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Thema: Krisensitzung

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
    Erynn sagte nichts mehr, nachdem Arranges sie so dermaßen abgekanzelt hatte. Meine Güte, dann verreck doch, du selbstherrliches Arschloch! Auf ihrem weiteren Weg zur Turmspitze hielt sie sich im Hintergrund. Wenn du schon jeden Vorteil verspielen mußt, den wir hier überhaupt haben, kannst du die Folgen davon auch gleich als erster ausbaden.

    In der Siegelkammer angekommen, wurden sie mit einem Schockzauber begrüßt, der die Kriegerin nur dank Drevenis schneller Reaktion verfehlte. Sie nickte der anderen dankbar zu und kam wieder auf die Füße. Die Assassine stand bereits wieder und versuchte, ein Ziel zu finden, ohne sich zu weit aus ihrer Deckung wagen zu müssen. Erynn preßte sich mit dem Rücken an die Wand neben dem zweiten Durchgang und spähte um die Ecke. Sie konnte zwei Gestalten ausmachen: Einen Dremoramagier (zumindest vermutete sie, daß es ein Dremora war. Der Gegner war nur in Umrissen auszumachen, so als versuche er, mit seiner Umgebung zu verschmelzen) und ein seltsames Wesen, das ganz aus Feuer zu bestehen schien. Das muß einer dieser Flammenatronarche sein, von denen in dem Brief berichtet wurde.
    Der Magier blieb in der Halle, schlug aber immer wieder nicht vorhersehbare Haken, was ihn zusätzlich zu seiner Tarnung zu einem fast unmöglichen Ziel machte. Sie mußte ihn irgendwie ablenken, damit Dreveni die Möglichkeit zu einem sauberen Schuß hatte. Zunächst aber war das Feuerwesen ihr vordringliches Problem. Es stürmte genau auf sie und Arranges zu. Die Elfin beachtete den Beschwörer nicht weiter. Nach seinem Hechtsprung war er noch nicht wieder auf die Beine gekommen, und sie erwartete keine Hilfe von seiner Seite. Genaugenommen wollte sie auch gar keine.

    Sie hängte den Bogen über ihre Schulter, zog das Schwert und wartete mit erhobener Klinge auf den Atronarchen. Als die Kreatur durch den Torbogen kam, schlug sie zu und war erleichtert, als die Klinge tatsächlich auf festen Widerstand traf und nicht nur nutzlos durch die Flammen schnitt. Mit einer Folge von schnellen Hieben drängte sie den Atronarchen nach hinten, geriet dabei aber selbst aus ihrer Deckung heraus in den Durchgang. Rasch sprang sie zurück in die relative Sicherheit hinter der Wand. Das Flammenbiest schloß den Abstand schnell wieder und rammte der Elfin die Faust ins Gesicht. Sie spürte ihre Nase brechen und taumelte zwei, drei Schritte nach hinten. Ihre Sicht trübte sich, als ihr die Tränen in die Augen schossen. Der Daedra setzte ihr weiter mit zwei rasch aufeinanderfolgenden Feuerzaubern zu, stark genug, um wirklich schmerzhaft zu sein und sie bis an die hintere Wand zurückzutreiben. Erynn stieß sich ab und zielte mit der Schwertspitze auf das Gesicht des Wesens. Der Stoß saß und brachte sie wieder ins Vor, woraufhin sie den Torso der Kreatur mit weiteren, beidhändig geführten Schlägen bearbeitete.
    Unvermittelt brach der Atronarch zusammen. Sie glaubte, so etwas wie einen Schrei zu hören, war sich aber nicht sicher. Der ganze Raum drehte sich um sie, und ihr Gesicht tat höllisch weh. Kurz lehnte sie sich an die Wand neben der Toröffnung, bis der Schwindel verging.
    „Dreveni“, fragte sie keuchend, „habt Ihr den Magier schon erwischt?“
    Geändert von Glannaragh (20.02.2011 um 20:36 Uhr) Grund: Logik

  2. #2
    Gerade als Dreveni schießen wollte, verschwand der Dremora wieder und war nur noch als Silhouette zu erkennen. Verflucht. Sie wollte sich gerade dem Flammenwesen zuwenden, dass ich aber so im Kampf mit Erynn befand, dass sie keinen Schuss riskieren konnte.
    Sie versuchte weiter den Dremora irgendwie im Auge zu behalten, und hoffte, dass der Rest nicht auch noch zu ihnen nach unten kommen würde. Als Erynn das Wesen erledigte, schien der Dremora für einen Moment geschockt und blieb stehen, diese Gelegenheit nutzte Dreveni. "Ja.", antwortete sie deshalb auf Erynns frage, der Dremora war zumindest nicht mehr in der Lage, aufzustehen, und jetzt auch wieder sichtbar geworden. Die Dunmer sah übel aus, sie musste einen Schlag auf die Nase bekommen haben.

    Arranges hatte sich inzwischen auch schon wieder aufgerappelt, da hörten sie auf einmal Schritte auf der Treppe in die nächste Ebene. Dreveni sah vorsichtig durch den Durchbruch. "Scheiße." Gerade kamen ein Dremora in voller Rüstung mit einer großen Claymore sowie eine große, blaue Gestalt unten an. "Ein Xivilai. Und ein Dremora." Sie kannte die blauen, humanoiden Wesen aus den Geschichten von Mordan. Dieser hier war mindestens zwei Meter groß, kräftig und hatte hornartige Auswüchse oben auf dem Kopf. Sie schaffte es gerade noch, den Kopf einzuziehen, da flog schon der erste Feuerball durch den Durchgang und verkohlte ihr den Ärmel. Als ob der Xivilai nicht alleine schon beeindruckend genug war, schwang er noch einen monströsen Kriegshammer in einer Hand.
    Gleich darauf drehte sich Dreveni zum anderen Durchgang um und hechtete hindurch. Wenn ihre Gegner sie in dem engen Gang erwischten, mussten sie nur einmal mit ihren Waffen ausholen und das war es dann. Sie brauchte Platz um ausweichen zu können. Währenddessen steckte sie den Bogen weg und zog ihr Schwert.
    Der Xivilai wandte sich auch sofort ihr zu, der Dremora hielt weiter auf Erynn und Arranges zu. Außerdem meinte sie, von oben noch die widerlichen Laute von einem oder zwei Skamps zu hören.
    Die nächsten Minuten war sie fast nur damit beschäftigt, den Hieben des Kriegshammers auszuweichen, blocken konnte sie diese mit viel Kraft geführten Schwünge kaum - höchstens ablenken und dann ausweichen. Es gelang ihr auch, den Xivilai gelegentlich zu treffen, wenn er wieder ausholte, aber er hatte sich in einen Schildzauber gehüllt, und auch die tieferen Schnitte ihres Schwertes schienen ihn nicht sonderlich zu stören. Er wurde eher immer wütender.
    Einmal schaffte sie es, ihn mit einem Schockzauber zu berühren, durch den er ein paar Meter zurückgeworfen wurde, und sie wieder etwas Luft hatte.

