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Thema: Krisensitzung

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  1. #1
    Zum Glück habe ich ihr nicht gesagt, was die Botschafter neben ihrer Hauptaufgabe der Nachrichtenübertragung noch für eine Funktion haben... gegen deren Waffenarsenal und Brutalität wirken viele der Meister eher wie ein schlechter Witz... Arranges widerstand dem Drang, einer blöden Bemerkung. Und zum Glück ist sie nicht wirklich meine Schülerin...

    Der Kaiserliche setzte sich neben Erynn und wartete, bis sie sich wieder beruhigt hatte. 'Mach dir keine Sorgen... der Botschafter wird nicht angreifen... und mit der Gewissheit beobachtet zu werden lebst du ohnehin schon, seit ich dich in Skingrad gebeten habe, mich zu begleiten... Und selbst wenn wir angegriffen werden sollten, hätte ich kein wirkliches Problem mit denen.' Das war schlicht gelogen. Einem Mensch oder Mer, der durch zahlreiche grauenhafte alchemistische und rituelle Widerwärtigkeiten zu einem Fleischberg, bestehend aus reiner Muskelmasse, messerscharfer Intelligenz und unzähligen Kilos Waffenstahl geformt wurde, hatte er nur wenig entgegen zu setzen. Aber er wollte Erynn ein wenig Rückhalt geben. Bei einem Blick auf das Schwert in Erynns Schoß fiel ihm wieder ein, dass er selbst ebenfalls nur ein Stahlschwert hatte. Verdammt, ich wollte mir in Anvil doch wieder ein Silberschwert kaufen...

    'Du wirst heute Nacht vermutlich keinen Schlaf mehr finden, oder?' Arranges erhob sich. 'Dann kannst du auch die erste Wache übernehmen.' Sagte er schließlich, während er zum Zelt hinüberging und damit begann, Arm- und Beinschienen, sowie die Stiefel auszuziehen. Er überlegte noch einen Moment und nahm dann den Rest seiner Rüstung ebenfalls ab. Schon bei dieser Aktion kündigte sich die Quittung an, die Arranges Körper für die unnatürliche und brachiale Heilung seiner Hüftverletzung ausgab. Die Heilkünste der Nord basierten auf einer anderen Grundlage. Der Körper war Tage danach meist sehr viel schneller erschöpft als im Normalfall und Arranges hatte diese Grenze gerade erreicht. 'Weck mich, wenn die halbe Nacht vorrüber ist... und bitte, mach keinen Blödsinn. Lass das Zaubern sein und lauf nicht Amok gegen die Pferde. Du wirst die Anwesenheit der Botschafter nicht bemerken, eher bildest du dir irgendetwas ein... du hast eigentlich nichts zu befürchten außer die wilden Tiere...' Meinte er noch müde, bevor er sich in das Zelt verkroch. Erleichtert richtete er sich unter der Plane ein und stellte fest, dass das Zelt von außern kleiner wirkte, als es tatsächlich war. Sich nicht weiter um den Platz scherend, bettete er sich großzügig und leicht schräg liegend auf der doppelt gelegten Decke auf dem Boden. Die gnadenlose Erschöpfung zwang ihn schließlich schnell in das Reich der Träume, ohne, dass er sich noch hätte weiter um Erynn oder sonstetwas hätte sorgen können.

