-
Legende
-
Fossil
Skingrad
Es war weit nach Mitternacht, als Erynn Skingrad erreichte. Sie hatte Falchion gnadenlos vorangetrieben, und der Wallach war klatschnaß geschwitzt, als sie an den Stallungen ankamen. Sie führte ihn noch eine Weile im Paddock herum und rieb ihn dann mit Stroh ab. Erst danach ging sie zum Gildenhaus, obwohl sie so müde war, daß sie im Stehen hätte einschlafen können.
Sie betrat das stille und dunkle Haus und ging direkt in ihre Kammer, legte die Rüstung ab und ließ sich auf das Lager fallen. Die Sonne stand bereits hoch am Himmel, als sie wieder erwachte. Sie zog sich ihr braunes Kleid über und ging nach unten in den Aufenthaltsraum, wo sie Fadus und Parwen traf. Beide freuten sich sie wiederzusehen, und ihr selbst ging es nicht anders.
„Wie wars in Cheydinhal?“ fragte die Waldelfin. „Ich war gar nicht dort“, antwortete Erynn. „Ich hab mich entschieden, einfach nur durch die Gegend zu reiten. Irgendwie... brauchte ich einfach ein bißchen Ruhe.“ Sie hatte ein verdammt schlechtes Gewissen, ihrer Freundin so offen ins Gesicht zu lügen, aber was hätte sie schon sagen sollen? Nein, ich bin lieber mit einem Totenbeschwörer durch eine verfluchte Ruine gekrochen, dann haben wir gemeinsam ein verbotenes Buch gesucht und dabei alles umgebracht, was uns vor die Klinge kam... Wohl kaum.
„Ist noch was vom Frühstück übrig? Ich hab Hunger wie ein Bär.“ Tatsächlich ließ sich noch etwas Brot und Schinken auftreiben. „Sag mal“, fragte die Dunmer zwischen zwei Bissen „haben wir hier noch irgendwo einen brauchbaren Bogen herumliegen? Meiner ist kaputtgegangen, und ich bin viel zu pleite, um mir einen neuen zu kaufen.“
„Hm.“ Parwen spielte mit einer braunen Haarsträhne. „Nichts, was deinen Ansprüchen genügen würde. Ich habe noch ein paar von denen im Keller, die ich meinen Schülern zur Verfügung stelle. Schau sie dir ruhig an, aber erwarte nicht zu viel.“
Erynn bedankte sich bei ihr. Nachdem sie satt war, sah sie sich das Material an. Den ersten zerbrach sie fast, als sie probehalber einen Pfeil damit abfeuerte. Die übrigen waren auch nicht viel besser. Viel zu schwach, das ganze Zeug. Damit kann man nichtmal eine Ratte erlegen.
Mißmutig begab sie sich wieder auf ihr Zimmer, um die Rüstung in Ordnung zu bringen. Damit war sie den Rest des Tages gut beschäftigt. Fast alle Nähte mußten ausgebessert werden, die Kratzer behandelte sie mit Sattelseife und Lederfett. Irgendwann in näherer Zukunft muß ich das Ding ersetzen. Mist.
Ihre Gedanken schweiften ab, zurück zu den knapp drei Wochen, die hinter ihr lagen. Noch immer verstand sie längst nicht alles, was geschehen war, und es machte sie verrückt, mit niemandem darüber sprechen zu können. Sie hatte hinter die Schleier der normalen Welt geschaut, die schaurigsten Formen der Magie gesehen, eine Illusion durchgestanden, in der sie lebendig ausgeweidet worden war. Das alles überstieg ihr Begreifen. Sie wußte, daß sie einigermaßen intelligent war, daß sie aus den Dingen, die ihr begegneten, normalerweise die richtigen Schlüsse zog. Aber mit der fröhlichen Ignoranz, mit der sie die Magie abtat, hatte sie einen Fehler begangen. Sie hatte einen kurzen Blick auf die Wahrheit hinter der Wahrheit geworfen, als sie plötzlich gewußt hatte, wo sie das Amulett im Kloster hatte finden können. Doch sie konnte dieses Gefühl, dieses... was auch immer es war nicht reproduzieren. So sehr sie sich auch bemühte, es war, als sei eine Mauer in ihrem Verstand, die sie nicht durchbrechen konnte. Bisher hatte das nie eine Rolle gespielt – aber bisher hatte sie auch nicht gewußt, daß es Leute gab, die in ihren Kopf greifen konnten und die Gedanken darin formen konnten wie feuchten Ton.
Schließlich gab sie es auf, schnorrte von Fadus ein paar Septime und kaufte davon zwei Flaschen billigen Fusel. Als Ah-Malz sie später am Abend in ihrem Zimmer aufsuchte um zu fragen, wie es ihr in letzter Zeit ergangen war, war sie bereits so beschwipst, daß kein sinnvolles Gespräch mehr möglich war. Am nächsten Morgen erwachte sie mit der Mutter aller Kopfschmerzen und beschloß, einfach liegenzubleiben.
Den darauffolgenden Tag verbrachte sie damit, Parwen bei ihrem Unterricht zu helfen. Am Abend stand für sie fest, daß aus ihr niemals eine Lehrerin werden würde. Zwar hatte sie es vermeiden können unfreundlich zu werden, aber ihre Geduld war bis aufs Äußerste strapaziert worden.
Morgen gehe ich zu der Goblinhöhle und schaue nach, ob ich nicht noch ein paar minderwertige Waffen finden kann, für die ich bei der Schmiedin wenigstens eine Handvoll Septime bekomme. Oder übermorgen...
Geändert von KingPaddy (06.07.2011 um 02:54 Uhr)
-
Legende
Skingrad
Arranges erwachte am späten Vormittag mit argen Rückenschmerzen. Ja eindeutig, ich bin in Skingrad... Die Matratzen hier haben etwas mit einem Würfelspiel gemein... entweder, man schläft darauf wie ein Säugling oder aber man bricht sich schier das Genick... Schwerfällig kam Arranges auf die Beine. Als er vor seiner Rüstung, welche über einem Stuhl hing, stand, fiel sein Blick unwillkürlich auf die Naht auf seinem Oberschenkel. Oh verfluchter Dreck... Die Wunde im Brustkorb war bis auf eine längliche Narbe verschwunden, nur der doch recht tiefe Schnitt im Bein, den Erynn genäht hatte, war sehr langsam verheilt. Als Arranges das Bein jedoch auf den Stuhl stellte um besser sehen zu können, stellte er erleichtert fest, dass die Wunde sich mittlerweile doch geschlossen hatte. So... und wie bekomme ich diese Fäden da jetzt wieder heraus? Arranges nahm ganz vorsichtig einen Faden zwischen Daumen und Zeigefinger und biss sich dabei so arg auf die Unterlippe, dass ihm Tränen in die Augen traten. Und... jetzt? Ziehen oder was?! Der Kaiserliche warf sich herum, schmiß sich auf das Bett und erstickte seinen Schmerzschrei im Kopfkissen. Jeder andere hätte sich die Fäden einfach gezogen oder ziehen lassen, ohne mit der Wimper zu zucken. Zum Glück hat das keiner gesehen... Dachte sich der Kaiserliche, als er wieder aufstand und feindselig auf die Naht starrte. Wie werde ich diese Naht los?! ... Erynn... ja genau... garantiert wünscht sie sich, dass ich nicht mehr in ihrem Leben auftauche, aber das hat sie sich selbst zuzuschreiben... ja genau! Dass sie die einzige Person war, zu der Arranges Vertrauen genug hatte, um sie freiwillig an diese Naht zu lassen, gestand er sich in diesem Moment nicht ein. Der Kaiserliche zog sich an und ging nach unten in den Schankraum. Schon oben am Treppenansatz fiel ihm direkt auf, dass es unten totenstill war. Für diese Zeit doch eher ungewöhnlich... Nein, bitte nicht schon wieder... einmal im Monat würde das doch reichen... Arranges sah seine Befürchtung bestätigt, als er unten an der Treppe angekommen war und nichteinmal die Wirtin hinter der Theke sehen konnte. Schnell weg hier... Doch Arranges konnte gerade einen Schritt auf die Tür zumachen, als selbige aufgeschoben wurde und ihm ein Botschafter entgegenkam. Der Hüne trat in den Schankraum und setzte sich an einen der Tische. 'Bitte, setzt euch doch Arranges.' Freundlich wies er mit einer Hand, geformt wie eine Bärenpranke und wohl auch genauso stark, auf einen Stuhl gegenüber. Genau das hier wird der Grund sein, warum es viele sehr eilig haben, vom Mentor zum Meister aufzusteigen... Arranges setzte sich. 'Nun, ich sehe die Vorahnung des Meisters bestätigt, ihr habt noch keinen Schüler?'
'Wie darf ich das denn verstehen? Es sind kaum Tage vergangen, seit man mich das letzte Mal nahe Chorrol darauf hingewiesen hat...'
'Das tut nichts zur Sache! Der Meister wünscht, dass ihr einen Schüler nehmt, die Gathering befielt es... jetzt.' Arranges war sprachlos. 'Es wird eindeutige Konsequenzen tragen, solltet ihr bei der bevorstehenden Zusammenkunft ohne Schüler oder wenigstens den Antrag auf einen solchen, auftauchen... Der Meister entbietet euch seine Grüße.' Ohne ein weiteres Wort erhob sich der Botschafter und verließ das Gebäude. Kaum war die Tür ins Schloss gefallen, wurde sie sogleich wieder aufgezogen und drei Arbeiter kamen herein - als ob nichts passiert wäre und sie niemanden aus der Herberge kommen sahen - um ihre Pause am Tisch zu verbringen. Auch die Wirtin kam wie zufällig gerade aus dem Keller.
Alles klar, die Gathering ist nicht das, was man unter fair versteht... und gnädig schonmal gar nicht... dennoch will ich keinen Schüler! Ich werde wohl ersteinmal sehen, dass ich diese Naht hier loswerde... Ohne Frühstück verließ er die Herberge und machte sich auf den Weg zur Kriegergilde. Noch wärend er so durch die Gassen der Stadt ging, reifte in ihm ein Plan heran, der ihm zur weiteren Freiheit verhelfen würde, der Gathering aber dennoch zeigen würde, dass er einen Schüler hätte. Vor der Tür zur Gilde, kam ihm dann ein genialer Einfall. Natürlich, dass mir das nicht früher eingefallen ist... Er machte auf dem Absatz kehrt und lenkte seine Schritte zur Schmiedin Skingrads.
Er schob die Tür behutsam hinter sich ins Schloss, als er auch schon den Blick der Nord im Nacken spürte. 'Ach ihr seids Arranges... warum schleicht ihr hier so herum?'
'Wäre ich laut hereingekommen wie jeder andere, hättet ihr noch weniger Freude daran mich zu sehen...'
'Da habt ihr allerdings recht...' Murmelte die Nord. 'Nun, was braucht ihr? Euer Kettenhemd hat keine offensichtlichen Schrammen und euer Schwert ist eines der seltenen Male, da ihr hier seid, nicht brutal verbogen oder schartig bis zum Gehtnichtmehr...'
'Sehr wohl, ich bin auch nicht wegen meiner Rüstung hier, ich will etwas von euch... kaufen.'
Die Nord starrte ihn nur fragend an. 'Ja ich weiss, dass das praktisch so gut wie nie der Fall ist, aber ich brauche trotzdem etwas. Und zwar einen... äh...' Verflucht, was für einen Bogen hatte sie noch gleich?! 'aja richtig, einen Stahlbogen. Schön handlich, nicht zu schwer... eben einfach einen ordentlichen Stahlbogen, ihr kennt euch da besser aus als ich.'
