Ergebnis 1 bis 5 von 5

Thema: [Germanistik]Syntaktische Analyse - Heringers Konstitutionssystem

Hybrid-Darstellung

Vorheriger Beitrag Vorheriger Beitrag   Nächster Beitrag Nächster Beitrag
  1. #1

    Examinierter Senfautomat
    stars_mod
    Zitat Zitat von Mordechaj Beitrag anzeigen
    Und irgendwie ist mir das zu knapp beschrieben, denn ich kann mir keinen Reim drauf machen. Für mich ist der Austausch "Er" zu "Wer ..., kommt" keine Kommutation von Pleremen, sondern - irgendetwas anderes. Wo liegt der Fehler? Und was will das Beispiel eigentlich verdeutlichen?
    Das Problem dabei dürfte wohl sein, dass der Begriff der "Plereme" innerhalb der Lingusitik sehr unspezifisisch benutzt wird und durchaus verschiedene Dinge bezeichnen kann. Da wir in Bielefeld schon lange nicht mehr mit Heringer arbeiten, kann ich dir mit seiner Definition auch nicht wirklich helfen. Versuche aber mal bei anderen Autoren unter den Begriffenn des Sems, des Morphems und des Lexems nachzuschlagen, dann sollte der Zusammenhang deutlich werden.

    Zitat Zitat
    Hat wer irgendwie Ahnung, wie man das anwendbar verständlich machen kann, ohne dabei mit Algebra anzurücken? Mir ist klar, dass das vermutlich alles relativ eingängig ist, wenn man erstmal die einzelnen Definitionen einzusetzen vermag; aber kann man das nicht vielleicht auch etwas besser klären?
    Ich fürchte, dass es da keinen besseren Weg geben wird. Linguistik als Fachbestandteil der Germanistik ist leider ein Teilbereich, bei dem man sehr viel auswendig lernen muss. Auch um mathematische Ausdrucksformen kommt man dann leider nicht wirklich herum.


    Zitat Zitat
    Muss ich daraus schlau werden? Ist es mir jetzt je nach Betrachtung selbst überlassen, wie klein ich teile, oder gibt es da irgendeine Ebene, die ich übersehen habe, die mir sagt, wann ein Plerem kein Plerem mehr ist? Soll mich das nur davon abhalten, dass ich die einzelnen Konstituenten nicht bis in ihre Silben- und Buchstabenbestände hinein teile?
    Fies gesagt hängt das immer davon ab, welchen Dozenten man vor sich sitzen hat. Die unterschiedlichen Grammatiken der deutschen Sprache (ja, es gibt mehrere verschiedene wissenschaftliche Grammatiken) haben da teilweise sehr unterschiedliche Ansichten. So gibt es bei uns an der Uni den viel zu allgemeinen Begriff des Plerems schon gar nicht mehr im wissenschaftlichen Diskurs. Stattdessen sprechen wir von Semen, Sememen, Morphemen und Lexemen, die sich dann innerhalb ihres Bereichs besser erklären lassen. Bei Satzkonstitunenten kannst du allerdings meist auf eine Zerlegung in Silben- und Wortbestandteile verzichten. Das erwartet dich dann später im Studium noch einmal.

    Zitat Zitat
    Ich gebe hiermit offiziell zu, dass selbst Lambert Wiesing einfacher verständlich schreibt als mein Linguistikprofdok. Und der schreibt schon kryptisches Zeug mit Zierkirsche, und bei dem heißt das dann auch nicht "Vereinfachung" - wenn das die Vereinfachung ist, dann will ich Heringer nicht lesen.
    Mach es dennoch. Vereinfachungen lassen meist leider wesentliche Bestandteile weg, die das ganze dann eben so schwer verstehbar machen. Insbesondere in der Linguistik muss man sich zwar durch die Werke teilweise durchquälen, aber nur so wird es verständlich, was ein Autor eigentlich meint.

  2. #2
    Zitat Zitat von BIT Beitrag anzeigen
    Das Problem dabei dürfte wohl sein, dass der Begriff der "Plereme" innerhalb der Lingusitik sehr unspezifisisch benutzt wird und durchaus verschiedene Dinge bezeichnen kann.
    Das war auch mein allererstes Problem, das ich damit gelöst habe, es einfach als Sammelbegriff für alle weiteren Elemente zu sehen. ^^

    Zitat Zitat
    Da wir in Bielefeld schon lange nicht mehr mit Heringer arbeiten, ...
    Das ist der Punkt, das tun wir offensichtlich auch nich mehr. Hab heute in der Nachbesprechung erfahren, dass das ganze Zeug auch völlig irrelevant für die Prüfungsleistung ist und wir das (vermutlich) nie wieder brauchen. Was aus der Tatsache, dass dafür ein Seminartermin draufgegangen ist, schon ziemlich merkwürdig macht.


    Und damit ist das Thema für mich eigentlich auch abgehakt. Linguistik wird definitiv nicht mein Fachgebiet und momentan will ich hier nur die Prüfung bestehen.
    Ich danke euch trotzdem sehr für eure Beiträge, hab heute den ganzen restlichen Syntaxkram aufgearbeitet und hab beiderlei Hinweise sehr gut mit einarbeiten können (vor allem auch die Relativierung der ganzen Fachbegriffe). Danke dafür! =)

  3. #3

    Examinierter Senfautomat
    stars_mod
    Nun ja, es gibt ja auch einfachere Darstellungen: Versuch mal von Peter Eisenberg "Grundriss der deutschen Grammatik. Das Wort" und "Grundriss der deutschen Grammatik. Der Satz" aufzutreiben. Meiner Meinung nach sind die Bände eigentlich ganz vertsändlich geschrieben und erleichtern das Studium dann doch enorm. Auch Linkes "Studienbuch Lingusitik" und Sternfelds "Syntax" sin, was das angeht, mal einen Blick wert.

    Und ja: Linguistik ist mit Sicherheit der schwerste Part der Germanistik, in den man sich wirklich einarbeiten muss. Hat man den Kram allerdings einmal wirklich verstanden, ist er doch ziemlich logisch und einfach zu bearbeiten.

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •