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Thema: Krisensitzung

Hybrid-Darstellung

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  1. #1

    Blaue Straße

    „Zu viel gebechert, na klar. Ist heute ein hoher Feiertag des Sheogorath, daß massenhaft Leute besoffen und Blödsinn redend durch die Gegend tingeln? Das glaubt Ihr doch selbst nicht. Verdammt, Arranges, meine Eltern leben dort!“ Fassungslos starrte sie ihn an. „Ihr wollt einfach nur nicht dorthin“, zischte sie. „Was habt Ihr angestellt, daß Ihr Euch dort nicht blicken lassen wollt?“

    Die Augen des Kaiserlichen waren unnachgiebig und eiskalt. In seiner Wange zuckte ein Muskel. Erynn hielt dem Blick stand; der stumme Machtkampf dauerte einige Herzschläge.
    „Warum, zum Donner?“
    Sie würde darauf keine Antwort erhalten, so viel war klar. Doch hinter der frostigen Miene glaubte sie, noch etwas anderes zu erkennen. Schmerz? Meinetwegen? Seinetwegen? Die Elfin senkte den Kopf.
    „Das geht Euch nichts an“, blaffte Arranges zurück. „Merkt Euch das endlich!“ Seine Stimme wurde nicht unbedingt weicher, nahm aber einen irgendwie resignierten Klang an, als er fortfuhr: „Also schön. Wir sehen nach, ob an diesem hysterischen Gebrabbel etwas dran ist. Sollte das aber nicht der Fall sein, dann gnaden Euch die Götter...“
    Eryn antwortete nicht darauf, riß den Braunen herum und preschte nach Osten auf die Stadt zu.

  2. #2
    Der Kaiserliche reagierte mehr oder weniger aus Reflex. Auch er zog seinen Rotfuchs in die Richtung, in die Erynn davonraste. Er gab dem Tier die Sporen und war nur wenige Augenblicke später wieder an der Dunmer dran, die wie wahnsinnig auf die Stadt zuhielt. Es war nicht sehr weit und bei ihrem Tempo sahen sie schon nach wenigen Minute langsam die Türme der Stadt vor sich auftauchen. Schlagartig wurde der Himmel immer dunkler.

    Arranges bemerkte ein Stück rechts der Türme zwei dicke Rauchsäulen aufsteigen, als plötzlich Blitze durch den Himmel zuckten. Keine gewöhnlichen Blitze. Grellrot wurde der jetzt nachtschwarze Himmel im Sekundentakt von den Blitzschlägen erleuchtet. Das ist aber kein gewöhnliches Unwetter... Arranges wurde es ein wenig mulmig. Als die Stallungen vor den Toren der Stadt und die dicken Festungsmauern selbst hinter einer letzten Kuppel auftauchten, wusste Arranges auch woher das Gefühl kam. Während Erynn weiter auf das Tor zupreschte, zügelte er sein Pferd und schaute sich suchend um. Der Nekromant wurde nach einem Rundumblick fündig, gut zweihundert Meter südlich der Mauern der Stadt, funkelte und blitzte etwas großes zwischen den Bäumen hindurch. Von dort stieg auch der Rauch auf. Verflucht, es scheint tatsächlich eines dieser Tore zu sein... Arranges hatte einmal eines aus sehr großer Entfernung gesehen. Daher wusste er auch nicht direkt, dass das seltsame Wetter wohl mit dem Tor irgendwie zusammenhing. Für ihn war es damals nur ein glühender Fleck am Horizont gewesen...

