Gerade hab ich mir das 3. Family Guy Star Wars-Special angesehen (recht lustig, wer die Filme mag, kann getrost mal reinschauen) und bin danach ein wenig zum Nachdenken gekommen.
Das erste Mal hab ich die Star Wars-Filme im Alter von ca. 5 oder 6 Jahren gesehen, und damals war es für mich einfach nur der Kampf einer Gruppe von Helden gegen die Bösen. Ich habe mit den Rebellen mitgefiebert, und freute mich, als am Schluss in einer großen Explosion der zweite Todesstern in die Luft flog.
Dann kam Episode I, ich ging voller Vorfreude ins Kino. Wieder wussten mich die tollen Lichtschwertkämpfe und die Weltraumszenen zu begeistern, dass da im Hintergrund viel über das politische Gefüge der Galaxien gesagt wurde, merkte ich kaum (bzw. es interessierte mich einfach nicht).
Erst als ich älter war, und die Filme zum gefühlten millionsten Male gesehen hatte, begann ich einmal über die Grundstory der Filme nachzudenken, über den Werdegang der galaktischen Republik zum Imperium. Und heute, als ich eben darüber nachdachte, schoss mir plötzlich ein Gedanke:
Ist das Imperium wirklich böse?
George Lucas scheint das ganze ein wenig unreflektiert rüberzubringen. Für den Zuseher ist das Imperium böse, weil George Lucas sagt, dass es böse ist. Dabei sehen wir eigentlich nur, dass die Oberhäupter des Imperiums, der Imperator und Darth Vader, teilweise zu impulsiv und brutal vorgehen, aber über die Auswirkungen der Herrschaft des Imperiums über die Galaxie kriegen wir eigentlich nie etwas mit.
Leiden die Bewohner der Planeten wirklich unter der Herrschaft des Imperiums? Die einzigen Szenen, die dieser Thematik irgendwie nahe kommen, sind die zu Beginn von Episode IV auf Tattooine, nämlich als Luke und Obi-Wan in Mos Eisley ankommen, aber da sieht es auch nicht wirklich so aus, als würden die Bewohner irgendwie unterdrückt werden.
Natürlich ist es moralisch zweifelhaft, einen ganzen Planeten zu sprengen, oder brutal Lukes Verwandte zu töten, aber an und für sich geht das Imperium da nur gegen Hochverräter vor (dieser Artikel beschreibt das schön).
Wie auch im Artikel erwähnt, bringen die Rebellen eigentlich nicht wirklich eine Besserung, denn was bleibt nach Episode VI übrig? Eine Diktatur ohne Herrscher, die wohl im Chaos zerfallen wird.
Je mehr ich drüber nachdenke, desto mehr kommen mir die Rebellion als eine Gruppe von Anarchisten vor, die von George Lucas als die Guten dargestellt werden.
Wahrscheinlich wird das hier eh wenige Leute interessieren, aber der Gedanke hat sich bei mir fest gesetzt, und ich musste das irgendwo niederschreiben. Was ist eure Meinung dazu?