Schonmal ein riesiges Dankeschön für deine Worte und Anregungen.
Dass du dir besonders aus dieser Konzeptbeschreibung wenig nehmen kannst, ist einleuchtend, ich habe auch ziemlich viel umschifft, was vielleicht sogar essentiell ist, um sich ein klares Bild zu machen, allerdings habe ich neben dem lächzenden Anspruch nach Rücksprache auch immer ein wenig den Drang im Nacken, nicht allzu freigiebig mit Infos zu sein, eben einerseits mit Bedacht auf den Spielspaß des Lesenden und vielleicht irgendwann Spielenden, andererseits mit dem Wissen, dass ich vermutlich sowieso die Hälfte wieder überwerfen und neu zusammenbasteln werde.
Letztendlich reichen schon "kleine" Kommentare aus, denn man hat ja damit immer irgendwie etwas Denkprozess verbunden, und wie man bei dir sehr schön sieht, kommen deutlich auch Spieleransprüche dabei rum, die ich für sehr wichtig und beachtenswert halte.
Ich habe es vermutlich auch mal wieder geschafft, das Ganze als tolles Kunstprojekt rüberzubringen, das vor Dekadenz nur so strotzt. Ziel ist tatsächlich die reine Unterhaltung und das Regen von Gefühlen und Selbstreflektion. Der ganze künstlerisch-geisteswissenschaftlich-philosophische Kram stellt dabei eigentlich nur den Unterbau, den ich mir selbst immer sehr gern mit hervorhebe. Es ist nicht das Ziel, die Belesenheit oder die Gedankenschärfe des Spielers zu prüfen (ich persönlich bin selber ziemlich doof und hab etwa 75% der Bücher, von denen man in meinem Studiengang so redet, nicht gelesen); Ziel ist es vorwiegend, Geschichten zu sammeln - und natürlich im positiven Fall auch in Erinnerung zu rufen, wenn die Referenz doch entlarvt werden sollte - und zu abstrahieren. Das liegt vor allem daran, dass ich vieles für erzählenswert halte, was nicht meiner eigenen Feder entspringt, dass ich diesen Geschichtenkanon in einen bereits vorhandenen einbetten möchte und dass vor allem ein Gesamtbild entstehen soll.
Wer aktiv nach Referenzen sucht, wird diese dann sicherlich auch finden können. Einige werden dem Spieler womöglich sogar ungefragt ins Gesicht hüpfen. Wer sich aber nur hinsetzen und die Geschichte erleben will, ohne tiefer in die Materie ihrer Entstehung einzudringen, der sollte, so finde ich, genauso auf seine Kosten kommen dürfen, und dort liegt eigentlich auch mein Hauptbestreben, das ganze soll ja in sich geschlossen sein und nicht nach allen Seiten ausfächern nach dem Motto "Oh schau, ich hab den und den Film gesehen, guck ihn auch, dann weißt du, warum der Vulkanausbruch so toll ist!"
Mein Vorhaben ist folglich auch erst dann erfüllt, wenn auch - oder vor allem - die "Kunstbanausen" darin Unterhaltung finden.
Ich muss übrigens auch in Schamesröte gestehen, dass ich mich mit der Art und Weise, wie ich dem Spieler Interaktion bieten möchte, sehr stark an einigen deiner Werke orientiere, die eine ähnlich breite Marge an Immersionsmethoden haben, die sehr oft ziemlich gut auf das Anliegen des Spiels passen, wie ich mir das auch für dieses Projekt erhoffe.
Ich freue mich jedenfalls, den Eindruck "interessant und außergewöhnlich" hervorgerufen zu haben, und hoffe, ihn so weit es geht zu erhalten oder gar zu steigern. Danke dir nochmal für die Ausführungen, das klingt zwar immer platitüd, obwohl es wirklich so ist: Das hilft mir ein großes Stück weiter. =)







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