  2. #2
    Ich werde bestimmt nicht anfangen hier rumzuzündeln, dachte sie und brachte es tatsächlich fertig, spöttisch zu salutieren. Die Erinnerung an das letzte Mal reicht mir völlig... Und nein, auch Schlaf würde sie in dieser Nacht kaum finden.
    Sie konzentrierte sich auf die Geräusche in der Umgebung, doch es war nichts Ungewöhnliches zu hören, als seien sie tatsächlich allein in der Wildnis. Vielleicht waren sie das auch, aber allein die Vorstellung, daß von irgendwoher unsichtbare Augen sie beobachteten, war zermürbend. Erynn zuckte zusammen, als Arranges anfing leise zu schnarchen, entspannte sich daraufhin aber gleich wieder. Wie konnte ich nur dermaßen austicken...? Verflucht, ich bin doch kein Kind mehr! Erynns Gedanken schweiften wieder zu der Gathering, jener Organisation, über die sie trotz allem, was sie gesehen oder gehört hatte, noch immer nur so wenig wußte. Tatsächlich wirkten die Mitglieder, welche sie auf dem Stützpunkt in Morrowind gesehen hatte, auf den ersten Blick tatsächlich so, wie sie sich einen Haufen verschrobener Gelehrter immer vorgestellt hatte: Roben, Versammlungen mit viel Palaver und Jungspunde, die in total übertriebener Ehrfurcht zu den Ranghöheren aufschauten. Die Kriegergilde war da pragmatischer. Natürlich gab es eine Rangordnung, aber einen Protektor allein aufgrund seiner Position auf einen fast gurumäßigen Sockel zu heben, war nicht nur undenkbar, sondern auch schlicht peinlich.
    Aber nur auf den ersten Blick... sie erinnerte sich, wie sie selbst zitternd vor den Großmeistern gestanden hatte wie das Kaninchen vor der Schlange. Die unglaubliche arkane Macht war selbst für ihre ungeübten Sinne spürbar gewesen und hatte sie getroffen wie ein Hammerschlag. Verstörend, bestenfalls. ... und genau deshalb ist es mir nach wie vor unverständlich, wie jemand die Stirn haben kann, sich aus diesem Verein rauszuwinden und dann auch noch die Dreistigkeit besitzt, völlig unverhohlen Mitglieder abzuwerben... das kann doch kein gutes Ende nehmen. Wie kommen diese Abtrünnigen bloß darauf, daß sie eine Chance haben könnten? Ich begreife das einfach nicht...
    In diesem Moment bereute die Kriegerin ehrlich, ihrem Begleiter versprochen zu haben in diesem Punkt nicht weiter nachzuhaken. So konnte die Antwort auf diese Frage wie so oft nur ‚verrückte Magier’ lauten, auch wenn das natürlich keine Details erklärte. Und sie hatte die Blackwood Company für ein Problem gehalten...

    Erynn hatte keine Ahnung, wie spät es wohl sein mochte. Der Abendnebel hatte sich verzogen, aber es hatte längst angefangen zu nieseln und schwere, dunkle Wolken verdeckten die Sicht auf Masser und Secunda. Das Zischen des Feuers, wenn die Regentropfen darauf trafen, überdeckte alle anderen Geräusche. Die Elfin überwand sich, stand auf und schritt einen Kreis um das Lager ab, um sich zu vergewissern, daß sich nichts und niemand unbemerkt nähern konnte. Ihr Blick wanderte zu den Pferden. Sie ließen die Köpfe hängen, aber während der Fuchs das Mistwetter mit stoischer Ruhe ertrug, schüttelte sich Falchion immer wieder und stampfte dann und wann unwillig mit den Hufen. Die Erkenntnis, wie sehr das Gebaren der Tiere dem ihres jeweiligen Besitzers ähnelte, ließ trotz ihrer Nervosität ein leichtes Lächeln über ihr Gesicht huschen. Nun, so lange ihr beide euch nicht aufregt, wird sich wohl kaum etwas Bedrohliches nähern...

    Sie kehrte zum Feuer zurück und wartete. Irgendwann drehte der Wind und trieb die Wolken nach Norden vor sich her, zerriß den finsteren Schleier an einigen Stellen und ließ Secundas schmale Sichel für einige Augenblicke hindurchschimmern. Es war tatsächlich spät geworden, die Nacht würde nur noch wenige Stunden dauern. Zeit, ein wenig Ruhe zu finden... wenn ich denn kann. Erynn weckte Arranges und verkroch sich dann selbst unter der Plane. Es dauerte nicht lange bis sie, erschöpft von ihren Grübeleien, in einen leichten, unruhigen Schlaf fiel.

  3. #3
    Arranges war noch längst nicht ausgeruht, als Erynn ihn weckte, aber nach einem kurzen Moment zwang er sich doch noch aus dem Zelt und setzte sich ans Feuer. Er hatte kein wirkliches Problem mit dem Gedanken daran, dass hier irgendwo noch dieser Botschafter war. Würde er es darauf anlegen, wären sie beiden innerhalb weniger Minuten einfach tot. Der Kaiserliche schichtete das Feuer nochmals ordentlich auf und wartete dann bis zum Morgengrauen.