    Der nächste Hieb streifte sie allerdings an der linken Schulter - sie spürte ein ekelhaftes Knirschen und auf einmal wurde ihr linker Arm ab der Schulter taub. Dagegen konnte auch ihr Schildzauber nicht mehr helfen. Durch die Wucht des Schlages taumelte sie ein paar Schritte zurück, da schoss auch schon glühender Schmerz durch ihren Arm. Beim rückwärts gehen stolperte sie über den Rand des Baldachins, auf dem sie stand, aber sie hätte dem Xivilai auch im stehen im Moment nichts mehr entgegensetzen können. Etwas verschwommen, da ihr vor Schmerz die Tränen in die Augen geschossen waren, sah sie, wie der Xivilai den Kriegshammer hob und langsam auf sie zuging...

  3. #3
    Arranges war ungünstig gefallen und sah für einen Moment nur Sterne. Kampflärm ertönte um ihne herum, aber die Versuche sich hochzustützen, blieben vorerst erfolglos. Erst, als sich sein Sichtfeld wieder klärte und er wieder scharf sehen konnte, gelang es ihm sich hochzustemmen. Er sah noch, wie Dreveni das Dremora zu Fall brachte. Im Augenwinkel konnte er ebenfalls Erynn sehen, die mit blutüberströmten Gesicht an der Wand im Gang lehnte. Seine Orientierungsversuche während dieser kurzen Feuerpause wurden allerdings jäh unterbrochen. Auf den Treppen nach oben erschienen unerwartete ein Xivilai und ein Markynaz. Na das wird ein Spaß... Doch Arranges entschied sich für die Defensive. Und wandte sich zu Erynn. Während der Markynaz auf sie zustürmte, rannte der Xivilai dort hin, wo gerade noch Dreveni stand. Der rechte Arm von Arranges war mittlerweile komplett taub, aber in der Bewegung praktisch nicht eingeschränkt, da er ebenfalls keine richtigen Schmerzen mehr spürte, bis auf ein dumpfes Pochen. Mehr oder weniger schützend stellte er sich vor Erynn. Eine dadrische Rüstung hüllte ihn von einem Moment auf den anderen ein. Er griff vor sich in die Luft und hielt plötzlich ein daedrisches Cleymore in Händen.

    Kreischend und funkensprühend krachten die Waffen der beiden aufeinander. Arranges musste sich jetzt auf Taktik und Finten verlassen, mit seinem Arm konnte er unmöglich harte Schläge führen. Der Markynaz hingegen stürmte mit brutaler Wute gegen den Kaiserlichen an und gab ihm kaum eine Chance zum Angriff. So wird das nichts... Arranges schlug die Klinge zur Seite, die gerade wieder auf ihn heruntersauste. Mit einem Satz nach hinten verschaffte er sich ein wenig Spielraum. Ein kurzer Rundumblick gab ihm die Information, die er haben wollte. Erynn hielt sich im Hintergrund, während Dreveni versuchte, sich gegen den Xivilai zu behaupten. Den nächsten Schlag des Dremorafürsten musste er voll blocken, so schnell war dieser wieder heran. Plötzlich jedoch sah sich der Schwergepanzerte in die Zange genommen. Hinter ihm trat ebenfalls ein Markynaz aus einer roten Kaskade. Arranges spürte, wie er schwer getroffen wurde. Ein Moment der Unaufmerksamkeit gewährte dem Dremora vor ihm einen direkten Treffer. Die Rüstung hielt das Schlimmste ab, trotzdem entwich dem Nekromanten pfeifen die Luft aus den Lungen. Das wird es aber wohl nicht gewesen sein... oh nein Mehrunes, du bekommst mich hier nicht! Trotzig sah er auf... um erstaunt festzustellen, dass das Dremora vor ihm zusammensackte. Seine eigene Beschwörung hatte mit einem gewaltigen Schlag die Rüstung samt Rückrad gespalten. Das war knapp... Gehetzt sah sich der Magier um. 'Verdammt...!' Dreveni war dem Xivilai unterlegen und lag jetzt am Rand des riesigen Schirms. Der gewaltige Daedra kam auf sie zu, seine Waffe erhoben, bereit zum Schlag, sobald er sie erreicht hätte. Der Beschwörer haderte einen Moment arg mit sich. Scheissdreck Dreveni, ihr könnt hier nicht einfach abschmieren... Schließlich will ich euch persönlich töten! Er löste den Markynaz und den Zweihänder auf, hob seine Arme und tat mit den Händen Bewegungen, als wolle er einen Schneeball formen. Ein gleißendes Licht ballte sich zwischen seinen Handflächen. Sekunden später, als der Xivilai nur noch ein paar Schritte von Derveni entfernt war, raste eine blauweiße Kugel eine Dampfspur nach sich ziehend, auf den Gegner zu. Die Eiskugel zerplatzte mit einem hohlen Krachen am Körper des Daedras und ließ ihn aufbrüllen. Damit du mal ein wenig abkühlst... Arranges holte sich seinen Bidenhänder zurück, beschwor wiederholt einen Markynaz und stürmte mit dem Dremora an seiner Seite auf den Xivilai zu, der sich nun ihnen zuwandte. Gegen zwei Klingen hatte er nur wenig Chancen, obwohl er sich nach Kräften verbissen wehrte, aber schon nach wenigen Augenblicken landete das Dremora einen direkten Treffer und versenkte die Spitze seines Cleymors tief im Torso des Xivilai. Brüllend brach der Gigant zusammen und blieb nach ein paar Zuckungen am Boden liegen. Arranges entließ mit einem Nicken seine Beschwörung und sah zu Dreveni, die nur wenige Meter weiter am Boden lag und sich kaum rühren konnte. Er kam zu ihr herüber und ging neben ihr in die Hocke. 'Lasst euch bloß nicht einfallen hier zu sterben! Ich trage nur den Siegelstein hier heraus und nicht noch zusätzlich eure Leiche...' Dann stand er wieder auf und trat schwerfällig an das untere Ende der Treppe. Von oben waren Laute zu hören. Geräusche, die eindeutig von Skamps stammten. Er brauchte die Treppe nicht nach oben zu gehen, denn schon als er einen Fuß auf die erste Stufe stellte, erschienen oben zwei dieser Biester.

