'Nunja... es gibt durchaus andere Informanten, das Problem ist nur, dass ich die weitaus weniger gut kenne als den Argonier...' Arranges grinste. 'Er mag dich eben Erynn...' Ein kurzer Seitenblick zu der Dunmer verriet Arranges, dass sie nicht wirklich darüber lachen konnte. 'Aber du kannst auch gern in der Stadt warten, während ich ihn im Hafen suche...' Fügte er hinzu und das Grinsen verschwand.

Sie waren an der Abzweigung nach Kvatch längst vorrüber und es war auch schon dunkel, als sie sich entschieden, zu rasten. Arranges übernahm selbstverständlich die Wache. Sein Torso hatte sich relativ gut beruhigt, was die Quetschung und die Schmerzen anging. Er machte Feuer. Ein Zelt war nicht nötig, die Nacht war klar und die Sterne funkelten vom Himmel. Er beobachtete hin und wieder die Elfe. Sie sah aus, als würde sie seit Jahren nichts anderes tun, als in der Wildnis herumzustolpern. Das Gesicht war nicht eingefallen, aber doch ein wenig sehr schmahl geworden. Sie hatte sich sehr verändert und das in nur so kurzer Zeit... seit sie eben mit ihm unterwegs war. Er versuchte das Bild zu reproduzieren, als sie sich in der Taverne der beiden Orkschwestern vor einer halben Ewigkeit so schien es ihm jetzt, einfach an seinen Tisch setzte. Eine eher junge, ein wenig hagere, aber keinesfalls unansehnliche Dunmer. Ihr Gesicht war auch damals schon relativ schmahl gewesen, aber nicht so... dazu kamen jetzt noch die zwei unpassend wirkenden Narben auf ihrer Wange.

Fast tat es Arranges ein wenig leid und er wandte den Blick ab. Er starrte in die Flammen, stocherte mit einem Stock in der Gluht herum oder blickte in den Himmel. Plötzlich jedoch ließ ihn ein Geräusch aufhorchen. Es war nicht wirklich laut, aber auch schwer zu überhören in der Stille der Nacht. Da, da war es wieder. Es hörte sich an, als würde jemand etwas sehr Schweres über den von Laub bedeckten Boden schleifen, aber immer mit kurzen Pausen dazwischen. Arranges strengte sich an und in seinem Kopf arbeitete es. Und dann war das Geräusch plötzlich weg. Hmm... vielleicht nur ein Berglöwe, der seine Beute wegschleppt... Der Nekromant gab schon nichts mehr darauf, als etwas laut hinter ihm im Unterholz krachte, als würden ganze Bäume umgeknickt werden. Arranges fuhr herum, während er aufstand und schon automatisch sein Schwert zog. Massige Schritte erfüllten jetzt die Nacht. Schritte, die schnell auf ihn zukamen und plötzlich sah er einen Oger aus dem dichten Gebüsch hervorstürmen, in einer Pranke einen gut zwei Meter langen Baumstamm schwingend, der so dick war wie Arranges Wade. Arranges formte blitzschnell einen mächtigen Feuerball und schickte ihn dem Monster entgegen... er schaute nicht schlecht, als der schwerfällige Oger sich während er lief, flink unter dem magischen Geschoss hindurchduckte. Das gab dem Riese Zeit genug. Er war mit nochmals zwei langen Sätzen heran, mit einem Prankenhieb wischte er den Magier bei seite. Zum Glück hatte er nicht in der Absicht ausgeholt, den Nekromanten wirklich ernsthaft zu verletzten, sonst hätte Arranges das wohl nicht mehr ganz lebend überstanden. So segelte er lediglich ein paar Meter durch die Luft und blieb erstmal benommen liegen, bevor er sich einige Momente später wieder mühsam hochstemmte.

Der Oger hingegen starrte einige Herzschläge lang nur wie gebannt in die Flammen des Feuers, dann drehte er den Kopf zur Seite und suchte wohl nach dem Kaiserlichen, den er nur nicht sehen konnte, da der Beschwörer außerhalb des Lichkreises im Dunkeln lag. Der Blick der Bestie ging in die andere Richtung und fiel auf Erynn. Ein kehliges Knurren entrang sich seinen Lungen und er hob drohend seine primitive Waffe...