    Es dämmerte gerade, als Arranges am Feuer sitzend, plötzlich den Kopf hob und angestrengt lauschte. Was war das? Ein entferntes Krachen trockenen Holzes hatte Arranges aufschrecken lassen. Der Magier erhob sich schwerfällig und blickte umher. Zu seinem Unbehagen spürte er leichte Erschütterungen im Boden. Als sein Blick zu den Pferden wanderte, sah er, dass diese die Ohren angelegt hatten und nervös mit den Hufen scharrten. Was zur Hölle ist das... Das Terrain Colovias war zudem auch noch eher schwer zu überblicken. Hohes, güldenes Gras versperrte den Einblick auf das Land rundherum. Die Pferde drehte den Kopf plötzlich in eine eindeutige Richtung. Arranges folgte ihrem Blick und erstarrte für eine Sekunde. Ein größeres Geschöpf mit dunklem Fell kam in gestrecktem Sprint auf ihn zu. Anhand dem Bisschen, was er erkennen konnte, lief das Ding auf allen vieren. Die Kreatur war noch gut 50 Meter entfernt, als der Magier sich langsam aber sicher ernsthafte Gedanken darüber machte, ob das Wesen nun angreifen würde oder nur einige Meter neben dem Lager ein Beutetier erblickt hatte...

    Ein lautes, tiefes Brüllen donnerte über das Lager hinweg, die Kreatur war heran und Arranges Ausdruck wandelte sich zum blanken Entsetzen. Ein außerordentlich großer Bär stürmte auf ihn zu und schien ihn als sein Frühstück erwählt zu haben. Der Nekromant handelte mehr instinktiv, als durchdacht, was er in nur wenigen Sekunden bitter bereuen würde... Er streckte einen Arm vor und kurz darauf erreichte ein Zauber die Bestie. Noch im Flug, stürtzte das Untier auf den Kaiserlichen zu, bevor der schwere Leib vom Eigengewicht über dem Magier auf die Erde gezogen wurde und ihn fast ganz unter sich begrub. Arranges bemerkte, wie ihm die Luft aus den Lungen getrieben wurde, sein gesamter Torso wurde gequetscht. Fellhaare behinderten seine Atmung, da auch sein Kopf beinahe ganz unter dem Bären begraben lag. Der Kaiserliche spürte die Atmung und das Grollen des Bärs, der sich nicht mehr aus eigener Kraft hochstemmen konnte. Und er selbst hatte nur einen Arm frei, der nicht unter dem massigen Leib begraben lag.

    Arranges brüllte so laut und viel, wie es die wenige Luft, die durch die dicke Wolle des Bärs drang, zuließ, nach Erynn, während er hektisch mit dem freien Arm winkte und wedelte.

  4. #4
    Erynn schreckte hoch, als sie das Gebrüll eines Bären vernahm. Von einem Moment auf den anderen war sie hellwach und sprang auf die Füße – gerade rechtzeitig um zu sehen, wie das massige Vieh von einem ihr nur zu bekannten Zauber getroffen wurde und den Kaiserlichen unter sich begrub. Für einen Moment stand sie fassungslos, fing sich aber schnell wieder. Sie stürzte zurück unter die Plane und löste das Seil vom Sattel des Rotfuchses. Hätte nicht gedacht, daß ich mal froh darüber sein würde, daß Arranges dieses Ding mit sich schleppt...
    Die Elfin hastete zu den Pferden. Falchion war, wie befürchtet, starr vor Schreck und zu nichts zu gebrauchen. Kurzerhand legte sie das Seil dem Fuchs um und ließ die Schlinge dabei so weit, daß die Hauptlast später auf seiner Brust statt auf seinem Hals liegen würde. Dann packte sie das Tier kurzerhand beim Schopf und führte es näher an den Bären heran. Es schnaubte nervös, war aber abgebrüht genug, um ihr zu folgen. Erynn band das andere Ende des Seils um den Hals des verhinderten Angreifers und eilte dann zu dem Roten zurück.
    „Zieh an“, schrie sie dem Tier entgegen und versetzte ihm einen leichten Schlag auf die Flanke. „Los, beweg dich!“