    Erynn hatte derweil das Stadttor erreicht und war regelrecht aus dem Sattel geflogen. Sie hämmerte mit den Fäusten gegen das Holz. Als auch der Kaiserliche nur wenige Sekunden später bei ihr war, wurde oben der Verschlag vor einer Schießscharte geöffnet. Ein gepanzerter Kopf kam zum Vorschein. 'Wer da? Was wollt ihr?' Rief der Soldat.
    'Wir sind Reisende und suchen Schutz hinter den Mauern Cheydinhals...' Brüllte Arranges dem Soldaten entgegen. 'Schutz? Den gibt es hier nicht... die Stadt ist nicht sicher und das Schloss ist komplett überfüllt... flüchtet, so lange ihr noch könnt!'
    'Verdammt nochmal, Daedra streifen wahrscheinlich schon durch die Lande, wir können nicht mehr flüchten...' Der Soldat schien Einsicht zu zeigen. Jedenfalls schloss er zögernd und den Kopf schütteln den Verschlag. Einen Moment später wurde eine hohe Bogentür neben dem Tor geöffnet. Ein stämmiger Ork in schwerer Rüstung winkte sie herein. 'Bringt die Pferde mit!' Rief er. Gehetzt führten Arranges und Erynn ihre Pferde durch den Nebeneingang. Hinter ihnen wurde die Tür wieder ins Schloss geworfen und sofort machten sich einige Soldaten daran, die Tür mit mächtigen Holzbalken zuzustemmen. Auf der Innenseite des Stadttors sahen Arranges und Erynn, dass es mit allem Möglichen verbarrikadiert war. Eine Stadtwache trat ihnen in den Weg, es war der Soldat, der sie zuvor versucht hatte abzuweisen. 'Folgt mir!' Befahl er, drehte sich um und ging los. Den beiden blieb nichts anderes, als ihm zu folgen. Auf dem Weg zum Schloss hinauf fiel auf, dass außer ein paar Cheydinhalwachen und einzelnen Legionären niemand unterwegs war. Man kann es den Bewohnern kaum verübeln... Fenster und Türen der Häuser waren mit Brettern vernagelt und mit Kisten und Fässern zugestellt worden, alles wirkte, als würde sich die Stadt seit mehreren Jahren im Krieg befinden.

    Der für gewöhnlich offene Torbogen zum Innenhof des Schlosses war ebenfalls mit einer massiven Barrikade versperrt. Die Wache winkte einem Schützen, der aufmerksam umherblickend auf der Sperre saß zu. Er verschwand daraufhin. Sie mussten einige Minuten warten, bis man die Straßensperre an einer Seite so weit geöffnet hatte, dass Erynn und Arranges mit den Pferden passieren konnten. 'Zwei Reisende, die gerade eben noch angekommen sind... verstaut sie irgendwo...' Sagte die Wache trocken und machte sich dann auf den Rückweg zum Stadttor. Der Schütze, ein schlaksiger Soldat, wies ihnen stumm den Weg in den Hof. 'Sucht euch irgendwo Platz, aber belästigt niemanden, wir haben auch so schon genug damit zu tun, die Leute zu beruhigen... Ihr müsst euch mit dem Innenhof begnügen, das Schloss ist schon mit der Bevölkerung der Stadt überfüllt und außer den Legionären lassen sie dort niemanden aus oder ein...' Dann kletterte er zurück auf seinen Posten auf der Barrikade. Als Arranges und Erynn aus dem Torgang in den Innenhof traten, sahen sie, was der Soldat mit überfüllt gemeint hatte. Unzählige Zelte drängten sich dicht aneinander. Immer wieder unterbrochen von ein paar Lagerfeuern, an denen kleinere Grüppchen von Flüchtlingen saßen. An den Mauern entlang hatte man Esel und Pferde gereiht. Der Eingang zum Schloss wurde von gleich drei Legionären bewacht, die allein durch ihren äußeren Eindruck klarmachten, dass hier außer ihnen selbst und vielleicht der Stadtwache niemand durchkommen würde.

    Sie schlängelten sich durch die Zeltreihen. Schnell wurde aus den Wortfetzen, die Arranges aufschnappte klar, dess es sich bei den Leuten hier draussen wohl fast nur um Reisende und andere Besucher der Stadt handelte, die Einwohner selbst waren wohl im Schloss untergebracht.

    Ganz hinten in einer Ecke fanden sie noch Platz für sich und die Pferde, wenngleich es trotzdem noch recht eng war. 'Ganz toll... jetzt sind wir hier und können nicht wirklich weg... ich hätte euch am Stadttor einfach stehen lassen sollen und mich durch den Wald zu diesem Portal schlagen...' Knurrte er in Richtung der Dunkelelfe neben ihm.

  3. #3

    Cheydinhal

    „Ja, vielleicht hättet Ihr das tun sollen. Ich bin Euer ständiges Gemotze nämlich leid.“ Erynn verdrehte die Augen. „Gebt mir mal diesen Brief. Ich will wissen, was da drin steht.“ Arranges reichte ihn ihr. Sie brauchte eine ganze Weile, die eng beschriebenen Seiten zu lesen. Es half auch nicht gerade, dabei Arranges’ abschätzigen Blick auf sich zu spüren. Vermutlich amüsierte er sich königlich, während er dabei zusah, wie sie sich mit den einzelnen Wörtern abmühte.

