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Legende
Kaiserstadt
Arranges erfüllte es mit viel Stolz, Erynn mehr oder weniger etwas beigebracht zu haben. Es war seltsam für ihn, bisher hatte er nur Stolz für sich selbst empfunden, als er mit der Nekromantie vor vielen jahren begonnen hatte... Ist das wohl der Lohn für die Mentoren und Meister? Erynn legte sich bald schlafen, doch Arranges war zu sehr damit beschäftigt darüber zu sinnieren, warum er in Erynn plötzlich etwas anderes zu sehen schien als nur eine Ausrede dafür, dass er keine Schüler haben wollte... für einen Moment fühlte er sich sogar schuldig, dass er sie seit sie sich das erste Mal getroffen hatten, einzig als ein Werkzeug angesehen hatte... Aber was sollte sie anderes für mich sein? Jetzt ist sie in gewisser Weise eine Schülerin für mich, aber warum denke ich über dieses distanzierte Verhältnis hinaus?! Er betrachtete die schlafende Dunmer, ihre feinen Gesichtszüge, den zwar drahtigen, aber doch irgendwie anmutigen und vollkommenen Körper... Das muss die Urzeit sein... Er blickte zum Himmel. Die beiden Monde waren schon weit gekommen. Die Stunden bis zur Dämmerung hätte man an einer Hand abzählen können. Zufrieden über seine Ausrede für sich selbst, nickte der Kaiserliche. Für den Rest der Nacht wachte er am Feuer.
Am frühen Morgen weckte Arranges die Dunmer, indem er sich neben sie kniete und sie behutsam aus dem Schlaf rüttelte. 'Guten Morgen... ich hoffe ihr seid ausgeruht, wir haben heute eventuell viel Weg vor uns...' Er lächelte.
Sie brachen das Lager ab und machten sich auf den weiteren Weg zur Kaiserstadt. Gegen Mittag ritten sie auf die gewaltige Brücke zu, die der einzige Zugang zur Stadt war. Bei den Stallungn angekommen, stellten sie ihre Pferde nur auf Durchreise unter. Die Wachen kontrollierten weder gepäck, noch sonstiges. Die Legion scheint sich ihrer Sache ja sehr sicher zu sein... Während die beiden in der Stadt unterwegs waren, bekamen sie auch mit warum die Legionäre so selbtsicher waren, obwohl sich die Oblivionkrise mehr und mehr bemerkbar machte. 'Mehrunes hat Angst...'
'Er ist sich seiner Sache wohl doch nicht sicher...'
'Feige Daedra...'
Waren einige Wortfetzen, die sie beim Durchqueren der Stadt aus den allgemeinen Gesprächen heraushören konnten. Dämliche Soldaten... dämliches Fußvolk... Doch trotz dieser Gedanken war Arranges schon seit Beginn des Tages irgendwie bester Dinge, ohne, dass man ihm ansah, warum überhaupt.
Sie gingen erst zum Hafen der Stadt, Arranges hatte Erynn nicht wirklich erzählt, was sie hier eigentlich wollten, sie wusste von ihm lediglich, dass sie eben auf der Suche - sofern man die jetzige Situation so nennen konnte - nach dem nächsten Tor waren. Der Nekromant schien jemanden bestimmtes zu suchen, sie gingen einige Male auf den Docks im Haven auf und ab. Aber Arranges konnte die gesuchte Person nicht ausfindig machen. Verflucht, wo ist dieser Kundschafter... der lungert hier doch sonst immer herum... Sie waren gerade im Begriff, den Hafen wieder zu verlassen, als ihnen ein auffällig gut ausgerüsteter Argonier von der Stadt entgegenkam. Die Blicke des Sumpfbewohners und die des Kaiserlichen trafen sich.
'Arranges... was... seid gegrüßt!'
'Seid mir ebenfalls gegrüßt Guroma!'
'Was äh... führt euch denn hier her?' Der Blick des gehörnten Argoniers fiel auf Erynn. 'Und vor allem nicht allein?'
'Das ist Lady Erynn... für kurze Zeit meine Begleitung in privater Angelegenheit...'
'Ahh... ich verstehe...' Fiel ihm der Argonier ins Wort und verzog seine Schnauze zu einem Grinsen.
'Nein, so verzweifelt bin ich dann noch nicht...' Grinste Arranges.
'Hmm... dabei hat sie doch mehr Form als so manch andere...' Bemerkte der Argonier, während er sie für einen Moment musterte.
'Genug jetzt, ich bin nicht hier um mit euch über meine weibliche Begleitung zu reden... wenngleich wir da unzweifelhaft schneller fertig wären, was das Kommentieren ihrer... egal... jedenfalls wollte ich euch lediglich um eine Auskunft bitten...'
'Ihr wisst, Informationen gibt es nicht umsonst...'
'Ja, aber glücklicherweise sind sie mir genug wert, um sie euch entlocken zu können.' Arranges zog einen relativ großen Beute hervor und ließ ihn einmal in seiner Hand hüpfen. Es klimperte auffällig in seinem Innern.
'Ah... Arranges, ihr seid wahrlich einer der wenigen, die mich gut genug kennen... also, was wollt ihr wissen?'
'Nun, sicherlich habt ihr schon von den Obliviontoren gehört und vermutlich auch schon eines gesehen... könnt ihr mir Auskunft über den Standort von zweien geben?' Der Argonier schaute ihn einen Moment forschend an. 'Ihr seid lebensmüde? Nun, ich gebe euch nur ungern den Standort eines Tores preis, solltet ihr dort sterben, fehlt mir eine zwar unregelmäßige, aber wichtige Einnahmequelle...'
'Ich habe schon eines gesehen und stehe trotzdem lebendig hier vor euch, also los, sagt schon...'
'Hmm... könnte ich wohl auf eure Begleitung aufpassen?'
'Guroma! ... Ihr könnt eure Vorlieben für strohhalmdünne Frauen woanders bedienen...!'
'Ja, ist ja schon gut... ich komme gerade von Anvil... als ich vor zweieinhalb Tagen dort losgeritten bin, traf gerade die Nachricht ein, dass sich irgendwo an der Goldküste eines dieser Portale geöffnet haben soll... ich weiss nicht ob es stimmt, aber das ist die einzige Information, die ich euch diesbezüglich geben kann...' Auffordernd streckte der Argonier seine klauenbesetzte Hand vor. Arranges kramte einige Septime aus dem Beutelchen hervor, ließ selbigen wieder verschwinden und gab der Echse die anderen Münzen. 'Ich danke euch Guroma...'
'Nichts zu danken mein Freund!'
Arranges und Erynn wandten sich wieder der Stadt zu und ergenzten dort ihre Vorräte. Der Kaiserliche ließ seine Rüstung ausbessern und am späten Nachmittag saßen sie wieder auf und ritten mit Anvil als Ziel weiter.
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