'In der Tat...' Die Nord war immernoch völlig überrascht. Sie verschwand einen Moment in einem Nebenraum. Als sie zurückkam, hielt sie einen elegant aber schlicht geschmiedeten Stahlbogen in der Hand. Sie spannte ihn vor den Augen des Kaiserlichen und testete ihn auf Zugkraft. Die Schmiedin versicherte dem Kaiserlichen, dass der Bogen hielt was er verspricht. Als sie ihm jedoch den Preis nannte, sutzte Arranges seinerseits. Nach einer längeren Diskussion konnte der Magier den Preis ein wenig herunterhandeln. 'Ich hätte noch eine kleine Bitte.' Sagte er nachdenklich, als er den Bogen in den Händen drehte. 'Die da wäre?'
'Könntet ihr irgendwo dezent die Inizialen E und R eingravieren?'
'Sagt mal, was habt ihr damit vor?'
'Der Bogen ist eine... Art Geschenk...'
'Ahh ich verstehe... Arranges, ihr habt euch verliebt?' Fragte sie mit einem vielsagenden Grinsen.
'Schwachsinn...!' Meinte er leicht verärgert. Die Nord erwiederte nichts mehr, das Grinsen jedoch blieb. Sie Gravierte die beiden Buchstaben klein, aber gut lesbar in den Griff ein. Für diesen kleinen Nebendienst musste der Kaiserliche ein paar Septime oben drauflegen. Ich hoffe, dieser teure Spaß erfüllt seinen Zweck dann auch... Dachte er zähneknirschend, als er die Schmiede verließ und zur Kiregergilde lief.
Den Bogen hatte er seitlich am Rücken unter dem Umhang verstaut. Er betrat das Gildenhaus und sofort wusste er wieder, warum er sich so ungern hier aufhielt. In der Empfangshalle drängten sich zwei breite Gestalten, die man nur mit Mühe als Orks von Kleiderschränken unterscheiden konnte. Hoffentlich ist sie hier... Arranges hatte kein Bedürfnis die beiden Schwergepanzerten anzusprechen. Der Zufall kam ihm zur Hilfe. Ein Bretone in Stahlrüstung kam aus einem der seitlich angrenzenden Räumen auf ihn zu. 'Seid gegrüßt Fremder, was kann ich für euch tun?'
'Ich suche Erynn Releth. Sie ist Mitglied bei euch...'
'Aja... dürfte ich denn fragen, um was es geht?'
'Nichts Besonderes, eine private Angelegenheit.'
'Nun gut, ich werde sehen, ob sie im Gildenhaus zugegen ist, habt einem Moment Geduld.'
Arranges nickte, der Bretone verschwand nach oben.
-
Fossil
Skingrad, Kriegergilde
Erynn war im oberen Stock und reagierte sich mit dem neuen Schwert an einem imaginären Gegner ab, als der Bretone sie ansprach. Er war so etwas wie die gute Seele des Gildenhauses, kümmerte sich um Vorräte, Papierkram und die Instandhaltung der Ausrüstung.
„Ihr habt Besuch, Muthsera Releth“, sagte er. Muthsera... so typisch für ihn. Nicht, daß ich die Sprache der Alten Heimat sprechen könnte, aber er besteht darauf, mich so anzureden. Sie lächelte. „Wen denn, Armand?“
Der Angesprochene deutete ein Achselzucken an. „Ich kenne ihn nicht. Ein Kaiserlicher. Er wollte mir nicht sagen, um was es geht.“
Erynn stutzte. Ein Kaiserlicher? Vielleicht ein Bote aus dem Schloß. Mit etwas Glück springt dabei Arbeit für mich raus. „Ich gehe sofort hin. Danke, daß Ihr mir bescheid gegeben habt. Ist er in der Empfangshalle?“ „Ja, Muthsera.“
Die Elfin stieg die Stufen hinab. Unten angekommen, war sie ehrlich verwundert. „Arranges? Ich hätte nicht erwartet, Euch so bald wiederzusehen. Worum geht es?“ Hoffentlich nicht wieder darum, eine von Untoten heimgesuchte Ruine auszuheben, setzte sie still hinzu. Grimbak und Bok Gro-Khuran, die beiden gutgelaunten Orks, die in der Gildenhalle gerade Station machten, verdrückten sich dezent, was sie ein weiteres Mal erstaunte.
Der Beschwörer sah sich verstohlen um. Als er sicher war, daß sich niemand in Hörweite aufhielt, antwortete er: „Um mein Bein. Ich wollte Euch fragen, ob Ihr vielleicht die Fäden ziehen könntet.“
Erynn schenkte ihm ein offenes Lächeln. Sie wußte den Vertrauensbeweis zu schätzen. „Natürlich kann ich das tun. Bitte, folgt mir.“ Sie führte Arranges auf ihr Zimmer und schloß die Tür hinter sich. „Setzt Euch. Äh... wenn ich den Stoff nicht aufschneiden soll, müßtet Ihr Eure Hosen herunterlassen“, sagte sie peinlich berührt. Der Kaiserliche sah sie an, als hätte sie ihn aufgefordert in ein Faß voller wütender Giftschlangen zu steigen, fügte sich dann aber in das Unvermeidliche. Als sie ihr kleines Gebrauchsmesser hervorholte, drehte er den Kopf weg.
„Ich werde Euch nicht schneiden, versprochen. Schaut zu, was ich mache, dann könnt Ihr es beim nächsten Mal selbst.“ Ein zweifelnder Blick traf sie, doch schließlich überwand Arranges sich. Erynn ließ das Messer unter die Naht gleiten und trennte sie auf. Dann zupfte sie die einzelnen Fäden heraus. „Seht Ihr? Es zwickt nur ein wenig. Nichts Wildes.“
Sie wandte sich um, damit Arranges sich ungestört wieder ankleiden konnte, und packte das Messer weg. „Wie ich sehe, habt Ihr Euch einen Bogen zugelegt. Gute Wahl. Soll ich Euch zeigen, wie man damit umgeht?“
Geändert von Glannaragh (11.02.2011 um 01:38 Uhr)
-
Legende
Von wegen... zwickt nur ein bisschen... Mit tellergroßen Augen starrte er auf die Arbeit der Dunmer. Es tat tatsächlich nicht weh. Nachdem er sich wieder angekleidet hatte, sprach ihn die Dunmer auf den Bogen an, der zum Teil unter seinem Umhang hervorragte. Haha... ich und Bogenschießen... wo denkt ihr nur hin? Der Kaiserliche versuchte eine freundliche Miene aufzusetzen, während er Erynn einen Moment ansah. 'Nein, ihr müsst mir nicht zeigen, wie man mit dieser Waffe umgeht... ich würde es ja doch nicht richtig hinbekommen... Eigentlich,' Arranges tat sich bei dieser Situation ein wenig schwer. Er hegte zwar Symphatie für viele Bekanntschaften und Menschen, die ihm nahestanden, aber mehr als eine heitere Unterhaltung oder ein paar nette Worte oder Gesten hatte er meist nie für sie übrig, 'ich dachte mir, da ich euren Bogen einfach in der Höhle im Sumpf zurückgelassen habe... also... nun dieser Bogen hier,' behände zog er den elegant schlanken Bogen hervor, '... er ist für euch.' Zaghaft und irgendwie verspannt streckte er ihr die Waffe in der Hand haltend, ein wenig entgegen, während er fast schüchtern den Blick senkte.
Erynn war so baff, daß es einen Moment dauerte, bis sie reagierte. "Für... mich?" Zuerst wollte sie ablehnen, doch da Arranges mit der Waffe ohnehin nichts würde anfangen können, wäre das eine riesige Verschwendung gewesen. Sie griff so vorsichtig nach dem Bogen, als könnte er jeden Augenblick zu Staub zerfallen. Er war augenscheinlich von hoher Qualität, besser als jener, der n der Höhle zurückgeblieben war. Als sie ihn probehalber spannte, fiel ihr die Gravur am Griffstück auf. "Ich danke Euch", sagte sie warm. "Wie komme ich zu dieser Ehre?"
'Zunächst schien es mir nur selbstverständlich, dass ich euch den Bogen ersetze... Aber hauptsächlich wollte ich euch damit danken, dass ihr mir geholfen habt, den Folianten zu finden.' Arranges sah Erynn wieder in die Augen. 'Natürlich kann ich damit leider nicht vergessen machen, was ihr... erleben musstet...'
War Erynn schon vorher überwältigt gewesen, so blieb sie jetzt regelrecht sprachlos. "Nein", sagte sie schließlich leise, "das könnt Ihr nicht. Aber ich möchte auch nichts davon vergessen, so schmerzhaft manches auch gewesen sein mag. Ich habe in den letzten Wochen mehr über mich gelernt, als in meinem ganzen Leben zuvor, auch wenn es immer noch vieles gibt, was ich nicht begreife." Sie wandte den Blick ab, spielte mit der Sehne des Bogens. Als sie schließlich fortfuhr, flüsterte sie nur noch. "Ich habe geträumt... als Torrah in meinem Kopf war... Sie ließ mich Bilder sehen. Wie Ihr mich aufschlitzt und ausweidet. Ich weiß gar nicht mehr, ob ich wirklich Schmerz gespürt habe. Aber das Grauen war so allumfassend, daß ich glaubte, alles sei real." Sie schluckte hart und holte tief Luft. "Als ich dann wieder zu mir kam, fühlte ich mich so unendlich schwach. Allein zu wissen, daß ein Mensch in der Lage ist, mich dermaßen zu manipulieren und ich nichts dagegen tun kann, macht mich fertig."
Sie sah auf. "Verzeiht, es ist gewiß nicht gerecht, Euch diese Dinge zu erzählen. Aber ich mußte einfach darüber sprechen. Sonst finde ich niemals ganz in die Realität zurück. Trotz allem, ich will einfach verstehen, was in dieser Höhle passiert ist. Schon für den Fall, daß ich noch einmal in eine solche Situation komme, so unwahrscheinlich das auch sein mag."
Erynn warf Arranges einen fragenden Blick zu. "Könnt Ihr es mir erklären?"
Noch ein Grund, der für Torrahs Tot spricht... sie war Zeit ihres Lebens eine absolut grässliche Person... 'Es ist in Ordnung, dass ihr mir das sagtet... Ich kann versuchen euch zu erklären, was in der Höhle vor sich ging... Torrah war eine Meisterin der Illusionsmagie, dank dem Buch hatte sie Einblick in ganz neue Künste... sie hat die Illusion gesprochen, als wir den Fuß in die Grotte setzten, danach war es ein Leichtes für sie, in unsere Gedanken einzudringen und unsere Ängste herauszuholen, sie uns vorzuzeigen und uns damit zu quälen...' Arranges zuckte leicht mit den Schultern. 'Ich glaube, ich kann es euch nicht begreiflich machen, was dort genau passiert ist, ich weiss nur, dass wir Torrah wie ihr sagtet, in die Falle gelaufen sind...' Einen kurzen Moment blickte er Erynn fest an. 'Aber von Schwäche zu reden ist Unsinn. Ihr habt euch tapfer gegen die Illusion gewehrt. Ich habe Mer und Menschen gesehen, die den Trugbildern einfach nachgaben und der Illusion nur mit dem Tot entkommen sind...'
Erynn nickte. "Es ist wahrscheinlich so, als wollte ich jemandem beibringen ein Ziel auf zweihundert Schritt Entfernung zu treffen, der nicht einmal die Kraft hat, seinen Bogen richtig zu spannen. Trotzdem danke, daß Ihr es versucht habt." Sie legte den Kopf schief und sah Arranges an. "Aber wie ich Euch kenne, seid Ihr nicht nur gekommen, um mir zu danken, oder?"