    Sie konnte aus dem Schreiben entnehmen, daß das Reich von Mehrunes Dagon wohl ein lebensfeindlicher Ort war, durchzogen von Lavaseen und mit geringer Vegetation, der Großteil der dort wachsenden Pflanzen war ebenfalls mit Vorsicht zu genießen. Es ging weiter mit einer Auflistung der verschiedenen Arten von Daedra, welche die Telvanni dort angetroffen hatten. Einige Namen kannte sie, andere waren ihr völlig fremd. Was zum Henker ist ein... Xi-vi-lai?
    Der Verfasser berichtete über große Hitze, die wohl ‘jemandem, der nicht dem Volk der Dunmer angehört, schwer zu schaffen machen dürfte’. Nun ja, das ist definitiv besser als Eiswüsten... Die Siegelsteine, so weiter, waren die Gegenstände, welche die Dimenst... Dimensionstasche stabil hielten. Hä? Entfernte man sie, fiel das Tor in sich zusammen. Ach so.
    Der letzte Absatz blieb ihr zum größten Teil unverständlich. Irgendeine wilde These über nicht kollidierende... nein, korellierende... wasauchimmer – Dings, die bewirkten, daß 'alles, was nicht [seltsames Gelehrtenwort] in die Oblivionebene gehört, beim Zusammenbruch des Tores nach Nirn zurückgeschleudert wird’.

    Erynn gab Arranges den Wisch zurück. „Wenn ich Euch etwas über Magie beibringen soll, muß das in Zukunft schneller gehen“, meinte er trocken. Na großartig.
    Sie stand auf und bahnte sich einen Weg durch den überfüllten Innenhof. Es stank nach zu vielen Leibern, nach Exkrementen und nach Furcht. Einige der Leute glotzten stumpf vor sich hin, andere weinten leise. Kaum jemand sprach. Trotzdem war es laut auf dem Platz. Die Geräusche, die von den Burgmauern zurückgeworfen wurden, erzeugten in ihrer Gesamtheit einen Krach, der an den Nerven zerrte.
    Die Elfin erreichte den Soldaten, der auf der Barrikade Wache hielt. Er bemerkte sie und sah sie an. Sein Gesicht wirkte müde. „Was wollt Ihr?“ fragte er gereizt. „Herr, könnt Ihr mir sagen, was man bisher über das Tor weiß? Sollte es zum Kampf kommen, werde ich gerne an Eurer Seite stehen, aber ich möchte vorher so viele Informationen wie möglich haben“, sagte sie mit gedämpfter Stimme.
    Der Wächter warf einen prüfenden Blick auf ihre Rüstung und Bewaffnung und schien zufrieden mit dem, was er sah. „Kriegergilde, wie? Nun gut. Allerdings haben wir selbst nicht viele Erkenntnisse. Das Tor tauchte praktisch aus dem Nichts auf, und gleichzeitig ging es mit diesem seltsamen Wetter los. Seither ist nichts mehr geschehen. Wir haben uns hier eingegraben und warten. Das Tor von Kvatch soll Berichten zufolge größer gewesen sein, und im Gegensatz zu unserem Fall hier gab es auch keine längere Ruhephase zwischen der Öffnung und dem Angriff auf die Stadt. Jetzt, wo wir gewarnt sind, scheinen sie eine Zermürbungstaktik einzusetzen. Wie es in dem Ding aussieht, weiß keiner. Wir haben Späher ausgeschickt, aber bisher ist niemand zurückgekommen – und ich bezweifle, daß das noch der Fall sein wird“, antwortete er ebenso leise. „Behaltet das für Euch. Das Letzte, was wir hier brauchen, ist eine Panik.“

    Erynn nickte, dankte dem Soldaten und kehrte zu Arranges zurück. „Die Stadtwache hat scheinbar nichts Brauchbares zu erzählen“, berichtete sie. Wenn wir Informationen wollen, müssen wir uns selber bei dem Tor umsehen. Ich denke nicht, daß man uns aufhalten wird. So müßten keine weiteren eigenen Leute schicken und hätten hier zwei Mäuler weniger zu stopfen. Der Wächter sagte mir, daß sie schon Kundschafter losgeschickt haben, aber die sind bisher nicht wieder hier aufgetaucht. Wenn wir also in dieses Tor wollen, sollten wir schnell gehen, bevor sich die Lage weiter zuspitzt.“

