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Thema: Krisensitzung

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
    Die dritte Welle wurde kurzum von den beiden Dunmer ausgeschaltet. Die Worte Drevenis erreichten den Kaiserlichen nur am Rande. Er kämpfte im Moment mehr mit der Hitze, als mit ihren eigentlichen Gegnern. Mit einem schwachen Wink schickte er den Atronach ins Reich des Vergessens zurück. Sollte ein Pfeil von euch auch nur knapp an mir vorbeifliegen, war das das Letzte, was ihr getan habt... und wenn es nur unbeabsichtigt war... Um auszusprechen, was er dachte, fehlte ihm einfach der Atem. Wessen Idee war es noch gleich, hier auf die Angreifer zu warten? Achja, das hatte ja die hirnlose Kriegerin ersponnen... Der Nekromant schloß zu den beiden Dunkelelfinnen auf, kümmmerte sich aber nicht weiter um sie, sondern stapfte an ihnen vorbei den Pfad hinauf. Sollen sie doch selbst sehen, wo sie bleiben... ich will diesen Siegelstein, je eher ich ihn bekommen kann, desto schneller bin ich hier von diesem grässlichen Ort wieder weg... Hinter der Kurve war es schließlich nicht mehr weit. Der Weg beschrieb einen Knick nach rechts und führte dann recht steil hinauf zu einem großen Tor. Auch hier fiel dem Kaiserlichen wieder die einem Oht sehr ähnliche, glühende Strucktur auf den Torflügeln auf.

    Ohne Rücksicht kämpfte sich Arranges hetzend den Weg hinauf. Vor dem Tor stehend, sah er sich einen Moment um. Der Eingang besaß nirgends etwas, das man hätte als Schloss oder Klinke bezeichnen können. Missmutig und deutlich sauer, legte er beide Hände an einen der Flügel und stemmte sich dagegen. Erstaunlich leicht und ohne Quietschen oder Knarren, schwang das Tor nach innen auf. Die scheinen sich ja sehr sicher zu sein, dass sich niemand hier hertraut... Der Kaiserliche betrat vorsichtig die unterste Ebene des Turms. Sofort erschien ihm die Hitze nicht mehr so quälend. Der brennende Wind fehlte im Innern des Turms, aber dennoch fühlte sich die Luft an wie flüssiges, allgegenwärtiges Feuer. Arranges tat ein paar zögerliche Schritte. Er sah sich um und fand ersteinmal keine Worte für das, was er sah. Die Wände und alles andere sah aus, als wär er aus erkalteter Lava geformt worden. Der Turm war innen bis zur obersten Ebene hohl. In der Mitte der runden Fläche war eine von den bekannten Dornen eingegrenzte Grube. Eine mächtige Fontäne aus Feuer schoss ohne wirkliche Unterbrechung daraus empor bis ganz nach oben zur Spitze des Turms. In der gegenüberliegenden Wand vom Tor aus, konnte Arranges zwei kleinere Türen erkennen.

    Alles war still, Arranges jedoch traute der ganzen Situation nicht ganz, führten doch zwei Gänge links und rechts des Tors in den Zwischenraum der inneren und äußeren Wand. Der Magier konzentrierte sich für einen Moment, kniff die Augen zusammen und verharrte so für einige Sekunden. Aber nichts, was er auf der untersten Ebene erfassen konnte, deutete irgendwie auf Feinde hin... Sehr gut, wir scheinen den größten Teil draussen erledigt zu haben... Er löste den Zauber und blickte kurz über die Schulter. 'Hier ist niemand...' Sagte er nur trocken an die beiden Dunkelelfen gewandt. Er schaute wieder nach vorn und ging auf eine der beiden Türen zu. Auch hier war wieder kein Schloss oder ähnliches zu sehen. Hm... Arranges wollte die Tür aufschieben wie das Tor, aber sie bewegte sich kein bisschen. Stattdessen dachte er ein kurzes Zittern zu spüren. Er zog die Hand zurück und wollte sich gerade überlegen, wie er sich Zugang verschaffen konnte, da senkte sich die Tür plötzlich und verschwand im Boden. Ahh... auch gut... Der Gang hinter der Tür führte direkt nach links. Vorsichtig lehnte sich Arranges um die Ecke und spähte in den Gang. Nach wenigen Metern führte dieser in leichtem Bogen an die Rundform des Turm angelehnt, steil nach oben. Wie war das noch gleich? Achja... man muss in den größten der Türme, die man vom Tor aus meist sehen kann, den sogenannten Siegeltürmen... zumindest war das die Beschreibung der Telvanni... Die Siegelsteine befinden sich immer in der Spitze der Türme... ich muss also nach oben... da sieht dieser Gang hier doch recht vielversprechend aus... Die Bauweise, falls man das hier überhaupt so bezeichnen konnte, war skurril, aber auf ihre Weise bestaunenswert. Die Wände und der Boden wirkten irgendwie stahlartig, waren aber wohl doch aus Stein. Dornen hingen in gleichmäßiger Form und Abstand von der Decke. Arranges schaute die ersten paar Metter immer wieder auf, hätte es sich ja ebenfalls um irgendwelche Fallen handeln können. Der Gang führte immer weiter nach oben, immer in gleichbleibender Steigung, ohne, dass sich etwas veränderte. Sie mussten mittlerweile einmal um den ganzen Turm herum sein, da sah Arranges, der seinen Schritt immer mehr beschleunigt hatte, über sich die Decke abbrechen. Ein warmes, rotes Licht strahlte in den relativ dunklen Gang. Arranges wurde langsamer und mit jedem Schritt, den er näherkam, erkannte er einen recht kleinen Raum, die Decke gestützt von vier schlanken Säulen. Im Zentrum des Raums erhob sich ein seltsam geformter Kessel. Ein kleiner Springbrunnen war darin zu erkennen. Doch war es kein Wasser oder vielleicht Lava, wie man hätte vermuten können. Die Flüssigkeit erinnerte eher an Blut, war aber von einem helleren Rot als der Lebenssaft. Arranges betrat den Raum nicht gleich. Er versuchte zuerst vom Gang aus mehr zu erkennen, aber es rührte sich nichts. Langsam tat er ein paar Schritte hinein. Vermutlich wird der Rest oben den Siegelstein bewachen... Arranges wollte gerade weitergehen, als er ein mahlendes Geräusch neben sich hörte. Eine Tür auf der rechten Seite des Raums, die Arranges zuvor nicht gesehen hatte, öffnete sich. Dahinter war das wüste Wetter der Oblivionebene zu erkennen. Ein schmahler grauer Streifen führte von der Tür weg durch luftige Höhe zum anderen Turm hinüber. Das war wohl die Brücke unter der sie sich zuvor befanden. Erschrocken fiel der Blick des Kaiserlichen auf eine große Gestalt mitten auf der Brücke. Der Valkynaz hatte ihn schon im Visier und plötzlich hörte Arranges das Pfeifen, das die Luft durchschnitt, wenn ein Pfeil abgefeuert wurde.

