Student für Mehrsprachigkeit und interkulturelle Bildung -> Grundstudium 1. Semester = Psychologie... ich frage mich manchmal wirklich, wer an den Bildungsplänen für württembergische Unis hockt
Sofern mein Verstand resetet würde nein. Es würde sich einfach nicht lohnen, da man in einem ewigen Zyklus die selben Ereignisse immer und immer wieder durchleben müsste, anstatt entweder in ein neues Leben überzugehen, ins Jenseits zu wandern oder im Nichts zu verschwinden. Denn auch das Ereignis, welches dieses erneute Erleben eines Lebens einleitete würde sich am Ende wiederholen.
Mit Erinerung an das Leben, welches ich nochmal durchleben muss, würde ich es noch tun. Aber nur weil ich dann die Möglichkeit habe alles besser zu machen, auch wenn meine Kindheit vermutlich wiedermal schlimm sein wird.
Nehme an du würdest jedes mal, wenn du stirbst, wiederauferstehen. Was würdest du denken? was würdest du tun? Bitte gebe mir eine Begründung.
Schuld und Sühne Forum (mit SoB Unterforum)+Drachen+NABU
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"Solange der Mensch das Böse im Dunkeln sucht, wird er es nicht finden."
Weißt du, das lustige an der Sache ist: Als Christ glaube ich ja tatsächlich jedes mal aufzuerstehen, wenn ich sterbe, wenn auch mit einer enormen Parusie-Verzögerung.
Da du das aber wohl eher wie beim Murmeltier meinst, denn wie in der Bibel:
Ich denke es böte sich dann an, sich bei irgend einer Rettungsgesellschaft oder so anstellen zu lassen. Wenn du nach jedem Tod ohnehin ne halbe Sekunde später wieder da bist,
dann kannst du Leute auch aus den schlimmsten Brand- und Strahlen-Herden heraustragen.
Im Notfall Sterben für die eigenen Überzeugungen, oder den eigenen Glauben (z.B. Sokrates, Bonhoeffer, etc.):
Enorme Dummheit wider Überlebenswillen und Selektionsdruck, oder bewundernswerte Stärke ?
Das LichtStefan George
Wir sind in trauer wenn · uns minder günstig
Du dich zu andren · mehr beglückten: drehst
Wenn unser geist · nach anbetungen brünstig:
An abenden in deinem abglanz wes't.Wir wären töricht · wollten wir dich hassen
Wenn oft dein strahl verderbendrohend sticht
Wir wären kinder · wollten wir dich fassen -
Da du für alle leuchtest · süsses Licht!
Wenn ich schon sterben muß, warum dann nicht für die eigenen Überzeugungen? Ich denke, das wäre ein guter Tod. Natürlich gehört viel Mut dazu und gerade angesichts von Selbstmordattentätern, die die Menschen momentan so aufwühlen, will ich da auch strikt differenzieren. Einen Bonhoeffer jedoch kann ich nur bewundern und ich wünsche mir, sollte ich jemals vor einer ähnlichen Entscheidung stehen, eine ähnliche Stärke, die auch durch all die Angst und die Zweifel trägt, die Bonhoeffer ja niemals verheimlicht hat.
Für Dummheit halte ich das nicht. Ich muß ohnehin irgendwann abtreten und weiß weder Tag noch Stunde. Warum es also nicht zu einer Gelegenheit tun, bei der ich damit ein Zeichen setzen könnte?
Wenn du wüßtest, daß du in absehbarer Zeit sterben mußt, würdest du deinem Leben selbst ein Ende setzen, um so das Gefühl zu haben ein wenig Kontrolle über dein Schicksal zu behalten?
Understanding is a three-edged sword - your side, their side, and the truth
Ja, ziemlich sicher sogar. Für mich steht sowieso relativ fest (bzw. habe ich dieses...Gefühl)...dass ich irgendwann mein Leben selbst beenden werde. Ob das nun geschehen wird oder nicht, und unter welchen Umständen, kann ich nicht sagen...aber wenn ich wüsste, ich würde in absehbarer Zeit sterben, dann würde ich dem ganzen selber ein Ende setzen, ja.
Und um das ganze hier mal etwas aufzulockern: Welches Verhältnis hast du zu deinen Eltern? Und wie willst du deinen Auszug gestalten/ hast ihn gestaltet?
Das ist schon wieder was für mich. Das Verhältnis zu meiner Ma ist sehr gut, jedenfalls, seitem ich von zu Hause ausgezogen bin. Nachdem ich mit Depressionen in der Klinik gelandet bin, ist es sogar noch besser. Wir kümmern uns umeinander und geben uns gegenseitig Halt. Zudem bewundere ich meine Mama sehr, sie ist einfach eine tolle, starke Frau. Irgendwann möchte ich mein Leben mal so gut auf die Reihe kriegen wie sie
.
Papa und ich... das war immer kompliziert. Er ist sehr gebildet und erfolgreich in seinem Beruf, das habe ich bisher noch nicht erreicht. Es ist oft schwierig mit ihm zu reden, aber alles in allem haben wir uns ziemlich lieb. Auch ohne viele Wort zu machen.
Wie ich meinen Auszug gestaltet habe... nuja, undramatisch. Ich hab meinen Eltern gesagt, daß ich mit meinem Freund (mittlerweile Verlobten) zusammenziehe. Papa war nicht ganz so glücklich darüber, aber nachdem ich ihm gesagt habe, daß das ganz allein meine Entscheidung ist, war das Thema durch. Ein gewisses Wagnis war es dennoch, denn wir waren da grad ein halbes Jahr zusammen. Es hat aber geklappt.
