Im Prinzip ja, das ist von der Umsetzung meistens ziemlich "clunky" in den Spielen. Aber imho ist es mehr als nur eine nette Idee oder ein Versuch, denn selbst wenn es sich manchmal zäh spielt oder während man damit zu tun hat vielleicht nichtmal wahnsinnig den Spielspaß erhöht oder sowas - es bringt Abwechslung, und das nicht zu knapp, weil diese Modi sich ja häufig auch stark von den "normalen" Kämpfen unterscheiden, sowohl was die Gameplay-Kniffe als auch das Visuelle angeht. Das macht meiner Ansicht nach nicht selten eine Menge aus, besonders rückblickend betrachtet, denn das bleibt auch eher im Gedächtnis.
Das lässt sich auch noch weiter fassen auf generell Fahrzeuge auf der Karte oder Minispiele. Ein Final Fantasy VII hatte so viele Minigames und während ein paar davon richtig Spaß gemacht und toll umgesetzt waren, wirkten viele davon eher halbherzig oder seltsam. Und mir war es egal. Selbst bei so einem Schrott wie das mit den U-Booten hab ich mich einfach darüber gefreut, dass mir das Spiel immer wieder etwas entgegenwirft, das sich neu und anders anfühlt, und alles im Rahmen und passend zu der bisher präsentierten Welt. Übertreiben sollte man damit natürlich auch nicht, aber ich habe sicher lieber ein halbes Dutzend gute bis mittelmäßige, aber völlig unterschiedliche Minispiele als ein einziges großes, das recht detailliert ausgearbeitet wurde (Kartenspiele, Blitzball). Denn letztenendes ist sowas auch immer Geschmackssache und wenn es mehrere gibt, sind die Chancen selbst bei mäßiger Umsetzung höher, dass mir etwas davon zusagt, als bei nur einem.
Gerade in einem RPG, in dem man so viele Kämpfe nacheinander absolvieren muss und wenn wir mal ehrlich sind über zig Stunden hinweg immer wieder das selbe nach dem gleichen Ablauf tut, sind unterschiedliche Spielmodi von Bedeutung. Das ist eine Lektion, die mir Final Fantasy XIII deutlicher gezeigt hat als irgendein sonstiges Spiel. Es funktioniert einfach nicht richtig, wenn jede Form von Abwechslung und Ablenkung ausradiert wird und man es mit einer Barebones-Version versucht. Selbst in XII, wo es an anderen Modi fehlte, was ich schon kritisch sehe, konnte man wenigstens erkunden, mehr als in vielen anderen Teilen, und darüber hinaus mit dem Gameplay experimentieren, was in XIII beides nicht wirklich möglich war, weil man dermaßen eingeschränkt wurde. Früher war in dem Genre automatisch dadurch vorgesorgt, dass in die drei Grundinhalte Feld, Kampf und Weltkarte (und Menü) unterschieden wurde. Und dann feierten sich die Entwickler irgendwann selbst dabei, als sie Feld und Weltkarte oder auch mit den Kämpfen alle drei Modi ineinander verschmolzen und nicht merkten, dass das auch einen großen Verlust darstellen kann. Es birgt Chancen, aber die wurden oft kaum wahrgenommen, denn ein Ausgleich bei der Abwechslung sollte nach so drastischen Schritten schon geschaffen werden.
Die Rückkehr der Weltkarte ist für mich der wichtigste und am dringendsten herbeigesehnte Schritt für das gesamte Genre. Umso mehr, da die in den vergangenen Generation immer seltener oder kaum noch genutzt wurde, obwohl die Möglichkeiten zur technischen Umsetzung davon ja immer besser geworden sind. In Final Fantasy VII bis IX sah die Karte noch deutlich schwächer und detailärmer im Vergleich zum Fieldmodus aus, doch spiele wie Ni no Kuni geben einem eine vage Ahnung davon, was heutzutage mit entsprechendem Budget auf den Bildschirm gezaubert werden könnte. Aber auch für den Aufbau der Spielwelt generell halte ich das nach wie vor für kaum verzichtbar und die mit Abstand beste Lösung für die Erstellung größerer, umfassender Spielwelten. Es ist schlicht und einfach ein ganz anderes Gefühl, wenn man die Städte, die man auf der beschwerlichen Reise zuvor besucht hat, später frei wie ein Vogel überfliegt und durch die physische Umrundung der virtuellen Welt ein sehr konkretes Bild davon bekommt, was auf dem Spiel steht und was es beim Endkampf gegen den bösen Obermotz zu retten gilt. Das ist mir auch wesentlich lieber als gigantische Metropolen, von denen ich dann aber letztenendes doch nur einen winzigen Bruchteil tatsächlich besuchen kann und alles andere lediglich angedeutet wird.
Und so etwas wie den Weltkartenmodus und das steuerbare Luftschiff dann eventuell sogar noch mit Minispielen zu verbinden, erscheint mir genial und ich habe mich schon vor Jahren gefragt, warum solche Ansätze nicht längst weiterverfolgt worden sind (wie etwa das Chocobo-Such Spiel aus FFIX). Mit den Airships könnte man zum Beispiel nicht nur Kämpfe absolvieren, sondern auch Rennen fahren. Wie wäre es mit einem Final Fantasy, in dem die "Formel 1 der Luftschiffe" ein zentrales Motiv ist so wie Blitzball in FFX? Und man auch ein paar Kunststücke fliegen könnte wie Loopings oder Rollen? Da ließe sich auch noch was mit Geschicklichkeit verbinden, mit Ringe durchfliegen und Ballons abknallen etc. DAS wäre mal ein "Minispiel" nach meinem Geschmack. Ein eingebautes Starfox im Final Fantasy Gewand neben all dem Bombast-Abenteuer, das man ohnehin schon erlebt. Da würde man dann auch eine ganz andere Beziehung zu seinem Transportmittel entwickeln, wenn man es entsprechend upgraden könnte oder auch andere Luftschiff-Piloten eine tragische Hintergrundgeschichte haben, wie sie zum Beispiel an ihr Gefährt gekommen sind (wie Setzer und der Falcon in FFVI).
*träum*