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  1. #1

    Die Dose voller Farben und Kontraste

    Ich dachte, ich mach auch mal einen neuen Thread auf und wie der Name es schon sagt, geht es hier um Farben und Kontraste.

    Es soll wie folgt verlaufen:
    - jemand gibt eine Farbe vor und der nächste schreibt dazu was ihm gerade einfällt. (kann Prosatext, ein Gedicht, Haiku, was auch immer sein)
    Allerdings sollte es kein einfacher Spam sein, sonder auch wirklich passen.

    - nachdem derjenige dann seinen Post verfasst hat, kann er sich eine neue Farbe aussuchen, zu welcher der Nächste etwas schreiben muss

    - sollten ungewollt gleichzeitig mehrere etwas zur selben Farbe schreiben, so kann sich der darauf folgende eine der entsprechend mehrfachen Auswahl aussuchen
    -> z.B. zwei schreiben zu einer Farbe etwas, der eine nimmt als nächste Farbe blau, der andere rot. Somit kann der Nachposter sich aussuchen, welche der beiden Farben er nimmt.

    - die selbe Farbe sollte aber nicht zweimal hintereinander auftauchen

    - Grau zählt ebenfalls als Farbe, hell und dunkel als Kontraste, wobei mit Kontrasten nicht unbedingt hell und dunkel gemeint sein müssen, nicht mal zwangsläufig kontrastierte Farben

    - des weiterem gibt es nicht nur Primär-, Sekundärfarben und Grau, Kreativität ist dabei durchaus gefragt (z.B. könnte man ja noch ein Substantiv vorne dranhängen, wie z.B. "himmelblau")

    - keine Spams, dürfte klar sein

    - läuft der Thread gut, so sollte man nicht zu oft am Tag posten (1-, allerhöchstens 2-mal), ansonsten geht das natürlich in Ordnung (2-3 Posts pro Tag), allerding sollten Mehrfachposts trotzdem vermieden werden, außer, es ist wirklich nichts los

    - der Thread passt deshalb in die Lounge, weil:
    1. der Name sagt alles
    2. es soll ja keine Kunst sein, auch wenn es die Kreativität anregen soll (und vielleicht wieder einmal ein wenig Leben in die Lounge bringt)

    Ansonsten hoff ich mal, dass der Thread nicht gleich in der Versenkung verschwindet, wie gewisse andere auch ^^



    Auch wenn ich nicht ganz in der Stimmung bin, hab ich einfach mal was für die Farbe Grau improvisiert:

    Ein neuer Tag brach. Die Straße hinter den fenstern strahlte in einem dunklem Grau.
    Es war viel los, überall graue Autos und an den Ampeln, welche in ihrem eigenen Rhythmus
    von dunkelgrau zu dunkelgrau wechselten, überquerten gerade wieder einmal Strichmännchen die Fahrbahn. An einem grauen Hydranten entleerte sich gerade ein grauer Strichmännchenhund. Vom Fenster konnte man ein großes graues Gebäude erkennen, es gehörte einer großen Firma. Hinter einem Fenster in einem der Stockwerke sehr weit oben telefonierte gerade ein Strichmännchen. "Sie haben den Bogen überspannt. SIE SIND GEFEUERT". Wenn man sich im Gebäude aufgehalten hätte, so hätte man kurz darauf ein Strichmännchen mit geknicktem Kopf das Treppenhaus herunterschleichen sehen können.

    Als nächstes sag ich mal: blau

  2. #2
    Ich ging hinaus aus dem blaugestrichenem Haus und wanderte zum See. Ich sah auf dem Weg das klare Blau des Himmels. Er strahlte komplett wolkenlos und ich starrte auf den See, welcher in blauem Glanz unter der Sonne schimmerte. Ich betrachte dieses Panorama und gehe später zurück zum Haus.
    Dort angekommen nehme ich meine blauen Farben und übe mich darin ein wenig zu malen. Es gelingt mir sogar ein Bild zu malen, welches das gesehene Panorama perfekt wiedergab. Zusätzlich hatte ich meine Wenigkeit in einem tieferen Blau ins Bild miteingebracht.
    Ich begutachte das Bild und bewundere die Ruhe, die es ausstrahlt. Darauf putzte ich meinen blaugetränkten Pinsel im Wasser des Wasserhans und bemerke wie sich das Wasser färbt. Anschließend hing ich das Bild auf und lehnte mich wieder zurück.