    Das Pferd verlor letztendlich die Nerven, als es feststellte, daß das Raubtier an ihm hing, verdrehte die Augen, bis fast nur noch das Weiße darin zu sehen war und stemmte sich mit Macht in das improvisierte Geschirr. Es wirbelte Grasbüschel auf, faßte schließlich Tritt und zog das Biest von dem Beschwörer herunter. Allein, stehenbleiben würde es in dieser Situation nicht mehr. Erynn ließ den Fuchs laufen, zog ihr Schwert und kappte das Seil. Es zersprang mit einem Knall, und der Fuchs stürmte zurück zu Falchion, dabei mehrmals ungezielt nach hinten auskeilend. Schnaubend, mit zitternden Flanken blieb er schließlich stehen und bedachte die Kriegerin mit einem eindeutig anklagenden Blick.
    Zufrieden, daß er sich nicht in den Resten des Seils verheddert hatte, wandte die Elfin sich wieder dem Bären zu. Ein älteres Männchen, aber glücklicherweise nicht allzu groß. Sie sprang auf seinen Rücken, setzte ihm die Spitze ihres Schwertes zwischen die Schulterblätter und trieb die Klinge weit in den Leib des Raubtiers. Es bäumte sich noch einmal eine Handbreit hoch auf, sogar gegen den Zauber, und lag dann still. Eine erstaunlich breite Palette an Flüchen lag Erynn auf der Zunge, aber sie schluckte sie alle herunter. Es war keine besonders geschickte Art, ihrer Sorge um den Magier Ausdruck zu verleihen. „Bist du in Ordnung?“ fragte sie stattdessen, als sie sich neben ihn kniete.

  5. #5
    Arranges hatte schon fest damit gerechnet, dass Erynn sich einfach aus dem Staub gemacht hätte und er hier unwürdig unter den Massen dieses idiotischen Bärs abkratzen würde, anstatt von dem Tier zerfetzt zu werden. Er sah keine Möglichkeit, sich von allein zu befreien, den Zauber zu lösen würde ebenfalls seinen Tod bedeuten. Um so erleichterter war er, als das drückende Gewicht endlich nachließ. Japsend und hustend sog er die Luft in seine Lungen. Aber schon nach zwei tiefen Atemzügen ließ er auch das bleiben, da sein Brustbein und allgemein der komplette Brustkorb mit den Lungen zusammen arg gequetscht worden war und ihm jetzt Schmerzen beim Atmen bescherte.

    Erynn kam von der Seite in sein Blickfeld. Sehe ich so aus, als wäre bei mir alles in Ordnung? Ja sicher doch, ich bin nur gerade eben von einem Bär plattgewalzt worden, aber sonst geht es mir hervorragend... mir ist schon klar, dass der Bär von deinen spitzen Knochen ganz automatisch wieder heruntergesprungen wäre... würde ich auch machen... aber sonst, danke der Nachfrage... 'Nein, bei mir ist nicht alles in Ordnung verdammt...!' Immernoch japsend und um Atem ringend, setzte er sich auf. Einen Augenblick später wuchtete er sich hustend und keuchend auf die Beine, während er allerdings mit einem Arm seinen Brustkorb umschlungen hielt. Wütend blickte er sich nach dem Bären um, als sein Blick auf das Tier viel, hob er die andere Hand, welche sogleich von einer in den Augen schmerzenden, grellen Flammenkugel eingehüllt wurde. Er fletschte die Zähne wie ein tollwütiger Wolf und sein Atem beschleunigte sich für einen Augenblick... Dann aber verpuffte der Zauber in seiner Hand wieder und sein Gesicht, ebenso wie sein Atem wurden entspannter.

    'Da, jetzt hast du deinen ersten Bären... da können wir die anderen drei grade auch noch erlegen...' Sagte er nur noch ein wenig außer Atem und ließ sich ohne den Arm um seine Brust sinken zu lassen, an einem der Baumstämme auf den Boden gleiten.