In der Tat, ich bin nicht gekommen um euch nur zu danken... jetzt kommt der schwierige Teil... Arranges wandte den Blick von Erynn ab und schaute zur Wand. Dann sah er ihr wieder in die Augen. 'Nein, es ist tatsächlich so, dass ich nochmals eure Hilfe benötige... Dieses Mal mehr denn je... Ihr wolltet doch wissen, was es mit Torrahs Meisterin Marie auf sich hat nicht wahr? Jetzt muss ich es euch erklären, damit ihr den Sinn meiner Bitte versteht.' Arranges holte hörbar Luft. 'Ihr habt sicher schon von den Totenbeschwörern gehört, die sich um Manni Marco versammeln und derzeit der Magiergilde das Leben schwer machen? Nun, ich bin, wie ihr ja wisst, ebenfalls Nekromant... aber bevor ihr erschreckt, ich gehöre nicht zu diesen... unfähigen Trotteln... Ich gehöre einer anderen, sehr viel älteren und wenn ich das behaupten darf, mächtigeren Zusammenkunft von Nekromanten an. Die Gathering... dieser Name wird euch vermutlich wenig sagen, wir streben nicht nach Macht, wir streben nur danach, unsere Künste auszuüben, mit den Belangen der großen weiten Welt haben wir in der Regel wenig zu tun... Die Spitze bilden 13 Großmeister, nach ihnen folgen unzählige Meister, deren Anzahl nicht zwangsläufig beständig ist. Meisterin Marie ist einer davon und zuständig für das Land Cyrodiil. Danach folgen die Mentoren. Torrah bildete mit mir zusammen die beiden Mentoren in Cyrodiil... Dass ich sie getötet habe, spielt dabei keine Rolle, nur die Großmeister und die Meister selbst halten geschlossen zusammen und lassen den Macht- und Intrigenspielchen der Mentoren ihren Lauf... Aber das tut jetzt nichts zur Sache. Wichtig ist, dass den Mentoren die Hauptaufgabe zufällt, Anwärter in den jeweiligen Ländern erst in den Stand eines Novizen innerhalb der Gathering zu erheben und diese dann als Schüler unter sich auf die Lehren des jeweiligen Meisters vorzubereiten... Da Torrah nun tod ist und ein neuer Mentor für sie erst noch bestimmt wird, fällt es nun mir zu, die Novizen zu schulen... Allerdings sehe ich nicht ein, mich von einem dieser untalentierten Speichelleker behindern zu lassen... ich habe daher beschlossen, direkt einen ganz neuen Schüler zu nehmen... Die Wahl dabei... fiel auf euch... Erynn...' Er sah, wie eine seltsame Art von Entsetzen in ihr aufstieg und hob abwehrend und beruhigend die Hände. 'Aber bitte, hört erst weiter zu. Ihr werdet den Schüler für mich nur spielen, damit sie sehen, dass ich mich nicht gänzlich gegen die Gathering stelle... Ihr müsst nur so tun als ob, bitte... tut mir den Gefallen...' Er sah sie nicht flehend, aber bittend an.
"WAS!?" Erynn war so schockiert, daß sie zunächst nicht einmal bemerkte, daß sie geschrien hatte. Dann dämpfte sie ihre Stimme. "Arranges, seid Ihr wahnsinnig geworden? Nekromantie, von allen Dingen... Seht mich an. Seht in mein Gesicht. Ich bin eine Dunmer. Ich akzeptiere, daß Ihr Euch damit beschäftigt, aber für mich ist es ein Tabu. Selbst, wenn ich bei Eurer kleinen List mitspielen sollte, irgendwann wird jemand Resultate sehen wollen. Soll ich mich dann hinstellen und irgendeinen Toten aus seiner Ruhestatt zerren? Unmöglich." Sie schüttelte den Kopf. "Außerdem: Ihr wißt doch, daß ich mit Magie im Allgemeinen schon nichts anfangen kann. Bei den Göttern, meine Mutter hat mir irgendwann das Lesen beigebracht, und das wars dann. Wie soll ich mit dem ganzen komplizierten Kram klarkommen, den ihr Magier in eure Köpfe stopft? Das kann nicht funktionieren!"
Sie zitterte jetzt so heftig, daß es dem Kaiserlichen kaum entgehen dürfte. Trotzdem fragte sie, von einer Art morbider Neugier getrieben: "Aber darüber habt Ihr Euch sicherlich schon Gedanken gemacht, nicht wahr?" Verflucht, hätte ich doch bloß nicht gefragt... Aber ich muß ihm wenigstens bis zum Ende zuhören - immerhin schulde ich ihm mein Leben.
Arranges erschrak nichteinmal, er hatte sich so eine Reaktion schon ausgemalt. Nachdem sie geendet hatte und ihn nur völlig verstört und zitternd anstarrte, legte er ihr beruhigend eine Hand auf die Schulter. 'Hört zu, natürlich will jemand irgendwann Resultate sehen, aber dieser jemand bin ich... und ich verlange von euch überhaupt nichts, außer, dass ihr für eine gewisse Zeit mit mir zusammen unterwegs seid... Ich werde euch nicht ewig bei mir behalten, nur für ein paar Wochen... ich werde euch als... unbegabt erklären... damit ist die Sache erledigt, ich kann vorweisen, dass ich einen Schüler hatte und ihr seid mich danach entgültig los...' Oder ich muss dich wieder zwingen...
Erynn ließ den Kopf hängen und atmete ein paarmal tief durch. "Verdammt. Das werde ich irgendwann noch bitter bereuen", murmelte sie. Sie schaute wieder zu Arranges auf, und in ihrem Blick lag eine gewisse Härte. "Seit ich Euch getroffen habe, komme ich mit meinem Leben ohnehin nicht mehr klar. Also, was solls. Unter einer Bedingung: Ihr bringt mir zumindest die Grundlagen der Magie bei. Ich will nie wieder einem Zauberweber vollkommen schutzlos ausgeliefert sein. Das ist mein Angebot, und es ist nicht verhandelbar."
Arranges war für einen Moment so erleichtert, dass er den heftigen Wunsch verspürte, Erynn in die Arme zu schließen, besann sich aber dann wieder auf das Wesentliche. 'Gut... ich verspreche euch, mein Möglichstes zu tun, euch ein paar Grundlagend beizubringen.' Dann kann ich nur noch hoffen, dass sie schnell lernt, sonst hab ich diese Frau ewig an mir kleben... Der Kaiserliche wandte sich bereits zum Gehen und langte schon nach der Türklinke, als er sich nochmal zu Erynn umdrehte und sie leicht angrinste: 'Achja... bevor ichs vergesse, die Schüler müssen sich mehr oder weniger selbst vorstellen... vor der Gathering... wir reiten morgen los...' Noch bevor sie etwas antworten konnte, verschwand der Kaiserliche und beeilte sich das Gildenhaus zu verlassen, damit Erynn sich ihrer Abmachung wegen dieser Bemerkung des Nekromanten nicht doch noch im Nachhinein entziehen konnte.
-
Fossil
Erynns Kinnlade klappte herunter. Was zum Donner?! Ich soll mich deinem Bücherwurmverein auch noch selbst vorstellen? „Arranges!“ Keine Chance. Der Kaiserliche war längst weg. Wütend trat sie vor die geschlossene Tür, dann raufte sie sich die Haare. „Verflucht sollst du sein...“ knurrte sie. Dann ließ sie sich aufs Bett fallen. Was soll ich diesem Haufen bloß erzählen? Daß ich... ja, was eigentlich will? Sie rekapitulierte, was sie bisher wußte. Eine Art Bruderschaft von Nekromanten also. Aber mit dem König der Würmer haben sie angeblich nichts zu tun. Das ist schonmal gut, ich nämlich auch nicht. Arranges hat sich schon öfter abfällig über die üblichen Totenbeschwörer geäußert.
Der Name Mannimarco war selbst Erynn bekannt, war er doch der Inbegriff all dessen, was die Dunmer am meisten verabscheuten.
Aber selbst wenn sie nichts mit diesem Monster zu schaffen haben, bleibt es dennoch Nekromantie. Sie versuchte, die Perspektive zu verschieben, irgendeinen Grund zu finden, weshalb man Interesse daran haben könnte, in der Totenwelt herumzupfuschen. Es gelang ihr nicht. Es sei denn... Wissen. Aber über was? Die Zukunft? Die Vergangenheit? Die Fäden des Schicksals? Verdammt, Arranges, was treibt dich an, daß du diesen Weg gewählt hast?
Sie grübelte darüber nach und kam am Ende doch nur auf ein Ergebnis. Macht. Kontrolle. Darum dreht es sich im Endeffekt immer bei dir, egal was du gesagt hast. Vielleicht wollen du und dein Laden keinen politischen Einfluß, aber individuell willst du jedes Detail in deinem Umfeld im Griff haben.
Langsam reifte ein Plan in ihr. Ja, so könnte es funktionieren...
Die Elfin raffte sich auf und begann zu packen. Pfeile hatte sie noch, das Problem mit dem Bogen war gelöst. Aus dem Fundus nahm sie sich eine Decke und etwas Pökelfleisch aus der Vorratskammer. Ich habe es bisher zwar immer vermieden, mich auf Kosten der Gilde durchzufressen, aber ich kann es jetzt nicht ändern.
Als Letztes blieb nur noch, Ah-Malz mitzuteilen, daß sie wieder für längere Zeit unterwegs sein würde. Aber im Lügen hatte sie ja langsam Übung. Sie verdrehte entnervt sie Augen.
Der große Argonier reagierte ganz anders, als sie erwartet hatte. Er schien gar nicht so abgeneigt zu sein, als sie ihm erzählte, daß ein Freund sie um Begleitschutz bei einer längeren Reise gebeten hätte. Im Gegenteil. Er war, so kam es bei Erynn an, eher erleichtert darüber, daß er einen gelangweilten Krieger weniger bei Laune halten mußte. In der Tat. Die Blackwood Company ist nicht gerade gesund für unsere Moral, ganz abgesehen von unserem Ruf. Da hilft es auch nichts, daß das Goblinproblem jetzt gelöst ist. Das Gedächtnis der Leute ist kurz. Wenn ich zurück bin, werde ich mit Ah-Malz ein ernsthaftes Gespräch darüber führen. Irgendwas an diesem neuen Söldnerhaufen stinkt. So, wie sie unsere Preise unterbieten, können die gar nicht mit sauberen Mitteln arbeiten...
Sie verbrachte den Rest des Tages damit, sich an den neuen Bogen zu gewöhnen. Es war wirklich eine großartige Waffe, wie sie feststellte. Das Ding hat sicher einiges gekostet. Wenn es als Bestechung gedacht war, daß ich bei Arranges wahnwitzigem Plan mitmache, hat es funktioniert,
Sie ging zeitig zu Bett. Wo hast du dich nur wieder reingeritten, Erynn? dachte sie noch, bevor sie einschlief.
-
Legende
Skingrad
Arranges verließ das Gildenhaus mit einem fröhlichen Grinsen im Gesicht. Besser könnte es kaum laufen, nicht nur, dass ich jemanden gefunden habe, der für mich den Schüler spielt, nein, es ist auch noch jemanden, den ich im Notfall einfach... verschwinden lassen kann... Natürlich nur für den Fall, dass Erynn oder die Gathering die ganze Sache irgendwie auffliegen lassen könnte... Die hohe Bewunderung, die der Kaiserliche nach dem Tode Torrahs für die Dunmer kurzzeitig empfunden hatte, war beinahe restlos verflogen.
Er trat in das Alchemiegeschäft Falanus ein. Die Dunkelelfe begrüßte ihn freudig und schwebte fast im Siebten Himmel, als der Kaiserliche eines der seltenen Male, ihren Gruß genauso freundlich erwiederte. Das kam Arranges kurz darauf recht gelegen, obwohl er es nicht genau darauf angelegt hatte. Die Dunmer versorgte ihn, nachdem er ihr sagte, wohin er gehe, mit einigen verschiedenen Tränken, darunter starke Heiltränke und mächtige Tränke, mit denen er einen argen Defizit seiner Kräfte ausgleichen konnte, was eher selten vorkam. Arranges hatte Unmengen an Energien zur Verfügung. Jedoch hatte er als Kaiserliche den Nachteil gegenüber Bretonen oder Altmer, dass er bei einer zu argen Ausreizung seiner Magie eine wahnsinnige Regenerationszeit hinnehmen musste. Die Reise war lang und würde jenseits der Grenzen Cyrodiils in den wilden Süden Morrowinds führen. Ein Trank gegen Krankheiten und einer gegen die Pest gehörten mehr oder weniger zum Sandard, wenn er nach Morrowind ging. Schriftrollen brauchte er nicht, er hatte ohnehin die wichtigsten Zauber im Kopf, nur zwei Schriftrollen mit praktischen Zaubern, die er aber nie wirklich brauchte, hatte er stets dabei. Er korrigierte seine Ausrüstung und packte noch einiges zusammen, was er am Sattel transportieren würde. Sie waren sowieso hauptsächlich mit dem Pferd unterwegs.