    Die nun kommende Farbe: Gelb

    Edit: Als Alternative gebe ich mal rot.
    Geändert von Auge des Sterns (02.02.2011 um 17:11 Uhr)
    Schuld und Sühne Forum (mit SoB Unterforum)+Drachen+NABU

    "Solange der Mensch das Böse im Dunkeln sucht, wird er es nicht finden."

  3. #3
    Gelb ist schon okay!

    ...
    Schreiende gelbe Menschen wühlten mit gelben Blitze aus ihren kleinen Flugzeugen den gelben Strand auf, und die Einschläge kamen rasend schnell näher. Auf der Suche nach Schutz kroch er unter seine gelbe Strandliege. Als die Geschosse seine Deckung zerlegt hatten, erwachte er.
    Er rieb sich die Augen und betrachtet die gelblichen Krümel auf seinen nikotingelben Fingerkuppen.
    Was für ein Traum! Hätte er gestern abend besser nichts von dem gelben Libanesen rauchen sollen?
    Er setzte sich auf.
    Das gelbe Sonnenlicht quoll wie schmelzende Butter durch den Spalt der vergilbten Vorhänge und hinterliess eine sich zähflüssig ausbreitende, schmutziggelbe Lache auf dem Fussboden.
    Die grellgelbe Flamme des Feuerzeugs liess ihn für einen Moment die Augen zusammenkneifen, als er sich eine Zigarette anzündete.
    Schlaftrunken wankte er den Flur entlang Richtung Bad, rutschte um ein Haar auf einer Hauswurfsendung von Yello Strom aus, die durch die Briefklappe hereingeflattert war; vorbei an der schon recht gelblichen Fotografie des Yellowstone Parks erreichte er die Schüssel der Erleichterung, wo er seine blassgelbe Hinterlassenschaft hinfort spülte.
    Der dringende Wunsch nach einem Kaffee führte ihn in die Küche. Die quietschgelbe Notiz an der Pinnwand stach in seine übernächtigten Augen - die Einladung eines Bekannten zur Eröffnung seines neuen Clubs "Yellow Spot".
    Er grinste - wahrlich ein denkwürdiger Abend!
    Die Freundin des frischgebackenen Clubbetreibers hatte bei einem verwegenen Selbstversuch ein im strohigen Gelb explodiertes Etwas auf ihrem Kopf angerichtet, und ihr Angebeteter liess sich fatalerweise auf ein Autorennen mit dem stadtbekannten Platzhirschen ein.
    Dieser kachelte in seinem aufwendig restaurierten Yellow Cab so gerade eben noch bei allerallerspätestem Gelb über die Ampel und entschied damit das Rennen für sich, während sich sein Konkurrent gelb vor Neid mit dem zweiten Platz begnügen musste.
    Nach dem ersten Kaffee bekam er Lust auf Musik und und schaltetet die Anlage ein.
    Yello Biafra war "Too Drunk to Fuck" - nicht zu dieser frühen Stunde....
    Yello vielleicht? - nein, nicht wirklich...
    Bei Howe Gelb/Giant Sand lehnte er sich entspannt zurück und genoss die wärmenden, gelben Sonnenstrahlen auf seinem Gesicht.

    Nächste Farbe bitte: Purpur (pur)

  4. #4
    Hmpf...
    Dann muss es wohl in meinen Klauen liegen.

    Purpurn leuchtete die spezielle Öllampe auf ihrem Nachttisch. Sie war in einem purpurnen Kleid gekleidet und lag auf ihrem Bett.
    Nachdenklich schaute sie aus dem Fenster, während ein purpurner Schimmer der Kerze auf ihr Gesicht fiel. Sie sehnte sich
    nach einer bestimmten Person, welche ihr vor Jahren eine purpurne Blume geschenkt hatte, welche auf einem Tisch im purpur
    erhelltem Raum stand. Jedoch waren sie als Prinzessin unerreichbar für ihn und daher verstärkte sich ihre Sehnsucht jeden
    Tag. Sie nahm das purpurne Diadem, welches sie zu ihrem Kleid trug und schmetterte es durch den Raum.
    Kurz darauf klopfte es und ein Mitglied der Leibgarde fragte: "Eure Hoheit. Kann ich eintreten?" "Lass mich alleine!" sagte sie
    mit Tränen in den Augen, welche auf ihr purpurnes Kleid fielen und die Leibgarde wendete sich von der Tür ab.
    Die Prinzessin warf sich auf ihr Bett und weinte in ihr purpurnes Kissen hinein. Und sie fragte sich, ob sie ihn jemals wiedersehen würde.