  6. #6
    Ja, hervorragend. Das Vieh liegt mitten im Lager, du bist schon wieder kaputt und nicht zuletzt beobachten uns vermutlich irgendwelche finsteren Gestalten... außerdem, was heißt ‚wir’? Willst du nochmal den Köder spielen? Gar keine blöde Idee, eigentlich.
    Sie seufzte schicksalsergeben, befreite den Fuchs von dem Seil und holte dann Sattel und Zaum ihres Wallachs. Ob es Falchion nun paßte oder nicht, er würde das Biest wegschleppen müssen. Er wird sich gefälligst daran gewöhnen. Wozu hab ich mir sonst ein Arbeitspferd zugelegt?
    Nach einigem Gehampel hatte das Pferd anscheinend begriffen, daß der Bär es nicht mehr anspringen würde. Sie schleifte den Kadaver ein gutes Stück weg vom Lager, bis in die Nähe des Findlings, den sie am Tag zuvor ausfindig gemacht hatte und begann, dem Tier das Fell abzuziehen. Es war schweißtreibend, und die allgegenwärtigen Fliegen taten ihr Übriges um sie daran zu erinnern, warum sie sich dazu entschieden hatte, nicht den Beruf ihres Vaters zu übernehmen. Nach einer Weile hatte sie die Decke jedoch herunter und sich selbst nicht allzu sehr eingesaut. Erynn nahm auch die Krallen mit. Irgendwer bezahlte immer für solchen Tand.
    Sie entschied, den Wallach zurückzubringen und bei der Gelegenheit auch gleich nach Arranges zu sehen. Vermutlich würde er zetern und sie für diese ganze Sache verantwortlich machen, aber das, so wußte sie mittlerweile, war ein sicheres Anzeichen dafür, daß er den Kopf noch nicht unter dem Arm trug. Vielleicht sollte ich doch irgendwann eine Familie gründen. Wenn ich den Kerl aushalte, sollten trotzige Kinder kein Problem darstellen...
    Am Lager angekommen, breitete sie das Fell aus und warf dem Magier einen Blick zu. Er lehnte noch immer zusammengesunken an dem Baum, sah aber nicht unbedingt schlechter aus als noch vor einer Stunde. Erynn holte ihren Bogen und machte sich bereit, zu dem Findling zurückzukehren. „Brauchst du irgendwas?“ fragte sie, bevor sie sich wieder auf den Weg machte.

  7. #7
    Ich weiss, was ich nicht brauche... und das ist dein... gruslige Fürsorge! 'Na los, mach dich dünne, bevor ich mir überlege mitzukommen...' Sagte Arranges mit gespielter Bosheit und winkte schwach mit einem Arm.

    Die Zeit, die Erynn auf der Jagd war, verbrachte Arranges damit, Feuerholz zusammen zu suchen, das Zelt neu zu errichten und sich seine Rüstung wieder anzulegen. Erstaunt stellte er fest, dass diese normalerweise recht einfachen Tätigkeiten recht lange dauerten. Er konnte zwar die Arme über den Kopf heben, aber alle paar Minuten musste er einige Augenblicke erst wieder durchatmen. Verfluchter Bär... wehe, das hat sich nicht gelohnt, dann liegt Erynn bald in schönstes Rot gehüllt neben dem felllosen Bärenkadaver... und ich habe etwas, das ich Meisterin Marie bei der nächsten Gelegenheit als kleine Wiedergutmachung schenken könnte... ja, ich glaube die Haut einer Dunmer nennt sie bis jetzt noch nicht ihr Eigen... Die restliche Zeit langweilte Arranges sich und wartete, auch wenn er sich das nicht eingestand, auf die Rückkehr Erynns. Er achtete sorgfältig auf irgendwelche Anzeichen, die auf einen Botschafter hindeuten könnten, aber es war praktisch unmöglich einen zu spüren oder zu erblicken, wenn sie das nicht ebenfalls wollten. Er gab es schnell auf, es würde zu nichts führen...

    Als die Dämmerung einsetzte, entfachte der Magier wieder das Feuer. Es war ein relativ großes Feuer und nachdem die Sonne ihre letzten Strahlen über den Rand der Erde schickte, sah er die dunkle Silhoutte der Kriegerin auf das Lager zukommen.

