Dem allgemeinen Tenor hier schließe ich mich mehr oder weniger an. Pirates 4 hat mir gut gefallen, aber wie anderswo schon gesagt, bin ich da wirklich kein Maßstab. Die hätten sich schon sehr anstrengen müssen, um etwas auf die Leinwand zu bringen, mit dem ich überhaupt nichts anfangen könnte

War nicht so gut wie der erste Teil, und imho ähnlich wie der zweite und dritte (die ich ja anders als die meisten auch gemocht habe). Anders hat sichs trotzdem angefühlt wegen der ganzen Neuerungen. Am meisten gestört hat mich, dass sich der Anfang so sehr hinzieht, bis die Handlung endlich mal Fahrt aufnimmt. Dafür gings später dann mit den plötzlichen Ortswechseln etwas zu schnell - manchmal hab ich gar nicht kapiert, ob und wie die von A nach B gekommen sind (dachte in dieser Bay gäbe es nur die Meerjungfrauen, und dann das gestrandete Schiff von dem Typen mit den Bechern, aber scheinbar war das alles schon die Insel mit der Quelle, oder wie?). Die Hintergrundgeschichte darüber, was mit Barbossa passiert ist, hätte ich gerne in ner richtigen Rückblende gehabt und nicht nur von ihm erzählt, aber immerhin. Hatte schon befürchtet, dass sie gar nicht mehr darauf eingehn. Ein paar der alten Nebencharaktere hab ich dann doch vermisst: Pintel und Ragetti, und Cotton, für den immer der Papagei gesprochen hat, weil er keine Zunge mehr hatte ^^ Schade. Beim Soundtrack gabs leider keine großen, einprägsamen, neuen Themen, aber dafür ein paar interessante neue Variationen der alten.
Ach ja, und die "Zombies" hätten die sich echt sparen können imho.

Positiv ist mir aufgefallen, dass der Fokus jetzt viel mehr auf Jack lag. Der Philipp und seine Serena haben mich erstaunlich wenig genervt. Die Queen Ann's Revenge sah cool aus, und das Finale hat auch gerockt. Darüber hinaus find ichs super, dass sie diesmal nicht so sehr mit den übernatürlichen Elementen übertrieben haben. Okay, es gab sie, und sogar jede Menge davon, aber eher kleinere, weniger in-ya-face mäßige Ideen, wenn man das mal mit der Riesen-Calypso, die in weiße Krabben zerfällt, oder Davy Jone's Locker Wüste der Wahnvorstellungen aus dem dritten Teil vergleicht. In der Hinsicht war On Stranger Tides doch wieder ein wenig mehr wie der erste.

Etwas überrascht hat mich, dass sich der Film gar nicht so eigenständig und in sich geschlossen anfühlte, wie vorab immer gesagt wurde. Es war mehr das nächste Kapitel in einer fortlaufenden Saga, bei dem am Ende einige Fragen bzw. Handlungsfäden offen bleiben. Also jetzt nicht so wie beim ersten Teil, nach dem man zufrieden hätte aufhören können. Fast als wäre On Stranger Tides hauptsächlich dazu gedacht, um die neuen Charaktere für weitere Fortsetzungen einzuführen.
Insofern freu ich mich schon auf den nächsten Film, für den das Drehbuch ja bereits fertig sein soll ^^

Ach ja, und die Spanier haben mich nicht wirklich gestört. Man hätte ihnen zwar mehr Exposition geben können (der Anführer hätte doch einen guten Bösewicht abgegeben), aber insgesamt erschien es mir schon recht passend. Die historischen Spanier zu dieser Zeit haben in ihrem religiösen Wahn und verfehlten Sendungsbewusstsein ja tatsächlich jede Menge kaputt gemacht :P