  4. #4
    Während Erynn am Tor mit der Wache sprach, musste sich Arranges irgendwie ablenken. Seit 12 Jahren war er nicht mehr direkt in Cheydinhal gewesen. Ob Airena wohl noch lebt? Steht das Haus noch? ... Hat sie meine Nachricht damals gelesen... war sie im Keller? Der Kaiserliche wurde die Gedanken los, indem er sich um die Pferde sorgte und sie beruhigte. Außerdem beschloss er für sich im Stillen, Erynn einfach mit irgendwelchem Gerede und ein paar billigen Tricks abzuspeisen. Er lag mit seiner Erstmeinung eines hirnlosen Prügelknaben wohl doch nicht so falsch, wie sie ihm erst weismachen wollte. Nachdem er sich das Elend, wie sie versuchte den Brief zu lesen, antun musste, war er drauf und dran sich selbst zu ohrfeigen und sich in diese absolut ärgerliche und vor allem überflüssige Lage gebracht zu haben... er hätte zwar mit den Konsequenzen leben müssen, aber was hätte die Gathering schon machen können? Ihn wieder zum Novizen machen? Wohl kaum, ich bin viel zu mächtig, sie können nicht weiterhin einfach so über mich verfügen... Ärger wallte in ihm über diese Gedanken auf... Er könnte jetzt lernend bei dem Mönch sitzen und das schier unendliche Wissen des Folianten ausschöpfen. Aber nein Arranges, du bist so dämlich und lässt dich wieder einschüchtern... Hmm... wie es wohl wäre, wenn Erynn einen kleinen Unfall hätte in der Ebene des Daedraprinzen... Im Moment war ihm alles recht, Hauptsache er konnte seine jetzt für ihn selbst ungerechtfertigte Unterwürfigkeit der Gathering gegenüber mittels irgendeiner heimtückischen Aktion übermalen und sich so selbst seine Unabhängigkeit beweisen...

    Als Erynn endlich wiederkehrte und ihm berichtete, was die Wachen wussten, sah er sie nur von oben herab an. Schwachköpfe... 'Und die Pferde?' Fragte er. Einem seltsamen Blick der Dunmer setzte er seinerseits blitzende Augen entgegen. Erst nach einem kurzen Gespärch, das fast schon die Bezeichnung Streit verdient hätte, hatte Erynn ihn dazu bewegen können, sie einfach mitzunehmen. Grollend führte er gefolgt von der Dunmer sein Pferd wieder zum Eingang in den Burghof. Er überließ Erynn das Diskutieren mit den Wachen und nur wenig später fanden sie sich vor dem Westtor der Stadt wieder. Nach ihrem Zeitgefühl musste es lange nach Mitternacht sein. Sie gingen in einigem Abstand zu den Mauern der Stadt in die Richtung, aus welcher das helle Glühen durch die Bäume zu ihnen drang. Sie hatten die Pferde in einiger Entfernung stehen lassen, Arranges hatte seinen Fuchs nochmals beruhigt, mehr brauchte es aber nicht. Bevor sie losliefen hielt er Erynn nochmals zurück. 'Wartet einen Moment, ich will hier nicht überrascht werden...' Er sprach einen Zauber und spürte nun in einem relativ großen Umkreis alles was lebte und größer war als eine Ratte. So leise und unauffällig wie möglich, pirschten sie sich an das Tor heran. Nach einigen Minuten hatten sie freie Sicht. Der Anblick war überwältigend. Ein riesiges Steingebilde, durchzogen von feinen, rotglühenden Äderchen war augenscheinlich direkt aus dem Boden gewachsen. Spätestens beim zweiten Blick stellte Arranges ein wenig erstaunt fest, dass das Tor eine verblüffende Ähnlichkeit mit dem daedrischen Buchtsaben O hatte. Große, teils schwarz, teils rot gefärbte Dornen aus Stein waren durch die Erde gebrochen und bogen sich mit der Spitze zum Tor hin. Sie verharrten hinter einigen Büschen und beobachteten das Gebiet um das Tor herum. Es rührte sich nichts und Arranges konnte auch nichts verdächtiges spüren. Geräusche vermeidend gingen sie langsam weiter auf das Tor zu. Als sie villeicht noch knapp 50 Meter entfernt waren, trat etwas Auffälliges als lose Information in Arranges Gedanken. Etwas oder jemand stand direkt vor dem Tor. Humane Umrisse... Der Nekromant verharrte mitten in der Bewegung und hielt Erynn am Arm zurück. 'Da ist jemand vor dem Tor...' Flüsterte er ihr zu, legte die Hand an den Schwertgriff und machte sich dazu bereit, im Zweifelsfall auch auf magischer Ebene kontern zu können, während er weiter auf die Stelle vor dem Tor schaute, wo eigentlich jemand oder etwas stehen sollte...

