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Thema: Krisensitzung

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  1. #29
    Erynn sah gerade noch, wie Arranges den letzten der Angreifer mit einem Faustschlag zu Boden schickte. Hab ich wirklich so sehr rumgetrödelt, oder kämpft dein Gerippe so gut, Beschwörer? dachte sie säuerlich. Dann aber veränderte sich ihr Gesichtsausdruck zu eindeutig besorgt, als sie sich den Kaiserlichen genauer ansah. Nicht nur, daß er deutlich hinkte, er schien darüber hinaus auch nicht völlig klar im Kopf zu sein. Mit vier schnellen Schritten war sie bei ihrem Begleiter, als er strauchelte, sich dann aber wieder fing. Sie streckte ihren Arm aus, überließ es dem Kaiserlichen jedoch noch selbst, ob er sich darauf stützen wollte. Ihre Stimme hingegen klang nicht als beabsichtige sie, längerwährende Verhandlungen zu führen. „Zurück ans Feuer und hinsetzen, los.“

    Etwas irritiert schaute Arranges auf. Zurück ans Feuer?! Klar... damit wie für die nächste Truppe der Bruderschaft ein erneut einfaches Ziel bieten... vergiss es Erynn! Er schüttelte bestimmt den Kopf, wobei sich ein paar wenige Tropfen aus dem Blutstrom lösten, welcher über seine linke Gesichtshälfte floss. 'Sieh zu, dass du das Schwert aus dem da bekommst,' er deutete auf den Mörder, mit dem Feinstahlschwert im Rücken, 'ich geh derweil das Feuer löschen. Es kann nicht mehr weit sein und wir dürfen keine Zeit mehr verlieren, die Lage spitzt sich langsam aber sicher zu...' Erynn rührte sich nicht. Arranges wartete noch einen Moment, bevor sich der Ausdruck auf seinem Gesicht zu Zorn wandelte. 'BEWEG DICH!' Herrschte er die Dunmer an und wollte wohl noch eine Beleidigung anhängen, als er aber plötzlich stark husten und würgen musste. Das gelähmte Bein gab einfach unter ihm nach...

    Rasch packte die Dunmer zu und fing ihren Begleiter auf, wobei sie selbst ziemlich weit in die Knie ging, bis sie ihn in sicherem Griff hatte. "Ich schlage vor, um das Schwert und das Feuer kümmern wir uns später", sagte sie lakonisch, während sie Arranges in Richtung des Lichtkreises schleifte, wenngleich sie nicht ganz sicher war, daß ihre Worte über den Hustenanfall hinweg bei ihm angekommen waren. Als sie den Kaiserlichen dort hatte, wo sie ihn haben wollte, ließ sie ihn langsam zu Boden gleiten und warf einen besorgten Blick in sein Gesicht. Seine Augen hatten einen ungesunden, fiebrigen Glanz und erst jetzt konnte sie erkennen, wie heftig die Kopfwunde wirklich blutete. Eine weitere prüfende Musterung ergab eine Stichwunde in Hüfthöhe - ähnliches hatte sie schon erwartet. "Bleib hier und beweg dich so wenig wie möglich", fuhr sie im gleichen Tonfall wie zuvor auch schon fort, ohne sich weiter um seine Einschätzung der Situation zu scheren. "ich hole einen Heiltrank."

