andere... und ich mittendrin. Sie seufzte.
Draußen brach die Dunkelheit rasch herein. Sie half Arranges dabei, die Schriftrollen zu verteilen und sah zu, daß die Schüler an Orten standen, wo sie zumindest ein wenig Deckung hatten und nicht Gefahr liefen, sich gegenseitig mit ihren Zaubern oder den explosiven Weinflaschen zu treffen. Dann schaute sie zu den Resten des Turms auf. Riskant. Wenn mich die Angreifer dort bemerken und sich auf mich einschießen, komme ich da nur schwer wieder weg. Aber es gibt hier keinen anderen Ort, der hoch genug wäre um einen guten Überblick zu behalten...
Schon kurz nachdem die Nacht hereingebrochen war, begann es zu nieseln. Arranges bemühte sich, noch so vielen Schülern wie möglich die Handhabung der Schriftrollen beizubringen. Wenns nur die Hälfte fertigbringt die Dinger zu nutzen, bin ich schon mehr als zufrieden... Sie warteten und warteten... Etwa gegen Mitternacht entlud sich ein leichtes Gewitter über ihnen, aber in den Wäldern ringsum tat sich nichts. Die halbe Nacht war vorrüber und noch immer kein Anzeichen eines Angriffs oder überhaupt davon, dass sie von Feinden umringt waren... Es waren vielleicht noch zwei Stunden bis zum Morgengrauen, viele der Schüler hatten sich irgendwie so postiert, dass sie Schutz vor dem Regen hatten. Plötzlich leuchtete in nordöstlicher Richtung ein kurzes Licht tief im Wlad auf, als würde dort etwas explodieren. Viele merkten auf, alles waren sofort wieder hellwach. Einige Sekunden später zerriss ein kehliges Brüllen die Stille und dröhnte in den Ohren schmerzhaft nach. Es geht los... wieder blinkte etwas zweimal kurz hintereinander auf im Wald, dieses Mal aber nur schwach und sehr weit weg. Ein leises, dumpfes Scheppernd erreichte das Anwesen. Ein Rauschen, gefolgt von einem lauten Pfeifen. zwei glühende Klumpen rasten einen dunklen Russchweif nach sich ziehend, in flachem Bogen über den Wald hinweg heran. 'VORSICHT!' Brüllte Arranges und hechtete zur Seite. Eines der Geschosse schlug in den Wall ein und riss eine breite Presche hinein. Die Erde erzitterte unter dem Aufprall. Das zweite Geschoss schlug empfindlich näher ein und zwar am Fuße des Turms, der daraufhin gefährlich schwankte. Die Geschosse waren wohl dafür gedacht, den Turm zu zerstören... Arranges richtete sich auf und wischte sich den schlammigen Dreck vom Torso. Sein Blick viel auf ganze Heerscharen von Skeletten, die jetzt plötzlich zwar ringsherum, aber hauptsächlich aus der Richtung herandrängte, aus welcher auch die zwei Geschosse gekommen waren...
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