Irgendetwas spritzte Arranges ins Gesicht, als er die Schneide vor sich mit dem Stahlschwert blockte. Eine feuchte Klinge? ... Gift! Verflucht! Arranges riss das Schwert im Halbkreis nach links herum und zwang so seinen Angreifer zurück. Kreischend trennten sich die zwei Waffen voneinander. Aber kaum hatte der Magier sein Schwert wieder in eine gute Hiebposition gebracht, schnellte der Dolch des Mörders wieder vor. Funkensprühend glitt das Adamant an dem Mithril entlang. Arranges nutzte diesen kurzen Moment, drehte sich aus der Richtung, in die der Assassine jetzt einen Schritt vorstolperte und holte den Schwung aus der Drehung aufnehmend, Schwung. Das Schwert drang knackend in den Leib des Assassinen ein. Der Kaiserliche spürte, wie die Schneide die Lederrüstung, Kleidung und Haut fast mühelos durchdrang. Ein keuchendes Würgen war von unter der Kapuze zu hören. Arranges wollte das Schwert wieder zurückreissen um seinem Widersacher den Gnadenstoß zu verpassen, aber die Schneide hatte sich in einem Wirbelknochen verhakt und zumindest in diesem Augenblick war sie nicht frei zu bekommen. 'Verfluchtes Material!' Knurrte Arranges. Er wollte zum Zauber ansetzen, als er plötzlich einen üblen Schmerz in der linken Hüfte spürte. Ein schmatzendes, schleifendes Geräusch war zu hören, als der Assassine mit dem letzten Atemzug seinen Dolch, den er bis gut zur Hälfte im Fleisch des Kaiserlichen versenkt hatte, wieder herauszog und röchelnd auf den Boden sank. Von den höllischen Schmerzen mal abgesehen, die außen durch das Hüftgelenk pochten, spürte der Nekromant, wie sein linkes Bein langsam taub wurde. Gift... gut... wie du willst... Arranges drehte sich herum und mit einem gezielten Aufstampfen beendete er das Röcheln des Sterbenden. Er spürte Nasenbein, Kiefer und Schädeldecke unter seiner Stiefelsohle bersten, während links und rechts des Fußes zwei kleine, rote Fontänen herausschossen, als würde er einen großen Käfer zertreten.

Ein kurzer Blick in die Runde zeigte ihm, dass Erynn sich gerade noch um den vierten Angreifer kümmerte. Die Beiden anderen Meuchelmörder waren noch immer mit dem Untoten beschäftigt, wobei einem von ihnen bereits ein halber Arm fehlte. Der Unterarm bestand nur noch aus Gewebefetzen, während die Hand nur noch nutzlos an einigen Sehnen und ein wenig haut baumelte. Das Skelett hatte allerdings auch heftig einstecken müssen und wehrte sich bereits nur noch mehr, als dass es seinerseits angriff. Gut, dann werde ich das mal beenden... Mit einer Hand wischte sich der Kampfmagier über die linke Gesichtshälfte um den vom Blut teils verschwommenen Blick ein wenig zu klären, dann humpelte er ungeachtet des immer steifer werdenden Beins, zu den Kämpfenden hinüber.

Ein beschworenes Cleymore fand sich in seinen Händen wieder, als er die Keilerei erreicht hatte. Mehr aus Reflex drehte sich der noch unverletzte Mörder, der ihm am nächsten stand, zu ihm herum. Aber die Abwehr seines Dolches kam zu spät. Der Zweihänder drang knackend von schräg oben auf der rechten Seite zwischen Hals und Schulter in das Fleisch des Mannes ein. Ein grausig gurgelnder Laut war zu hören, als der Beschwörer die Waffe mit einem Ruck zurückzog. Im gleichen Moment flog von hinten der Streitkolben des Skeletts heran und zertrümmerte den Schädel des Assassinen. Leblos sackte er zusammen und blick liegen, während das ersterbende Herz mit einigen restlichen Zuckungen dafür sorgte, dass mächtig viel Blut aus den Wunden quoll. Ein sehr schneller und sehr gezielter Streich des verbliebenen Kontrahenten sorgte dafür, dass das Skelett klappernd außeinanderflog und verpuffte. Was?! Du auch noch...? Arranges tat einen Schritt nach. Ein weiterer, verdammt schneller Stoß des Dolches fand nicht sein zugedachtes Ziel, sondern blieb in der rechten Lederarmschiene des Kaiserlichen Stecken. Arranges hatte den Stoß mehr per Zufall kommen sehen und die Rechte von seinem Bidenhänder gelöst um den Angriff abfangen zu können. Blitzschnell schoss seine Hand nun mit der Handinnenfläche auf den Kopf des Angreifers zu, verschwand kurz im schatten unter der Kapuze und traf wie beabsichtigt. Das Nasenbein des Angreifers wurde durch die Wucht des Aufpralls nach oben ins Gehirn getrieben. Augenblicklich tot, kippte der Assassine einfach nach hinten weg und schlug dumpf auf dem Boden auf.

Aufblickend, sah er, dass Erynn ihren Widersacher ebenfalls zur Strecke gebracht hatte. Das Cleymore in seiner Linken löste sich auf und während er zu ihr gehumpelt kam, wischte er sich abermals fahrig über das Gesicht...