    Ein Daedroth tauchte vor dem Kaiserlichen auf und fing die zwei Feuerbälle ab, die für ihn bestimmt waren. Vernichte sie! Das Monstrum hechtete den zwei Kreaturen entgegen, der eine Skamp wurde von einem Prankenhieb einfach weggewischt und flog einmal quer durch die Kuppel, während der andere flüchten wollte. Das Daedroth erwischte ihn noch gerade so mit einem Schlag und riss dem sehr viel kleineren Daedra den halben Torso weg. Kommt noch was?! Alles blieb ruhig... Wir haben es geschafft... hoffe ich jedenfalls... Arranges war an der Grenze seiner Möglichkeiten angekommen. Der Eiszauber hatte zu viel Kraft verschlungen, dazu noch die ständigen Beschwörungen seit dem Platz unten zwischen den Türmen, bis hier her. Mit einem Wink entließ er das Daedroth, löste seine Rüstung auf und kam die zwei Stufen wieder herunter um nach seinen Begleiterinnen zu sehen. Jetzt stand ihm nicht nur der Schweiß auf der Stirn und die Blässe von der Verletzung im Gesicht. Er sah völlig erschöpft aus und kam mit schweren Schritten und hängenden Schultern auf Dreveni zu.

  4. #4
    Diesesmal war es Erynn, die ungünstig stand. Sie konnte eben wieder geradeaus schauen, als Dreveni vor dem nächsten Angriff warnte. Arranges war derweil auf die Füße gekommen. In dem kurzen Moment, in dem sich ihre Blicke trafen, schien er zu dem Schluß gekommen zu sein, daß sie für einen Kampf im Augenblick nicht bereit war.
    Sie wurde wieder an die Wand gedrängt, während Dremora und Kaiserlicher aufeinander eindroschen. Als Arranges dann noch einen weiteren Daedra an seine Seite rief, konnte sie nichts anderes tun als weiter zurückweichen, um nicht in dem Mahlstrom aus wirbelnden Klingen zerfetzt zu werden.
    In dem Augenblick, als Arranges Kreatur dem Markynaz den Todesstoß versetzte, hörte sie Dreveni schreien. Sie stürzte hinter dem Beschwörer her auf den Tumult zu. Als sie den Ort des Kampfes erreichte, war es bereits vorüber.
    Zwei Skampe erschienen am oberen Rand der widerlichen organischen Empore, und Arranges schickte ihnen einen Daedroth entgegen. Wie viele solcher Kreaturen kann er rufen, bevor seine Kräfte erschöpft sind? fragte sie sich, während sie der beschworenen Kreatur mit ihren Blicken folgte.

    Erynn kniete sich neben die andere Elfin. Ihr Gesicht war von Schmerz verzerrt, der Arm stand in einem Winkel vom Körper ab, der definitiv nicht normal war. „Dreveni“, murmelte sie, „es ist vorbei. Wir müssen nur noch den Abschlußstein auf dieser Feuersäule entfernen, um das Tor zu schließen.“ Die Augen der Assassine waren klar, sie schien sich des Geschehens und der Umgebung um sie herum bewußt zu sein. Erynn legte die Arme um ihren Torso und zog sie ungeachtet des unterdrückten Fluchens, das Dreveni ausstieß, in eine annähernd sitzende Position. „Legt Euren rechten Arm um meine Schulter und stützt Euch darauf ab. Dann stehen wir gemeinsam auf.“

  5. #5
    Als der Xivilai sie fast erreicht hatte, sah sie wie er von einem Zauber getroffen wurde. Das lenkte ihn zumindest von ihr ab, und gleich darauf stürzten sich Arranges und ein Dremora auf ihn. Sie hatte ja mit vielem gerechnet, aber nicht damit, dass Arranges eingreifen würde. Sicher, den Xivilai mussten sie irgendwie loswerden, aber hätte dieser Dreveni erschlagen, hätte Arranges ein Problem weniger gehabt.
    Sie versuchte, wieder auf die Beine zu kommen, was aber nur den Effekt hatte, dass ihr vor Schmerz kurz schwarz vor Augen wurde, als sie den gebrochenen Arm aus versehen bewegte. Als sie wieder halbwegs klar sehen konnte, hockte Arranges neben ihr und sagte etwas zu ihr, was sie aber nicht verstehen konnte.
    Als ob das ihr Weltbild nicht schon genug ins Wanken gebracht hätte, kniete sich auf einmal Erynn neben sie und begann, sie aufzusetzen. Dreveni biss sich auf die Lippen vor Schmerz, schaffte es aber schließlich mit Hilfe der anderen Dunmer auf die Beine zu kommen.
    Als sie ein paar Schritte auf Erynn gestützt gegangen war, nahm sie den Arm von ihr und ging alleine weiter, auch wenn es ihr sichtlich schwer fiel. Sie hasste es sowieso, auf Hilfe angewiesen zu sein, und dann auch noch von jemanden, den sie eigentlich immer noch umbringen wollte.... Sie schaffte es sogar noch, ihr Schwert aufzuheben und folgte den beiden nach oben. Arranges sah mindestens so schlimm aus wie sich sich fühlte, umso erstaunlicher dass er noch einmal so auf den Xivilai eingeschlagen hatte. Sie hoffte, dass Erynn recht hatte, und das Tor würde bald geschlossen sein. Noch einen Kampf würden sie vermutlich nicht überleben.

    Dreveni hatte so oder so genug. Vor allem wollte sie die beiden nicht mehr sehen, sie wollte gerade überhaupt niemanden sehen. Sie hätte halbwegs ehrenvoll im Kampf gegen den Xivilai sterben können, stattdessen war sie jetzt auf die Hilfe ihrer Opfer angewiesen. Nicht dass sie nicht gerne überlebt hatte, aber ihr Stolz war inzwischen fast noch mehr angeknackst, als ihr Arm.

