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Fossil
Anvil
Nix Magiergilde. Da geh ich nicht hin! Erynn entschied, bis morgen in Anvil zu bleiben. Während der vergangenen Tage hatte sich ihr Zustand enorm verbessert, der Heiltrank entfaltete offenbar Wirkung. Mittlerweile war sie schmerzfrei, auch die Verspannungen, die sie sich infolge ihrer krummen Haltung eingefangen hatte, waren verschwunden. Arranges hingegen sah zusehends fürchterlich aus. Er beklagte sich niemals, doch es war offensichtlich, daß er am Ende seiner Kräfte war. Erynn sprach ihn nicht noch einmal auf die Verletzung an, erwartete jedoch jeden Moment, daß er einfach zusammenbrechen würde. Elender Sturkopf. Wie kann man nur freiwillig dermaßen leiden?
Sie war gut erleichtert, als sie die Hafenstadt endlich erreichten. Der Kaiserliche verabschiedete sich und verschwand, wie schon bei ihrem letzten Besuch hier, in Richtung der Docks. „Wehe, wenn du nicht wirklich einen Heiler aufsuchst! Dann brenne ich dir das Ding mit einem Stocheisen aus“, grollte sie, bevor sich ihr Begleiter außer Hörweite verziehen konnte.
Die Elfin sah sich auf dem großen Platz um und entdeckte ein Schild, das auf den Laden eines Schmieds hinwies. Sie wandte ihre Schritte dorthin und gab den Kürass zur Reparatur ab. Heute hatte sie wirklich keinen Nerv mehr, sich selbst darum zu kümmern. Außerdem orderte sie ein neues Paar Beinschienen. Die Ausbeute aus dem Banditenversteck unter Beldaburo war mehr als ausreichend, und Erynn genoß es, zur Abwechslung mal keine Geldsorgen zu haben. Sie wollte nicht zurück in die Gilde, ohne ihre Aufgabe erfüllt zu haben. Zwar hatte sie zwischenzeitlich darüber nachgedacht, eine wilde Geschichte von einem angriffslustigen Wolfsrudel zu erzählen, verwarf den Gedanken aber wieder. Wenn sie jemand fragen sollte, was sie so lange aufgehalten hatte, könnte sie immer noch darauf zurückgreifen.
Sie nahm sich schließlich ein Zimmer in einer Herberge an der Hauptstraße und verzog sich recht bald mit einer Flasche Wein in Richtung Zuber. Nach einer ganzen Weile, sauber und reichlich beduselt, legte sie sich schlafen. Es war noch recht früh am Tag, aber sie war viel zu geschafft, um noch so etwas wie Hunger zu empfinden.
Erynn erwachte erst recht spät am nächsten Tag. Die Sonne stand schon fast im Zenit, als sie schließlich ihre Rüstung vom Schmied abholte. Dann lenkte sie ihre Schritte zu den Stallungen. Im Hinterland sollten sich ein paar Bären finden lassen. Der Beschwörer dürfte noch für einige Tage außer Gefecht sein, so muß ich mir von ihm wenigstens kein Gemaule anhören, dachte sie einigermaßen zufrieden, als sie das Stadttor erreichte.
Geändert von Glannaragh (20.03.2011 um 00:50 Uhr)
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