  8. #8
    Erynn ignorierte sein Gegifte und verschwand nach Norden. Zickig wie eine Prinzessin! Der Gedankengang führte dazu, daß sie sich den Beschwörer unwillkürlich in einem pastellfarbenen Rüschenkleid vorstellte, und das hob ihre Laune für den Rest des Tages beträchtlich.
    An ihrem Felsen angekommen, stellte sie sich auf eine längere Wartezeit ein. Der Tag war längst zu weit fortgeschritten, als daß sie glaubte, daß noch viele Bären unterwegs sein würden. Sie wurde jedoch positiv überrascht, als das kleine Tier vom Vortag wieder auftauchte und sich dem Kadaver näherte. Er schnüffelte mißtrauisch, kam dann zögerlich heran, als erwarte es, daß von irgendwoher ein Konkurrent auftauchen könnte. Erynn legte einen Pfeil auf die Sehne. Der Räuber nagte vorsichtig an dem Fleisch, und nach einigen Minuten befand er sich in einem guten Winkel zu der Elfin. Sie zog die Sehne zurück, löste und griff bereits nach dem nächsten Pfeil. Ihr Beute strauchelte, kam wieder hoch und wandte sich ihr zu. Sie erhob sich und setzte den nächsten Pfeil in das aufgerissene Maul des Tieres, als es sich auf die Hinterbeine stellte. Es schwankte, fiel und lag reglos. Schlimmer als Wildschweine...
    Erynn häutete auch dieses Tier und sah sich dabei immer wieder um. Jetzt, da sie ihr Pferd nicht dabei hatte, mußte sie doppelt aufpassen, nicht von einem anderen Raubtier überrascht zu werden. Vielleicht hätte ich den Beschwörer doch mitnehmen sollen, überlegte sie müßig, während sie sich mit dem Fell wieder auf den Findling verzog. Ein Zauber wie jener, den er vorhin geworfen hat, würde einiges an Mühe sparen.
    Lange Zeit geschah nichts, außer daß sie sich langweilte und die Fliegen sie nervten. Sie beobachtete einen einzelnen Wolf, der einen großen Bissen ihres Köders wegschleppte und hoffte im Stillen, daß er nicht noch ein Rudel in der Nähe hatte. Erst, als die Sonne schon tief stand, hatte Kynareth ein Einsehen. Dieser Bär war weit größer als die beiden anderen, und sie wurde ziemlich nervös, nachdem ihr erster Schuß nicht richtig saß und das Raubtier blindwütig versuchte, den Findling zu erklimmen, auf dem sie hockte. Diesesmal wurde sie gestört, während sie ihrer Beute das Fell abzog. Sie machte sich gar nicht die Mühe, sich nach dem knurrenden Geräusch umzusehen, und flüchtete auf höheres Terrain. Es war ein älteres Tier, dessen Pelz sich schon an mehreren Stellen grau färbte.

    Zu Tode erschöpft, aber durchaus zufrieden kehrte sie schließlich mit den drei Fellen zum Lager zurück. In nächster Zeit, so schätzte sie, würden sie wohl vor ungebetenen Besuchen diverser Raubtiere verschont bleiben. Die praktischerweise schon ausgepackten Kadaver nur ein Stück entfernt sollten ein leichter zu erlangendes Abendessen darstellen.
    Erynn breitete die Felle aus und machte sich über ein Stück harten Käse her. Sie hatte tatsächlich den ganzen Tag noch nichts gegessen. Manchmal vergaß sie das eben einfach.

    „Meinetwegen können wir los“, sagte sie zwischen zwei Bissen. „Ich habe alles zusammen, was ich brauche.“ Es sei denn, du hättest plötzlich einen bedenklichen Anfall von Vernunft und würdest es vorziehen, dich noch eine Nacht lang auszuruhen. Aber nein, ich weiß... fliegende Schlammkrabben und so...

  9. #9
    Arranges war fast ein bisschen beeindruckt, als er sah, dass Erynn tatsächlich nochmal drei Felle holen konnte. Ihre Worte hingegen nahm er mit gemischten Gefühlen wahr. Naja, an erster Stelle steht nun, die Abtrünnigen nicht wissen zu lassen, was ich genau zu tun habe... sie scheinen es noch nicht zu wissen, sonst hätte der Botschafter mir gestern die Siegelsteine einfach abgenommen... es wäre mehr als verwirrend, wenn wir jetzt wieder nach Anvil reiten und schlicht die Felle zur Gilde bringen würden... 'Gut, dann brechen wir direkt auf...' Recht schnell hatten sie das Lager abgebrochen und als Sekunda und Masser von Osten her am Firmament erschienen, ritten sie los.

    Es dauerte eine ganze Weile, bis sie die Straße wieder erreichten und als sie den Hang zur Hafenstadt hinunterritten, war beinahe die halbe Nacht vorrüber. Am Tor gab es keine weiteren Probleme. Die Tatsache, dass sie die Felle dabei hatten und sich so mehr oder weniger als Jäger ausgeben konnten, gab dem Wächter genug Grund, sie nicht aufzuhalten. Arranges war sichtlich erschöpft und sein Atem pfeifte kaum hörbar, als er sich auf dem Platz von der Dunmer verabschiedete. 'Ich werde mir ein Zimmer nehmen... gute Nacht...' Damit drehte er sich um und schlurfte davon.

    Bei einer der Tavernen angekommen, musste er erst den Wirt herausklopfen, welcher nicht wirklich erfreut darüber war, sein Geld aber trotzdem annahm und ihm ein Zimmer überließ.