    Ehe sich der Magier versah, fand er sich neben dem Lagerfeuer wieder. Liegend, mit Schmerzen in Bein und Kopf. Die Worte der Dunkelelfe drangen nur halb zu ihm durch. Wie... unfähig kann ein Elf eigentlich sein?! Arranges stemmte sich hoch, bemerkte aber sogleich, dass sein linkes Bein zwar nicht unbedingt taub war, aber er auch nicht mehr als ein Zittern der Muskeln hinbekam. Dann eben anders... Er war noch immer überzeugt davon, dass sie hier so schnell wie möglich wegmussten. Ein kurzer Blick auf das Feuer und schon hatte er eine ungefähre Idee, wie er die Flammen ausbekommen konnte. Eiszauber waren wohl eher ungeeignet dafür, aber wenn man das Feuer außeinanderreissen würde, würden die einzelnen Holzscheite auch recht schnell verlöschen... zur Not müsste man die größeren eben doch noch austreten. Er konzentrierte sich kurz und schon floss die Magie. Telekinese war zwar etwas, das er nicht sehr oft brauchte, aber in diesem Moment war es doch recht nützlich, außerdem musste er es nicht sehr präziese einsetzen, es würde reichen, wenn er damit das Feuer ausbekommen konnte... Es dauerte nur wenige Augenblicke und schon lagen die einzelnen Äste und Holzprügel verteilt auf dem Lagerplatz...

    Erynn hatte den Kadaver des Schecken gerade erreicht und in der Satteltasche tatsächlich noch zwei unzerstörte Phiolen mit Heiltränken und ein paar saubere Tücher gefunden, als sie plötzlich im Dunkeln saß. Kurz sackten ihre Schultern herab und sie schloß die Augen, während sie sich zwang, ein paarmal tief durchzuatmen. Also schön... geht dir also noch gut genug, um Theater zu veranstalten. Das kann ja heiter werden... Sie hatte nicht die geringste Ahnung, wie es dazu kam, daß sich die einzelnen Holzscheite des Lagerfeuers auf einmal in einem Umkreis von ungefähr sechs Schritt verteilten, aber das wie war ihr für den Moment auch herzlich egal. "Arranges", fragte sie mit erzwungener Ruhe, "würdest du vielleicht die Güte haben mir zu erklären, was dieser Aufstand soll? Und, wenn wir schon dabei sind, mir ebenfalls darlegen, wie ich den Trank ohne ausreichendes Licht anständig aufbringen soll?"

    Er blickte in die Richtung, aus welcher Erynn Stimme kam und sah ihre schwarze Silhouette gegen die sie umgebende Nacht. 'Was das soll?! Du hast es wohl noch nicht begriffen, aber das habe ich auch nicht erwartet... Jetzt hör auf dumme Fragen zu stellen, hol endlich das Schwert und lass gefälligst die Heiltränke, die brauchen wir vielleicht noch... aber jetzt sicherlich noch nicht...' Seine Stimme klang verärgert, aber noch nicht zornig.

    Vielleicht hast du recht, und wir brauchen sie wirklich noch nicht, sondern erst so in drei- oder vierhundert Schritten... Wortlos verstaute Erynn die beiden Fläschchen in einer Tasche an ihrem Gürtel, stopfte die Tücher dazu und ging zu der übel zugerichteten Leiche hinüber, aus der ihr Schwert ragte. Sie schluckte die aufkommende leichte Übelkeit herunter, stellte einen Fuß auf den Torso des Toten und hebelte ihr Schwert heraus. Daraufhin kehrte sie zu Arranges zurück. "Ich weiß wirklich nicht, was diese Hektik jetzt soll, Beschwörer. Daß es dich stört, daß vier Tote um uns herum liegen, kann ich mir nicht so ganz vorstellen, ebensowenig, daß noch mehr gedungene Mörder in den Büschen hocken. Warum also dieses Theater?"

    'Ich mache kein Theater, ich will nur einfach keine weiteren Überraschungen riskieren... zumal ich nicht laufen kann. Dieser Bastard mit der Adamantklinge hat irgendein Gift verwendet... Nichts destotrotz sollten wir so schnell wie möglich weitergehen...' Arranges versuchte sich wieder auf die Beine zu wuchten, aber es ging schlicht und einfach nicht. Sein linker Fuß kippte weg, ehe er ihn überhaupt belasten konnte. 'Wie es aussieht, müssen wir wohl warten.' Grollte er. Einen Augenblick später ging ein magischer Impuls von ihm aus. Ratten, Mäuse und anderes Kleinvieh tummelte sich auf der Ebene um sie herum, aber im Umkreis von vielleicht 30 Schritt war nichts, das irgendwie eine bedrohende Größe gehabt hätte. Der Kaiserliche zuckte mit den Schultern. 'Kein weiterer Mörder in der Nähe... das Feuer zu löschen wäre gar nicht nötig gewesen.' Es schien fast so, als wüsste er gar nicht mehr, dass er das Feuer gerade eben noch selbst zerlegt hätte...