  5. #5
    Anschluss an diesen Post im Rollenspielthread.



    Dreveni wusste nicht genau, wie lange sie schon vor dem Tor stand, als sie sich endlich wieder von seinem Anblick losreißen konnte. Daran, durch das Tor die Ebenen Oblivions zu betreten, dachte sie erst gar nicht, wieso auch. Als sie sich vom Tor wegdrehte, nahm sie aus dem Augenwinkel eine Bewegung war. Man hätte es für eine normale Bewegung der Büsche im Wind halten können, aber irgendetwas machte sie misstrauisch. Sie sah in die Richtung in der sie die Bewegung wahrgenommen hatte, da raschelte es wieder in den Büschen.
    Dort, in etwa 50 Metern Entfernung, schien sich jemand zu verstecken. Oder versuchte es zumindest. Sie rechnete noch nicht damit, dass derjenige sie trotz Unsichtbarkeit gesehen hatte, und näherte sie leise und vorsichtig den Büschen. Während sie näher kam, konnte sie zwei Gestalten erkennen, die eine mit auffällig weißen Haaren. Sie war einen leichten Bogen gegangen, so dass sie sich den Gestalten von der Seite näherte.
    Als sie nahe genug war, sah sie endlich, dass eine der Gestalten den Kopf in ihre Richtung gedreht hatte. Was?? Laut war sie beim besten Willen nicht gewesen, und damit, dass es ein Magier war, hatte sie nicht gerechnet. Obwohl sie ab jetzt davon ausgehen musste, dass den beiden ihre Anwesenheit bewusst war, näherte sie sich noch so weit, bis sie den Mann erkannte. Was bei diesem verfluchten Tor hinter mir macht denn ausgerechnet DER hier?? Nein, das konnte nicht Arranges sein. Allerdings war ihr fehlgeschlagener Auftrag noch nicht so lange her, und sein Gesicht würde sie auch nicht so schnell vergessen. Die Weißhaarige musste die Dunmer sein, mit der er damals schon unterwegs war. Ihr erster Reflex war, mit dem Schwert auf ihn zu stürzen, dann fiel ihr gerade noch ein, dass er vielleicht einen guten Grund hatte, hier zu sein. Wusste er sogar, was man gegen diese Tore unternehmen konnte? Dass er einfach so hier war, glaubte sie nicht.
    Inzwischen war sie sich sicher, dass Arranges sie irgendwie sehen konnte. Auch wenn er vermutlich nicht wusste, wer dort stand, er wusste dass dort jemand stand. Toll. Und jetzt? Würde sie jetzt den Zauber lösen, musste er annehmen, sie wäre gekommen um ihren Auftrag zu vollenden und würde sie ohne zu zögern töten. So jedenfalls würde sie an seiner Stelle handeln, und selbst wenn er sie nicht tötete, war er ihr allein durch seine Magie mindestens ebenbürtig, wenn nicht sogar überlegen. Noch dazu waren sie zu zweit. Verschwinden konnte sie auch schlecht, sie wusste nicht, wie weit entfernt der Kaiserliche sie noch wahrnehmen konnte.
    So oder so sollte sie bald zu einer Entscheidung kommen, langsam strengte sie der Zauber doch an. Suchend sah sie sich um, ging zu einem dickeren Baumstamm etwa zehn Meter von den beiden entfernt, stellte sich hinter diesen und löste den Zauber. Eigentlich sollte sie von den beiden aus nicht zu erkennen sein, und genau hier würde sie warten, was diese als nächstes tun würden.
    Geändert von KingPaddy (06.07.2011 um 02:01 Uhr)

  6. #6
    Der Anblick des Tores war furchteinflößend und faszinierend zugleich. Es wirkte fast organisch, gänzlich anders als alles, was Erynn bisher gesehen hatte. Das seltsame Flackern an der Stelle, wo sich Nirn und die Totenlande berührten, schlug sie schier in seinen Bann. Unfaßbar. So schön und so tödlich... ganz gleich, wie gefährlich es sein mag, jetzt will ich wirklich wissen, wie die Welt dahinter aussieht.
    Forscherdrang? Die Elfin war tatsächlich von sich selbst überrascht. Sollte es nicht eigentlich eher Arranges’ Metier sein, sich auf zweifelhaften überweltlichen Blödsinn einzulassen?