  6. #6

    Obliviontor -> Cheydinhal

    Arranges wartete nicht weiter auf Dreveni und Erynn, er stolperte die Treppen hinauf. Der Beschreibung des Briefes nach zu urteilen, musste der Siegelstein hier oben in der Spitze des Turms irgendwo sein. Außerdem wurden sie alle nach Nirn zurückbefördert, sobald er ihn entfernte und das Tor in sich zusammenfiel. Oben waren riesige Rampen zu einem kleinen Balkon zu sehen. Die Rampen waren allerdings mehr wie aufgespannte Planen, ebenfalls aus dem seltsam fleischigen Gewebe. Arranges setzte vorsichtig einen Fuß darauf. Es fühlte sich tatsächlich an, als würde er auf irgendeine halbverweste Leiche treten. Das nenne ich mal eine ordentliche Verschwendung... ich will gar nicht wissen, von was für einer Kreatur diese... Haut stammt... Arranges schenkte der komischen Struktur keine weitere Aufmerksamkeit mehr, stattdessen hastete er hinauf zu dem Balkon. Oben angekommen sah er endlich, was er hier in dieser verdammten Oblivionebene suchte. Oben auf der Feuersäule saß als krönende Spitze der Sigelstein. Eine von Flammen eingehüllte schwarze Kugel. Arranges war von der Selbstverständlichkeit dieses Siegelsteins, wie er dort leicht auf und ab schwebte und sich auch sonst in ständiger Drehung zu befinden schien, für einen Moment so fasziniert, dass er alles um sich herum vergas. Eine derartige Machtquelle ist mir noch nicht untergekommen... daneben würde sogar Sheogorath persönlich wie ein kleines Irrlicht wirken... Wie ferngesteuert trat der Nekromant die wenigen Schritte auf den Siegelstein zu und streckte die Hand danach aus. Es war nichteinmal heiß, die Flammen schienen nicht wie gewöhnliches Feuer. Mit beiden Händen griff er in die Sphäre und umfasste den faustgroßen Siegelstein. Gleich werden wir sehen, ob die Berichte der Telvanni der Wahrheit entsprachen... Mit einem Ruck riss er den Sigelstein an sich. Fast ein wenig enttäuscht blickte er auf die makellose Kugel in seinen Händen, als plötzlich ein starkes Beben durch den Turm ging und ihn beinahe von den Füßen riss. Die Flammensäule schlug wild peitschend um sich, alles begann in sich zusammen zu fallen. Verdammt, ich hoffe das gehört alles noch so zum regulären Ablauf... Und plötzlich war alles still. Ein ohrenbetäubendes Bersten raubte ihm für einen Moment die Sinne...

    Was zur Hölle?! Der Kaiserliche schaute sich verdutzt um. Ein sternenklarer Himmel sah er über sich. Irgendwo im Gebüsch zwitscherten leise ein paar nachtaktive Vögel. Nur noch die Dornen waren stumme Zeugen des Tors, aber sonst war nichts mehr davon zu sehen. Das wars? ... Lächerlich...! Aber Arranges wusste selbst, dass er am Ende seiner Kräfte stand. Neben sich konnte er noch Erynn und Dreveni am Boden liegend erkennen. Sie waren bei Bewusstsein. Dank den Vieren! Dann sank Arranges kraftlos auf die Knie, den Siegelstein immernoch mit beiden Händen an seiner Brust umklammernd, kippte er zur Seite und blieb einfach liegen. Er war so dermaßen erschöpft, dass er sich kaum mehr rühren konnte. Die erwartete Ohnmacht blieb jedoch aus... Geradeausblickend sog er gierig die kühle Nachtluft ein, die sich wie Balsam in seinen Lungen anfühlte...

  7. #7
    Erynn sah, wie Arranges nach der nachtschwarzen Kugel griff. Es geschah... nichts. Für einen Moment schien die Zeit stillzustehen, dann erschütterte ein schnell stärker werdendes Beben den Turm. Die Welt um sie herum schien sich zu verdichten, zusammenzuziehen, um gleich darauf in einem gewaltigen Feuersturm zu vergehen. Sie fühlte sich nach allen Seiten gleichzeitig gerissen, und das Brüllen der Flammen um sie herum steigerte sich ins Unerträgliche.
    Die Elfin schlug die Augen auf. Über ihr spannte sich der vertraute blauschwarze Nachthimmel. Nach der Hitze in den Totenlanden war es jetzt regelrecht kühl, und sie fröstelte. Für einen Moment lag sie nur still da und erforschte vorsichtig die widersprüchlichen Gefühle, die sich in ihrem Herzen regten. Die Erkenntnis, daß sie die Ebene von Oblivion nicht nur überlebt, sondern auch erfolgreich wieder verlassen hatten, ließ sie vor Freude fast trunken werden. Gleichzeitig bedauerte sie, daß sie nicht mehr Zeit gehabt hatte, diesen bizarren Ort genauer zu erforschen. Er war gefährlich, tödlich gar, und doch hatte er etwas in ihr zum Klingen gebracht, das sie verändert hatte. Vielleicht für immer.

    Erynn setzte sich auf und sah sich nach ihren Begleitern um – ein arg verhauener Haufen. Arranges war unübersehbar am Ende seiner Kräfte, Dreveni trotz ihrer dunklen Haut bleich vor Schmerz, in den Augen ein gefährliches, abweisendes Funkeln. Wie ihr eigenes Gesicht aussehen möchte, konnte die Söldnerin nur erahnen. Die Schnitte, welche die Krallen des Clannbanns hinterlassen hatten, brannten höllisch und waren fast noch schwerer zu ertragen als das gebrochene Nasenbein.
    Sie ließ sich wieder zurücksinken und schwieg weiterhin, während sie die vergangenen Stunden Revue passieren ließ. Ich will unbedingt mehr erfahren über Oblivion. Über die Totenländer und die Reiche all der anderen Daedrafürsten...
    Es war ein Ziel. Nach den quälenden Tagen, die auf die Suche nach dem Folianten folgten und während derer sie erkennen mußte, daß sie nicht mehr einfach zurückkonnte in ihr altes Leben, hatte sie endlich wieder ein Ziel.