    Ein Ruck ging durch die rechte Schulter des Magiers und ließ ihn einen Schritt zurücktaumeln. Ein unterdrückter Schmerzlaut entrang sich seiner Kehle. Er hatte allerdings keine Zeit um richtig zu brüllen, denn der Dremora hatte bereits den nächsten Pfeil gezogen und legte wieder auf ihn an. Erneut zerriss das scharfe Pfeifen die Luft. Arranges reagierte eher reflexartig, als bewusst. Ein breiter und hoher daedrischer Schild erschien an seinem linken Arm. Er geriet trotzdem ins Taumeln, als der Pfeil, der auf seinen Hals zielte, mit großer Wucht in den Schild einschlug. Ein wütendes Fauchen ertönte von draussen. Arranges konnte sich nicht anders helfen. Er trat auf den Ausgang zu und kniete sich nieder, den Schild vor sich haltend. Der Schild nahm gut und gerne die Hälfte der Öffnung ein und Arranges konnte sich bequem dahinter verstecken. Keine Sekunde zu spät, schon schlug der zweite Pfeil in dem Schild ein. So, das war der letzte Pfeil, den du auf mich gerichtete hast! Der Kampfmagier kümmerte sich nicht um den Pfeil, der seinen rechten Oberarm knapp unter der Schulter durchbohrt hatte, seine Sinne waren von der Hitze sowieso schon teilweise behindert, da kümmerte er sich jetzt auch nichtmehr um die Schmerzen. Er wagte es nicht über den Schild zu spähen, stattdessen wurde seine freie Hand von einer grell glühenden Kugel mit einem leichten Orangestich eingenommen. Feuer bringt nichts, Schock beherrsche ich nicht und Frost tut euch auch nicht weh... mal sehen, was du dazu sagst... dein Haustier unten auf dem Platz hatte dem nicht wirklich viel entgegen zu setzen...

  2. #2
    Dreveni staunte nicht schlecht, als sie schließlich den Turm betraten. Er war bis zur Spitze, die sich weit über ihnen befand, komplett hohl. Natürlich hatte sie schon solch große Gebäude gesehen, der Weißgoldturm in der Kaiserstadt war ebenfalls gigantisch. Allerdings konnte man in ihm nicht von unten bis nach oben unters Dach sehen, angeblich jedenfalls. Sie hatte ihn nie von innen gesehen.
    Arranges stürmte wieder voraus, was ihr nicht ganz unrecht war, immerhin konnte es hier Fallen geben. Mit Erynn zusammen folgte sie ihm durch den Turm. Sie wusste immer noch nicht so recht, wie genau das Verhältnis zwischen Arranges und Erynn war. Und Erynns Bogen war das einzige, was sie noch davon abhielt, Arranges einfach zu töten.
    Sie kamen unbehelligt voran, bis sie einen kleineren Raum erreichten. An der Außenwand befand sich eine Tür, die sich natürlich genau in diesem Moment öffnete. Auf der Brücke, die sie vorhin von draußen schon gesehen hatten, stand ein Dremora. Noch ehe Dreveni reagieren konnte, hatte dieser schon einen Pfeil auf Arranges abgeschossen. Schade, dachte sie sich nur, als der Pfeil sein Herz verfehlte und dafür in seinem Oberarm einschlug. Der Magier verschanzte sich sofort hinter einem beschworenem Schild, da schlug schon der zweite Pfeil ein. Dreveni hatte ihren Bogen inzwischen ebenfalls gespannt, und zielte auf den Dremora. Dieser trug zwar schwere Rüstung, aber vielleicht konnte sie ihn so ins taumeln bringen, dass er von der Brücke fiel.
    Bevor sich Arranges noch entscheiden konnte, was er als nächstes tun sollte, schoss sie auch schon.
    Der Pfeil traf ihn seitlich am Arm und hielt ihn sogar davon ab, weiter auf Arranges zu schießen. Dreveni hatte mit dem Schuss kurz gezögert, was käme ihr gelegener, als so ein kleiner Unfall, dachte aber dann daran, dass Erynn es mit Sicherheit merken würde. Der Dremora schwankte, schien sich aber wieder zu fangen, bis er den Zauber von Arranges abbekam. Ein paar Sekunden später hörte man von unten einen scheppernden Aufschlag.
    Weitere Gegner waren nicht zu sehen oder zu hören, also sah sie abwartend zu Erynn. Jetzt wurde es interessant, würde sie ihm trotz der Demütigungen, die Dreveni schon mitbekommen hatte, helfen? Ihr selbst war wenig danach, sollte Erynn allerdings darauf bestehen würde sie kaum eine Wahl haben. Blöderweise hatte sie nicht einmal Tränke aus dem Haus mitgenommen, da sie nie vorgehabt hatte, einfach in das Tor zu gehen.

  3. #3
    „Scheiße“, fluchte Erynn, kniete neben Arranges nieder und besah sich die Bescherung. „Wie oft noch, Beschwörer? Überlegt Euch vorher, was Ihr tut, dann passiert so ein Mist auch nicht.“ Der Pfeil hatte das Kettenhemd glatt durchschlagen und war auf der Rückseite halb wieder ausgetreten. Sie warf einen Blick in das Gesicht des Kaiserlichen. Ihr Ausbruch tat ihr daraufhin direkt schon wieder leid. Er sah aus, als würde er sich gleich für eine Weile aus der Wirklichkeit verabschieden. „Macht mir jetzt bitte nicht schlapp.“ Sie faßte sein Kinn und zwang ihn dazu, sie anzusehen. „Hey! Ich rede mit Euch, Mann. Wir haben es fast geschafft. Ich wage es nicht, Euch den Pfeil sofort zu entfernen. Die Hitze macht Eurem Körper so sehr zu schaffen, daß Ihr mir dabei vielleicht unter den Händen wegsterbt.“ Sie schüttelte ihn leicht. „Versteht Ihr, was ich sage?“
    Erynn sah sich um. Der Tod des Dremora schien keine weiteren Gegner auf den Plan gerufen zu haben. Kurz dachte sie darüber nach, einen Heiltrank zu verwenden, verwarf den Gedanken daran aber schnell wieder. Das würde nur bewirken, daß sich das Gewebe um den Pfeil schließt. Dann kann ich den ganzen Scheiß erst wieder aufschneiden, bevor ich das Geschoß herausziehen kann. Auf das Theater kann ich gut und gerne verzichten.
    Sie wandte sich wieder an Arranges, bemüht, ihn bei Bewußtsein zu halten. „Wißt Ihr, was sich in dem Nebenturm befinden könnte?“

  4. #4
    Arranges hatte eine gewaltige Menge Konzentration und Energie in den Zauber gesteckt. Nachdem Dreveni den Valkynaz davon abhielt, direkt noch einen vierten Schuss abzugeben, nutzte er die Feuerpause, löste den Schild auf und schickte den Zauber auf die Reise. Er traf das Dremora und hauchte ihm direkt das Leben aus. Zufrieden sah der Kaiserliche noch, wie der schwer gepanzerte Leib von der Brücke kippte. Da! Das können deine Diener Mehrunes... nämlich nichts außer sterben... Ein kribbelndes Gefühl breitete sich von dort aus, wo der Pfeil durch seine Haut gerunden war. Ja, ich habe es geschafft... ich habe es allen gezeigt, ich bin an Macht kaum zu übertreffen! Schleier bedeckten seine Sicht und er gab sich dem prickelnden Gefühl hin, das nicht unangenehm war, im Gegenteil...

    Eine Stimme drang in seine Gedanken. Äh was? ... Was ist los, wir haben doch gesiegt... lasst mich meinen Triumph auskosten! Arranges öffnete die Augen und sah die Erynns vor sich, die ihn festhielt und ihm irgendwelche Worte entgegenschleuderte, als halte sie einen langjährigen Kameraden in Händen, für den es keine Rettung mehr gab. Was zur Hölle?! Er riss die Augen ganz auf, von den Worten der Dunmer wurde sein Bewusstsein wieder ins Hier und Jetzt gezwungen. Sofort spürte er den unbändigen Schmerz, der durch seinen Arm pochte. VERFLUCHTE DREMORA! Die Blässe hielt sich zwar hartnäckig, aber der glasige Ausdruck in seinen Augen verschwand und die unterschwellige Bösartigkeit, die für gewöhnlich aus seinen Augen funkelte, kehrte wieder.

    'Was? Was wollt ihr... ich sterbe doch nicht! Hände weg...!' Er griff nach ihrem Handgelenk und tat ihre Hand mit sanfter Gewalt von seinem Kinn weg. 'Ihr habt das noch nicht begriffen oder? Schützen sind in etwa so tödlich wie eine blinde und lahme Ratte!' Mühsam und stark schnaufend, wuchtete er sich auf die Beine. Der Schmerz war in dieser Situation nichteinmal so übel, er vedrängte die quälende Hitze wenigstens ein bisschen. Arranges versuchte trotzdem beides irgendwie zu ignorieren. Sein rechter Arm fühlte sich pelzig an, aber er konnte ihn noch bewegen. Für einen ordentlichen Kampf mit der Klinge würde es allerdings nicht mehr reichen. 'Verdammt... feiges Pack!' Er sah hasserfüllt auf den Schaft, der noch ein gutes Stück vorn aus dem Arm ragte. Dem nächsten Schützen steche ich mit seinen eigenen Pfeilen die Augen aus! Erynns letzte Frage erst jetzt registrierend, sah er erst sie fragend an, dann blickte er durch die Tür hinüber zu dem Turm. 'Weiss ich doch nicht, was es dort zu sehen gibt, aber ihr könnt gern rübergehen und nachsehen, ich werde derweil beenden, was wir hier begonnen haben...!' Damit drehte er sich auf dem Absatz um und ging einfach weiter. Sein Verstand war nur noch damit beschäftigt, die Schmerzen und die Hitze zu ignorieren. Arranges konnte sich des Pfeils nicht einfach entledigen wie er es bei Bolzen konnte. Pfeile konnten, wenn man sie zu sehr bewegte oder schräg zog, ungünstig brechen, deswegen war es für ihn keine Option, den Pfeil selbst zu ziehen.