    Eine Berührung am Arm holte sie in die Realität zurück. Der Beschwörer stieß eine leise Warnung aus. Erynn folgte seinem Blick, konnte aber nichts sehen. So, wie er den Kopf drehte, schien das Ziel sich zu bewegen. Einige Herzschläge vergingen, ohne daß die Kriegerin hätte sagen können, was eigentlich vor sich ging. Wer auch immer noch hier rumschlich, mußte einen Zauber an sich haben, der ihn unsichtbar werden ließ. Vielleicht einer der Kundschafter aus Cheydinhal. Oder ein Dremora. Wie in Zeitlupe legte sie die Hand an ihr Schwert und spannte sich, bereit, beim ersten Anzeichen von Ärger loszuspringen.
    Arranges starrt noch immer auf einen bestimmten Punkt mitten in der Luft; im Gegensatz zu ihr schien er genau zu wissen, wo sich der Unbekannte befand. Oder veräppelt er mich nur? Das wäre jetzt der denkbar schlechteste Zeitpunkt für schrägen Magierhumor.
    Bevor sie den Gedanken weiterspinnen konnte, zeigte der Beschwörer -sie vermied das Wort ‚Nekromant’ noch immer, wo sie nur konnte- auf den Stamm einer alten Eiche. „Hinter dem Baum“, flüsterte er ihr zu. Erynn nickte und zog leise die Klinge. Dann deutete sie stumm nach rechts. Ihr Begleiter verstand und setzte sich in Bewegung. Sie selbst schlug einen Bogen nach links, um so den Unbekannten in die Zange zu nehmen. Das brachte sie näher an das Tor heran, doch dort regte sich weiter nichts. Mit einer raschen Bewegung glitt sie um den Stamm herum, das Schwert vorgestreckt. Es kam kurz unter dem Brustbein einer anderen Dunkelelfe zu liegen. Einer Dunkelelfe, die ihr nur zu bekannt vorkam.
    „Dreveni?“ entfuhr es ihr. „Was bei den Göttern tut Ihr hier? Habt Ihr immer noch nicht genug?“

  7. #7
    Der Nachteil an ihrem Sichtschutz war, dass sie die beiden jetzt ebenfalls nicht mehr sehen konnte, so dass sie sich auf ihr Gehör verlassen musste. Tatsächlich hörte sie leise Schritte links von dem Baum. Sie hatte ebenfalls ihr Schwert gezogen, rechnete aber überhaupt nicht damit, dass die andere Dunkelelfe sich ihr von Rechts nähern würde. So war sie reichlich überrascht, als sie plötzlich deren Schwertspitze auf ihrem Bauch spürte, fing sich aber gleich wieder.
    Sie ließ das Schwert fallen und sah der Dunmer ins Gesicht: "Nehmt ihr euch da nicht etwas zu wichtig, wenn ihr annehmt, ich wäre euch bis zu diesem Tor gefolgt?" Jetzt fand sie auch zum ersten mal Gelegenheit, die Andere genauer zu mustern. Sie war etwas kleiner als Dreveni und schien ein paar Jahre jünger zu sein. Was man unter der Lederrüstung von ihrer Figur erkennen konnte, machte einen eher drahtigen Eindruck. "Ich hätte ebenfalls nicht damit gerechnet, ausgerechnet euch - und ihn da - hier zu sehen." Dabei hatte sie mit dem Kinn Richtung Arranges genickt, der etwas hinter ihr stehen musste. "Ich habe auch nicht vor euch zu töten, sonst hätte ich mich nicht hier versteckt und gewartet." Nachdem sie der Dunmer noch kurz in die roten Augen geblickt hatte, fügte sie noch an: "Ich bin hier, weil ich mit eigenen Augen sehen wollte, was Cheydinhal demnächst in Schutt und Asche legt, da anscheinend die Stadtwache oder die Legion nichts gegen diese Tore ausrichten können."
    Dreveni konnte zwar genauso arrogant wie überheblich sein, aber sie war nicht dumm und wusste, wann man mit anderen zusammenarbeiten sollte. Sie hoffte immer noch, dass die beiden aus einem bestimmten Grund hier waren, und sie eventuell sogar wussten, wie man diesem Tor beikam. Bei ihrem letzten Satz hatte sich auch der leicht spöttische Ton aus ihrer Stimme verloren, wenn auch ihr Gesichtsausdruck noch genauso kalt war.

