Immerhin bot Citadel individuellere Gegnertypen.



Sowas hab ich seit Mass Effect (1) stark vermisst, wo es hin und wieder mal den oder anderen Nicht-namenlosen Gegner gab, der die Gefechte etwas „persönlicher“ gemacht hat. Das das gängige Fussvolk optisch anders war und sich zumindest dank Rüstung, Schild und der ein oder anderen „Taktik“ (die garstige Drohne) auch etwas vom Cerberus-Einerlei abhob war auch ein klares Plus. Einer der großen Nachteile von Mass Effect 3 ist für mich persönlich, dass Reaper/Cerberus einfach irgendwann derbst ausgelutscht sind. Man hat sich an den zwei gesichtslosen Fraktionen satt gesehen/gespielt. Bioware hätte am Ende des Spiels noch den ein oder anderen Typus raushauen sollen. Ein/zwei größere Viecher (Reaper eben) wären sicherlich auch nett gewesen. Da punktete für mich der Citadel DLC einfach. Er wusste mich zu überraschen und bot neues – auch wenn einiges vielleicht nur oberflächlicher Natur war. Es fühlte sich frisch und rund an.



Natürlich lässt die Story eine gewisse „Klasse“ vermissen, dafür sind manche Szenen einfach zu gewollt „blöd“ (im positiven Sinne).


Und – auch wenn man mit dem eigentlichen Plot nicht so viel anfangen kann - alleine das Geplänkel mit allen Charakteren danach rechtfertigt den DLC. Rundet die Saga in meinen Augen wunderbar ab und spult noch einmal die komplette Gefühlspalette ab. Versöhnt mich ein wenig mit Mass Effect 3, wo mir z.B. der gesamte Abschnitt nach Tunchanka bis zum Sturm auf die Cerberus Basis (mit Ausnahmen) nicht wirklich gefallen hat. Die Liebe zum Detail, die mir teils DA fehlte hat mir der DLC jetzt ein wenig zurückgegeben.

Man kann dem DLC natürlich vorwerfen, dass das alles auch im Spiel hätte sein müssen. Aber das kann man genaugenommen jedem DLC ankreiden, sofern er nicht völlig losgelöst vom eigentlichen Spiel ist und Bezüge komplett außen vor gelassen werden. Da Spiele aber seit 20 Jahren nicht großartig teurer geworden sind (Für Secret of Evermore hab ich seinerzeit bspw. 120 Mark bezahlt), deren Produktionskosten aber deutlich angestiegen sind kann ich (noch) damit leben, wenn Publisher ihre Kosten auf partiell kleinere Bestandteile (Spiel + DLCs) verteilen.