Es war später Nachmittag, als Arranges wieder in die Herberge eintrat und auf sein Zimmer ging. Aber statt sich etwa Gedanken über die Route zu machen oder gar, wie er Erynn etwas über das Zaubern beigringen konnte, zog es Arranges vor, bis zum Abend zu dösen. Als das Zimmer von der rot untergehenden Sonne geflutet wurde, stand der Nekromant auf, nahm die größere Satteltasche und die Zeltplane, sowie die Wolldecke und ging zu den Stallungen. Er steckte dem Stallburschen ein paar Septime zu, dafür, dass er auf die ganzen Sachen bis zum Morgen aufpassen würde und ging dann zurück in die Stadt. Am Tor vollzogen die Soldaten gerade den Schichtwechsel. Der Wachsoldat, welcher sich nach einem kurzen Gespräch ohne große Lust an dem noch geöffneten Tor postierte, war Arranges bekannt, ein kräftiger Kaiserliche etwas jünger als der Nekromant. Arranges trat näher und begrüßte ihn feundlich. 'Nachtschicht?'
'Was? ... Ach ihr seids... Ja, ich bin seit drei Wochen für die Nachtwache hier am Westtor eingeteilt. Und das nur, weil ich momentan der Ranghöchste... nach dem Hauptmann versteht sich und einer der erfahreneren Soldaten in Skingrad bin.'
'Warum? Hat man endlich eingesehen, dass die Milchbärte doch noch zu jung für den Wachdienst sind?'
'Nein, diese Halbstarken hat man nach Nordosten abkommandiert. Irgendwo in den östlichen Ausläufern der Jerallberge hat sich vor einigen Tagen ein Obliviontor aufgetan. Weitab jeglicher Zivilisation und eigentlich sind diese... kleinen Tore laut den Legionskundschaftern und den Spähern eher ungefärhlich und schließen sich nach einiger Zeit selbst wieder. Der Grund dafür, warum uns hier die Soldaten genommen werden, ist der, dass der Graf von Cheydinhal und die Gräfin von Bruma ihre Ländereien in Gefahr sehen und deswegen die übrigen Grafschaften um Hilfe gebeten haben... es scheint so, als käme diese Oblivionkrise jetzt erst richtig ins Rollen...'
'So... und warum nimmt man für so eine Aufgabe nicht eher Veteranen wie euch?'
'Das ist ja sowieso das Beste an der Sache. Die Begründung dafür lautet offiziell: Die jüngeren Rekruten sollten Erfahrung direkt im Gefecht sammeln... In Wirklichkeit ist es eher so, dass der Graf und der Hauptmann hier in Skingrad die erfahrenen Soldaten nicht rausrücken wollen, da sie selbst befürchten, bald von einem Tor bedroht zu werden... und sie wissen genau, dass sie sich dann mit diesen Jünglingen nicht helfen können...'
'Verstehe... Gibt es sonst noch irgendwelche interessanten Gerüche?'
'Hmm... nein... achja doch wartet, da war noch etwas. Ihr habt sicher von dem Portal in der Nibenbucht gehört nehme ich an... Die Bravilwache hat jetzt offiziell bestätigt, dass das Tor ungefährlich sei... allerdings würde man diejenigen, die dort hineingehen und wieder herauskommen, entweder an Ort und Stelle töten oder aber in Zwangshaft nehmen... keine Ahnung warum, aber die, die dort wieder herauskommen seien anscheinend so verrückt und greifen alles und jeden an oder sie benehmen sich anderweitig seltsam...'
Arranges nickte nur. 'Nun... ich wünsche eine ruhige Wache.' Die Wache nickte ihm stumm zum Abschied zu.
Der Kaiserliche machte sich keine weiteren Gedanken darüber. Er ging wieder zurück in die Taverne und beschloss, den Tag auslaufen zu lassen, schließlich hatten sie ab morgen einen Ritt von mindestens 6 Tagen vor sich, vorausgesetzt, sie würden nicht aufgehalten...
Am nächsten Morgen erwachte der Kaiserliche schon recht früh. Sofort machte sich angesichts seiner Situation wieder ein Lächeln auf seinem Gesicht breit. Gut gelaunt kleidete er sich an, frühstückte etwas, stockte die Vorräte mit dem Wichtigsten nochmals auf und ging zu den Stallungen. Erynn war noch nicht zu gegen, aber das störte ihn nicht weiter, er wusste, dass sie kommen würde. Er holte derweil seinen Rotfuchs aus dem Unterstand und machte sich daran, das Gepäck am Sattel so zu befestigen, dass das Gewicht gleichmäßig verteilt war und sein Reittier auch bei unebenem und rutschigem Untergrund nicht aus dem Tritt bringen konnte. Ich hoffe bloß, dass wir nicht auf den Pässen über die Valusberge in einen Sturm geraten... Bei diesem Gedanken lief ihm ein leichter Schauer über den Rücken. Aber jetzt gab es noch nichts zu bemängeln. Der Tag konnte schöner kaum sein. Die Sonne, welche gerade die ersten Strahlen über den Horizont schickte und die Welt in blasse Farben tauchte, würde schon in wenigen Stunden kräftig vom blauen Himmel scheinen und zumindest diesen ersten Reisetag sehr angenehm gestalten.
-
Fossil
Skingrad => Goldstraße
Erynn erwachte relativ früh, gönnte sich ein reichhaltiges Frühstück und trabte dann los in Richtung der Stallungen. Zwar hatte der Kaiserliche nicht gesagt, wann und wo genau sie sich treffen wollten, doch sie war sicher, daß er früher oder später dort auftauchen würde.
Sie war noch immer etwas mies gelaunt über die Tatsache, daß Arranges sie am gestrigen Tag einfach rat- und hilflos hatte stehen lassen, aber sie beschloß, die ganze Sache einfach wieder zu seinem Problem zu machen. Sollte er sich doch etwas dazu ausdenken.
Als sie durch das westliche Stadttor trat, sah sie, daß der Beschwörer bereits auf sie wartete. Erynn begrüßte ihn knapp, dann holte sie ihr Pferd. „Also gut“, sagte sie. „Wohin solls denn gehen?“
'Nun, ich hoffe, ihr habt euch mittlerweile an den Blick von kargen Steppen und Felslandschaften gewöhnt... wir reisen zunächst auf der Ringstraße nach Cheydinhal und von dort aus erst über einen flachen Pass nordöstlicher Richtung nach Morrowind, dann über einen hohen und relativ unsicheren Pass über die Velothiberge hinunter in die Steppenlandschaften Westmorrowinds. Dort folgen wir der Bergkette nach Süden... die ganze Reise sollte in etwa 6 Tage dauren... vorausgesetzt, wir werden nicht aufgehalten...' Er grinste ihr entgegen. 'Aber noch sind wir ja eine Weile in Cyrodiil unterwegs, bis wir in diese unwirtliche Gegend gelangen.'
"Nach Morrowind?" sie stutzte. "Dort bin ich vor knapp fünfzig Jahren zum letztenmal gewesen." ...und ich kenne mich da kein bißchen aus. Wenn irgendwas schiefgeht, wüßte ich nicht, wohin ich flüchten sollte. Großartig.
Sie waren schon eine Weile auf der Goldstraße unterwegs, als Erynn wieder das Wort an Arranges richtete. "Ich habe mir ein paar Gedanken gemacht", sagte sie ohne Einleitung, "aber die Ideen, wie ich mich der... Gathering erklären könnte, sind bestenfalls unausgegoren. Was hat Euch dazu bewogen, Euch diesem, äh, Kult anzuschließen?"
Arranges stutzte, als er eigentlich zum ersten Mal etwas über das Alter Erynns erfuhr. Es ist jedes Mal wieder ein komisches Gefühl... Sie sieht aus, wie ein Mädchen Anfang der 20 und ist doch so viel älter als ich...
'Nun, was eure Vorstellung angeht, so ist das nicht besonders schwer, ich war schon öfter dabei, als Anwärter in den Novizenstand erhoben wurden... ich werde euch dabei unter die Arme greifen und das meiste für euch erledigen...' Arranges seufzte leise. 'Ja, was hat mich dazu bewegt, mich der Nekromantie zuzwenden? Das hat bei mir eigentlich mehr eine praktische Seite, als irgendwie etwas, das man Leidenschaft nennen könnte, so wie etwa Daedranhänger ihre Kulte ausleben. Ich bin zwar geübt im Umgang mit der Klinge, aber bestimmt ist euch ein ums andere Mal aufgefallen, dass ich mich nur auf die Taktik mit dem Schwert an sich vestehe... Ein untoter Diener oder auch ein Daedra vor sich zu wissen, der alles hinnimmt, was ich befehle und sich ohne Wenn und Aber meinen Feinden entgegenstellt, ist dabei eine sehr gute Sache. Ein sehr viel geringerer Teil macht dabei das Ringen mit der gerufenen Seele an sich aus. Ich habe eine gewisse Freude daran, mich mit meinen Dienern zu messen und ihnen zu zeigen, dass sie nicht nur einer Witzfigur dinen müssen, sondern, dass ich sehr wohl würdig bin, sie zu kontrollieren... mein Interesse an Nekromantie hat also auch etwas mit Machtausübung zu tun... ich weiss gerne, was um mich herum geschieht und will mir sicher sein, etwas zu meinen Gunsten beeinflussen zu können... wenngleich ich es dann nicht auch ausnutze... ihr versteht?' Er überlegte einen kurzen Moment, bevor er weitersprach: 'Warum ich mich der Gathering angeschlossen habe ist einfach zu erklären, ich habe erst zwei Jahre frei studiert, wenn ihr so wollt. Habe viele andere Nekromanten und Druiden kennengelernt... aber ich wollte die Nekromantie in ihrer reinen Form gelehrt bekommen... die erste Überlegung führte mich zu den Totenbeschwörern um den Blutwurmkönig, aber mal im Ernst, das sind bestenfalls schlechte Aushilfsmagier... unglaublich, was diese Dilettanten als Nekromantie bezeichnen... Als ich das gegenüber einer meiner Bekanntschaften einmal geäußert habe, es war eine junge Kaiserliche, hübsch und auf ihre Weise einfühlsam, riet sie mir, mit ihr zu kommen... es war Torrah, die mich zur Gathering brachte...'
Torrah... immer wieder Torrah. Kann dieses schreckliche Weib nicht einfach tot und vergessen bleiben? Sie beschloß, nicht darauf einzugehen, war aber gleichzeitig zufrieden darüber, mit ihrer Einschätzung des Kaiserlichen recht gehabt zu haben. Ja, Macht. Du willst nicht nur alles kontrollieren, sondern auch, daß jeder weiß, daß du es kannst. Selbst deinen Beschwörungen mußt du diese Tatsache noch einmal reinwürgen... aber warum? Sie fragte Arranges danach. "Wieso tut Ihr das? Eure Macht gegen die der Dienerkreaturen zu setzen, meine ich. Reicht nicht die Tatsache, daß Ihr sie überhaupt rufen könnt um zu beweisen, daß Ihr sie kontrollieren könnt?" Verwundert über sich selbst stellte sie fest, daß die Antwort sie wirklich interessierte. "Oder ist es tatsächlich möglich, daß eine beschworene Kreatur Amok läuft, wenn der Wille des Magiers zu schwach ist?"