    "Ja, schon in Ordnung", antwortete Erynn, während sie den Beschwörer mit schiefgelegtem Kopf eindringlich musterte. Du fängst mir jetzt doch nicht an, wirr in der Birne zu werden, oder? Sie bemerkte, daß sie immer noch das Schwert in der Hand hielt, und legte es ab. Dann drehte sie sich um, schritt den Lagerplatz ab und schob einen Teil der Äste mit den Füßen wieder zusammen. Ermutigt von ihrem Erfolg vorhin nutzte sie die Magie, um das Feuer wieder zu entzünden. Natürlich bekam sie die Dosis nicht ganz richtig hin und zuckte gerade noch rechtzeitig mit dem Kopf zurück, um ihre Augenbrauen behalten zu können. Aber immerhin: Es brannte wieder. "Haben wir irgendwas gegen Gifte?" fragte sie den Kaiserlichen, während sie neben ihm in die Hocke ging.

    'Äh was?' Der Magier blickte ihr kurz in die Augen und versuchte ihre Frage abzuschätzen. Und plötzlich wurden seine Augen wieder für einen kurzen Moment klar. 'Nein, warum sollten wir auch etwas gegen Gifte dabei haben? Gifte wirken meist nicht länger als eine oder zwei Stunden, ein Trank dagegen wäre reine Geldverschwendung... und außerdem,' er lehnte sich zur Seite und schaute an Erynn vorbei auf das Feuer, 'warum zum Teufel ist das Feuer wieder an? Ich habe es doch extra gelösch... löscht... lö... sch... t...' Er schüttelte den Kopf und wischte sich wieder das Blut aus dem Gesicht. 'Erynn verdammt nochmal, wir müssen hier weg, ehe noch mehr dieser Mörder auftauchen...'

    "Mhm. Gleich. Versprochen. Jetzt laß deine Hände aus dem Gesicht, ich mache es sauber." Verflucht! Erynn begann, das Blut fortzutupfen, das nach wie vor aus der Kopfwunde quoll. die Wunde an der Hüfte suppte ebenfalls noch, aber lange nicht so heftig. Außerdem, so hoffte die Elfin, wurde dadurch viel von dem Gift wieder herausgespült. "Leg den Kopf ein wenig schief", bat sie schließlich, damit ich den Trank auf die Wunde fließen lassen kann."

    Arranges wunderte sich zwar, was die seltsame Frau da neben ihm mit den roten Augen eigentlich genau wollte oder tat, aber es schmerzte auf jeden Fall erstmal nicht und das sah er durchuas positiv. Erst, als die Dunkelhaut irgendetwas von Trank sprach, zuckte er zusammen. Fragend starrte er sie an. 'Was... was meintet ihr?! Nein, nein... ihr braucht dafür keinen Trank verschwenden, das geht auch so...' Reichlich verwirrt schaute er sich um ehe er aufstand. Einfach so, als hätte es weder Verletzung, noch Gift jeh gegeben. 'Sagt...' er blickte sich weiterhin am Kopf kratzend um, 'habt ihr meinen Rotfuchs gesehen, Mädchen?' Er wartete die Antwort nicht ab, sondern wollte einen Schritt in eine eher zufällige Richtung machen, klappte dann aber plötzlich zusammen. 'Erynn...' Keuchte er, während er sich einen Herzschlag später wieder hochstemmte. 'Wasser...! ... Und Ruhe... das Gift ist irgendein... seltsames Zeug, das den Verstand verwirrt...' Arranges musste würgen und übergab sich schließlich an Ort und Stelle...

    Erynn erwiderte nichts darauf. Schnell stellte sie den Trank ab und hielt den Kopf ihres Begleiters, bis das abgehackte, krampfende Würgen nach einer gefühlten Ewigkeit endlich nachließ. Dann zog sie ihn ein Stück von der unappetitlichen Lache fort und legte ihn schließlich auf dem Boden ab. "Ich hole dir Wasser", murmelte sie und huschte wieder zu dem toten Pferd hinüber. Als sie zurückkam, gab sie Arranges eine der Wasserhäute direkt in die Hand und stützte ihm wiederum den Kopf, damit er trinken konnte. "Schön, daß wir uns endlich einig sind", konnte sie sich nicht verbeißen zu sagen, wenn gleich eher Mitgefühl als Spott aus ihrem Gesichtsausdruck sprach. Wie immer mußte Arranges die Dinge erst bis zum Kollaps treiben, bevor die Vernunft ihre gerechte Chance bekam...

    'Halts Maul Erynn!' Knurrte er, bevor er den Wasserschlauch ansetzte und einige gierige Züge trank. Nur um direkt festzustellen, dass das kühle Nass zwar die seltsam losgelöste Wirkung des Giftes ein wenig verdrängte, aber im gleichen Moment eine andere auslöste. Seine Hand krampfte um das metallene Mundstück des Schlauchs und er konnte nichts tun um loszulassen. Plötzlich von wilder Panik angesprungen, schüttelte er seinen Arm, während er mit der anderen Hand wild herumfuchtelte. 'Wenn ich... beim Haus des Chaos... wo zum Henker ist dieser... tote Drecksack, dieser Meuchelmörder, den ich noch viel zu gnädig ins Jenseits geschickt habe?!' Seine Stimme troff vor Zorn und trotz dem spastischen Zucken aller Muskeln, die er besaß, versuchte er, sich aufzusetzen. Er stieß Erynn unsanft zur Seite. Sein Kopf zuckte herum und als er einen der Mörder, den Mann mit der platten Nase, am Rand des Feuerscheins liegen sah, hechtete er schneller als Erynn reagieren konnte, zu dem Assassinen hinüber. Das Bein schien wieder mehr oder weniger kontrollierbar... allerdings lenkte der Rest der folgenden Szenerie so sehr davon ab, dass es nicht wirklich auffiel. Arranges kniete über den Torso des Toten gebeugt. Einen Augenblick später knackte das Brustbein. Das Bild wäre wohl sehr viel weniger heftig ausgefallen, würde Arranges durch das Zittern und Beben seines Leibs nicht wie eine Bestie wirken, die gerade dabei ist, ihr Opfer zu verschlingen... Die Rechte des Nekromanten verschwand ein dutzend Herzschläge später in einem blutigen Loch in der Brust des Toten. 'Oh... was... ist das?' Fragte Arranges mit irrer Stimme und kicherte wie ein kleines Kind. Er zog einen dicken, dunklen Klumpen aus dem Körper hervor. Der Kaiserliche musste ein wenig an dem Ding herumzerren, bis endlich die letzten Arterien rissen und er schließlich das Herz des toten Mörders in Händen hielt. 'Ahh... welch Schönheit... wunderbare Form, beinahe makellose Symmetrie...' Das kurze, aber kräftige Auflodern einer Stichflamme war zu hören und von dem Organ blieb nicht mehr als ein kleines Aschehäufchen auf der Hand des Nekormanten. 'Hoppla...' Direkt griff Arranges wieder in den Torso, dieses Mal zog er an etwas Größerem, das aber auch nachdem er mit beiden Händen daran herumriss, nicht laufen ließ. 'Ach... du willst nicht?!' Herrschte er den Toten empört an. Ein gleißendes Leuchten ging von seiner Rechten aus, die noch immer im Körper des Toten steckte. Dann zog er seinen Arm aus dem Fleisch, stand auf und wandte sich zu Erynn um. Er sah von vorn aus wie ein Metzger, der gerade mit dem Zerlegen eines Rehs fertig geworden war. An den Händen hingen Gewebefetzen und Blut tropfte herunter, als er die drei Schritte auf die Dunmer zuging, wobei der Ausdurck auf seinem Gesicht nicht verriet, ob er nun fertig war oder sie gleich ein ähnliches Schicksal wie den Toten ereilte. Als er vor ihr stand quoll der Leichnahm kurz ein wenig auf, ehe er plötzlich in einer schrill scheppernden Explosion in viele hundert Teile zerfetzt wurde... Arranges Blick veränderte sich von abgrundtief böse, zu seltsam flehend, dann gab das linke Bein unter ihm wieder nach und er sackte nach Erynn greifend wieder zusammen... 'Mir... ist kalt...' stotterte er. Und tatsächlich, er schien nun nicht mehr wegen der Krämpfe zu zittern, sondern weil er tatsächlich fror wie ein Schlosshund.