  8. #8
    Dreveni bekam gerade noch mit, wie Arranges nach dem schwarzen Stein griff, dann brach die Welt auch schon um sie herum zusammen. Sie taumelte und kam schließlich auf kühler Erde wieder zu sich. Die kühle Nachtluft von Cyrodiil lies sie zittern, aber es vertrieb auch die Benommenheit. Vorsichtig richtete sie sich auf, wobei sie tunlichst vermied, den gebrochenen Arm zu bewegen. Die Schmerzen setzten ihr langsam doch ziemlich zu, und sie brauchte unbedingt einen Heiler, bevor das ganze schief zusammenwuchs. Allerdings würde in Cheydinhal noch immer Chaos herrschen, mit viel Glück würde es sich morgen im laufe des Tages langsam beruhigen. Jetzt einen Heiler aufzutreiben, könnte schwer werden. Bis Morgen würde sie es schon noch aushalten, und sich in Mordans Haus verkriechen. Außerdem wollte sie vermeiden, dass ihnen unbequeme Fragen gestellt wurden.

    Sie schaffte es schließlich aufzustehen, wobei sie sich auf ihr Schwert stützen musste. Dann fiel ihr Blick auf Arranges und Erynn. Der Magier war am Ende, und sie selbst sah vermutlich genauso bescheiden aus wie er. Erynns Gesicht war mit Blut verschmiert, sie sollte ebenfalls bei einem Heiler vorbei sehen, wenn sie nicht mit einer schiefen Nase leben wollte.
    "Scheiße.", sagte sie leise. Die beiden hatten sie aus diesem Obliviontor gezogen, dass sie noch lebte verdankte sie nur Arranges. Wie würden sie reagieren, wenn Dreveni jetzt einfach ging? "Ich denke nicht, dass es gut ist, jetzt direkt nach Cheydinhal zu gehen. Wir sollten bis Morgen mindestens warten." Sie rang kurz mit sich, wobei sie die Schmerzen langsam zermürbten: "Hier in der Nähe steht ein Haus. Kommt mit wenn ihr wollt." Gleich darauf bereute sie ihre Worte schon fast wieder. Dreveni, so geht das nicht weiter, du wirst wirklich weich... Wobei es ja nicht so ganz uneigennützig war, in ihrem Zustand wollte sie dann auch nicht unbedingt alleine bleiben, beruhigte sie sich etwas. Abwartend sah sie zu den beiden, wobei ihr Blick schließlich auf Arranges liegen blieb. "Keine Angst, in diesem Zustand kann ich euch sicher nichts tun.", sagte sie noch in die Stille. Eigentlich wäre es ja angemessen, ihnen zu danken, aber das brachte sie dann doch nicht über sich.

  9. #9

    Drevenis Haus

    'Das will ich auch hoffen...' Knurrte Arranges. Während Erynn schon wieder auf die Beine kam, blieb er noch einige Herzschläge lang liegen, ehe er sich mühsam und mit zitternden Armen hochstemmte. 'Ihr wisst ja anscheinend wo es langgeht...' Keuchte er und bedeutet Dreveni voranzugehen. Ihm war gar nicht wohl bei dem Gedanken daran, sich auf die Assassinin verlassen zu müssen. Während die beiden Dunmer wohl arg verletzt waren, aber an und für sich nicht so sehr erschöpft wie der Magier, konnten sie relativ sicher gehen. Die Tatsache dass Arranges aber nur mehr durch die Nacht stolpern konnte, zwang sie, das Tempo etwas zu zügeln. Es dauerte zum Glück nicht sehr lange, da tauchte vor ihnen ein etwas kleineres Gebäude im typischen Fachwerkstil von Cheydinhal auf. In einem recht steilen Winkel war auf der einen Seite ein kleiner Stall angebaut und bildete so mit dem Wohngebäude zusammen einen kleinen Hof, in dessen Mitte sich ein Brunnen erhob. Ich wusste gar nicht, dass Auftragsmeuchler so gut wohnen...

    Die Dunmer öffnete die Eingangstür und ließ sie ein. Der Raum dahinter war eher schlicht, aber nicht schäbig eingerichtet. Dreveni sorgte für etwas Licht und nachdem der Raum gut erhellt wurde, ließ sich Arranges unaufgefordert auf einen Stuhl fallen. Erst jetzt widmete er seine Aufmerksamkeit wieder dem Pfeil, der in seinem Oberarm steckte. Verfluchtes Dremora... Zerknirscht beäugte der Nekromant den gefiederten Schaft und machte Anstalten, daran herumzufingern...

  10. #10
    Erynn nahm Drevenis Angebot gerne an, auch wenn nicht zu überhören war, wie sehr sich die andere Dunkelelfe dazu überwinden mußte. Arranges konnte sich natürlich eine pampige Antwort nicht verkneifen, und sie verdrehte entnervt die Augen. Schon bald erreichten sie das freistehende Haus, traten ein und ließen sich auf die nächstbeste Sitzgelegenheit fallen.
    Der Kaiserliche zupfte an dem Dremorapfeil, der noch immer in seinem Arm steckte. Ach ja, da war ja noch was. Eigentlich sollte ich ihn einfach machen lassen, bis er das Teil kaputtgekriegt hat. Als sie sich das Schlachtfest vorstellte, das folgen würde um die einzelnen Splitter aus der Wunde zu pulen, besann sie sich eines besseren.
    „Laßt die Finger davon, Arranges. Ihr macht es nur noch schlimmer.“ Sie stand auf und besah sich den Pfeil genauer. Die Spitze besaß eine Doppelreihe häßlicher Widerhaken, der Schaft war komplett aus Metall geschmiedet und wirkte irgendwie porös, als sei er zu stark gehärtet worden. Auch die Befiederung bestand aus messerscharfem, dünnem Metall. Man hat die Flugeigenschaften also zugunsten der Absicht möglichst bösartige Wunden zu reißen zurückgestellt. Warum überrascht mich das nicht?
    „Habt Ihr eine starke Zange im Haus, Dreveni? Ich muß den Schaft abkneifen. Und außerdem eine, mit der ich Kettenringe aufbiegen kann.“ Die Assassine schaute sie abschätzend an, nickte dann aber und verschwand für eine Weile.

    Der Kaiserliche sah etwas erstaunt auf, als Erynn ihn aufforderte seine Finger von dem Geschoss zu lassen. Er wollte sich gerade darüber ausschütten, als sie schon bei ihm stand und sich den Pfeil genauer besah. Jetzt erdreistete sie sich auch noch Dreveni nach einer Zange zu fragen. 'Das könnt ihr aber gleich vergessen Erynn!'

