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Mythos
Okay ich will dann mal hier zum Rundumschlag ausholen:
Zu der Übersicht mit den Gesichtern fällt mir so einiges ein. Wie bereits erwähnt sind die Khajiit und die Argonier einfach nur geil geworden, dass muss man deutlich sagen. Doch da erschöpft sich das Positive auch schon langsam. Die Menschen sehen für meinen Geschmack wirklich deutlich zu ähnlich aus. Die Differenzierung war ja schon in Oblivion zwischen den Kaiserlichen und den Bretonen manchmal schwierig, aber jetzt wirken sie wirklich alle wie ein und dasselbe.
Die Dunmer haben mir entschieden zu helle Haut. Das Grau ist irgendwie nicht richtig gut getroffen. Es sieht eher so aus, als hätten die eine leichte Gelbsucht. Schlimm finde ich daher auch die Orks, die sich nur noch durch markantere, aber auch nicht mehr wie gewohnt markante, Kieferpartien von den Dunkelelfen unterscheiden.
Die Bosmer kommen auch nicht besser weg und haben nur noch entfernte Ähnlichkeit mit den bisherigen Darstellungen der rasse, was eindeutig der Kontinuität schadet und auch komplett dem Bild widerspricht, dass man sich bisher von der knuffigen rasse ausgemalt hatte. Und leider kann ich auch an den Altmern nicht unbedingt ein gutes Haar lassen, die ihre schon an der Haut sichtliche Opposition gegen die Dunmer verloren haben. Der Goldton der Haut, bisher immer sehr charakteristisch, ist nunmehr nur noch zu erahnen. Ein herber Schlag.
Als nächstes wären die Selbstregenerationsfähigkeiten und das Nicht-Verschleißen der Rüstung. Dadurch nehmen sie dem spiel eindeutig Schwierigkeit und Realismus und wie sehr man sich das auch schön reden möchte, ich kann es nur als weiteren Schritt hin zu möglichst geringem Entwicklungsaufwand, idiotensicherer Spielweise und der Aussicht auf hohe Gewinne sehen.
In diesem Zusammenhang ist die Abschaffung der Möglichkeit eigene Zauber zu schaffen, die Magie zu individualisieren und die Magie wirklich als eigene WIssenschaft zu betreiben der wirklich schlimmste Schlag ins Gesicht eines jeden Fans der The-Elder-Scrolls. Das ehemalige Herausstellungsmerkmal der Reihe, eine interessante (aber nicht überbordene) Komplexität (die es auch angenehm von anderen Rollenspielen wie Gothic unterschied) wird hier für schnellen, geistig nicht herausfordernden, Spaß über Bord geworfen. Gewiss hat auch Gothic mit vorgefertigtem Magiesystem wirklich gut für einen Magie wirklich alles Nötige bereit gehalten, aber eben weil TES da noch einen Schritt weiter ging, war es in dieser RIchtung immer etwas ganz Besonderes. Außerdem ob die Umsetzung der magie mit Standardzaubern in Anbetracht der Erfahrungen der vorgefertigten Zauber aus den bisherigen Spielen etwas wird, steht auch noch in den Sternen. Fest steht aber, dass ich als Magier nie wieder so individuell spielen werden kann, wie ich es mal konnte (und war nicht eigentlich immer wieder in den Interviews erwähnt worden, dass die Individualität des Spielens wichtig bei der Entwicklung gewesen sei?).
Skyrim spuckt hier auf seine Wurzeln, die Fans und biedert sich in einer Weise einem Spielertypus, mit leichtem Gemüt und deutlicher Ungeduld beim Spielen, an, die wahrhaftig an eine Pervertierung des Spiels grenzt. Wenn ich so Rückschau auf Morrowind halte, kann ich der Aussage von Tommels nur zustimmen, dass es langsam mehr ein Arcade-Spiel ist, als alles andere. Voller Trauer muss ich erkennen, dass hier eine der großen Reihen wirklich mit Ach und Krach an die Wand gefahren wird. Oblivion war das Menetekel, mit Skyrim haben wir den Dolch in Belsazars Rücken.