  8. #8
    Arranges war sich dessen bewusst, dass er einfach nicht schleichen konnte oder sich sonst irgendwie wirklich leise fortbewegen. Für was auch... ich bin weder feige, noch ein Dieb... Trotz des Zaubers versucht er dennoch so leise wie möglich an den Baum heranzukommen. Er hatte mittlerweile ebenfalls das Schwert gezogen, aber bevor er tatäschlich etwas tun konnte, war Erynn schon um den Baum herum. Eine Sekunde später wusste er auch schon, wer da vor dem Tor herumgeschlichen war. Dreveni... die will es ja anscheinend ganz genau wissen... Arranges trat um den Baum herum, als er hörte, wie ihr Schwert zu Boden fiel, blieb aber am Rande ihres Blickfelds stehen und hörte ihr zunächst zu.

    'Lächerlich, natürlich seid ihr uns gefolgt, um jetzt aber nicht länger dem Auftrag nachzugehen, der im Übrigen gefälscht war, sondern um persönliche Rache daran zu nehmen, dass ich euch da einfach an einen Baum gefesselt habe wie einen ausgesetzten Hund... zugegeben, beeindruckend, dass ihr im Sumpf nicht verfault seid...' Der Spott und die Verachtung waren kaum zu überhören. 'Außerdem, was soll das heißen, was Cheydinhal hier bald in Schutt und Asche legen wird? Das hier ist nicht Kvatch, das Tor ist um einiges kleiner und mal davon abgesehen, habt ihr auch nur einen Skamp hier irgendwo herumwuseln sehen? Also was wollt ihr hier wirklich?' Er schaute einen Moment auf das Schwert am Boden. 'Was wird das?' Er tat mit einer Hand eine fordernde Geste. 'Macht ersteinmal alle eure Waffen sichtbar, bevor ihr mir antwortet... das Stilett, ist noch ganz?' Bei der Frage grinste er sie nur an, er kannte genug Menschen, die für ihre Waffen ihre eigene Mutter verkaufen würden... Dreveni schätzte er ähnlich ein, waren dolchartige Mordwerkzeuge doch ihre ständigen Begleiter.

  9. #9
    Die Arroganz dieses Weibsbildes kotzte Erynn einfach nur an. Ja, richtig. Alle Welt haut ab vor diesem Tor, und du wolltest nur mal schauen, was hier so los ist. Ich glaube dir aufs Wort... Sie verstärkte den Druck der Schwertspitze ein wenig. Glaub ja nicht, daß ich dich noch einmal davonkommen lasse. Das letzte Mal war schon ein gewaltiger Fehler, aber das passiert mir nicht nochmal, du alte Ziege.
    Sie war froh, als Arranges sich einschaltete und ihre Gedanken aussprach. So konnte sie sich darauf beschränken, die Andere in Schach zu halten. Ist auch besser so. Der Kerl kann zwar kein bißchen schleichen, aber dafür umso besser poltern... Die Kriegerin war dennoch überrascht, als der Kaiserliche erwähnte, daß der Mordauftrag gefälscht war, sie machte jedoch nicht den Fehler, Dreveni auch nur einen Moment aus den Augen zu lassen.
    Als der Kaiserliche verlangte, daß die Mörderin ihre anderen Waffen ablegen sollte, hob Erynn ihre Klinge in einer fließenden Bewegung und setzte sie ihrer Artgenossin an die Kehle. Jetzt bin ich ja mal gespannt, wie stark deine Nerven wirklich sind.

  10. #10
    Zuhören ist nicht so deine Stärke, oder?, dachte sie sich bei Arranges Worten, was sie hier wirklich wolle. Außerdem hast du dir die Antwort ja gerade selber gegeben, natürlich bin ich nur hinter dir her, wie sich ja alles nur um dich dreht. Ob der Mordauftrag nun echt oder gefälscht war, interessierte sie, wenn überhaupt, auch nur am Rande. Als der Kaiserliche fertig war, und noch nach ihren Waffen gefragt hatte, hatte Dreveni sich gerade eine passende Erwiderung überlegt, als plötzlich das Schwert der Dunmer an ihrer Kehle war.
    Das einzig wirklich unangenehme an dieser Situation für Dreveni war, dass sie sich langsam daran zu gewöhnen schien, es kam in letzter Zeit wirklich gehäuft vor. Mit einem schwer zu deutendem Blick sah sie die Dunkelelfe an, während sie versuchte, abzuschätzen, wie viel wirklich hinter dieser stummen Drohung stand. War sie wirklich in der Lage jemanden zu töten, der gerade relativ wehrlos war und - wenigstens dieses Mal - nicht angegriffen hatte? Dreveni konnte es in diesem Moment wirklich nicht sagen, und so streckte sie nur die Arme leicht zur Seite, als sie zu Arranges sagte: "Keine von denen ihr nicht schon wisst." Den Bogen und den Dolch trug sie immerhin sichtbar, und das Stilett war an ihrem linken Arm unter dem Ärmel der Tunika. "Ich würde es euch ja gerne selbst geben, aber ich fürchte eure Freundin durchbohrt mich bei der ersten Bewegung. Und falls es euer Ego beruhigt: Ja, ich nehme es euch persönlich. Und trotzdem bin ich euch nicht gefolgt, wie ihr seht ist das auch nicht unbedingt nötig gewesen, Mephalas Wege sind manchmal seltsam. Und ob das Tor Cheydinhal in Schutt und Asche legt oder nicht, hier bei der Stadt kann es nicht bleiben. Ich bin hier, weil ich vermutlich auf eine Eingebung gehofft habe, wie man dieses Ding schließen kann. Und jetzt frage ich mich, was macht ein Magier, ein Beschwörer in der Nähe eines Obliviontores? " Während diesen, an Arranges gerichteten Worten hatte sie weiterhin die Dunkelelfe angesehen und sich tatsächlich so gut wie nicht bewegt. Auch wenn ihre Worte etwas flapsig waren, klang ihrer Stimme ernster, als sie es wollte.

  11. #11
    Erynn und jemanden umbringen... Arranges musste sich arg zurückhalten um nicht in schallendes Gelächter auszubrechen, als Dreveni ihre Bedenken über die Klinge an ihrem Hals äußerte. Der Kaiserliche schaute sie einen Moment prüfend an. Sie schien wohl doch irgendwie die Wahrheit zu sagen. Arranges griff nach ihrem linken Handgelenk und zog den Ärmel zurück. Das Stilett war dort, wo er es nach ihrem ersten Zusammentreffen in Erinnerung hatte. Er ließ den Arm wieder los. 'Ihr seid also tatsächlich nicht wegen mir hier, auch wenn ich euch das noch nicht ganz glaube... Die Antwort auf eure Frage, was ich hier mache, werdet ihr euch wohl irgendwie selbst zusammenreimen müssen, von mir werdet ihr sie nicht bekommen... Viel interessanter wäre, was euch dazu bewegt, dass ihr euch Gedanken darüber macht, wie man dieses Tor vor Cheydinhal loswird... Als ob es euch tatsächlich interessieren würde, ob den Daedra jetzt noch eine Stadt zum Opfer fällt oder nicht...' Er blickte kurz zu Erynn. Dreveni ist schnell und gut, wenn sie auch nur eine Chance bekommt, wird sie diese nutzen... Und nur wegen der Schwäche dieser Kriegerin werd ich der Meuchlerin sicher nicht in die Klinge laufen... 'Erynn... wollt ihr nicht irgendiwe nochmals euer Flötenspiel üben oder euch schluchzend hinter einem Baum verstecken, bis ich hier fertig bin?' Er Griff vor sich in die Luft und hielt plötzlich aus dem Nichts einen daedrischen Dolch in der Hand. 'Ich rate euch mich mit eurer Antwort nicht anzulügen... leider habe ich kein Seil dabei, das lang genug wäre um euch wieder an einen Baum zu binden, aber ich bin mir sicher, dass das Stilett euch genau so gut am Stamm hält, wenn man es nur tief genug hineintreibt...'

  12. #12
    Irgendwie gelang es Erynn, keine Miene zu verziehen, als Arranges sie fortschickte. Sie trat ein paar Schritte zurück, hielt das Schwert aber in Angriffsposition, nur für den Fall, daß die andere Dunkelelfin jetzt durchdrehte. Sie stellte sich so hin, daß sie Dreveni weiterhin fixieren konnte, allerdings auch das Tor im Auge hatte. Wenn ich mich jetzt verkrieche, kann ich mir das noch wochenlang anhören... keine Ahnung, was schlimmer ist.
    Sie blieb, wo sie war und bemühte sich um einen beiläufigen Gesichtsausdruck. Tu uns beiden einen Gefallen, Dreveni, und hör endlich damit auf, Unsinn zu erzählen.

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