    Sie legte den Kopf schief und schaute Arranges betont unschuldig an - soweit das mit ihrer Matschfresse möglich war. "Warum? Wollt Ihr selber daran herumreißen? Der Pfeil ist so gearbeitet, daß er splittern soll. Das Ergebnis könnt Ihr Euch selbst ausmalen. Es grenzt schon an ein Wunder, daß er überhaupt noch an einem Stück ist." Sie genoß diese kleine Rache für die Demütigungen in der Oblivionebene außerordentlich. "Wißt Ihr, was ich tue, wenn Ihr das Ding kaputtbrecht?"

    'Schaut nicht so dämlich... Sogar ein Troll kann netter dreinblicken als ihr... und nein, ich weiss nicht was ihr tut wenn ich den Pfeil zerbrösle... und es ist mir auch egal, weil es kaum schlimmer sein kann als die Stickereien auf meinem Oberschenkel vor nicht all zu langer Zeit...' Und ich drehe euch den Hals um, wenn ihr irgendetwas daran herumfummelt... Und rein aus dem Bestreben heraus, sie ein wenig zu provozieren, fasste er den Schaft in seine Faust und blickte sie herausfordernd an.

    Erynn lächelte leicht. Für ein Grinsen reichte es nicht, dafür tat ihre Nase einfach zu weh. "Dreveni! Bringt noch ein Messer mit", rief sie der anderen Dunmerin hinterher.

    Die Miene des Kaiserlichen wandelte sich von selbstsicher provozierend zu deutlich erschrocken, während seine Augen plötzlich die Größe von Tellern annahmen. 'Das wagt ihr nicht?!'

    "Und ob. Ihr habt mir versprochen, mir die Grundlagen der Magie beizubringen. Glaubt Ihr, ich will, daß Ihr vorher an Wundbrand verreckt?" Sie hob die Hände zu einer beschwichtigenden Geste, und ihre Stimme wurde weicher. "Schon gut. Ich werde vorsichtig sein, wie immer. Jetzt laßt den Pfeil los... Bitte."

    Wieder wandelte sich Arranges Gesichtsausdruck. Diesesmal herrschte Verblüffung vor. Verflucht, ich hatte gehofft, sie hätte das inzwischen irgendwie vergessen... 'Als ob ihr euch da ernsthafte Sorgen machen würdet... ihr habt von Magie doch sowieso keine Ahnung und mal davon abgesehen wäre es euch doch gar nicht so unrecht würde ich einfach abkratzen... immerhin wärd ihr dann praktisch wieder frei... vorsichtig, dass ich nicht lache... in Ohnmacht bin ich gefallen, als ihr den Schnitt damals genäht habt... wenn ich hier wegtrete, kommt Dreveni nur noch auf den Gedanken mir entgültig das Leben auszuhauchen, solange ich mich nicht wehren kann...' Er sprang so ruckartig vom Stuhl auf, dass dieser umkippte. Er ließ auch den Pfeil nicht los, im Gegenteil er packte ihn so fest, dass die Fingerknöchel weiß hervortraten und drehte sich mit der verwundeten Schulter von Erynn weg, ohne die Augen von ihr zu lassen. 'Kümmert euch doch ersteinmal um eure eigenen Verletzungen...' Er versuchte seiner Stimme einen festen Klang zu geben, es gelang ihm nicht.

    Erynn seufzte schwer. "Ihr seid noch garstiger als sonst, wenn Ihr Angst habt, Arranges", antwortete sie, doch es lag keine Schärfe in ihrer Stimme. Jedesmal dasselbe Theater... "Das hier geht schneller, als eine Wunde zu nähen. Wenn der Pfeil draußen ist, spülen wir die Wunde mit einem Heiltrank aus und verbinden sie. Ich kann Euch gern jeden Arbeitsschritt erklären, wenn Euch das hilft. Was wollt Ihr denn machen. Das Teil kann schließlich nicht da bleiben, wo es ist... und wie soll ich mich um meine eigenen Verletzungen kümmern, wenn ich sie noch nicht einmal sehen kann, könnt Ihr mir das verraten?"

    Arranges atmete hörbar aus und ließ die Schultern hängen. Zögernd ließ er den Pfeil los und drehte sich wieder ganz zu Erynn. Er stellte den Stuhl wieder auf und setzte sich. 'Aber bitte seid vorsichtig... und macht schnell...' Ein unterschwelliges Flehen konnte er in seinen Worten nicht gänzlich unterdrücken, aber irgendwo im Hinterkopf wusste Arranges, dass Erynn es verstand, Wunden so gut sie es vermochte zu versorgen.

    Sie nickte und zog ihre Handschuhe aus. "Versprochen. Es geht schnell."
    Dreveni kehrte zurück. Sie bewegte sich vorsichtig, als sie die Zangen und das Messer neben Erynn auf dem Tisch aufreihte. Die Kriegerin begann damit, einige Kettenglieder um den Einschuß herum zu entfernen, um besser sehen zu können. Zuerst an der Oberseite von Arranges' Arm, dann kniete sie sich hinter den Stuhl und machte auf der Rückseite weiter. Dabei achtete sie peinlich genau darauf, den Pfeil nicht zu berühren. An der Eintrittswunde waren einige Ringe gesplittert und hatten sich in das umliegende Fleisch gebohrt, aber nur oberflächlich, soweit sie erkennen konnte. Mit spitzen Fingern zupfte sie die Bruchstücke heraus.
    "Gut", sagte sie, während sie nach der schwereren Zange griff, "Jetzt haltet den Pfeilschaft so fest Ihr könnt dicht an Eurem Arm fest, aber achtet darauf, ihn nicht zu bewegen."

    Arranges verspannte sich wie damals, als sie den Schnitt nähte wieder komplett und biss sich auf die Unterlippe um nicht zu schreien. Jedoch hatte er dazu noch keinen Grund. Erynn schaffte zunächst nur Platz um besser an den Pfeil kommen zu können. Als sie jedoch damit begann an der Austrittstelle die gesplitterten Ketten aus der Haut zu zupfen, trat dem Magier vereinzelt Schweiß auf die Stirn. Erleichtert ließ er den unbewusst angehaltenen Atem entweichen, als sie endlich fertig war, nur um dann sogleich wieder scharf die Luft einzusaugen, als sie ihm die Anweisung gab, den Schaft festzuhalten. Ich breche euch das Genick, wenn ich gleich schreien muss... Er packte den Pfeilschaft und hielt ihn so fest und bewegungslos, wie es seine angespannten Muskeln zuließen...