Bleiben wir beim Thema:
Würdest du einem geliebten Menschen hinterherziehen auch wenn das bedeutet, daß du Freundeskreis und Familie hinter dir lassen mußt?
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Zitat von Glannaragh
Ja. Würde ich.
Du hast es ja bereits selbst gesagt, es ist ein Wagnis, eine ziemlich großes sogar, aber für manche Dinge/Personen lohnt es sich einfach, Dinge zurückzulassen.
Ich denke auch, dass es für den Seelenfrieden eine gute Entscheidung ist, diese Wahl zu treffen da man sich sonst ewig fragt "Was wäre wenn...?" Ich persönlich weiss über mich, dass ich mir solche Fragen oft und ungern stelle, sie machen mich wahnsinnig und destabilisieren mich ziemlich.
Aus dem Grund würde ich tatsächlich sagen "Mama, Papa... ciao..." auch wenn es zu vorhersehbarem Drama führt.
Wie verlief dein Umstieg in einen neuen Lebensabschnitt? Sei es der Wechsel von Schule zu Beruf, oder Abitur zu Studium. Wähle den letzten großen Schritt den du getan hast. War es dramatisch? Freudig? Risikoreich?
Hmm... das war dann wohl das Beenden des FSJs damals 2009 und der Beginn meiner jetzigen Ausbildung. Ich weiss gar nicht mehr so genau, das soziale Jahr hat mich so arg beansprucht, dass ich eigentlich nur froh war, es hinter mir zu haben. Es fühlte sich fast ein bisschen an, als hätte man mich aus der Sklaverei entlassenEs war einfach befreiend, ich war nur froh, es endlich hinter mir zu habe, allerdings hatte das Ganze auch einen leicht bitteren Nachgeschmack, da ich zwar nur sehr vereinzelt, aber doch auch ein paar nette Leute kennengelernt habe während diesem Jahr. Sonst verlief er eigentlich eher 'nüchtern'. Ich hab das FSJ gehakt und hab die Schule angefangen, mit ein paar freien Tagen dazwischen, ich habe weder Tränen geweint, noch gelacht oder sonst was seltsames ^^
Könntest du dich in einen deutlich jüngeren Menschen verlieben?
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Hmmm ... schwierig. Im Moment denke ich nicht, da mit meinen 19 Jahren wesentlich Jüngere Frauen nun mal noch keine sind.
Aber Grundsätzlich denke (wenn ich erstmal ein Stückchen älter bin), dass mir Altersunterschiede (sowohl nach unten, als auch
nach oben) im Zweifelsfall relativ egal sind. Solang ich die entsprechende Person attraktiv finde, und sie noch dazu einen tollen
Charakter hat, dann ist es mir doch vollkommen gleich, ob sie ein paar Jahre jünger oder älter ist.
Was macht einen Menschen zum Individuum? Und: Ist es sinnvoller sich als Individuum, oder als Teil einer Masse zu sehen?
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Ich weiß die Frage soll irgendwie tiefgründig wirken, aber ist sie für mich nicht... die Tatsache, dass ein Mensch halt eine individuelle Person ist macht ihn zum Individuum. Per Definition. Und natürlich ist es deswegen auch immer sinnvoller sich mit seinen eigenen individuellen Interessen, Bedürfnissen, etc. zu identifizieren als mit denen von irgendeiner Masse. Klar kann man das mit irgendwelchen philosophischen/psychologischen Theorien und Überlegungen noch künstlich versuchen zu komplizieren, aber darin habe ich in diesem Fall noch nie einen Sinn gesehen.
Beschäftigen dich Fehler die du in der Vergangenheit gemacht hast gedanklich noch lange Zeit später, oder kannst du sowas schnell hinter dir lassen?
Ich versuche aus Prinzip nichts zu bereuen. Jeder Fehler, den ich in der Vergangenheit gemacht habe, hat Konsequenzen gehabt, die mich geformt und zu dem gemacht haben, der ich bin. Ich ärgere mich zwar dennoch manchmal noch etwas wenn ich irgendwas gründlich vergeigt habe, aber in der Regel beschäftigt mich das, was war, weitaus weniger als das, was ist/kommt. Dafür neige ich allerdings auch schnell dazu, mir Sorgen ohne Ende zu machen und Katastrophenszenarien auszumalen.
Wenn du die Möglichkeit hättest, eine Entscheidung in deinem Leben noch einmal zu teffen, würdest du wieder genauso entscheiden oder würdest du die Chance nutzen, um einen anderen Weg einzuschlagen? Warum?
Es gibt eine bestimmte Entscheidung, die ich heute gern revidieren würde. Eine Entscheidung, die ich vor siebzehn Jahren getroffen habe und mich mit Leuten in Kontakt gebracht hat, die mir zwar sehr gute Freunde geworden sind, zum Teil bis heute, aber die mich auch in sehr viele Sackgassen geführt und mich dazu gebracht hat, viele Gelegenheiten einfach sausen zu lassen, die mich wahrscheinlich sehr weit vorangebracht hätten. Aber es ist nicht mehr zu ändern und ich muß mich damit abfinden, daß ich meine größten Gelegenheiten, es im Leben zu etwas zu bringen, wohl unwiderbringlich vertan habe.
Hättest du lieber in einer anderen Zeit gelebt als in der unseren?
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