    Rot
    Schuld und Sühne Forum (mit SoB Unterforum)+Drachen+NABU

    "Solange der Mensch das Böse im Dunkeln sucht, wird er es nicht finden."

  5. #5
    In einem roten Sommerkleid stand sie dort am Bahngleis und wartete. Die Hände fuhren immer wieder durch das mahagonifarbene Haar als suchten sie Halt, während sie fiebrig mit dem Blick den Zügen nachsah die ein- und ausfuhren. Verspätung, natürlich, wie immer. Aber warum gerade heute, wo sie zum ersten Mal den Menschen treffen sollte den bisher Meilen von ihr getrennt hatten?

    Stunden später saß sie auf einer der ausgeblichenen blutrotorangenen Plastikstühle und wartete immer noch. Der Himmel verfärbte sich in eine Komposition, die aussah wie das Licht einer Stadt auf den Wellen des Meeres in der Nacht. Dann endlich, traf er ein. "Am Ende des Gleises" hatten sie gesagt. Sie stand dort wo die Lok war... aber war das nicht völlig verkehrt? In einem Wirbel von Herbstblättern sprintete sie durch die Massen von Menschen, als sie sah das sie hier verkehrt war. Ihr Herz raste und sie hoffte so sehr das sie ihn doch noch finden würde zwischen all diesen Leuten. Siesprang über Koffer, die sich ihr in den Weg schoben, rutschte auf einer kleinen Schleife aus, die ein Mädchen verloren hatte. Die großen Augen des Mädchens trafen die ihren, sie erblickte Sommersprossen auf milchweißer Haut. Das Mädchen erblickte in ihren Augen Verzweiflung, Furcht, Schmerz und die Tränen, die sich langsam über ihre Wangen bahnten.

    Ihr Knie unter dem kurzen Kleid war auf den harten Betonfliesen aufgeschlagen. Und es brannte höllisch. "Das hat man davon wenn man perfekt sein will.", murmelte sie leise. Das Mädchen streckte ihre Hand nach ihrer Wange aus - aber ehe sie sichs versahen, hob die Mutter des Mädchens sie hoch und trug sie schimpfend fort.

    Ein Pfiff und ein Zischen direkt neben ihr holten sie ins jetzt zurück. Das Signal sprang von rot auf grün um. Die Lok fuhr ab, die Menschenmenge hatte sich gelichtet. Die Zähne zusammenbeißend versuchte sie aufzustehen, der Kies und die Blätter von Boden klebten an ihrem Bein, immerhin schaffte sie es sich auf die nächstebeste Bank fallen zu lassen. Sie hob ihren Blick, aber die Abendsonne war gerade an der Überdachung des Gleises vorbeigezogen und blendete sie, sodass sie nichts dort hinten sehen konnte. Die Tränen liefen weiter. Nichts vom Schmerz, aber wegen der Enttäuschung. So wie sie jetzt aussah, würde er sie sicherlich nicht liebgewinnen können. Sie pflückte ein Blatt aus ihrem wirren Haar, als ein einzelner Mann mit einem roten Regenschirm an ihr vorbeilief - das war ihr Erkennungszeichen! "Etwas rotes in der Hand".

    Sie sprang also auf, strich sich den Rock glatt und leckte mit der kleinen pinken Zungenspitze über ihre korallenfarbenen Lippen - aber der Mann sah sie nur irritiert an und ging weiter. Sie blickte erstaunt auf ihre kleine rote Handtasche - war sie vielleicht nicht auffällig genug? "Warte doch...", flüsterte sie leise. Aber er war schon fort.

    Sie schloss ihre Augen und versuchte nachzudenken. Er würde sicherlich warten, wie es ein Gentleman eben tat, wenn sich eine Dame verspätete, also musste sie sich bewegen. Aber ihr Knie tat so weh... und die Sonne war eben so angenehm...

    Erschrocken zuckte zie zusammen, als sich plötzlich eine fremde Hand auf ihren Oberschenkel legte. "Das sieht aber nicht gut aus". Sie riss ihre Augen auf und vor ihr kniete ein jüngerer Herr, der eben sein Taschentuch aus dem Revers zog und begann ihre Wunde damit zu säubern. Verwirrt versuchte sie sich seinen Händen zu entziehen, aber er blickte sie nur aus seinen tiefen, beruhigenden Augen an, die zu lächeln schienen, was sie in tiefe Ruhe versetzte.