'Hmm... Ich habe während meiner Anfänge tatsächlich mal einen jungen Nekromanten kennengelernt, der seine Beschwörungen mit Hass steuerte... fragt mich nicht, wie er das tat, jedenfalls stellte er ihnen nicht seine Willensstärke gegenüber, sondern seinen Hass auf sich selbst und alles andere. Das Skelett, welches er vor meinen Augen rief, um mir zu zeigen, dass dieses Prinzip funktionierte, attackierte nach wenigen Minuten seinen Meister... Ich unterdrücke meine Beschwörungen nicht im eigentlichen Sinne, ich zeige ihnen nur, dass ich im Moment ihrer Existenz auf Nirn über ihnen stehe und somit die Befehlsgewalt habe... Würde ich dies nicht, würden sehr mächtige Kreaturen, wie etwa ein Lich, ein Daedroth oder ein Markynaz sich irgendwann von der Bindung zu mir losreissen und selbstständig handeln... niederere Beschwörungen sind dazu nicht in der Lage, da ihr Individuum schon im Reich des Vergessens dem anderer Seelen unterliegt...'
"Ja... das Reich des Vergessens und der Kampf der Seelen untereinander war ebenfalls eines der Dinge, die Torrah mir zeigte. Kein schönes Gefühl. Es scheint, als wußte sie Wahrheit und Lüge so geschickt miteinander zu verweben, daß die Illusion noch mächtiger wurde..." Erynn machte eine wegwerfende Handbewegung, als wollte sie die Erinnerung damit abschütteln. "Mit der Beschwörung verhält es sich also eher so, als wollte man ein Pferd ausbilden, hab ich das richtig verstanden? Rohe Gewalt führt zu einem störrischen Angstbeißer, aber wenn nicht klar wird, daß der Reiter ranghöher steht, hat man am Ende ebenfalls ein gefährliches Tier."
Mittlerweile hatten sie die ersten Ausläufer des Großen Forstes erreicht. Etwas störte die Elfin. Sie zügelte ihren Wallach und hob die Hand. "Still. Ich habe irgendwas gehört." Sie glitt aus dem Sattel und griff nach dem Bogen, spähte in das Gebüsch am Wegesrand. Und tatsächlich: etwas bewegte sich dort.
"Trolle." flüsterte sie Arranges zu. Zwei, die ich sehen kann. Sie beobachten uns ebenfalls."
-
Legende
Großer Forst
Genau von solchen unnötigen Reiseunterbrechungen habe ich geredet... und dann sind es keine Wegelagerer, die man ein wenig erschrecken könnte, nein, es sind Trolle... Genervt atmete Arranges aus, als er sich ebenfalls langsam aus dem Sattel gleiten ließ. Er legte eine Hand an das Schwert, während er leise an Erynn herantrat und ebenfalls ins Gebüsch starrte. Seltsam, warum greifen sie nicht an? Arranges war nicht ganz wohl bei dem Gedanken. Er konzentrierte sich einen Moment, ehe ein magischer Impuls von ihm ausging. Er hatte es ja fast geahnt, noch ehe er die Informationsflut sortieren konnte, brach hinter ihnen auf der anderen Seite der Straße ein dritter Troll aus dem Gebüsch hervor und raste auf sie zu. Er hatte wohl Erynn im Visier, die ja bereits ihre Waffe gezogen hatte. Arranges fuhr von dem lauten, von Trollen bekannten Glucksen herum. Bevor der Troll sie erreicht hatte, rempelte Arranges die Dunmer zur Seite und zog blitzschnell sein Schwert. Im nächsten Moment traf ihn die Wucht des Trollkörpers. Die Bestie hatte ihn umgerannt und war nun über ihm. Der Nekromant hatte instinktiv reagiert und das Schwert wie einen Kampfstab quer vor sich gelegt, bevor die Klauen des Trolls ihn erreichen konnten. Doch jetzt hatte er damit ein anderes Problem, welches nicht minder bedrohlich war.
Auf dem Rücken liegend, sah er sich der Fratze der Kreatur gegenüber, welche beharrlich mit ihren Branken das Schwert des Kaiserlichen niederdrückten. Arranges versuchte die Klinge oben zu halten und hielt mit zitternden Armen dagegen. Verfluchte Kreaturen... intelligenter als Oger und beinahe so stark... Eine Hand des Kaiserlichen hüllte sich für einen kurzen Moment in stechendes Rot, dann trat im Rücken des Trolls ein Daedroth aus dem Nichts. ein drohendes Gurgeln war zu hören, dann grunzte der Troll auf, als die dolchartigen Klauen des Daedras ihm links und rechts in die Seiten fuhren und ihn von dem Beschwörer herunterriss...
-
Fossil
Großer Forst
Erynn legte auf eine der Kreaturen im Gebüsch an, als Arranges sie zur Seite stieß. Sie kam aus dem Gleichgewicht und stolperte, fing sich aber rasch wieder. Nicht zu fassen! Schon wieder... er tut es schon wieder!
Sie fuhr herum, als sie hinter sich Radau hörte. Der Kaiserliche rang mit einem weiteren Troll, den sie nicht bemerkt hatte. Nun, in diesem Fall... Sie zog die Sehne zurück. Es würde ein riskanter Schuß werden, aber Arranges sah nicht so aus, als würde er das Kräftemessen mit der muskelbepackten Kreatur noch lange durchhalten. Die Elfin nahm sich einen Moment, um genau zu zielen, als sie das Leuchten eines Beschwörungszaubers und die mittlerweile vertraute Verschiebung in der Luft warnahm. Aus dem Riß in der wachen Welt schälte sich ein echsenartiger Dämon, dem Viech sehr ähnlich, das der Beschwörer in der Goblinhöhle von der Kette gelassen hatte. Als sie das Reißen von Fleisch und die erstickten Quieklaute des Trolls hörte, hatte sie sich schon wieder ihren ursprünglichen Zielen zugewandt.
Die beiden Trolle brachen aus dem Unterholz und kamen in erstaunlicher Geschwindigkeit auf sie zu. Den ersten erwischte sie mit einem sauberen Kopfschuß, der ihn herumwirbelte und sich mehrfach überschlagen ließ. Der zweite war bereits zu nahe, um den Bogen noch einmal sicher einsetzen zu können. Erynn ließ ihn fallen, zog ihr Schwert und brachte es seitlich von ihrer Hüfte in Angriffshaltung. Ihr Plan war, den Troll einfach in die Klinge hineinrennen zu lassen und sich dann so schnell wie möglich wegzudrehen; für elegantere Manöver blieb keine Zeit.
Doch dazu sollte es nicht mehr kommen. Wieder wurde sie weggestoßen, diesesmal ungleich härter. Der Daedroth fegte an ihr vorbei wie ein heißer Wind und warf sich mit einem Fauchen, das ziemlich verdächtig nach freudiger Bösartigkeit klang, auf die angreifende Kreatur.
Knochen splitterten, als der Echsendämon den Troll zerriß und sich dann an seinem Fleisch gütlich tat. Erynn war plötzlich so fasziniert von dem Wesen, daß sie für ein paar Augenblicke einfach nur dastand und es stumm betrachtete – das Spiel der Muskeln unter der schuppigen Haut, die fließenden, fast anmutigen Bewegungen mit denen es den Kopf neigte, als es die Fänge in seine Beute senkte.
Der Kaiserliche fiel ihr wieder ein. Sie ging zu ihm herüber, packte seinen Arm und zog ihn auf die Füße. Erst jetzt bemerkte sie, wie schnell ihr Herz schlug. Während des kurzen Kampfes war sie ruhig gewesen, wie sie zufrieden feststellte, aber jetzt fühlte sie sich irgendwie aufgekratzt.
„Nichts gebrochen?“ fragte sie Arranges. „Und... äh. Darf ich die Echse anfassen, oder frißt sie mich dann auch?“
-
Legende
Großer Forst
Als endlich das Gewicht des Trolls von ihm herunter war, ließ der Kaiserliche nur gequält die Klinge sinken und rang keuchend nach Atem. Das Einzige, was er seiner Beschwörung übermittelte, war, dass sie sich gegen alles wenden sollte, was ihn oder Erynn irgendwie bedrohte. Der Daedra schien wohl verstanden zu haben, denn nur einige Augenblicke später hörte Arranges, wie es einen weiteren Troll außeinandernahm. Nochmals einige Herzsschläge später fand Erynn sogar Zeit, ihn wieder aufzustellen. Doch die Frage, die sie ihm stellte verschlug dem Kaiserlichen die Sprache. Sie will... was?! Mit zunehmender Verblüffung klappte er den Mund auf um etwas zu sagen, aber er hätte nicht gewusst, was er ihr antworten sollte. Aber schließlich fing er sich wieder, straffte seine Haltung und steckte das Schwert weg. 'Nun... warum sollte euch das Daedroth fressen... an euch ist ja kaum etwas dran...' Er sah zu seiner Beschwörung, welche immer noch über dem Troll hing, der nur noch mit viel Phantasie als solcher zu erkennen war. Nach einem kurzen Moment blickte das Reptil über die Schulter zu seinem Meister, ehe es sich ganz umdrehte. Der Torso der Kreatur war blutüberströmt, auf einer Seite der breiten, flachen Schnauze hing ein hautfetzen herunter. Arranges legte den Kopf ein wenig schief und zog eine Augenbraue hoch, als wolle er den Daedra fragen, was dieser wieder angestellt hatte. Auf diese Geste hin schüttelte sich die Bestie einmal wie ein nasser Hund. Zufrieden nickte Arranges. Dann kam das Daedroth näher und baute sich vor ihm und Erynn auf.
Der Kaiserliche nickte in Richtung der Dunkelelfe, woraufhin das Monstrum sich ein wenig zu ihr drehte und sie ansah. Die Kreatur senkte den mächtigen Kopf ein wenig, war das Biest doch um einiges größer als Erynn. 'Nur zu, er wird euch nichts tun...'
Geändert von weuze (12.02.2011 um 19:50 Uhr)
-
Fossil
Großer Forst
Erynn schoß einen giftigen Blick auf den Rücken des Beschwörers ab. Ich weiß selbst, daß ich nicht gerade wie eine Dibellapriesterin aussehe. Idiot. Sie würde sich hüten, darauf herumzureiten, der Kaiserliche hatte, ohne es zu wissen, einen wunden Punkt getroffen. Das stumme Zwiegespräch zwischen Arranges und der Kreatur, bei dem es sich augenscheinlich um die Tischmanieren des Deadroth drehte, erheiterte sie jedoch so sehr, daß sie sich nicht länger ärgerte.
Sie hielt die Luft an, als die große Echse näher kam und seinen Kopf langsam zu ihr herabsenkte. In den Augen mit den geschlitzten Pupillen lag fast so etwas wie Intelligenz, und noch etwas anderes. Neugier...?
Auf Arranges Ermutigung hin zog sie einen Handschuh aus, hob langsam die Hand und legte sie auf die Nase des Wesens. Was ihr als erstes auffiel, war die Wärme. Die Haut war so warm, als hätte es Feuer statt Blut in den Adern. Mit den Fingerspitzen fuhr sie den Nasenrücken entlang, kraulte die Stirn. Die Schuppen am Kopf waren klein und glatt, im Gegensatz zum Rumpf, wo sie eher borkig aussahen.
Erynn fuhr fort, den Daedroth über den Augen zu kraulen, und dann, ganz langsam, streckte es den Hals und senkte den Kopf noch tiefer. Ein leises, zufriedenes Grollen erklang. Erstaunt sah sie Arranges an. „Ist das... normal?“ Sie erwartete gar keine Erwiderung. Der Gesichtsausdruck des Kaiserlichen war Antwort genug. Sie strich noch einmal am Nasenbein der Echse entlang, bis über seine Nüstern, dann trat sie zwei Schritte zurück.
