Arranges bemerkte, wie ihm langsam warmes Blut über die Wange lief. Aber außer dem Schnitt würde er nicht wirklich viele Wunden davontragen, hatte Erynn doch nur planlos auf ihn eingeprügelt und eigentlich nicht wirklich ernsthaft getroffen... Aber dafür, dass du mein Pferd gerammt hast, wirst du bluten... und zwar bis zum Schwächeanfall! Der Kaiserliche konnte nicht nach seiner Magie greifen, immernoch total erschöpfte Magiereserven wegen der Komplettauslastung in Mehrunes Reich, erlaubten ihm keinen ordentlichen Zauber, aber wozu auch? Er war wütend genug, es mit zwei marodierenden Orks aufzunehmen... die Wut entfesselte eine magische Quelle in ihm, die in der Regel unangetastet blieb und nur dem Volk der Kaiserlichen innewohnte... Diese Kraft war für sich genommen selbstständig, Arranges brauchte sie auch normalerweise nicht, aber jetzt entlud sie sich mit seinem Zorn und der sonstigen Hilflosigkeit. Er bemerkte, wie Erynns Hand, die den Dolch hielt, zu zittern begann, ihr Atem wurde schneller, sie japste regelrecht nach Luft, so, als wäre sie gerade von einem Ende Tamriels bis zum anderen gerannt. Und jetzt stell dich schonmal auf eine lange Auszeit ein... ich wünsche erholsamen Schlaf! Mit einem Ruck beförderte er Erynn unsanft von sich herunter, mit einer Hand den Dolch haltend, mit der anderen langte er nach und packte ihren Hals. Erynn zappelte und versuchte sich zu wehren, aber ihre völlige Erschöpfung, die sie von einem auf den anderen Moment befallen hatte, gewährte ihr kaum eine ordentliche Abwehr gegen den Griff des Kaiserlichen. Der hingegen begann nun die Dunmer zu würgen. Blut tropfte ihr aus seiner Wunde ins Gesicht, mit gefletschten Zähnen über sie gebeugt, einen Ausdruck im Gesicht, als wäre er vom Teufel persönlich besessen, hatte er ihr die Hände an den Hals gelegt und drückte mit aller Kraft zu... bis Erynn aufhörte zu zappeln. Ihre Muskeln erschlafften und mit halb geschlossenen Augen und weit aufgerissenem Mund, rollte ihr Kopf zur Seite. Die langen Stunden an der Seite des Kerkermeisters scheinen sich doch noch bezahlt zu machen... Arranges nahm die Hände zurück und legte ein Ohr auf ihre Brust. Ein leises Rasseln war zu hören und ein schwacher Puls zu fühlen, als er ihr einen Finger an die Halsschlagader legte. Nach fast 6 Jahren kann ich es immernoch... Er ließ sie dort einfach liegen wie sie gefallen war, stand auf und fing die verstörten Pferde ein. Sein Rotfuchs lamte ein wenig auf der Seite, wo ihm der Braune in die Seite geknallt war. Die lehrstunden für Magie kannst du vergessen... sei froh, wenn du nicht komplett in den Abgrund stürzt, an dessen Rand ich dich so eben gestellt habe... ich sollte dich eigentlich hineinwerfen... Vorsichtig und behutsam strich er über die Flanke des Fuchses. Es würde eine leichte Schwellung geben, aber sonst nichts weiter Schlimmes passieren, er hatte nochmal Glück gehabt.

Arranges ging zurück zu Erynn, die völlig bewusstlos war und es wohl auch noch eine Weile sein würde. Er nahm ihr bis auf die Unterkleider alles ab, was sie am Körper trug. Das war das erste und letzte Mal, dass ihr meinem Rotfuchs in irgendeiner Weise Schaden zugefügt habt, das schwöre ich... ich werde euch zeigen, was es bedeutet, Schmerzen zu leiden! Er wuchtete sie mit dem Bauch nach unten quer über den Sattel ihres Braunen. Mit einem Strick band er ihre Hände und Füße um den Rumpf des Tier so fest, dass das Pferd dadurch nicht behindert wurde, aber Erynn auch nicht die Möglichkeit hatte, sich zu befreien. Anschließend knebelte er die Dunmer, legte locker eine Decke über sie und hängte ihre Asurüstung bis auf die Waffen an ihren Sattel. Die Waffen behielt er bei sich. So... ich hoffe ihr nutzt die Verschnaufpause und denkt ein wenig darüber nach, was ihr euch da eingebrockt habt... und ich wünsche euch in eurem Interesse, dass ihr so schnell nicht erwacht! Arranges saß auf und ritt den Braunen der Dunmer an einem Strick neben sich führend weiter durch die Nacht.