  10. #10

    Anvil

    Sie erreichten Anvil in finsterster Nacht. Erynn tappte zum Gildenhaus und begab sich direkt in den Schlafsaal, ließ Felle und Ausrüstung einfach neben einem freien Bett fallen und legte sich hin. Trotz ihrer Erschöpfung schlief sie unruhig, träumte seltsame, verworrene Dinge, an die sie sich am nächsten Morgen nur noch unzusammenhängend erinnern konnte. Daedra kamen darin vor, und Zombies. Was eines mit dem anderen zu tun hatte, konnte sie jedoch beim besten Willen nicht mehr sagen.
    Als die Elfin schließlich erwachte, waren alle anderen Söldner längst auf den Beinen, und sie sah sich einen Moment lang desorientiert um, bis ihr wie der einfiel, wo sie sich befand. Abgrundtief seufzend schwang sie die Beine über die Bettkante und stützte den Kopf in die Hände. Sie haßte es, aufstehen zu müssen, und überhaupt – bequem schlafen ging anders. Nachdem sie die Nackenwirbel ein paarmal vernehmlich hatte krachen lassen, ging es ihr etwas besser. Warum nur bin ich so furchtbar müde? Ist ja nicht so, daß ich mich gestern übermäßig hätte anstrengen müssen... Unzufrieden betrachtete sie ihr Spiegelbild im Wasser einer Waschschüssel. Tatsächlich, ihre Augen lagen tief in den Höhlen und brannten in einem intensiven Rot, als trüge sie selbst etwas von den Feuern Oblivions in sich. Die beiden Narben auf ihrer Wange zeichneten sich schneeweiß und deutlich gegen die umgebende graue Haut ab. Sie wirkte wie ein abgehalfterter Veteran.

    Erynn raffte sich auf und sagte dem Gildenleiter bescheid, daß sie die Felle hatte. „Was hat Euch so lange aufgehalten?“ fragte er nur. „Ich war schon drauf und dran, den Auftrag jemand anderem zu geben.“ Erynn nuschelte etwas von Banditen nördlich der Stadt und nahm den Tadel ansonsten stoisch hin. Sie war nur froh, ihre Aufgabe endlich erfüllt und den Kopf frei für dringlichere Probleme zu haben. Die Bezahlung fiel entsprechend mau aus, aber auch das kümmerte sie nicht weiter. Sie nahm sich gerade noch die Zeit für einen Becher Tee und ging dann los, um ihre Rüstung anzulegen. Hunger hatte sie keinen. Eigentlich hatte sie fast gar keinen Hunger mehr in letzter Zeit. Vielleicht werde ich krank. Oder irre. Eigentlich will ich nur noch zurück in die Totenlande. Ich wünschte wirklich, ich könnte ein Teil davon sein... Ja, ich werde irre. Ohne Zweifel.

    Bald darauf stand sie wieder auf dem großen Platz von Anvil. Sie hielt sich nicht lange auf, sondern ging direkt zu den Ställen. Sie wollte sich Zeit nehmen, Falchion ausgiebig zu striegeln und dem Tier allgemein etwas von der Aufmerksamkeit schenken, die es in letzter Zeit praktisch nicht bekommen hatte. Und dann zurück nach Skingrad. Ich werde mich da mindestens einen Abend lang in Mogs Taverne setzen, mich von der Ork vollquatschen lassen und mir dabei gnadenlos die Kante geben – Ja, das klingt wie ein guter Plan.

  11. #11
    Der Kaiserliche erwachte früh am Morgen und fühlte sich fast gut erholt. Erst als sein Blick auf seine mittlerweile wirklich desolate Ausrüstung fiel, verzog sich sein Gesicht kurz. Und wieder kann ich keinen ordentlichen Ersatz kaufen, weil es hier in Anvil nur diesen unfähigen Dunmerschmied gibt... Lustlos erhob er sich und saß für eine Weile nachdenklich auf der Bettkante. Arranges zog lustlos die Rüstung an. Wobei er bei den Armschienen eine ganze Weile rumhantierte, bis er sie schließlich frustriert in eine Ecke des Zimmers schleuderte. Dem nächsten Skamp, dem ich begegne, reisse ich einfach eigenhändig den Kopf ab... weil ichs kann! Die Armschienen waren mindestens zur Hälfte eine Einzelanfertigung der Nord in Skingrad und hatten dem Kaiserlichen sehr lange, sehr gute Dienste erwiesen. Aber einem ordentlichen Feuerball hatte das schon sichtlich gealterte Leder nichts entgegen zu setzen. Er zog seine Stiefel an und betrachtete die Reperaturarbeiten der Kriegerin. Das Leder war fast einwandfrei zusammengenäht worden und die Flickarbeiten wellten nichteinmal. Trotzdem werde ich mir neue kaufen... Dasselbe dachte er, als er seine Beinschienen betrachtete. Nach einem weiteren Moment zog er die Beinschienen wieder aus und einen Lidschlag später landeten sie in der gleichen Ecke wie die Armschienen... Soll sich der Wirt ne Weste draus basteln... Damit ging Arranges.