    Erynn war aufgesprungen und beobachtete die ganze Szene mit namenlosem Entsetzen. Langsam, Schritt um Schritt wich sie zurück, als Arranges auf sie zukam und hätte sich um ein Haar fallenlassen und zu einer kleinen Kugel zusammengerollt, als der Leichnam zerplatzte. Tatsächlich aber fuhr sie nur heftig zusammen, duckte sich und riß einen Arm vors Gesicht, als hoffe sie, sich damit vor dem Beschwörer schützen zu können. Langsam richtete sie sich wieder auf, als ihr Begleiter vor ihr in die Knie brach.
    "Ach ja?" brüllte sie ungehalten, als sich der Schrecken in einem plötzlichen Wutausbruch entlud. "Und mir ist schlecht, du Idiot!" Sie wandte sich ruckartig ab und versetzte einem größeren Stein einen heftigen Tritt, während sie ihre eigene Gewaltphantasie zurückkämpfte, die im Wesentlichen Arranges' Schädel und einen schweren Knüppel mit Nägeln drin zum Inhalt hatte. Nach einem weiteren, diesesmal unartikulierten und überraschend tiefen Schrei hatte sie sich wieder so weit im Griff, daß sie dem Magier zumindest nicht mehr sofort an die Kehle gehen würde. Suchend sah sie sich nach der Phiole mit dem Heiltrank um. Wenn sie es hinbekam, daß sein Körper heil wurde, würde der Geist vielleicht von selber folgen. Das Fläschchen war in dem Tumult zerbrochen. Natürlich... was auch sonst? Sie kniete sich wieder neben den Beschwörer, der bis hierher keine Anstalten mehr gemacht hatte, sich irgendwie zu bewegen. Die Stichwunde in der Hüfte blutete wieder stärker, war scheinbar weiter aufgerissen während des Tobsuchtsanfalls. Erynn machte sich ein weiteres Mal daran, Arranges' Gesicht und Schädel von Blut zu säubern. "Neuer Versuch", sagte sie weit ruhiger, als sie sich fühlte. "Leg den Kopf ein Stück zur Seite... bitte."

    Arranges war so kalt, dass er nicht wusste, ob er sich wärmesuchend an Erynn klammern sollte oder sich darüber wundern, dass ihm überhaupt einmal dermaßen kalt gewesen wäre. Sein Kopf war soweit wieder klar, aber sein Körper war noch mit dem Gift beschäftigt. Bereitwillig und ohne eine Miene zu verziehen, drehte er den Kopf so, dass Erynn das Blut abwischen konnte. Bevor sie sich jedoch an die Wunde in der Hüfte machen konnte, griff er beinahe verzweifelt nach ihrer Hand... und wusste bei der ersten Empfindung kurz nichtmher, was er eigentlich fragen wollte, so angenehm warm war der Arm der Dunmer. Erst einen Augenblick später begann er abgehackt zu sprechen: 'Erynn... eine Decke... oder irgendetwas anderes... das wärmt...' Er war so mit Zittern beschäftigt, dass er sich einfach nicht recht auf seine Feuermagie konzentrieren konnte.