„Danke“, sagte sie mit einem Lächeln an den Beschwörer gewandt, der den Daedroth derweil zurückschickte.
Erynn zog den Handschuh wieder an. „Seltsam“, sagte sie mit einem versonnenen Blick auf den Trollmatsch vor ihr. „Ich wußte gar nicht, daß Trolle zu strategischem Denken fähig sind... Nun, es scheint ein ganzer Tag voller Seltsamkeiten zu sein.“ Sie sammelte den Bogen auf und schwang sich wieder in den Sattel. „Machen wir, daß wir weiterkommen. Je eher ich dieses Vorstellungsgespräch hinter mich bringe, desto besser.“
-
Legende
'Kein Problem...' Murmelte Arranges, nachdem sich Erynn für diese eher ungewöhnliche Geste Bedankte. Er hatte für einen Moment den jungen Arranges vor Augen, der staunend vor einem Lich stand, als Meister Jurano ihm zeigte, was mit der Nekromantie alles möglich wäre... Aber das war viele Jahre her.
Er zog sich in den Sattel, der harte Aufschlag mit dem Rücken auf dem Boden, hatte wohl doch seine Spuren hinterlassen. Das wird blaue Flecken geben... warum musste ich mich auch wieder vor sie werfen... Trotz diesen Gedanken, teilte Arranges die Meinung der Dunmer. Er wollte diese Zusammenkunft mit der Gathering ebenfalls so schnell wie irgend möglich hinter sich bringen...
Die nächsten zwei Tage kamen sie ohne weitere Zwischenfälle voran. Am Mittag des dritten Tages hatten sie Cyrodiil auf dem Joch des ersten Passes zwischen den Nordausläufern der Valusberge und der querverlaufenden Kette des Jeralmassivs entgültig hinter sich gelassen. Der erste der zwei Pässe war zwar noch relativ flach gewesen, aber sie konnten von oben zwischen den Bergflanken hindurch, weit ins Herzland hineinschauen. Der Himmel war noch immer klar und die Sonne schien, aber der zugige Wind ließ keine richtige Wärme aufkommen. Sie kamen gut voran, der Pass war recht gut befestigt, trotz der Tatsache, dass er nur wenig benutzt wurde. Auf der anderen Seite kamen sie in eine Schlucht hinab. Eine enge, lebensfeindlich karge Felsschlucht, die zwischen den gedrängten Velothibergen im Osten und den Ausläufern der Valusberge im Westen verlief. In der Schlucht machten die beiden Reisenden Rast, obwohl es noch hell war, aber keiner der beiden wollte es wagen, in der Nacht auf dem Pass, der noch kam, fest zu sitzen.
Der nächste Morgen sorgte nicht für die übliche gute Laune, die bei Arranges, wie Erynn die letzten Tage vorherrschte. Über Nacht hatten dicke Wolken den Himmel verdunkelt, Dunstschleier waberten durch das Tal und verhüllten die Gipfel der Berge. Verdammt... wir sollten zusehen, dass wir diesen Pass schnell hinter uns bringen... Arranges hatte nicht weniger Bedenken als Erynn. Er versuchte dem Wetter die stumme Drohung zu nehmen, indem er Erynn versicherte, dass der Pass gut begehbar war und auch bei Regen nicht sehr viel schlimmer werden würde. Sie brachen ihr Lager ab und folgten dem schwach gekennzeichneten Weg quer durch die Talsohle. Dort, wo der Einstieg des Passe gekennzeichnet war, gabelte sich ihr Weg. Einer führte gerade aus in die fast senkrecht erscheinende Felswand, der andere knickte nach Norden ab. Sie ritten weiter auf den Pass zu. Schon nach kurzer Zeit ging der Weg in Serpentinen über und schlängelte sich schmahl an der arg steilen Felswand nach oben. Hin und wieder waren am äußeren Rand des Weges Holzgeländer oder Strickzäune angebracht, die aber schon deutliche Spuren der Abnutzung durch die Witterung zeigten. Es musste in etwa Mittag sein, als sie vollständig von den Wolken eingehüllt wurden und kaum mehr weiter als 10 Armlängen sehen konnten. Es war totenstill, sie hörten nichts anderes als das leise Rauschen des Winde und das verhallende Echo der klappernden Hufe. Ich weiss schon, warum ich diesen Weg hier hasse... normalerweise habe ich immer den sehr viel bequemeren Weg durch die Schlucht nach Norden auf die Steppen hinaus zum Haus des Meisters... Das war einer der Gründe, warum Arranges eine direkte Einberufung zu einer Versammlung nur verärgert hinnahm oder gar nicht wahrnahm. Nach Arranges Orientierung mussten sie kurz vor der Überquerung des Sattels sein und es bald geschafft haben.
Der Kaiserliche rief sich den weiteren Wegverlauf nach den Bergen ins Gedächtnis, als direkt vor seinen Augen plötzlich etwas kleines Weißes heruntersegelte... da, nochmal eines dieser Dinger. Schneeflocken! 'Verdammt! Erynn...' Er hielt seinen Rotfuchs an und wandte sich im Sattel zu der Dunmer um. 'Ich hoffe ihr habt viele Decken eingepackt, es kann sein, dass wir auf dem Joch oben arges Wetter zu erwarten haben...' Es ist zum Davonrennen... Doch Arranges konnte es nicht ändern, sie mussten zusehen, dass sie von dieser Wand wegkamen, bevor das Unwetter auf diese Seite des Bergkamms trieb und sie überraschte. Missmutig starrte er jede der vereinzelt vom Himmel gleitenden Schneeflocken an, während er Versuchte auf dem recht schmahlen Pfad etwas schneller zur reiten. Aber sein Orientierungssinn hatte ihn nicht geteuscht, nach einer weiteren halben Stunde waren sie oben auf dem Joch angekommen.
Doch als Arranges die letzte Serpentine nahm und bereits oben über den Sattel des Kamms blicken konnte, wurden seine Befürchtungen bestätigt. Auf der anderen Seite schoben dunkle Wolken das ihm jetzt sehr freundlich erscheinende Weiß überall um sie herum, aus den Niederungen herauf. Die Straße führte einige Meter eben über den Kamm, bevor sie auf der anderen Seite genau so steil wieder hinabführte, wie sie eben heraufgekommen waren. Das Joch beschrieb eine tiefe Einkerbung zwischen zwei Bergen, deren Hänge unten am Weg zwar flach ansetzten, aber schon nach wenigen Metern in steile Felswände übergingen und über ihren Köpfen in den Wolken verschwanden. Sie waren gerade oben angekommen, als schneidende Windböen vom Tal heraufzogen und sich einige mehr Schneeflocken zu den bisherigen gesellten. 'Wir können bei diesem Wetter den Abstieg auf keinen Fall wagen Erynn, das wäre blanker Selbstmord... Wir müssen das Wetter hier aussitzen... legt eurem Pferd eine Decke um und schnürt sie gut fest, dann lasst es einfach stehen, die Tiere sind intelligent genug und suchen sich ihren Schutz selbst...' Der Kaiserliche sattelte hastig seinen Rotfuchs ab. Er machte die Wolldecke vom Sattel los und legte sie seinem Reittier schützend über den Rücken und den Nacken. Am Bauch befestigte er den provisorischen Windschutz mit einem Strick. Dann sah er sich etwas gehetzt um. Aber es gab keinen richtigen Schutz, hier oben wuchsen keine Bäume, nichteinmal Sträucher. Größere Felsbrocken konnte er auch nicht erspähen. Leise fluchte er vor sich hin, als er damit begann, sich die zwei Decken, die er noch dabei hatte, umzulegen.
Ein schwacher, aber dafür beißend kalter Wind setzte ein und die Schneeflocken wurden rasch dichter, während er mit Erynn zusammen den Steilwandansatz die wenigen Meter hinauflief. Arranges legte seinen Sattel und die Tasche an die annähernd senkrechte Felswand und setzte sich nieder. 'Ein Feuer wird wohl kaum möglich sein, tut mir leid...' Noch während er sich setzte und mit der Zeltplane hantierte, nahm der Wind zwar an Stärke nur leicht, dafür aber an Kälte um so mehr zu. Die Schneeflocken wurden stark verweht und es war, als würde die Nacht hereinbrechen. Schnell wurde es dunkel wie während der Dämmerung...
-
Fossil
Velothigebirge
„Wenn ich vorher gewußt hätte, wohin wir gehen, hätte ich mehr Decken eingepackt“, sagte sie mit klappernden Zähnen. Sie litt schon unter der Kälte, seit sie den Fuß des Valusmassivs erreicht hatten, wollte sich jedoch nicht die Blöße geben, sich zu beklagen. Bis hierher hatte sie immer noch gehofft, daß es so schlimm schon nicht werden würde, aber für diese Temperaturen war sie einfach nicht geschaffen. Der schneidende Wind tat sein Übriges, und Erynn hatte das Gefühl, daß ihr nie wieder warm werden würde.
Sie rechnete es Arranges hoch an, daß er in den letzten Tagen versucht hatte sie bei Laune zu halten, doch hier auf der ungeschützten Anhöhe halfen weder Gold noch gute Worte.
Mit steifen und vor Kälte kraftlosen Fingern löste sie den Sattelgurt, schüttelte den Woilach aus, den sie als Polster unter dem Sattel verwendete und band ihn auf Falchions Rücken fest. Die zusätzliche Decke, die sie dabei hatte, schlang sie um ihre Schultern. Normalerweise hielt der fest gewalkte Stoff Kälte und auch Nässe wirksam ab, aber im Moment hätte sie sich ebensogut ein Seidentuch überwerfen können.
Erynn folgte Arranges stolpernd zu der Felswand hinauf, den Sattel dabei hinter sich herschleifend. Sie hatte nicht einmal mehr die Kraft, ihn hochzuheben. Zwar verstand sie die Notwendigkeit, das schlechte Wetter hier abzuwarten, doch war die Bewegung das Einzige gewesen, was sie zumindest ein bißchen gewärmt hatte.
Die Elfin ließ sich einfach an der Felswand herabsinken und lehnte sich an den Sattel, der noch die letzte Wärme von Falchions Körper enthielt. Ihre Zehen schmerzten so furchtbar, daß sie sie am liebsten abgehackt hätte. Sie zitterte unkontrolliert, während der Kaiserliche noch mit der Zeltplane kämpfte und es schließlich schaffte, das Segeltuch über sie beide zu breiten. Das hielt wenigstens den Wind ab, wirkte gegen den grausamen Frost aber kein bißchen.
Erynns Gedanken schweiften ab, zurück nach Morrowind. Dort war es immer irgendwie warm gewesen, selbst wenn der Nordwind wehte. Man mußte sich nur auf den Boden legen, dann fror man nicht. Als sie, gerade sechsjährig, nach Cheydinhal gekommen war, war sie verstört gewesen, daß dieser Trick da nicht funktioniert hatte. Noch einmal drei jahre später hatte sie die Erklärung endlich verstanden, die ihr Vater ihr damals gegeben hatte. „Auf Vvardenfell fließt an vielen Stellen Magma sehr dicht unter der Oberfläche. Es wärmt die Erde, darum wird es dort niemals wirklich kalt...“ brabbelte sie leise vor sich hin, merkte nicht einmal, daß sie ihre Gedanken aussprach. „Obwohl es weiter nördlich als Cyrodiil liegt...“
Diese halbverschütteten Erinnerungen trösteten sie, und auf einmal war ihr auch nicht mehr kalt. Dafür war sie müde, so wunderbar, angenehm müde. Sie würde die Zeit, die sie hier bleiben mußten, einfach verschlafen. Nur für ein paar Stunden, bis wir weiterziehen können. Heraus aus diesem gräßlichen Gebirge. Nur für eine kleine Weile...