    Erynn setzte die Zange knapp über der Hand des Kaiserlichen an und kappte den Schaft. Es knackte vernehmlich, doch die Schnittstelle war glatt und ohne Splitter. Sie verbiß sich ein erleichtertes Aufatmen; Arranges war auch so schon nervös genug.
    "Ihr könnt jetzt loslassen." Ein Moment verstrich. "Loslassen. Gut so." Sie umrundete den Stuhl und kniete sich wieder hinter den Beschwörer. Mit der rechten Hand faßte sie seinen Arm, die andere legte sie an den Pfeil. "Das ist der häßliche Part. Bemüht Euch trotzdem, den Arm ruhig zu halten." Gut, das 'schnell' war geflunkert. Ich wage nicht, das Ding mit einem Ruck rauszureißen. Sie schloß die Hand um den Pfeilschaft und packte Arranges Oberarm fester. Nach ein paar Sekunden hielt sie das Geschoß in der Hand. In einem Stück.

    Das Kappen des Schafts war nichteinmal schlimm, Arranges hatte zu seiner Verwunderung nichts gemerkt, aber er wusste, was da noch kam, schließlich wurden Bolzen ganz ähnlich entfernt und das tat er meistens selbst. Erynn kniete sich wieder hinter ihn und hielt seinen Arm fest. Ich werde Amok laufen müssen, ich weiss es jetzt schon... Die andere Hand des Kaiserlichen krallte sich in die Tischkante. Alle Muskeln waren bis kurz vor dem Zerreissen gespannt, aber dennoch bekam er es irgendwie hin, den betroffenen Arm halbwegs und mit Erynns Hilfe, stillzuhalten. Er kniff die Augen zusammen und presste die Kiefer aufeinander. Ich werde sie an die Wand klatschen... das wäre Ausgleich genug... zumindest vorerst... Er spürte, wie der Pfeil durch seinen Arm gezogen wurde. Verdammt, was verstehst du unter schnell, Erynn?! Erst, als sie den Pfeil heraus hatte und seinen Arm losließ, stieß Arranges einen lauten, jaulenden Schmerzlaut aus. Aber das war es auch schon, der Schmerz war weg und das ekelhafte Gefühl eines Fremdkörpers im Leib verflüchtigte sich. Noch etwas ungläubig schaute Arranges auf die jetzt nur noch unauffällige Wunde. 'Danke...' Nuschelte er kaum hörbar vor sich hin.

    Die Elfin ließ langsam den angehaltenen Atem entweichen. "Keine Ursache." Sie legte die Reste des Pfeils auf den Tisch. "Jetzt spült die Wunde mit einem Heiltrank aus und seht zu, daß Ihr das Kettenhemd loswerdet, damit ich die Wunde verbinden kann." Sie ließ sich auf einen freien Stuhl sinken, unendlich erleichtert darüber, daß sie im Verlauf der Aktion keinen weiteren Schlag ins Gesicht kassiert hatte.

  11. #11

    Zusammenfassung (Erynn & Dreveni)

    Dreveni konnte es nicht haben, dass sie von der Dunmer schon wieder herumkommandiert wurde. Als sie dann allerdings noch um ein Messer gebeten wurde, und ihr Arranges Gehabe auch nicht verborgen blieb, brachte sie voll Schadenfreude das größte und am gemeinsten Aussehende, dass sie in der Küche finden konnte.
    Außerdem holte sie noch eine Flasche hochprozentigen Alkohol sowie drei Gläser. Irgendwo fand sie auch noch einen Heiltrank, der zumindest die Schmerzen in ihrem Arm etwas linderte. Dagegen, dass der Oberarmknochen immer noch einen fiesen Knick hatte, konnte er allerdings nichts ausrichten.
    Sie beobachtete die Szene und hätte fast lachen müssen, als sie sah wie sich Arranges aufführte. Sie hatte schon gelegentlich gesehen wenn jemandem ein Pfeil irgendwo raus gezogen wurde, und es gab sicherlich schöneres, aber von dem ach so hartem Magier war in diesem Moment nichts mehr übrig. Was sie fast noch mehr wunderte war die Besorgnis und Geduld von Erynn. Dreveni hatten die Szenen in und vor dem Tor gereicht, wo Arranges Erynn mehr als schwach angeredet hatte. Was trieb die Dunmer dazu, immer noch bei ihm zu bleiben und ihn auch noch so fürsorglich zu behandeln? Dreveni hätte da nicht so einen Aufriss veranstaltet. Hätte er nicht still gehalten, hätte sie ihn eben erst abgefüllt oder K.O. geschlagen. Bei Arranges vermutlich pauschal letzteres.
    Als der Pfeil endlich aus Arranges Arm war, stellte Dreveni eine kleine Flasche mit einem Heiltrank auf den Tisch vor ihn, fasste Erynn mit dem gesunden Arm um die Schultern und dirigierte sie die Treppe nach oben ins Bad. Der Zuber war zwar leer, aber auf einem Waschtisch stand eine Schüssel mit Wasser, daneben lagen saubere Leinentücher. Außerdem hing ein großer Spiegel an einer Wand. Die Dunmer sah ebenfalls mitgenommen aus, außerdem hatte sie zu der gebrochenen Nase noch Kratzer von den Clannbanns, die dringend gesäubert werden sollten. Im Bad zündete sie die Kerzen an, setzte sie sich auf einen Hocker, sah die Dunmer an und fragte: "Warum tut ihr das? Habt ihr eigentlich gar keinen Stolz? Allein wie dieser Kaiserliche mit euch spricht..."
    Normal ging sie das ja nichts an, aber nachdem sie alle zusammen durch die Ebenen von Oblivion gegangen waren, und diese beiden jetzt immerhin schon in ihrem Haus waren, konnte sie auch noch mehr von ihren Prinzipien über den Haufen werfen.

