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Fossil
Erynn stolperte kurz, als Arranges sie mit einem Ruck zur Seite stieß und ihr gebot, den Caitiff in Schach zu halten. Du lernst es nicht, dachte sie grollend, enthielt sich aber eines Kommentars. Momentan hatten sie ganz andere Probleme. Wenn Arranges sich unbedingt mit dem Spinnendämon anlegen wollte, sollte es ihr recht sein. Das Vieh machte sie nervös. Sie spürte, wie Magie ihren Körper durchfloß und konzentrierte sich auf den Kampf, der auf dem Pfad zum Siegelturm tobte. In der Mitte des Mahlstroms aus wirbelnden Krallen und gelegentlichen Feuerbällen befand sich der Daedroth, den Arranges an seine Seite gerufen hatte. Der riesige Kopf des Echsenwesens stieß immer wieder vor, riß ganze Stücke aus den Skampen, die ihn piesackten und verschlang einen von ihnen gleich am Stück. Trotzdem war abzusehen, daß das beschworene Wesen sich nicht ewig gegen die kleinen Daedra würde behaupten können. Es waren einfach zu viele. Hinzu kam, daß sich jetzt auch der Dremora in den Kampf einmischte. Die Bewegungen des humanoiden Dämons waren flüssig, sicher und strotzten vor Kraft und mühsam im Zaum gehaltener Raserei, während er den Fängen und Klauen des Daedroth auswich und bei jeder sich bietenden Gelegenheit sein Schwert voschnellen ließ und klaffende Wunden in dessen Flanke riß. In Erynns Augen war er wunderschön, und sie spürte tatsächlich einen Stich des Bedauerns, als sie den Bogen hob und auf Dagons Krieger anlegte.
Sie nahm sich einen Moment, um genau zu zielen. Es wäre durchaus blöd, würde sie aus Versehen Arranges’ Kreatur treffen. Im passenden Augenblick löste sie den Pfeil, der die Rüstung des Dremora durchschlug und im Schulterblatt stecken blieb. Er fauchte, fuhr herum und fixierte sie mit brennendem Blick. Dann riß er das Schwert hoch und stürmte in gerader Linie auf sie zu. Die Kriegerin blickte dem Dämon gerade in die Augen, zog die Sehne zurück, ankerte und schickte ihren Pfeil auf die Reise. Der Kopf des Caitiff wurde zurückgerissen, als das Geschoß einschlug. Dann brach er in die Knie, fiel vornüber und lag reglos.
„Was für eine Verschwendung“, murmelte sie und warf einen kurzen Blick über die Schulter. Der Kaiserliche hielt die Spinnenfrau gut beschäftigt, und so wandte sie sich wieder den Skamps zu. Die kleinen Wesen schwirrten um den Daedroth herum wie die Schmeißfliegen und erlangten zusehends die Oberhand. Sie feuerte in den wimmelnden Haufen, schoß eines der kobolhaften Biester vom Rücken des Echsendaedra, doch es sollte nicht mehr viel helfen. Die Bewegungen der Dienerkreatur waren längst schwerfällig und fahrig. Ein Zittern durchlief den massigen Körper, dann stürzte er, zerquetschte dabei zwei Skamps unter sich und verging in einem Windhauch. Nachdem der Dremora nicht mehr da war, um den Biestern zu sagen, was sie zu tun hatten, brauchten sie eine Weile um sich neu zu formieren. Es mochte noch ein knappes Dutzend von ihnen übrig sein; der Daedroth hatte ihre Reihen merklich ausgedünnt.
„Arranges! Beeilt Euch ein bißchen“, brüllte sie ihrem Begleiter über die Schulter zu, dann richtete sie ihre Aufmerksamkeit wieder auf die Skamps. Vier von ihnen stürzten ihr entgegen, während der Rest damit beschäftigt war, weitere Zauber zu weben.
Geändert von Glannaragh (07.03.2011 um 14:29 Uhr)
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