Gefällt mir ganz gut, muss ich sagen. Die Geschichte hat eine gute Atmosphäre und erzählt nicht zu viel, sie ist auch schön kompakt und zielgerichtet und liest sich dadurch sehr flüssig. Trotz der Kürze hat das Ganze einen Spannungsbogen, der sich zum Ende hin schön zuspitzt, weil nicht zu viel verraten wird.
Ein paar Kritikpunkte hätte ich dennoch.
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Nach einem kalten Schauer, den ein vorbeifahrender Bus bei ihr auslöste, [...]
Ist ein etwas komischer Satz. Ich denke, er sollte eher heißen: Nach einem kalten Schauer, den ein an ihr vorbeifahrender Bus aulöste...
Aber ob "auslösen" in dem Fall wirklich das beste Wort ist, weiß ich nicht...

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[...]als sie am Fussgängerüberweg darauf wartete, die Straße zu überqueren.
"...überqueren zu können" würde meiner Meinung nach irgendwie besser passen, ist aber nicht so wichtig.

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"Sind Sie eine Angehörige?" begann der bürokratisch aussehende Stiftschwinger vor ihr, sie zu fragen.
Er beginnt nicht nur, sie zu fragen, er fragt sie einfach. Er könnte eventuell beginnen, sie auszufragen, aber einfach nur fragen passt am besten.

Und den letzten Absatz könnte man meiner Meinung nach weglassen. Man weiß eh schon, was passiert ist und wie sich die Protagonisin füht, der letzte Absatz ist in dieser Hisicht fast zu deutlich und gleichzeitig etwas deutet er noch einmal etwas übertrieben auf die Symbolik hinter dem Ganzen. Mit dem Titel und der Beschreibung des Flusses weiter oben ist das eh schon getan, ich finde den letzten Absatz daher wirklich überflüssig. "...dieser Mann ist nicht heimgekehrt." (heimkeheren ist ei Verb als solches btw.) Punkt aus.

Ansonsten nur noch ein paar wenige Tipp- oder Rechtschreibfehler, aber insgesamt gefällt mir der Text wirklich. Vor Allem hat er sich dann irgendwie doch in eine ganz andere Richtung entwickelt, als ich am Anfang gedacht hatte - trotz der kürze.