    Er folgte weiter dem Gang hinauf. Es dauerte nicht lange, bis sie vor einer weiteren Tür standen. Der Kaiserliche öffnete sie gleich wie die Tür unten. Allerdings hatte sich die Struktur der Wände grundlegend geändert. Es sah hier mehr noch als ganz unten im Turm, danach aus, als hätte man flüssiges Gestein geformt und dann abkühlen lassen. Sehr viel flacher führte dieser Weg in einer leichten Biegung wieder zum Zentrum des Turms hin. Einige Schritte später standen sie wohl in dem, was von den Telvanni als die Siegelkammer bezeichnet wurde. Eine große, runde Halle eröffnete sich vor ihnen. Am Rand war beidseitig ein breiter Balkon an die Turminnenmauer angebracht worden, der wiederum gegenüber ihres Standpunkts in eine Treppe aus dicken, langen, horizontal aus der Mauer ragenden Dornen überging, welche nochmal auf eine höhere Ebene führten. In der Mitte war wieder die Feuersäule zu sehen, welche durch eine nur kleine Öffnung in der Mitte der Halle kam. Ein Schirm aus eindeutig organischem Gewebe spannte sich um die Fontäne. Beim Haus des Chaos!

    Der Nekromant war zuvor schon nicht in guter Verfassung gewesen, es war ihm deutlich anzusehen, dass der Treffer ihm arg zu schaffen machte. Sie wollten gerade die Halle betreten, als ihm am oberen Ende der zwei Dornentreppen, die links und rechts oben zusammenliefen, ein Flimmern auffiel... Ein ganz schlechter Chamälionzauber... 'Vorsicht!' Brüllte er mit dünner Stimme und hechtete zur Seite, aber der Schockzauber war schon unterwegs...

  5. #5
    Mit leichtem Kopfschütteln hatte sie zur Kenntnis genommen, wie sich Erynn um Arranges sorgte. Hatte Erynn denn überhaupt keinen Stolz? Nicht mal ein bisschen? Als Arranges dann auch noch aufstand und weiter stürmte, fiel ihr endgültig nichts mehr dazu ein. Wie wollte er sich denn in diesem Zustand noch mit Gegnern messen? Mit etwas Glück erledigte sich das Problem ja doch noch.
    Sie folgte den beiden weiter nach oben, bis sie anscheinend in der Spitze des Turms angekommen waren. Von hier führten im offenen Inneren nur noch Wege über zwei Ebenen nach oben, dort schien auch der Strahl aus Feuer zu enden, den man am Boden des Turmes schon sehen konnte. Arranges wollte gerade die Halle durch einen Durchbruch in der Mauer betreten, da rief er etwas und hechtete zur Seite. Dreveni konnte es nicht verstehen, sprang aber ebenfalls zur Seite und riss Erynn einfach mit, die neben ihr stand. Keine Sekunde zu spät, schon schlug dort, wo sie eben noch gestanden hatten, ein Schockzauber ein. Dreveni rappelte sich wieder auf und lief den kurzen Gang aus fester Lava ein Stück weiter. Wenn der Turm wirklich symmetrisch war, dann musste es noch einen Durchgang geben. Ein paar Schritte weiter fand sie ihn tatsächlich und späte vorsichtig ums Eck. Viel sah sie nicht, da sie die oberen Ebenen nicht überblicken konnte, hier unten war nur ein Dremora in schwarzer Robe und ein seltsames, brennendes Wesen, das auf den Durchgang zuhielt, hinter dem immer noch Erynn und Arranges stehen mussten. Dreveni zielte mit ihrem Bogen auf den Dremora, und hoffte, dass er lange genug stehen bleiben würde, um zu treffen. Dazu musste seine Aufmerksamkeit auf den anderen Durchgang gerichtet bleiben, um zielen zu können musste sie ihre Deckung verlassen.
    Da hörte sie von oben Stimmen und laute Geräusche, der Dremora und die flammende Gestalt schienen nicht ihre einzigen Gegner zu sein.

  6. #6
    Erynn sagte nichts mehr, nachdem Arranges sie so dermaßen abgekanzelt hatte. Meine Güte, dann verreck doch, du selbstherrliches Arschloch! Auf ihrem weiteren Weg zur Turmspitze hielt sie sich im Hintergrund. Wenn du schon jeden Vorteil verspielen mußt, den wir hier überhaupt haben, kannst du die Folgen davon auch gleich als erster ausbaden.

    In der Siegelkammer angekommen, wurden sie mit einem Schockzauber begrüßt, der die Kriegerin nur dank Drevenis schneller Reaktion verfehlte. Sie nickte der anderen dankbar zu und kam wieder auf die Füße. Die Assassine stand bereits wieder und versuchte, ein Ziel zu finden, ohne sich zu weit aus ihrer Deckung wagen zu müssen. Erynn preßte sich mit dem Rücken an die Wand neben dem zweiten Durchgang und spähte um die Ecke. Sie konnte zwei Gestalten ausmachen: Einen Dremoramagier (zumindest vermutete sie, daß es ein Dremora war. Der Gegner war nur in Umrissen auszumachen, so als versuche er, mit seiner Umgebung zu verschmelzen) und ein seltsames Wesen, das ganz aus Feuer zu bestehen schien. Das muß einer dieser Flammenatronarche sein, von denen in dem Brief berichtet wurde.
    Der Magier blieb in der Halle, schlug aber immer wieder nicht vorhersehbare Haken, was ihn zusätzlich zu seiner Tarnung zu einem fast unmöglichen Ziel machte. Sie mußte ihn irgendwie ablenken, damit Dreveni die Möglichkeit zu einem sauberen Schuß hatte. Zunächst aber war das Feuerwesen ihr vordringliches Problem. Es stürmte genau auf sie und Arranges zu. Die Elfin beachtete den Beschwörer nicht weiter. Nach seinem Hechtsprung war er noch nicht wieder auf die Beine gekommen, und sie erwartete keine Hilfe von seiner Seite. Genaugenommen wollte sie auch gar keine.