    Als er mit ihrem Bein fertig war, legte er vorsichtig einen weichen Handrücken auf ihre erhitzte Stirn und fuhr dann langsam über die immer röter werdenden Wangen, die schon Tomaten ähnelten, während er in sich versunken schien und schmunzelnd eine Glückseligkeit ausstrahlte, die man so noch nicht gesehen hatte. "Entschuldigen sie, aber ich bin hier mit jemandem verabredet." Seine Augen sprühten wieder diese Funken und er sagte ganz leise an ihrem Ohr: "Ich weiß." Dann drehte er die getrocknete Mohnblume, die er in seinem Taschentuch eingewickelt hatte zwischen den Händen und sie verstand.

    Der Himmel hinter ihnen erglühte, schien noch ein letztes Mal mit aller Kraft in seinen Farben zu sprühen und dann brach die Sternennacht über sie herein. Klein leuchtete der rötliche Mars dort oben in der Nacht und die strahlende Venus glitt langsam auf ihn zu.

    Nächste Farbe: Grün

  6. #6
    Ich habe sicherlich eine Vielzahl an Fantasykurzgeschichten auf Lager. Und für jede Farbe könnte ich eine erzählen.


    Seine grünen Augen folgten einer Gestalt, welche den dunkelgrünen Waldpfad entlang ging. Es war eine Frau, welche ein giftgrünes Kleid trug, dass mit tiefgrünen Smaragden besetzt war. Er beobachtete sie, wie sie langsam zu der Waldlichtung kam, wo das Grün der Pflanzen erstrahlte. Die Frau setzte sich auf den grünen Rasen und lauschte dem Gesang der Vögel, dem Rauschen des nahen Baches und dem Wind, wie er durch die grünenden Zweige fuhr.
    Er schaute zu, wie sie jedes einzelne Geräusch ihrer grünenden Umwelt zu genießen schien. Dieser Anblick erwärmte sein Herz, welches schon viele Jahre des Schmerzes gekannt hatte. "Wieso können nicht alle Menschen die Natur so wertschätzen, wie diese Frau in Grün, anstatt sie nach und nach zu zerstören?"
    Die Frau währenddessen schien nicht zu bemerken, dass in der näheren Umgebung ein Wesen lag, welches sich im Schatten versteckt hielt und sie beobachtete. Sie lauschte einfach nur dem Geräusch des Waldes und dachte vor sich hin.
    Und so vergingen 30 Minuten, bis sie aufstand um nach Hause zurückzukehren. Sie kloppfte sich den Schmutz von ihre, Kleid und dachte sich: "Hoffentlich merkt Vater nicht, dass ich schon wieder hier war."
    Nichtsahnend, dass ein mysteriöses Wesen sie verfolgte, ging sie weiter bis zum Waldausgang, an dem auch ein großes Schloss angrenzte. Sie schlich sich heimlich durch die hinteren Eingänge hinein und verschwand aus seinem Blick.
    Darauf ging er zur grünenden Waldlichtung zurück und ging zu einer Stelle, an der sich Wasser ansammelte. Er sah sich an und er sah den Kopf eines Tieres auf dem Körper eines Menschen, welcher nur noch einen dunkelgrünen Kleidungsfetzen am Unterleib und ein smaragdgrünes Amulett trug.
    Bei diesem Blick strömten ihm wieder Tränen aus den tiefgrünen Augen und tropften auf sein Spiegelbild. "Wieso nur musste ich von diesem Zauber ergriffen werden?" fragte er sich selbst und wischte seine Tränen weg. Er hatte viele Male sein neues Spiegelbild beobachtet und musste dabei keine einzige Träne vergießen. Doch seitdem er diese grüngekleidete Frau gesehen hatte wünschte er sich, dass er wieder zu dem werden würde, was er einst war.
    Er schaute auf das grünleuchtende Amulett, auf dessen Oberfläche ein Spruch in archaischen und leuchtenden Lettern stand: "Das grüne Licht von Mutter Natur wird ewig währen." Darauf ließ er sich ins grüne Gras nieder und schaute durch die grünen Baumwipfel nach oben. Die Dämmerung hatte schon begonnen und die Nacht war nicht mehr fern. Bald schön würde das Grün des Waldes weichen.


    Fortsetzung könnte es mal geben. Aber dann würde ich diese Geschichte hier neu schreiben. Ich hoffe mal, dass das grün ausreichend war.

    Damit wird die nächste Farbe: Voilett
    Schuld und Sühne Forum (mit SoB Unterforum)+Drachen+NABU

    "Solange der Mensch das Böse im Dunkeln sucht, wird er es nicht finden."

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