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Ritter
So bin durch. Mensch, was für ein monumentales Spiel! Hat Spaß gemacht.
Hier noch das versprochene Feedback:
Spielwelt: Die Spielwelt hat einfach eine unglaubliche Dichte. Du hast hier den meiner Meinung nach besten Ansatz an Open World gewählt - keine gigantische Spielwelt, dafür aber wirklich an jeder Ecke was zu entdecken an Quests, Schätzen, Augenmerk-punkten... Und ich bin überzeugt immer noch viele der besser versteckten Geheimnisse übersehen zu haben. Darüber hinaus ist die Welt nicht statisch, sondern die Hauptschauplätze verändern sich mit dem Lauf der Geschehnisse und wirken so deutlich lebendiger.
Besonders gut gelingt dir in Wolfenhain, den Spieler bei der Stange zu halten - an jeder Ecke lauern Erfahrungspunkte zur Belohnung, über die man sich auch wirklich freut, da sie ja ein knappes Gut sind. Sehr motivierend fand ich auch die Belohnungen für wiederholte Kampferfolge/Diebeszüge etc. sowie Sonderboni wie die Tattoos.
Nebenaufgaben: Diese sind ja fast schon der eigentliche Hauptinhalt des Spiels. Es ist echt klasse wie die verschiedenen Geschichten miteinander verwoben sind, und wieder in neue Missionen überleiten. Besonders, da in Wolfenhain im Gegensatz zu vielen anderen Spielen einige Nebenaufgaben mal wirklich weitreichende - unmittelbare wie mittelbare - Konsequenzen haben. Hat mir auch gut gefallen wie einige Questgegenstände in mehreren Aufgaben eingesetzt werden konnten bzw. bei mehreren Auftraggebern abgeliefert werden konnten.
Minispiele/Rätsel: Von denen gibt es zahlreiche. Kleine Vertreter, die das Spielgeschehen auflockern und auch richtige Highlights des Spiels wie das Spiel im Spiel im Form des Gewölbes (mit dem großartigen Bosskampf - das hätte ich nie erwartet!) oder der wirklich witzige "Moloch City"-Abschnitt. Truhen knacken und Fallen entschärfen haben mir auch sehr zugesagt - Fallen hätten es ruhig sogar ab und an häufiger geben dürfen.
Humor/Charaktere: Hier finde ich das Spiel schwächer als die Allreise oder Moloch City - es gibt einige geniale Momente, aber die Situationskomik der Charaktere fand ich nicht so zum Wegschmeißen - die Running Gags wie Waldradas Schlagfertigkeit, Bruns naiver Güldenglaube etc. haben bei mir nicht so gezündet. Die Charaktere waren für mich aber auch nicht ganz auf dem Niveau eines von Mackwitz oder Prof. Heisen - ist aber vielleicht auch ein schwieriger Vergleich, weil mich das Setting der Allreise schon deutlich mehr angesprochen hat und solche Charaktere hergab.
Den besten Running Gag in Wolfenhain fand ich aber Gisulfs völlig irrationale Seilphobie.
Balancing/Kampfgameplay: Im Demoabschnitt fand ich es vielleicht etwas zu happig - man hat einfach noch nicht genug Möglichkeiten sich zur Wehr zu setzen und einige Kämpfe sind dann eher vom Zufall beherrscht. Durchweg bleibt das Spiel fordernd, wird aber mit zunehmender Heldenstärke etwas milder und berechenbarer. Ab dem Erhalt der ersten magischen Waffen fand ich den Schwierigkeitsgrad größtenteils genau richtig. Den Ansatz "seltene Kämpfe - diese dafür fordernd und taktisch" finde ich gut - größtenteils hat mir das Kämpfen auch Freude bereitet. Einige Dinge waren jedoch nervig:
- Bugs des Makers wie die Techniknutzung nach dem Waffenwechsel und der gelegentliche Absturz mit der Access Violation
- Im Gewölbe viel zu viele Kämpfe (anstrengend nach einer Weile), in der Hügelsteppe hätte es auch ein Gigant weniger sein können für meinen Geschmack
- Der Waffenwechsel ist so ein zweischneidiges Schwert. Am Anfang nervt es nur dass man gefühlt ständig die falsche Waffe in der Hand hat. Später, sobald man wirklich eine Auswahl Techniken hat, hab ich mich etwas mit dem Feature versöhnt, da es ab und zu wirklich sinnvoll war wegen der Techniken zu wechseln.
- Ich fand es auf Dauer echt anstrengend ständig mit Gisulf alle Gegner zu beklauen - zieht halt die Kämpfe noch in die Länge, aber man hat quasi keine Wahl, denn nur durch Truhen und Fallen kriegt man das Fingergeschick nie vernünftig hochgelevelt.
- Der letzten Kampf fand ich sehr leicht, wenn man viele Wundertropfen dabei hat - könnte aber anders laufen, wenn man in der Hinsicht schlechter vorbereitet ist.
Grafik/Musik: Grafisch ist das Spiel in deinem gewohnten Stil wieder durchweg ordentlich anzusehen mit gelegentlichen besonderen Leckerbissen. Besonderes Lob verdient hier auch noch vor allem der eigene Soundtrack mit dem Wolfenhain-Leitmotiv und vielen tollen Stücken.
Zu guter Letzt noch ein paar kleine Fehler, an die ich mich noch erinnere:
- Wenn im Demogebiet die Hölle los ist und man dann noch zum Feensee geht und mit der Fee redet(sie verschwindet) und dann mit dem versperrtem Seerosenweg redet, so spricht noch einmal die verschwundene Fee zu einem, ohne eine Gestalt zu haben.
- Wenn man die Hinrichtung in Schildfurten zulässt hängt nach dem Angriff auf die Stadt noch die Leiche in der Luft, mitsamt der Krähe auf dem Galgen
- Wenn man die Quest im Talmertempel annimmt und mit KKK Lambert redet, und dann bei der 2. oder 3. Auswahl die unterste Option nimmt, erscheint einmal fälschlicherweise das Faceset von Gisulf
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