    Sie hängte den Bogen über ihre Schulter, zog das Schwert und wartete mit erhobener Klinge auf den Atronarchen. Als die Kreatur durch den Torbogen kam, schlug sie zu und war erleichtert, als die Klinge tatsächlich auf festen Widerstand traf und nicht nur nutzlos durch die Flammen schnitt. Mit einer Folge von schnellen Hieben drängte sie den Atronarchen nach hinten, geriet dabei aber selbst aus ihrer Deckung heraus in den Durchgang. Rasch sprang sie zurück in die relative Sicherheit hinter der Wand. Das Flammenbiest schloß den Abstand schnell wieder und rammte der Elfin die Faust ins Gesicht. Sie spürte ihre Nase brechen und taumelte zwei, drei Schritte nach hinten. Ihre Sicht trübte sich, als ihr die Tränen in die Augen schossen. Der Daedra setzte ihr weiter mit zwei rasch aufeinanderfolgenden Feuerzaubern zu, stark genug, um wirklich schmerzhaft zu sein und sie bis an die hintere Wand zurückzutreiben. Erynn stieß sich ab und zielte mit der Schwertspitze auf das Gesicht des Wesens. Der Stoß saß und brachte sie wieder ins Vor, woraufhin sie den Torso der Kreatur mit weiteren, beidhändig geführten Schlägen bearbeitete.
    Unvermittelt brach der Atronarch zusammen. Sie glaubte, so etwas wie einen Schrei zu hören, war sich aber nicht sicher. Der ganze Raum drehte sich um sie, und ihr Gesicht tat höllisch weh. Kurz lehnte sie sich an die Wand neben der Toröffnung, bis der Schwindel verging.
    „Dreveni“, fragte sie keuchend, „habt Ihr den Magier schon erwischt?“
    Geändert von Glannaragh (20.02.2011 um 19:36 Uhr) Grund: Logik

  7. #7
    Gerade als Dreveni schießen wollte, verschwand der Dremora wieder und war nur noch als Silhouette zu erkennen. Verflucht. Sie wollte sich gerade dem Flammenwesen zuwenden, dass ich aber so im Kampf mit Erynn befand, dass sie keinen Schuss riskieren konnte.
    Sie versuchte weiter den Dremora irgendwie im Auge zu behalten, und hoffte, dass der Rest nicht auch noch zu ihnen nach unten kommen würde. Als Erynn das Wesen erledigte, schien der Dremora für einen Moment geschockt und blieb stehen, diese Gelegenheit nutzte Dreveni. "Ja.", antwortete sie deshalb auf Erynns frage, der Dremora war zumindest nicht mehr in der Lage, aufzustehen, und jetzt auch wieder sichtbar geworden. Die Dunmer sah übel aus, sie musste einen Schlag auf die Nase bekommen haben.

    Arranges hatte sich inzwischen auch schon wieder aufgerappelt, da hörten sie auf einmal Schritte auf der Treppe in die nächste Ebene. Dreveni sah vorsichtig durch den Durchbruch. "Scheiße." Gerade kamen ein Dremora in voller Rüstung mit einer großen Claymore sowie eine große, blaue Gestalt unten an. "Ein Xivilai. Und ein Dremora." Sie kannte die blauen, humanoiden Wesen aus den Geschichten von Mordan. Dieser hier war mindestens zwei Meter groß, kräftig und hatte hornartige Auswüchse oben auf dem Kopf. Sie schaffte es gerade noch, den Kopf einzuziehen, da flog schon der erste Feuerball durch den Durchgang und verkohlte ihr den Ärmel. Als ob der Xivilai nicht alleine schon beeindruckend genug war, schwang er noch einen monströsen Kriegshammer in einer Hand.
    Gleich darauf drehte sich Dreveni zum anderen Durchgang um und hechtete hindurch. Wenn ihre Gegner sie in dem engen Gang erwischten, mussten sie nur einmal mit ihren Waffen ausholen und das war es dann. Sie brauchte Platz um ausweichen zu können. Währenddessen steckte sie den Bogen weg und zog ihr Schwert.
    Der Xivilai wandte sich auch sofort ihr zu, der Dremora hielt weiter auf Erynn und Arranges zu. Außerdem meinte sie, von oben noch die widerlichen Laute von einem oder zwei Skamps zu hören.
    Die nächsten Minuten war sie fast nur damit beschäftigt, den Hieben des Kriegshammers auszuweichen, blocken konnte sie diese mit viel Kraft geführten Schwünge kaum - höchstens ablenken und dann ausweichen. Es gelang ihr auch, den Xivilai gelegentlich zu treffen, wenn er wieder ausholte, aber er hatte sich in einen Schildzauber gehüllt, und auch die tieferen Schnitte ihres Schwertes schienen ihn nicht sonderlich zu stören. Er wurde eher immer wütender.
    Einmal schaffte sie es, ihn mit einem Schockzauber zu berühren, durch den er ein paar Meter zurückgeworfen wurde, und sie wieder etwas Luft hatte.

    Der nächste Hieb streifte sie allerdings an der linken Schulter - sie spürte ein ekelhaftes Knirschen und auf einmal wurde ihr linker Arm ab der Schulter taub. Dagegen konnte auch ihr Schildzauber nicht mehr helfen. Durch die Wucht des Schlages taumelte sie ein paar Schritte zurück, da schoss auch schon glühender Schmerz durch ihren Arm. Beim rückwärts gehen stolperte sie über den Rand des Baldachins, auf dem sie stand, aber sie hätte dem Xivilai auch im stehen im Moment nichts mehr entgegensetzen können. Etwas verschwommen, da ihr vor Schmerz die Tränen in die Augen geschossen waren, sah sie, wie der Xivilai den Kriegshammer hob und langsam auf sie zuging...

