Arranges hatte eine gewaltige Menge Konzentration und Energie in den Zauber gesteckt. Nachdem Dreveni den Valkynaz davon abhielt, direkt noch einen vierten Schuss abzugeben, nutzte er die Feuerpause, löste den Schild auf und schickte den Zauber auf die Reise. Er traf das Dremora und hauchte ihm direkt das Leben aus. Zufrieden sah der Kaiserliche noch, wie der schwer gepanzerte Leib von der Brücke kippte. Da! Das können deine Diener Mehrunes... nämlich nichts außer sterben... Ein kribbelndes Gefühl breitete sich von dort aus, wo der Pfeil durch seine Haut gerunden war. Ja, ich habe es geschafft... ich habe es allen gezeigt, ich bin an Macht kaum zu übertreffen! Schleier bedeckten seine Sicht und er gab sich dem prickelnden Gefühl hin, das nicht unangenehm war, im Gegenteil...

Eine Stimme drang in seine Gedanken. Äh was? ... Was ist los, wir haben doch gesiegt... lasst mich meinen Triumph auskosten! Arranges öffnete die Augen und sah die Erynns vor sich, die ihn festhielt und ihm irgendwelche Worte entgegenschleuderte, als halte sie einen langjährigen Kameraden in Händen, für den es keine Rettung mehr gab. Was zur Hölle?! Er riss die Augen ganz auf, von den Worten der Dunmer wurde sein Bewusstsein wieder ins Hier und Jetzt gezwungen. Sofort spürte er den unbändigen Schmerz, der durch seinen Arm pochte. VERFLUCHTE DREMORA! Die Blässe hielt sich zwar hartnäckig, aber der glasige Ausdruck in seinen Augen verschwand und die unterschwellige Bösartigkeit, die für gewöhnlich aus seinen Augen funkelte, kehrte wieder.

'Was? Was wollt ihr... ich sterbe doch nicht! Hände weg...!' Er griff nach ihrem Handgelenk und tat ihre Hand mit sanfter Gewalt von seinem Kinn weg. 'Ihr habt das noch nicht begriffen oder? Schützen sind in etwa so tödlich wie eine blinde und lahme Ratte!' Mühsam und stark schnaufend, wuchtete er sich auf die Beine. Der Schmerz war in dieser Situation nichteinmal so übel, er vedrängte die quälende Hitze wenigstens ein bisschen. Arranges versuchte trotzdem beides irgendwie zu ignorieren. Sein rechter Arm fühlte sich pelzig an, aber er konnte ihn noch bewegen. Für einen ordentlichen Kampf mit der Klinge würde es allerdings nicht mehr reichen. 'Verdammt... feiges Pack!' Er sah hasserfüllt auf den Schaft, der noch ein gutes Stück vorn aus dem Arm ragte. Dem nächsten Schützen steche ich mit seinen eigenen Pfeilen die Augen aus! Erynns letzte Frage erst jetzt registrierend, sah er erst sie fragend an, dann blickte er durch die Tür hinüber zu dem Turm. 'Weiss ich doch nicht, was es dort zu sehen gibt, aber ihr könnt gern rübergehen und nachsehen, ich werde derweil beenden, was wir hier begonnen haben...!' Damit drehte er sich auf dem Absatz um und ging einfach weiter. Sein Verstand war nur noch damit beschäftigt, die Schmerzen und die Hitze zu ignorieren. Arranges konnte sich des Pfeils nicht einfach entledigen wie er es bei Bolzen konnte. Pfeile konnten, wenn man sie zu sehr bewegte oder schräg zog, ungünstig brechen, deswegen war es für ihn keine Option, den Pfeil selbst zu ziehen.

Er folgte weiter dem Gang hinauf. Es dauerte nicht lange, bis sie vor einer weiteren Tür standen. Der Kaiserliche öffnete sie gleich wie die Tür unten. Allerdings hatte sich die Struktur der Wände grundlegend geändert. Es sah hier mehr noch als ganz unten im Turm, danach aus, als hätte man flüssiges Gestein geformt und dann abkühlen lassen. Sehr viel flacher führte dieser Weg in einer leichten Biegung wieder zum Zentrum des Turms hin. Einige Schritte später standen sie wohl in dem, was von den Telvanni als die Siegelkammer bezeichnet wurde. Eine große, runde Halle eröffnete sich vor ihnen. Am Rand war beidseitig ein breiter Balkon an die Turminnenmauer angebracht worden, der wiederum gegenüber ihres Standpunkts in eine Treppe aus dicken, langen, horizontal aus der Mauer ragenden Dornen überging, welche nochmal auf eine höhere Ebene führten. In der Mitte war wieder die Feuersäule zu sehen, welche durch eine nur kleine Öffnung in der Mitte der Halle kam. Ein Schirm aus eindeutig organischem Gewebe spannte sich um die Fontäne. Beim Haus des Chaos!

Der Nekromant war zuvor schon nicht in guter Verfassung gewesen, es war ihm deutlich anzusehen, dass der Treffer ihm arg zu schaffen machte. Sie wollten gerade die Halle betreten, als ihm am oberen Ende der zwei Dornentreppen, die links und rechts oben zusammenliefen, ein Flimmern auffiel... Ein ganz schlechter Chamälionzauber... 'Vorsicht!' Brüllte er mit dünner Stimme und hechtete zur Seite, aber der Schockzauber war schon unterwegs...