    Er machte sich direkt auf den Weg zum Schmied und besorgte sich dort neue Lederbeinschienen, sowie Armschienen und neue Lederstiefel. Das Stahlschwert tauschte er mit einem kleinen Zusatz an Septimen gegen ein relativ ordentlich gefertigtes Silberschwert. So, habe ich dann alles... Tränke werde ich in Skingrad bei Falanu kaufen... Zufrieden ging er hinaus auf den Platz, nur um festzustellen, dass die neuen Armschienen abartig starr waren, kratzten und irgendwie grob gearbeitet. Na ganz toll... ich muss dringend zu der Nord... Und ich brauche einen neuen Umhang! Dachte er, als das zerschlissene Stück Stoff vom Wind in sein Blickfeld geweht wurde.

    Ärgerlich an den Armschienen herumzerrend und -fingernd ging er zum Haupttor hinaus. Vor dem Tor fiel ihm ein, dass er vielleicht nach Erynn sehen sollte und war gerade im Begriff, wieder umzudrehen, als ihm sein Rotfuchs in den Sinn kam. Er überlegte einen Moment, drehte sich dann aber wieder um und ging weiter zu den Stallungen, während er leise vor sich hin fluchte und an den für ihn mit jeder Minute noch unbequemer und kantiger wirkenden Rüstungsteilen herumnestelte...
    Geändert von weuze (22.03.2011 um 19:25 Uhr)

  12. #12

    Anvil => Goldstraße

    Erynn schleppte sich durch das Stadttor zum Paddock des Mietstalls. Arranges war schon zugegen. Natürlich. Als ob es zu viel verlangt wäre, einen Moment Ruhe vor dir zu haben... Ihre Laune war wirklich mies an diesem Tag, und es nervte sie, daß sie noch nicht einmal genau sagen konnte woran das liegen mochte. Sie rang sich ein lustloses „Guten Morgen“ ab, schielte mit einem Auge nach dem Sonnenstand und zuckte dann die Achseln. „Oder so...“
    Sie schnappte sich einen Striegel und begann, das Fell ihres Braunen damit zu bearbeiten, kontrollierte danach Beine und Hufe. Da Falchion barfuß lief, waren sie nicht wirklich lang geworden in der langen Zeit, in der sie keine Gelegenheit gefunden hatte, sich wirklich darum zu kümmern. Dennoch würde sie sich in Skingrad jemanden suchen, der das überschüssige Horn ausschneiden konnte.
    Endlich zufrieden mit dem Ergebnis ihrer Bemühungen, ging sie in die Hütte neben dem Paddock und bezahlte die Pferdewirtin, danach sattelte sie auf. Irgendwie bekam sie heute nur die Hälfte mit von allem, was um sie herum vorging, und freute sich schon jetzt auf den Moment, in dem sie sich endlich wieder schlafen legen könnte. Irgendwo. Selbst ein Felsen war den Betten in der hiesigen Gilde vorzuziehen.
    „Weißt du schon, wer Informationen über einen weiteren Standort eines Tores haben könnte“, fragte sie den Beschwörer, nachdem sie bereits eine Weile auf der Goldstraße unterwegs waren. „Vielleicht jemand anderes als dieser schleimige Molch?“ setzte sie ohne große Hoffnung hinzu.
    Erynn brannte förmlich darauf, wieder in die Totenlande zurückzukehren. Andererseits wünschte sie sich, den Besuch dort so lange wie möglich hinauszuzögern. Es würde vielleicht das letzte Mal sein, daß sie eine Gelegenheit bekam, diese seltsame Welt zu betreten. Außerdem würden sie dann wohl die Meister aufsuchen müssen, um die Siegelsteine abzuliefern – was vermutlich zugleich die Gelegenheit für die Gathering wäre, ihr Schicksal zu besiegeln. Verdammter Mist...

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