  8. #8
    Arranges war ungünstig gefallen und sah für einen Moment nur Sterne. Kampflärm ertönte um ihne herum, aber die Versuche sich hochzustützen, blieben vorerst erfolglos. Erst, als sich sein Sichtfeld wieder klärte und er wieder scharf sehen konnte, gelang es ihm sich hochzustemmen. Er sah noch, wie Dreveni das Dremora zu Fall brachte. Im Augenwinkel konnte er ebenfalls Erynn sehen, die mit blutüberströmten Gesicht an der Wand im Gang lehnte. Seine Orientierungsversuche während dieser kurzen Feuerpause wurden allerdings jäh unterbrochen. Auf den Treppen nach oben erschienen unerwartete ein Xivilai und ein Markynaz. Na das wird ein Spaß... Doch Arranges entschied sich für die Defensive. Und wandte sich zu Erynn. Während der Markynaz auf sie zustürmte, rannte der Xivilai dort hin, wo gerade noch Dreveni stand. Der rechte Arm von Arranges war mittlerweile komplett taub, aber in der Bewegung praktisch nicht eingeschränkt, da er ebenfalls keine richtigen Schmerzen mehr spürte, bis auf ein dumpfes Pochen. Mehr oder weniger schützend stellte er sich vor Erynn. Eine dadrische Rüstung hüllte ihn von einem Moment auf den anderen ein. Er griff vor sich in die Luft und hielt plötzlich ein daedrisches Cleymore in Händen.

    Kreischend und funkensprühend krachten die Waffen der beiden aufeinander. Arranges musste sich jetzt auf Taktik und Finten verlassen, mit seinem Arm konnte er unmöglich harte Schläge führen. Der Markynaz hingegen stürmte mit brutaler Wute gegen den Kaiserlichen an und gab ihm kaum eine Chance zum Angriff. So wird das nichts... Arranges schlug die Klinge zur Seite, die gerade wieder auf ihn heruntersauste. Mit einem Satz nach hinten verschaffte er sich ein wenig Spielraum. Ein kurzer Rundumblick gab ihm die Information, die er haben wollte. Erynn hielt sich im Hintergrund, während Dreveni versuchte, sich gegen den Xivilai zu behaupten. Den nächsten Schlag des Dremorafürsten musste er voll blocken, so schnell war dieser wieder heran. Plötzlich jedoch sah sich der Schwergepanzerte in die Zange genommen. Hinter ihm trat ebenfalls ein Markynaz aus einer roten Kaskade. Arranges spürte, wie er schwer getroffen wurde. Ein Moment der Unaufmerksamkeit gewährte dem Dremora vor ihm einen direkten Treffer. Die Rüstung hielt das Schlimmste ab, trotzdem entwich dem Nekromanten pfeifen die Luft aus den Lungen. Das wird es aber wohl nicht gewesen sein... oh nein Mehrunes, du bekommst mich hier nicht! Trotzig sah er auf... um erstaunt festzustellen, dass das Dremora vor ihm zusammensackte. Seine eigene Beschwörung hatte mit einem gewaltigen Schlag die Rüstung samt Rückrad gespalten. Das war knapp... Gehetzt sah sich der Magier um. 'Verdammt...!' Dreveni war dem Xivilai unterlegen und lag jetzt am Rand des riesigen Schirms. Der gewaltige Daedra kam auf sie zu, seine Waffe erhoben, bereit zum Schlag, sobald er sie erreicht hätte. Der Beschwörer haderte einen Moment arg mit sich. Scheissdreck Dreveni, ihr könnt hier nicht einfach abschmieren... Schließlich will ich euch persönlich töten! Er löste den Markynaz und den Zweihänder auf, hob seine Arme und tat mit den Händen Bewegungen, als wolle er einen Schneeball formen. Ein gleißendes Licht ballte sich zwischen seinen Handflächen. Sekunden später, als der Xivilai nur noch ein paar Schritte von Derveni entfernt war, raste eine blauweiße Kugel eine Dampfspur nach sich ziehend, auf den Gegner zu. Die Eiskugel zerplatzte mit einem hohlen Krachen am Körper des Daedras und ließ ihn aufbrüllen. Damit du mal ein wenig abkühlst... Arranges holte sich seinen Bidenhänder zurück, beschwor wiederholt einen Markynaz und stürmte mit dem Dremora an seiner Seite auf den Xivilai zu, der sich nun ihnen zuwandte. Gegen zwei Klingen hatte er nur wenig Chancen, obwohl er sich nach Kräften verbissen wehrte, aber schon nach wenigen Augenblicken landete das Dremora einen direkten Treffer und versenkte die Spitze seines Cleymors tief im Torso des Xivilai. Brüllend brach der Gigant zusammen und blieb nach ein paar Zuckungen am Boden liegen. Arranges entließ mit einem Nicken seine Beschwörung und sah zu Dreveni, die nur wenige Meter weiter am Boden lag und sich kaum rühren konnte. Er kam zu ihr herüber und ging neben ihr in die Hocke. 'Lasst euch bloß nicht einfallen hier zu sterben! Ich trage nur den Siegelstein hier heraus und nicht noch zusätzlich eure Leiche...' Dann stand er wieder auf und trat schwerfällig an das untere Ende der Treppe. Von oben waren Laute zu hören. Geräusche, die eindeutig von Skamps stammten. Er brauchte die Treppe nicht nach oben zu gehen, denn schon als er einen Fuß auf die erste Stufe stellte, erschienen oben zwei dieser Biester.