Geändert von Glannaragh (13.02.2011 um 02:34 Uhr)
-
Legende
Velothigebirge; Südwestmorrowind
Arranges war nicht ganz wohl bei dem Gedanken, hier oben warten zu müssen, bis das Schneetreiben endlich nachlassen würde, aber sie hatten keine Wahl. Wäre er allein und ohne Pferd unterwegs gewesen, hätte er den Abstieg wahrscheinlich gewagt, aber mit Pferd und Erynn, die sich schon bei ein bisschen kälterem Wetter und Regen schwer tat, war das absolut unmöglich.
Er lehnte mit dem Rücken an der Felswand, mit einer Hand stützte er die Plane ein wenig hoch, die andere Hand hatte er zur Faust geballt aus der eine kleine Kerzenflamme flackerte. Sein Atem bildete blasse Wölkchen vor dem Gesicht des Nekromanten. Er spürte die Kälte deutlich, aber er zitterte noch nicht, dafür hatte er Gänsehaut an den weniger geschützten Armen und im Nacken. Da können wir nur hoffen, dass dieses Wetter nicht zu lange anhält... Erynn begann plötzlich etwas vor sich hin zunuscheln. Die Augen waren halb geschlossen und die Lider flatterten leicht, als ob sie eigentlich schlafen wollte, sich ihr Körper aber noch dagegen wehrte. Verfluchter Scheissdreck... sie wird mir doch wohl nicht erfrieren?! Arranges ließ das Flämmchen verpuffen und griff Erynn instinktiv an den Hals um nach dem Puls zu tasten. Erschrocken zuckte er zusammen, ihre Haut war eiskalt und der Puls nur sehr langsam. Oh nein... so haben wir nicht gewettet! Er musste jetzt schnell handeln, wollte er sie am Leben halten. Mehr als einmal hatte er erlebt, wie schnell jemand erfrieren konnte. Wärme! Und zwar so schnell und so viel wie möglich konnten allein gegen den Kältetod helfen. Arranges Bewegungen waren trotz dessen, dass er versuchte ruhig zu handeln, von einer gewissen Hektik.
Er zog die Dunkelelfe zu sich heran. Auf seine Berührungen reagierte sie schon nicht mehr richtig. 'Hee! Erynn! Verdammt nochmal, ihr müsst wachbleiben!' Ein leises Stöhnen war zu vernehmen, mehr aber auch nicht. Arranges, der die Beine zuvor leicht angezogen hatte, streckte sie jetzt aus und spreizte sie. Er wuchtete Erynn vor sich und lehnte sie behutsam mit dem Rücken an seine Brust. Sie fühlte sich schon mehr wie ein Eisklotz als ein Lebewesen an. Dreck! Ich bin nicht schnell genug... Arranges ließ verzweifelt seine Feuermagie wirken, aber die Lederrüstung der Elfe war wie eine unerwünschte Isolierschicht. Stumm fluchte Arranges vor sich hin, während er nach den Schnallen suchte, die die Rüstung am Körper der Dunmer hielten. Nach einer gefühlten Ewigkeit, in der Arranges ehrlich am Verzweifeln war, da Erynn immer noch kälter wurde, hatte er endlich die Verschlüsse gefunden. Nach einiger Flucherei, hatte er die Schnallen endlich offen... Doch er zögerte einen Moment... Na los du Trottel, mach schon! Mit seinen gut warmen Händen tastete er sich unter das Hemd der Elfe und schlang einen Arm um den Bauch, den anderen oberhalb der Brust um ihren eiskalten Körper. Er drückte sie an sich. Langsam erhöte er den Feuerzauber, bis sein ganzer Körper nicht heiß, aber doch sehr warm war. Er hatte auch die Beine der Elfe angewinkelt aufgestellt und seine eigenen wie im Schneidersitz darum gelegt. Sie war so stark ausgekühlt, dass es recht lange dauerte, bis er die Elfe wieder auf einer dem Tode fernen Temperatur hatte. Schließlich konnte er den Feuerzauber nicht ausschöpfen, sonst wäre sie trotz ihrer natürlichen Feuerresistenz schlicht an dem Temperaturschock gestorben. Während dieser Zeitspanne betete Arranges, dass es nicht zu spät war, da ihre Körpertemperatur nur unmerklich langsam anstieg. Er versuchte einige Male sie durch Worte wach zu bekommen, aber sie war mental der Kälte unterlegen und mehr oder weniger bewusstlos.
Erst, als der Sturm merklich nachließ, machte sich in Arranges Erleichterung breit, musste er jetzt nicht mehr gegen eine Naturgewalt ankämpfen. Die Kälte jedoch blieb.
Arranges war leicht eingenickt und wachte erst auf, als ihn eine leichte Berührung im Gesicht kitzelte. Er öffnete die Augen und sah sogleich, dass es einerseits hell war und die Sonne durch die Zeltplane drang und sich anderseits die weißen Haare Erynns leicht bewegten. Ein leises Seufzen ging von der Dunmer aus und sofort war Arranges hellwach. Erschrocken und etwas peinlich berührt, zog er hastig seine Arme zurück...
-
Fossil
Velothigebirge
Erynn träumte von Ald Velothi. Als sie dort lebte, hatte es dort insgesamt drei Kinder gegeben, die ungefäht in ihrem Alter waren. Gemeinsam waren sie oft über die Stege am Wasser getobt. Einer von ihnen war beim Rumhampeln einmal heruntergefallen, und als er pitschnaß wieder an Land krabbelte, hatte sich ein Schlachterfisch in seine Wade verbissen. Das sorgte für einige Aufregung in dem kleinen Kaff; es war Erynns erstes, kleines Abenteuer. Später grillten sie den Fisch über dem Feuer, Balen zeigte allen stolz seinen Verband und war der Held des Tages.
Ihr Vater hatte die Gelegenheit genutzt und ihr den Kopf des Fisches gezeigt, wie das Gebiß funktionierte und versucht ihr zu erklären, warum das Tier mehrere Zahnreihen hatte. Sie hatte es noch nicht begreifen können, aber das machte nichts. Papa wußte schließlich alles, und das war gut genug für sie. Sie kuschelte sich zufrieden seufzend in seinen Schoß und fuhr mit den Fingern vorsichtig an den spitzen Zähnen entlang.
Erynn erwachte und hatte nicht die geringste Ahnung wo sie sich befand, aber plötzlich war ihr kalt. „Papa?“ Sie drehte sich ein Stück herum und verstand die Welt nicht mehr, als sie in tiefblaue Augen schaute statt der erwarteten roten. Angestrengt runzelte sie die Stirn, während sie versuchte, der Situation einen gewissen Sinn abzuringen.
Ein weiteres Zittern schüttelte sie durch und ließ das Segeltuch über ihr rascheln. Auf einen Schlag kehrte die Erinnerung zurück. „Arranges? Warum...? Was ist passiert?“
-
Legende
Velothigebirge; Südwestmorrowind
Als Erynn den Kopf zu ihm drehte und ihn fragte, was los war, dankte Arranges stumm den Göttern. Er sah ihr für einige Sekunden nur stumm in die Augen, seine Arme, die ihr das Leben gerettet hatten, einfach hängen lassend. Der Feuerzauber wirkte noch immer und angenehme Wärme ging vom Körper und den Armen des Kaiserlichen aus. 'Ich sollte bald doch nochmal eine Pilgerreise zu den Schreinen der Vier machen und ihnen für ihre Gnade danken...' Murmelte er unbewusst vor sich hin. 'Ich habe euch gewärmt... ihr ward eiskalt und hattet schon das Bewusstsein verloren.' Er errötete leicht. 'Verzeiht, wenn ich euch unangenehm berührt haben sollte... aber anders hätte ich keine Chance gehabt, euch warm zu halten...' Er überlegte, ob er nicht wenigstens ihr Hemd, welches sich nach oben geschoben hatte, wieder herunterziehen sollte und ihr die Rüstung wieder zurechtrücken sollte, verwarf den Gedanken daran aber direkt wieder.
-
Fossil
Ach du liebe Güte! Erynn wandte dem Kaiserlichen schnell den Rücken zu, stemmte sich auf die Knie hoch und brachte ihre Kleidung in Ordnung. Die Vorstellung, was Arranges gesehen oder berührt haben könnte, erschreckte und verunsicherte sie. Sie schloß die Schnallen an ihrer Rüstung, dann krabbelte sie unter der Plane hervor.
„Das Unwetter hat sich verzogen“, sagte sie überflüssigerweise, „aber es ist jede Menge Schnee gefallen.“ Sie sah sich um. Der Paß war von reinem, unberührten Weiß bedeckt, und es war immer noch klirrend kalt. Wenigstens schwieg der Wind jetzt.
Die Pferde standen ein Stück entfernt an der Felswand, dicht zusammengedrängt und mit hängenden Köpfen. Erynn packte sie kurzerhand bei der Mähne und führte sie zurück zu dem improvisierten Lager. Steif und schwerfällig folgten sie ihr, in den Augen einen eindeutig anklagenden Blick. „Tut mir leid, ihr beiden“, murmelte sie. „Mir wäre es auch lieber gewesen, von dem Sturm verschont zu bleiben.“
Arranges hatte derweil die Zeltplane wieder zusammengepackt, und gemeinsam machten sie sich daran, die Pferde zu satteln und zu beladen. Erynn hauchte ein paarmal auf das metallene Gebißstück der Trense um es anzuwärmen, bevor sie es ihrem Braunen ins Maul schob.
Sie wandte sich dem Kaiserlichen zu: „Arranges. Danke... dafür, daß Ihr mich warmgehalten habt, meine ich. Ich weiß noch nicht, wie ich mich dafür revanchieren kann, aber Ihr habt was gut bei mir.“
Der Abstieg war zu steil, als daß sie hätten reiten können, und so führten sie die Pferde langsam den verschneiten Pfad herunter. Immer wieder stolperten die Tiere und mußten durch gutes Zureden zum Weitergehen bewegt werden. Sie legten etwa auf halber Strecke eine kurze Pause ein, nachdem dem Fuchs die Hinterbeine weggerutscht waren. Es schien ihm nichts Schlimmes geschehen zu sein, er stand bald wieder auf und schüttelte sich heftig, weigerte sich aber, auch nur einen weiteren Schritt zu tun. Arranges flüsterte ihm einige Worte zu und strich dem Tier über die Nüstern, bis es sich beruhigte. Immer wieder mußten sie anhalten um den Schnee abzuschlagen, der sich unter den Hufen der Reittiere stollte.
Zwei- wie Vierbeiner atmeten auf, als sie die Serpentinen endlich hinter sich ließen und der Pfad für eine Weile wieder nahezu eben wurde.
„Wie sieht der weitere Weg aus?“ fragte die Elfin. „Ich will den Tieren heute nicht unbedingt noch so eine Kletterpartie zumuten.“
-
Legende
Arranges war erleichtert, als sie endlich den Fuß des Passes erreicht hatten. Schon von den Serpentinen aus konnten sie weit ins Land hineinsehen. Eine karge Steppe mit rauem Klima breitete sich zu Füßen der Velothiberge aus. Weiter südlich verschwamm das Graubraun der Steppe langsam aber sicher mit dem satten Grün der Wälder, die sich aus Argonia herandrängten. 'Das brauchen wir auch nicht mehr, ab hier dürfte es noch ein Ritt von vielleicht einem Tag sein... ich würde vorschlagen, dass wir durchreiten. Das Wetter in der Steppe ist sehr wechselhaft und ich habe wirklich nicht das Bedürfnis nochmal in einen Sturm zu geraten, auch wenn die Stürme im Flachland wesentlich erträglicher sind als jene, die um die Gipfel der Berge pfeifen... Wir folgen von hier aus dem Gebirge nach Süden, bis in die Wälder hinein, dann haben wir es geschafft...' Der Kaiserliche versuchte aufmunternd zu klingen.