Es ist schön das hier mit der Modding-Gemeinde argumentiert und gerechnet wird, denn in diesen schlimmen Zeiten für ernsthafte Spieler stellen sie zunehmend das letzte Fünkchen Service dar, das noch bleibt. Es bleibt allerdings die Frage warum das überhaupt nötig sein muss. Die Antwort erschöpft sich für mich allein schon in der traurigen Sache, dass der Entwickler es nicht hin bekommt ein vernünftiges Spiel zu entwickeln und schlussendlich die Modder wieder in die Bresche springen sollen, sich aber natürlich das Unternehmen das Spiel, trotz deutlicher Minderleistung, teuer bezahlen lässt, während die mit Herzblut schuftenden Modder nicht einen Pfifferling sehen werden, aber zumindest die Anerkennung ernten können. Doch muss es wirklich sein? Kann ich nicht auch schon ein Grundspiel bekommen, dass mich als Spieler nicht beleidigt?
Die Qualität von Spielen nimmt generell immer weiter ab/ das Niveau sinkt. Hier an Skyrim ist alles vereint zu beobachten, was dem Spieler in der letzten Zeit wirklich an Dreck auf dem Markt zugemutet wird. Wenn das die Zukunft sein soll, dann ist es aber zumindest kein Fortschritt, sondern die Zukunft stellt sich dann eher als Rückschritt in vergangene Zeiten da, als es ausreichte mit einem stilisierten Mund Kügelchen in einem Labyrinth zu fressen ohne von irgendwelchen Viechern erwischt zu werden. Nur das wir hier eine hübschere Grafik und etwas mehr Story haben, aber der derzeitige Trend geht wirklich in eine Abstumpfung der Spielinhalte.
In diesem Zusammenhang mag es sein, dass Skyrim durchaus mit einer hübschen Grafik aufwartet und eine passable Story haben wird, aber insgesamt ist das Spiel für mich schon lange nicht mehr als ein Spiel der Elderscrolls-Reihe erkennbar. ICh liebte sie immer für die Freiheit und das komplexe, aber trotzdem leicht zugängliche Skill-System und natürlich die herrliche Lore und diese detailreiche Welt, die sich in Büchern, in wirklich einzigartigen Städten und wunderbaren Charakteren (wo selbst eher nebensächliche NPC's eigene Geschichten zu erzählen hatten). Ich mag wahrscheinlich hier überreagieren, wenn ich den Tod von TES hier an die Wand male, aber die Entwickler haben hier mit Skyrim einen Weg eingeschlagen, an dessen Ende ein Produkt stehen wird, dass sich vollends entfremdet hat und nichts mehr mit der einstigen Innovation gemein hat, die vorallem Morrowind zu einem der Klassiker der Spielegeschichte gemacht hat.
Allein schon dieses neueste Interview zu den Bugs zeugt davon wie Spielfehler und Ausschlachtung und Pervertierung derartig konsequent schön geredet werden, dass auch langsam die Spieler anfangen zu glauben, dass das natürlich der nächste große Sprung ist.
Ich werde weiterhin Fan der Lore und der Welt bleiben und auch weiterhin Morrowind und Oblivion spielen. Skyrim werde ich wenn denn nur wegen der Story bei einem Freund zu Gast spielen um dahingehend meine Wissenslücke die Lore betreffend zu schließen. Spaß werde ich somit höchstens an der Story und weniger am Spiel haben. Skyrim ist ansonsten für mich gestorben und sollte diese Tendenz auch für etwaige Nachfolgeteile weiter verfolgt werden, so kann ich für mich sagen: Ruht in Frieden Schriftrollen der Alten. Ich bedaure euer Ende, denn es war ein sinnloser Tod.
Entsprechend will ich hier noch zuletzt als Fazit für dieses emotionale Statement loswerden: Ihr Leute, die ihr euch selbst mit Steam und der Online-Registrierung abfinden könnt bzw. wollt, könnt ihr ruhigen Gewissens dieses Spiel kaufen, obwohl ihr wisst, dass ihr damit die Zerstörung dieser großen Reihe befördert? Wenn Steam kein Grund ist, dann straft zumindest diese Trivialisierung des Spielsystems ab!
Geändert von KingPaddy (01.09.2011 um 18:12 Uhr)
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