    Ein Daedroth tauchte vor dem Kaiserlichen auf und fing die zwei Feuerbälle ab, die für ihn bestimmt waren. Vernichte sie! Das Monstrum hechtete den zwei Kreaturen entgegen, der eine Skamp wurde von einem Prankenhieb einfach weggewischt und flog einmal quer durch die Kuppel, während der andere flüchten wollte. Das Daedroth erwischte ihn noch gerade so mit einem Schlag und riss dem sehr viel kleineren Daedra den halben Torso weg. Kommt noch was?! Alles blieb ruhig... Wir haben es geschafft... hoffe ich jedenfalls... Arranges war an der Grenze seiner Möglichkeiten angekommen. Der Eiszauber hatte zu viel Kraft verschlungen, dazu noch die ständigen Beschwörungen seit dem Platz unten zwischen den Türmen, bis hier her. Mit einem Wink entließ er das Daedroth, löste seine Rüstung auf und kam die zwei Stufen wieder herunter um nach seinen Begleiterinnen zu sehen. Jetzt stand ihm nicht nur der Schweiß auf der Stirn und die Blässe von der Verletzung im Gesicht. Er sah völlig erschöpft aus und kam mit schweren Schritten und hängenden Schultern auf Dreveni zu.

  9. #9
    Diesesmal war es Erynn, die ungünstig stand. Sie konnte eben wieder geradeaus schauen, als Dreveni vor dem nächsten Angriff warnte. Arranges war derweil auf die Füße gekommen. In dem kurzen Moment, in dem sich ihre Blicke trafen, schien er zu dem Schluß gekommen zu sein, daß sie für einen Kampf im Augenblick nicht bereit war.
    Sie wurde wieder an die Wand gedrängt, während Dremora und Kaiserlicher aufeinander eindroschen. Als Arranges dann noch einen weiteren Daedra an seine Seite rief, konnte sie nichts anderes tun als weiter zurückweichen, um nicht in dem Mahlstrom aus wirbelnden Klingen zerfetzt zu werden.
    In dem Augenblick, als Arranges Kreatur dem Markynaz den Todesstoß versetzte, hörte sie Dreveni schreien. Sie stürzte hinter dem Beschwörer her auf den Tumult zu. Als sie den Ort des Kampfes erreichte, war es bereits vorüber.
    Zwei Skampe erschienen am oberen Rand der widerlichen organischen Empore, und Arranges schickte ihnen einen Daedroth entgegen. Wie viele solcher Kreaturen kann er rufen, bevor seine Kräfte erschöpft sind? fragte sie sich, während sie der beschworenen Kreatur mit ihren Blicken folgte.

    Erynn kniete sich neben die andere Elfin. Ihr Gesicht war von Schmerz verzerrt, der Arm stand in einem Winkel vom Körper ab, der definitiv nicht normal war. „Dreveni“, murmelte sie, „es ist vorbei. Wir müssen nur noch den Abschlußstein auf dieser Feuersäule entfernen, um das Tor zu schließen.“ Die Augen der Assassine waren klar, sie schien sich des Geschehens und der Umgebung um sie herum bewußt zu sein. Erynn legte die Arme um ihren Torso und zog sie ungeachtet des unterdrückten Fluchens, das Dreveni ausstieß, in eine annähernd sitzende Position. „Legt Euren rechten Arm um meine Schulter und stützt Euch darauf ab. Dann stehen wir gemeinsam auf.“

  10. #10
    Als der Xivilai sie fast erreicht hatte, sah sie wie er von einem Zauber getroffen wurde. Das lenkte ihn zumindest von ihr ab, und gleich darauf stürzten sich Arranges und ein Dremora auf ihn. Sie hatte ja mit vielem gerechnet, aber nicht damit, dass Arranges eingreifen würde. Sicher, den Xivilai mussten sie irgendwie loswerden, aber hätte dieser Dreveni erschlagen, hätte Arranges ein Problem weniger gehabt.
    Sie versuchte, wieder auf die Beine zu kommen, was aber nur den Effekt hatte, dass ihr vor Schmerz kurz schwarz vor Augen wurde, als sie den gebrochenen Arm aus versehen bewegte. Als sie wieder halbwegs klar sehen konnte, hockte Arranges neben ihr und sagte etwas zu ihr, was sie aber nicht verstehen konnte.
    Als ob das ihr Weltbild nicht schon genug ins Wanken gebracht hätte, kniete sich auf einmal Erynn neben sie und begann, sie aufzusetzen. Dreveni biss sich auf die Lippen vor Schmerz, schaffte es aber schließlich mit Hilfe der anderen Dunmer auf die Beine zu kommen.
    Als sie ein paar Schritte auf Erynn gestützt gegangen war, nahm sie den Arm von ihr und ging alleine weiter, auch wenn es ihr sichtlich schwer fiel. Sie hasste es sowieso, auf Hilfe angewiesen zu sein, und dann auch noch von jemanden, den sie eigentlich immer noch umbringen wollte.... Sie schaffte es sogar noch, ihr Schwert aufzuheben und folgte den beiden nach oben. Arranges sah mindestens so schlimm aus wie sich sich fühlte, umso erstaunlicher dass er noch einmal so auf den Xivilai eingeschlagen hatte. Sie hoffte, dass Erynn recht hatte, und das Tor würde bald geschlossen sein. Noch einen Kampf würden sie vermutlich nicht überleben.

    Dreveni hatte so oder so genug. Vor allem wollte sie die beiden nicht mehr sehen, sie wollte gerade überhaupt niemanden sehen. Sie hätte halbwegs ehrenvoll im Kampf gegen den Xivilai sterben können, stattdessen war sie jetzt auf die Hilfe ihrer Opfer angewiesen. Nicht dass sie nicht gerne überlebt hatte, aber ihr Stolz war inzwischen fast noch mehr angeknackst, als ihr Arm.