Sie machten nochmals eine kurze Rast, als sie schlussendlich unten in den Steppen angekommen waren, dann ritten sie mit flottem Tempo weiter. Eine Nacht und einen halben Tag waren sie ohne größere Rast unterwegs, als die Vegetation immer mehr zunahm und sie sich bald in einem lichten, aber durchgängigen Wald, ähnlich dem Großen Forst, wiederfanden. Gegen Abend dann zeichnete sich vor ihnen zwischen den Bäumen ein großer, aber flacher Holzbau ab. Eine ungewöhnlich große Jagdhütte, mit flachem Dach aus dunklen Schindeln. Ein paar wenige Fenster und eine massive Holztür waren in der Hausfront zu sehen. Etwas abseits befand sich ein etwas kleinerer Schuppen. Vor dem Haus standen zwei kräftige Pferde. Sie waren weder aufgezäumt, noch gesattelt, friedlich grasten die Tiere vor dem Gebäude und störten sich nicht an Arranges oder Erynn. Der Kaiserliche stieg vor dem Haus ab. Sie luden das Gepäck ab und nahmen den Pferden Zaumzeug und Sattel ab. Arranges gab Erynn zu verstehen, dass sie die Tiere hier ruhig frei stehen lassen konnten. Sattel und Zaumzeug brachten sie in den Schuppen, dann traten beide, das Gepäck über den Schultern und unter die Arme geklemmt, in die Jagdhütte ein. Innen eröffnete sich ihnen ein großer Raum, der sich durch die gesamte Hütte zog. An der gegenüberliegenden Wand zog sich eine Art Garderobe über die ganze Mauerlänge, unregelmäßig wurde die kniehohe Bank von breiteren, offenen Holzschränken unterbrochen. Der Boden war mit Naturstein ausgelegt. auf der linken Seite führte eine breite Steintreppe zu einer ebenso breiten Tür nach unten in einen Keller. An der Wand rechts stand ein Schreibtisch. Mit dem Rücken zu ihnen gewandt saß dort eine Gestalt, gekleidet in dunkelblau. Das goldene, seidige, schulterlange Haar verriet, dass es sich um eine Frau handeln musste. Der ganze Raum wurde von einem ausladenden, aber schlichten Leuchter an der Decke erhellt. Arranges hatte Erynn noch vor dem Haus zu verstehen gegeben, dass sie ersteinmal nichts sagen sollte, bis sie in seiner Kammer wären.
Die Frau an dem Tisch machte keine Anstalten sich zu erheben. Arranges verschwendete auch keine Zeit darauf, zu warten, bis sie auf die Idee kommen könnte. Er blickte zu Erynn und deutete mit dem Kopf zu der Garderobe. Sie legten ihre Satteltaschen ab. Arranges wäre es eigentlich am liebsten gewesen, wenn er direkt in sein Zimmer verschwinden hätte können, aber sie mussten ihre Ankunft eintragen lassen. Der Nekromant wollte gerade auf sich aufmerksam machen, als die Frau den Federkiel weglegte und mit dem Stuhl vom Tisch wegrutschte. Sie stand auf und kam zu ihnen. Die Kaiserliche war nur wenig kleiner als Arranges. Sie war mindestens so gottgleich schön wie Torrah, nur hatte sie nicht diese beinahe ekelerregende und falsche Unschuld im Blick. Mit ihren tiefbraunen Augen musterte sie Arranges und Erynn freundlich. 'Seid gegrüßt Mentor Arranges Moryn.' Sie beugte leicht das Haupt. Als sie wieder aufsah, warf sie dem Kaiserlichen einen undeutbaren Blick zu, bevor sie sich zu Erynn wandte. 'Seid gegrüßt...'
'Lady Erynn Releth, meine Schülerin.' Fiel ihr Arranges ins Wort. Die Kaiserliche stutzte einen Moment, bewahrte aber ihre Haltung. 'Seid gegrüßt und willkommen Schülerin.'
'Seid mir ebenfalls gegrüßt Vaiolenna... sagt, wer ist denn schon anwesend?'
'Die Gathering hat aufgrund von Ausfällen Verzögerungen hinnehmen müssen. Zwei der Großmeister sind bereits anwesend, wir erwarten die restlichen innerhalb der nächsten zwei Tage. Meisterin Marie und Meister Jacoll sind bereits hier. Meister Jurano wird noch für heute Abend erwartet. Meister A'Ntiala ist kurz vor euch hier angekommen, von den restlichen Meistern wissen wir nicht, wann sie eintreffen werden, die Zusammenkunft findet allerdings wie immer dann statt, wenn die Gathering vollzählig ist.'
'Ah... wenn ihr so nett wärd und mir bescheid geben könntet, sobald Meister Jurano angekommen ist?'
'Selbstverständlich.' Die Kaiserliche beugte vor Arranges wiederholt das Haupt und kehrte dann zu ihrem Schreibtisch zurück. Bevor sie sich setzen konnte, sprach Arranges sie nochmals an: 'Vaiolenna, könntet ihr es einrichten, dass Lady Erynn ein Zimmer bekommt?'
'Nun, ich werde sehen, was ich tun kann Mentor.'
'Seid bedankt...'
Sie nahmen ihr Gepäck wieder auf und Arranges winkte der Dunmer, ihm zu folgen. Er ging die Treppe hinunter und schob die Tür auf. Dahinter befand sich ein Raum, der an eine Vorratskammer erinnerte, viele Regale und die ein oder andere Trophäe. Der Kaiserliche ging auf ein auffällig breites Regal zu und tastete an der Seite kurz entlang, dann zog er das Regal auf wie eine normale Tür. Dahinter erstreckte sich ein weites Höhlensystem. Allerdings erinnerten nur die Wände der Gänge daran, dass es wirklich unterirdische Höhlen waren. Der Boden und die Treppen waren absolut eben und gleichmäßig aus dem Fels gehauen worden. Die Decke und die Wände wirkten wie gemauert. In regelmäßigen Abständen tauchten Fackeln die Gänge in ein warmes Licht. Hin und wieder verdeckten Wandteppiche den Naturstein. Nach wenigen Minuten, die sie durch die Gänge gelaufen waren - hin und wieder waren Holzschilder an den Wänden angebracht, auf denen ein Pfeil und eine Aufschrift wie Küche oder Ratshalle zu erkennen waren - bog Arranges in einen kurzen Gang nach rechts ein. Er schob die unverschlossene Tür auf und trat ein. Der Raum war recht großzügig, an einer Wand stand ein Dppelbett, daneben ein übergroßer Kleiderschrank. Der Tür gegenüber, stand ein großer Schreibtisch an der Wand. Ein ebenfalls sehr großer Teppich verdeckte den Großteil des Steinbodens, von der Decke hing ein vierarmiger Kerzenleuchter und tauchte das Zimmer in ein warmes Licht. 'Ich hoffe, dass Vaiolenna ein Zimmer für euch organisieren kann...' Meinte Arranges, während er sein Gepäck im Schrank verstaute und seine Rüstung ablegte.
Sie hielten sich kaum eine viertel Stunde in dem Zimmer auf, Arranges hatte gerade die Rüstung abgelegt, als es an die Tür klopfte. 'Ja?' Die Tür wurde aufgeschoben und ein milchgesichtiger Bretone streckte den Kopf herein. 'Schreiberin Vaiolenna bedauert es sehr, aber leider konnte sie so kurzfristig kein Zimmer für Lady Erynn bereitstellen.' Der Junge war gerade mitten im Stimmbruch und konnte kaum älter als 16 Jahre sein. Nach einem Augenblick, den Arranges wartete, ob noch etwas kommt, da der Jüngling nichts mehr sagte, sich aber auch nicht verzog, fragte der Kaiserliche etwas genervt, da er schon wieder mit einer sehr komplizierten Nacht rechnete: 'Ja? Sonst noch etwas?!'
'Ja, Schreiberin Vaiolenna hat uns gebeten Lady Erynn vorläufig bei euch einzuquartieren...' Ohne auf eine Antwort zu warten, schob der Junge die Tür ganz auf und Arranges verstand ohne fragen zu müssen, wie das gemeint war. Im Gang hinter dem Bretonen stauten sich einige andere mehr oder weniger gleich alte Schüler der unterschiedlichsten Rassen. Nach wenigen Augenblicken, hatten sie den Raum durch Pergamentstellwände quer zur Tür, nicht ganz in der Mitte getrennt und ein recht bequem wirkendes Feldbett auf der anderen Seite aufgestellt. Als letztes wuchteten zwei Schüler eine kleinere Komode in das Zimmer und stellten sie neben das Feldbett. Im Geiste schlug sich Arranges entnervt mit der flachen Hand an die Stirn. 'Ich hoffe, dass euch das nicht behindern wird. Verzeiht nochmals für diesen unzureichenden Umstand...' Dann verließ der Bretone als Letzter das Zimmer.
'Nun, ich hoffe ihr könnt in einem Feldbett schlafen...' Kurz ließ er den Blick über Erynn wandern. 'Die Stellwände hätten sie sich sparen können... man würde sowieso nicht sehr viel sehen können...' Murmelte er halblaut vor sich hin und rügte sich direkt in Gedanken für diesen Kommentar... Vielleicht hat sie es ja nicht gehört... Arranges blickte zu Boden und war im Begriff sich umzudrehen, er tat, als hätte er nichts gesagt.
-
Fossil
Morrowind; Stützpunkt der Gathering
Bei Arranges Kommentar zuckte die Elfin heftig zusammen. Er hatte ihr den Rücken zugewandt, und sie huschte lautlos zu ihm herüber. „Ich weiß nicht“, sagte sie gefährlich sanft dicht an seinem Nacken „Vielleicht liege ich mir die Haut wund auf einem harten Feldbett, bei meinen spitzen Knochen...“ Der Kaiserliche fuhr herum. Erynn nutzte die Gelegenheit, um ihm eine zu scheuern.
Mit bösartigem Zischen fuhr sie fort: „Es tut mir leid, wenn ich Euren... Ansprüchen... nicht genüge. Mir war nicht klar, daß Ihr das von einer Schülerin verlangt.“ Geschmeidig wie ein Berglöwe begann sie, den Beschwörer zu umkreisen. „Ich bin Euch hierher gefolgt, nur, um Euch einen Gefallen zu tun. Ich begebe mich für Euch in Lebensgefahr – schon wieder. Und Ihr habt nichts Besseres zu tun, als mich zu beleidigen? Vielleicht“, fuhr sie mit blitzenden Augen fort, „hättet Ihr Torrah doch nicht einfach erschlagen sollen. Sie faszinierte Euch, nicht wahr? Aber Ihr tötet, was Ihr liebt. Hinter Eurer rauhen, kalten Fassade seid Ihr nichts anderes als ein verängstigtes kleines Kind. Was Ihr nicht versteht, erniedrigt Ihr, tretet Ihr in den Dreck, nur um Euch Eure Unzulänglichkeiten nicht eingestehen zu müssen.“
Erynn hielt in ihrer Wanderung inne und fixierte Arranges. Trotz all seiner Macht fürchtete sie ihn jetzt nicht mehr. Sie war sich sicher, den Hebel gefunden zu haben, mit dem sie seine Welt aus den Angeln heben konnte. „Warum habt Ihr mich auf der Sattelhöhe nicht sterben lassen? Ihr hättet der Gathering einfach sagen können, Eure Schülerin sei unterwegs verreckt. Warum habt Ihr das nicht getan? Arranges... Ihr seid nicht so hart, wie Ihr selber glauben wollt.“
Sie atmete tief durch. „Ich bin nicht Euer Feind – im Gegenteil. Ich bin der vielleicht der einzige Freund, den Ihr habt. Ihr habt meine Loyalität und meine Anteilnahme. Eure Arroganz beeindruckt mich nicht. Bei der Schicksalsweberin, begreift das doch endlich!“
Berechtigungen
- Neue Themen erstellen: Nein
- Themen beantworten: Nein
- Anhänge hochladen: Nein
- Beiträge bearbeiten: Nein
-
Foren-Regeln