Die Sonne war bereits über den Horizont gestiegen, als Arranges bemerkte, wie sich Erynn unter der Decke regte. 'Ihr seid wach? ... Tja, Pech für euch!' Rief er. Er lenkte die Pferde von der Straße herunter zu einer nahen Baumgruppe. Dort angekommen, saß er ab, ging um den Braunen herum auf die Seite, auf der Erynns Kopf hing. Er klappte die Decke hoch, griff in den Haarschopf der Elfe und riss ihn ruckartig nach oben. Gezwungen ihn anzusehen, schaute sie teils verwirrt, teils wütend und wohl auch erschöpft dem Nekromanten in die Augen. Arranges hatte den Schnitt nicht versorgt, Schlieren getrockneten Blutes zierten seine rechte Wange. Er riss ihr rücksichtslos den Knebel aus dem Mund. 'Ich hoffe ihr habt gut geschlafen... verzeiht, wenn ich etwas grob geworden bin, aber die Tatsache, dass ihr sogar zu dämlich dazu seid, euren Zorn nur gegen die zu richten, die er eigentlich treffen sollte, veranlasste mich dazu, durchzugreifen, wenn ihr versteht?' Sagte er mit gespielter Führsorge, aber der Sarkasmus und die Feindseligkeit waren kaum zu überhören. Dabei bog er ihren Kopf ohne Rücksicht herum und zwang sie so seinen Rotfuchs anzusehen, der einige Meter weiter friedlich graste. Wieder riss er den Kopf zu sich und blickte ihr in die Augen. Pure Bösartigkeit funkelte ihr entgegen. 'Solltet ihr es noch einmal wagen, meinem Pferd in irgendeiner Art und Weise zu nahe zu kommen, werde ich euch in hobelspangroße Stückchen zerhacken und euch an die Straßenköter verfüttern!' Sagte er gefährlich leise und drohend. Ihre Antwort darauf war, den Kaiserlichen anzuspucken. 'Ja ich weiss, dass man euch zum bescheuerten Schläger ausgebildet hat, aber ich hoffte, dass inzwischen ein wenig meiner zivilisierten Verhaltensweisen auf euch abgefärbt hätten... wohl eher nicht wie es scheint.' Sagte er wieder herablassend tragisch und ließ ihre Haare einfach los, so dass sie bevor sie reagieren konnte, mit dem Gesicht in die Flanke ihres Pferds flog. Arranges ging um das Reittier herum und begann die Fesseln so zu lösen, dass er sie vom Rücken des Pferds holen konnte, aber ihre Handgelenke und die Knöchel aneinandergebunden blieben. Er schob sie einfach herunter, sodass sie auf der anderen Seite einen unsanften Köpfer auf den groben Tonboden unter den Bäumen machte. 'Oh... ich bitte vielmals um Verzeihung... entschuldigt, wenn es weh tat, aber ich dachte mir, dass es nicht so schlimm sein könne, würde euer Kopf beschädigt... ihr braucht ihn ja doch nicht, außer zum Hinhalten...' Am Kragen schleifte er sie hinter sich her, lehnte sie an einen Baum und machte sich dann daran, ein Feuer zu entfachen. 'Wir werden hier rasten... und wisst ihr was das Beste daran ist? Ihr könnt nicht wiedersprechen, was ihr ja sonst so gerne tut... und wisst ihr was noch viel besser ist? Ihr könnt auch nicht weglaufen oder sonst einen Unfug machen...' Breit grinsend ging Arranges zurück zu seinem Pferd, holte ein Buch, Pergament, ein Tintenfässchen mit Federkiel und einen größeren Beutel, in dem er einen Teil der Vorräte aufbewahrte, dann setzte er sich wieder der Dunmer gegenüber und begann in dem Buch zu blättern...