  11. #11

    Obliviontor -> Cheydinhal

    Arranges wartete nicht weiter auf Dreveni und Erynn, er stolperte die Treppen hinauf. Der Beschreibung des Briefes nach zu urteilen, musste der Siegelstein hier oben in der Spitze des Turms irgendwo sein. Außerdem wurden sie alle nach Nirn zurückbefördert, sobald er ihn entfernte und das Tor in sich zusammenfiel. Oben waren riesige Rampen zu einem kleinen Balkon zu sehen. Die Rampen waren allerdings mehr wie aufgespannte Planen, ebenfalls aus dem seltsam fleischigen Gewebe. Arranges setzte vorsichtig einen Fuß darauf. Es fühlte sich tatsächlich an, als würde er auf irgendeine halbverweste Leiche treten. Das nenne ich mal eine ordentliche Verschwendung... ich will gar nicht wissen, von was für einer Kreatur diese... Haut stammt... Arranges schenkte der komischen Struktur keine weitere Aufmerksamkeit mehr, stattdessen hastete er hinauf zu dem Balkon. Oben angekommen sah er endlich, was er hier in dieser verdammten Oblivionebene suchte. Oben auf der Feuersäule saß als krönende Spitze der Sigelstein. Eine von Flammen eingehüllte schwarze Kugel. Arranges war von der Selbstverständlichkeit dieses Siegelsteins, wie er dort leicht auf und ab schwebte und sich auch sonst in ständiger Drehung zu befinden schien, für einen Moment so fasziniert, dass er alles um sich herum vergas. Eine derartige Machtquelle ist mir noch nicht untergekommen... daneben würde sogar Sheogorath persönlich wie ein kleines Irrlicht wirken... Wie ferngesteuert trat der Nekromant die wenigen Schritte auf den Siegelstein zu und streckte die Hand danach aus. Es war nichteinmal heiß, die Flammen schienen nicht wie gewöhnliches Feuer. Mit beiden Händen griff er in die Sphäre und umfasste den faustgroßen Siegelstein. Gleich werden wir sehen, ob die Berichte der Telvanni der Wahrheit entsprachen... Mit einem Ruck riss er den Sigelstein an sich. Fast ein wenig enttäuscht blickte er auf die makellose Kugel in seinen Händen, als plötzlich ein starkes Beben durch den Turm ging und ihn beinahe von den Füßen riss. Die Flammensäule schlug wild peitschend um sich, alles begann in sich zusammen zu fallen. Verdammt, ich hoffe das gehört alles noch so zum regulären Ablauf... Und plötzlich war alles still. Ein ohrenbetäubendes Bersten raubte ihm für einen Moment die Sinne...

    Was zur Hölle?! Der Kaiserliche schaute sich verdutzt um. Ein sternenklarer Himmel sah er über sich. Irgendwo im Gebüsch zwitscherten leise ein paar nachtaktive Vögel. Nur noch die Dornen waren stumme Zeugen des Tors, aber sonst war nichts mehr davon zu sehen. Das wars? ... Lächerlich...! Aber Arranges wusste selbst, dass er am Ende seiner Kräfte stand. Neben sich konnte er noch Erynn und Dreveni am Boden liegend erkennen. Sie waren bei Bewusstsein. Dank den Vieren! Dann sank Arranges kraftlos auf die Knie, den Siegelstein immernoch mit beiden Händen an seiner Brust umklammernd, kippte er zur Seite und blieb einfach liegen. Er war so dermaßen erschöpft, dass er sich kaum mehr rühren konnte. Die erwartete Ohnmacht blieb jedoch aus... Geradeausblickend sog er gierig die kühle Nachtluft ein, die sich wie Balsam in seinen Lungen anfühlte...

  12. #12
    Erynn sah, wie Arranges nach der nachtschwarzen Kugel griff. Es geschah... nichts. Für einen Moment schien die Zeit stillzustehen, dann erschütterte ein schnell stärker werdendes Beben den Turm. Die Welt um sie herum schien sich zu verdichten, zusammenzuziehen, um gleich darauf in einem gewaltigen Feuersturm zu vergehen. Sie fühlte sich nach allen Seiten gleichzeitig gerissen, und das Brüllen der Flammen um sie herum steigerte sich ins Unerträgliche.
    Die Elfin schlug die Augen auf. Über ihr spannte sich der vertraute blauschwarze Nachthimmel. Nach der Hitze in den Totenlanden war es jetzt regelrecht kühl, und sie fröstelte. Für einen Moment lag sie nur still da und erforschte vorsichtig die widersprüchlichen Gefühle, die sich in ihrem Herzen regten. Die Erkenntnis, daß sie die Ebene von Oblivion nicht nur überlebt, sondern auch erfolgreich wieder verlassen hatten, ließ sie vor Freude fast trunken werden. Gleichzeitig bedauerte sie, daß sie nicht mehr Zeit gehabt hatte, diesen bizarren Ort genauer zu erforschen. Er war gefährlich, tödlich gar, und doch hatte er etwas in ihr zum Klingen gebracht, das sie verändert hatte. Vielleicht für immer.

    Erynn setzte sich auf und sah sich nach ihren Begleitern um – ein arg verhauener Haufen. Arranges war unübersehbar am Ende seiner Kräfte, Dreveni trotz ihrer dunklen Haut bleich vor Schmerz, in den Augen ein gefährliches, abweisendes Funkeln. Wie ihr eigenes Gesicht aussehen möchte, konnte die Söldnerin nur erahnen. Die Schnitte, welche die Krallen des Clannbanns hinterlassen hatten, brannten höllisch und waren fast noch schwerer zu ertragen als das gebrochene Nasenbein.
    Sie ließ sich wieder zurücksinken und schwieg weiterhin, während sie die vergangenen Stunden Revue passieren ließ. Ich will unbedingt mehr erfahren über Oblivion. Über die Totenländer und die Reiche all der anderen Daedrafürsten...
    Es war ein Ziel. Nach den quälenden Tagen, die auf die Suche nach dem Folianten folgten und während derer sie erkennen mußte, daß sie nicht mehr einfach zurückkonnte in ihr altes Leben, hatte sie endlich wieder ein Ziel.

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