    Klar im Kopf ist er offenbar noch längst nicht wieder. Vielleicht ist dieser Streifschuß doch schlimmer, als ich bisher dachte... Ohne weitere Umschweife packte sie den Kaiserlichen und schleifte ihn wieder näher an die Flammen, dann löste sie die Wolldecke von seinem Lastgurt und wickelte ihren Begleiter darin ein, bevor sie ihn auf die Seite legte und den Heiltrank entkorkte. Einen Teil davon brachte sie auf den langen Schnitt am Kopf auf, schob danach die Decke wieder ein Stück zur Seite, um sich der Wunde in der Hüfte widmen zu können. Es war ein aufwärts geführter Stich gewesen und eigentlich nicht schlecht gezielt. Dem Assassinen war es gelungen, sein Messer unter den Schurz des Kettenhemdes zu bugsieren und knapp oberhalb der Stelle zuzustechen, an der die Beinschienen aufhörten. Dennoch, mit Hilfe des Tranks sollte diese Sache schnell erledigt sein. Mehr Sorge bereitete Erynn das Gift. Sie hoffte inständig, daß dessen Wirkungen bald ausgestanden sein mochten und es keine weiteren, unschönen Überraschungen bereithielt.
    Die Elfin hockte sich wieder auf die Fersen und beobachtete den Beschwörer wachsam. Nach einer Weile erschien eine steile Falte auf ihrer Stirn, während sich zunehmende Verwirrung bei ihr ausbreitete. Warum hört es nicht auf zu bluten? "Arranges? Wo hast du diesen Trank her? Er wirkt nicht..."

    Die Decke und die Nähe zum Feuer verdrängte die ärgste Kälte, sodass Arranges wieder etwas mehr Kapazitäten hatte, um sich auf die Feuermagie zu konzentrieren. Die Wärme flutete durch seinen Körper, während er Erynn einfach machen ließ. Als sie dann doch noch etwas sagte, drehte er den Kopf. 'Wieso... Ich meine, dass ich die Tränke in Bruma gekauft habe...' Er befreite eine Hand aus der Decke und fasste sich vorsichtig an die Kopfwunde. Seine Fingerspitzen waren nach wie vor blutig. Fragend blickte er der Dunmer in die Augen. 'Hast du vielleicht einen der arkanen Tränke in den Satteltaschen erwischt?'

    Ehrlich erschrocken zuckte die Kriegerin zusammen. Konnte ihr wirklich ein so gnadenlos dämlicher Fehler unterlaufen sein? Nach einem Blick auf das Etikett an der Flasche schüttelte sie den Kopf. "Nein, es ist schon das richtige Zeug, jedenfalls der Beschriftung nach." Wieder drückte sie das Leinentuch auf die Wunde an der Schläfe - das zumindest schien mehr Wirkung zu zeigen als das verfluchte Gesöff aus Bruma.

    'Autsch... nicht so fest draufpressen... das Tuch... bitte...' Sagte Arranges tonlos, während er wohl zu überlegen schien. 'Ich weiss ehrlich nicht, an was das liegt... Heiltränke sind normalerweise unbegrenzt haltbar, sofern sie von normaler Qualität sind... vielleicht bin ich auch nur zu sehr an die Extrakte Falanus gewöhnt...' Außer das Gift behindert die Wirkung der Tränke... Innerlich schüttelte der Kaiserliche den Kopf... aber dennoch fiel ihm keine andere Erklärung ein. 'Es könnte sein, dass das Gift daran schuld ist, dass der Heiltrank keine Wirkung zeigt, aber ich bin mir alles andere als sicher...'
    Geändert von Glannaragh (24.05.2011 um 00:51 Uhr)

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