    Erynn ließ sich von Dreveni widerstandslos in das Badezimmer führen. Bei einem Blick in den Spiegel erschrak sie vor sich selber. Als die andere sie ansprach, drehte sie sich herum. "Doch, ich habe so etwas wie Stolz. Deshalb wende ich mich nicht einfach ab, wenn jemand meine Hilfe braucht", antwortete sie. "Und Arranges spricht mit jedem so. Scheint eine Art Macke zu sein."
    Sie begann, vorsichtig den Schorf aus ihrem Gesicht zu waschen und zuckte jedesmal zusammen, wenn sie dabei ihre Nase berührte. "Verfluchtes Flammenbiest!" Die Kratzer hatten sich bereits entzündet und begannen gleich wieder zu brennen, als sie mit den Fingern darüberfuhr. Für einen Moment überlegte die Söldnerin, ob sie es wohl über sich brächte das Nasenbein selbst zu richten, verwarf den Gedanken aber gleich wieder. So hart war sie nicht.
    Schließlich wandte sie sich wieder zu Dreveni um. "Danke."

    Bei Erynns Antwort konnte sie nur den Kopf schütteln. "Jemandem zu helfen ist ja das eine. Aber jemanden regelrecht zu umsorgen, dem es scheinbar Spaß macht, euch zu demütigen, etwas ganz anderes. Das scheint mir auch etwas mehr als nur eine Macke zu sein. Vorher in den Ebenen Oblivions meinte er, ihr wäret nicht Ansatzweise in der Position, ihm Befehle zu geben. Seid ihr etwa seine Gefangene?" Die letzte Frage hatte Dreveni nicht wirklich ernst gemeint, aber es wunderte sie noch immer, in welchem Verhältnis die beiden zueinander standen. Als sich Erynn das Blut aus dem Gesicht gewaschen hatte, sah Dreveni auch ihre schiefe Nase. Es wäre vermutlich nicht schwer zu richten, aber Dreveni war sich nicht sicher, ob es nachher nicht schlimmer aussehen würde, da sie auch nur eine Hand benutzen konnte. Für ihren Arm wäre es wohl auch das beste, wenn man ihn zumindest provisorisch richten und schienen würde, aber das wollte sie Erynn jetzt nicht auch noch fragen.

    Sie dachte über die Frage nach. Wie erklärte man diese seltsame Verbindung, die zwischen ihr und dem Kaiserlichen bestand? Arranges selbst schien nur zu gern davon auszugehen, daß sie in seiner Gewalt war - sein krankhafter Kontrollfanatismus. Wenn sie allerdings ehrlich zu sich selbst war, begann sie selbst langsam ebenfalls daran zu glauben. Manchmal. Dann wieder auch nicht. Es war verwirrend.
    "Ich bin keine Gefangene. Aber ich bin ihm verpflichtet, auf... eine gewisse Weise." Sie durfte auf keinen Fall die Gathering erwähnen, schärfte sie sich selbst ein. Niemals. Erynn wechselte das Thema. "Ihr solltet schnellstmöglich einen Heiler aufsuchen. Vielleicht jetzt gleich. Wir werden gehen, wenn Ihr es wünscht."

    "Verpflichtet? Dann muss er ja wahrlich etwas großes für euch getan haben...", sagte sie nur, nachdem sie Erynn ein paar Sekunden stumm gemustert hatte. Sie konnte selbst gerade nicht begreifen, warum sie das Schicksal der anderen derartig interessierte. Dass sie sich in ihr vielleicht ein bisschen selbst sah vor etwa zehn Jahren, wurde ihr nicht bewusst. Um sich wirklich mit Erynn zu vergleichen, wusste sie ohnehin zu wenig von ihr und Arranges. Damals war sie auch blind jemandem gefolgt, was sie fast mit dem Leben bezahlt hätte. Auch wenn Feryn ganz anders war als Arranges... Sie riss sich mit einiger Mühe aus ihren Gedanken, und erinnerte sich, was Erynn zu Letzt gesagt hatte. "Ich fürchte dass in Cheydinhal gerade Chaos herrscht, ich werde morgen in die Stadt gehen. Ausserdem ist der Weg nachts zu gefährlich mit nur einem Arm. Ihr könnt über Nacht bleiben, wenn ihr wollt, hier oben ist ein Gästezimmer." Mordan würde nicht so bald zurückkommen, und selbst wenn. Sie wollte zwar vermeiden ihm erklären zu müssen, was ausgerechnet Arranges hier tat, er würde ihn vermutlich von dem Steckbrief erkennen, aber das erschien ihr nach den letzten Stunden auch nur noch halb so schlimm. Müde erhob sie sich von dem Hocker und ging zur Tür.

  12. #12
    Der Kaiserliche besah sich etwas misstrauisch das kleine Fläschchen, das ihm Dreveni auf den Tisch gestellt hatte. Wenn das ein Heiltrank ist fress ich einen Besen... Sicher nicht Dreveni, jetzt nachdem ich Erynns Folter über mich habe ergehen lassen, werde ich mir sicher nicht euer Gift in die Wunde schütten... Arranges erhob sich und tastete an seinem Gürtel nach einer etwas kleineren Phiole als die der Dunmer. Nach einem vergleichenden Blick auf das Gefäß in seiner Hand und jenes, das auf dem Tisch stand, nickte er zufrieden. Er stellte das Fläschchen ab und begann damit seine Ausrüstung abzulegen. Nunmehr am Oberkörper nur noch mit dem dünnen Leinenhemd und den Armschienen bekleidet, versuchte er umständlich die Wunde irgendwie zu spülen. Verfluchtes Hemd... Der Ärmel rutschte immer wieder vor die Wunde. Nachdem er sich schon arg verrenkt hatte um die Eintrittswunde zu säubern, zog er jetzt das Hemd ganz aus um den Austritt ebenfalls noch zu säubern.

    Nachdem er endlich fertig war, wollte er sich wieder ankleiden, bevor die beiden Dunmer wieder zurückkamen. Sein Blick fiel auf die frische Narbe in seiner Brust. Verdammte Mönche, als ob ich nicht schon genug Narben hätte... Eine Handbreit darunter folgten die drei Punkte, dort, wo ihn der Skalon erwischt hatte. Hm... mal sehen... Arranges öffnete die Schnallen seiner rechten Armschiene und nahm selbige ab. Den Unterarm ein wenig drehend, schielte er auf die Unterseite. Zwei hauchdünne, leicht dunklere Linien als seine übliche Hautfarbe zeichneten sich fast parallel ab. Dreveni... Zusammenzuckend blickte er auf, als eben genau sie, Dreveni, die Treppe vom Bad wieder herunterkam...

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