Ja. Ich find's halt schon recht deutlich. Natürlich stopft er da all das, was als Rattenschwanz an die Ratte passt, mit rein, aber alleine die praktische Vorgehensweise, den emotionaleren, ungeistigeren Charakter eine bewusste Verbindung mit der Mutter zuzurechnen (und umgedreht dem anderen eine Gottes- und Vaterliebe), war mir etwas zu stumpf. Dass das auch historisch bedingt ist, ist natürlich klar, und auch ein Teil des Problems; ich persönlich nehme ihm das Ganze in dem mittelalterlichen Hintergrund nicht ganz so essentiell ab, ich lese da deutlich Hesses Zeit zwischen den Zeilen, auch wenn man es natürlich anders verstehen kann.
Hesses Frauenbild ist auch allgemein ganz interessant. Kommt mir immer auf eine sehr romantische, altmodische Art und Weise ebenso abwertend wie anerkennend vor. Was vor allem deshalb so seltsam ist, weil sein Männerbild im Gegensatz dazu ja durchaus schon ziemlich aufgebrochen ist. Ich nehme mal an, die Frage hat ihn (als Kind seiner Zeit) einfach nicht allzu tiefgründig interessiert. Sonst wäre er da bestimmt über einige Widersprüche gestolpert.