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Thema: Frauenbilder Theodor Fontane

  1. #1

    Frauenbilder Theodor Fontane

    Hey Leute ich soll einen Vortrag zu Theodor Fontane und den Frauen in seinen Büchern machen. Irgendwie tu ich mich recht schwer mit diesem Thema.
    Hat jemand von euch schon mal etwas diesbezüglich in der Schule ausgearbeitet Vergleiche von Werken, Frauenbilder im 19. Jhr. Etc.?

    Folgende rudimentäre Dinge die ich bis jetzt habe:
    Fontane und seine Frauen:

    Mutter: Emilie Fontane (geb. Labry)(1797–1869)
    - Tochter des Seidenkaufmanns Labry
    - Trennung 1847 mit Louis Henry Fontane(Beziehung: Er liebte seine Frau jedoch schien es
    sein Schicksal zu sein sie unglücklich zu machen)

    Fontanes Beschreibung: eine schlanke, zierliche Frau von schwarzem Haar, mit Augen wie Kohlen, energisch, selbstsuchtslos und [einen]ganz[em] Charakter, aber ... von so großer Leidenschaftlichkeit

    "Meine Gräber" (1888 )
    - Fontane schreibt in seiner Autobiografie „Meine Kinderjahre“, dass seine Mutter auf Aussehen und gute Manieren Wert legt. „Es kam also nur darauf an, sich vorteilhaft zu präsentieren."
    - Mutter: leidenschaftliches Temperament/ Selbstbewusst/praktisch Veranlagt, studieren hatte einen geringen Wert
    - Wertvoll: Reichtum und Besitz
    - alles andere war: „Komödie, Schein, eine Seifenblase, die jeden Augenblick platzen konnte“

    Frau: ( Vergleichbar mit Mathilde Möhring)
    - 1835 erste Begegnung mit Emilie Rouanet-Kummer (1824–1902)
    - 8. Dezember 1845 verlobte er sich mit Emilie Rouanet-Kummer
    - 16. Oktober 1850 heiratete er Emilie Rouanet-Kummer
    - lebten dann zusammen in einer Berliner Wohnung
    - 14. August 1851 Kind George (starb 1887 an einen Blinddarmdurchbruch)
    - Söhne Rudolf (* 1852), Peter Paul (* 1853) und Ulrich (* 1855) starben jeweils kurz nach der Geburt
    - Sohn Theodor (1856–1933)
    - einzige Tochter namens Martha (1860–1917)
    - Sohn Friedrich (1864-1941)
    Ihr Leben:
    - wünscht sich eine höheren Lebensstandard zu erreichen

    Fontanes Schwester: Jenny Sommerfeld

    Tochter Martha : (Frau Jenny Treibel: Willibald Schmidts Tochter Corinna)
    geistreich, gewitzt, aber auch gelegentlich bodenlos oberflächlich


    Würde mich für eine Antwort sehr freuen.
    VortragDeutsch

  2. #2

    Examinierter Senfautomat
    stars_mod
    Als Deutschlehrer gebe ich dir einen entscheidenden Tipp: Versuche nicht vom Autor und seinem Umfeld auf seine Figuren zu schließen. Dieser Ansatz ist extrem veraltet und ist zudem extrem unsicher. Versuche stattdessen lieber die Frauenbilder in ein oder zwei ausgewählten Werken Fontanes (z.B. "Irrungen und Wirrungen", "Effi Briest" und "Frau Jenny Treibel") anhand des Textes herauszuarbeiten. Das ist in Bezug auf einen guten Vortrag wesentlich besser.

  3. #3
    Ich denke, man kann das Umfeld schon mit einbeziehen, als möglichen Einfluss oder so - man sollte nur verhindern, freudianisch tot-endgültige Urteile zu fällen.
    Und ja, wenn es um das Frauenbild geht, sind seine Bücher natürlich bessere Quellen!

  4. #4
    Ich denke, bei Fontane ist das sehr schwierig in Einklang zu bringen. Wenn ich mich recht entsinne, ist der empirische Autor im bürgerlichen Realismus wenig von Interesse, weil ein absoluter Wertekanon Gestalten und Motive überzeichnet. War ziemlich charakteristisch für die Gründerzeit, dass man sich vom Persönlichen entfernt hat (zumindest, wenn ich das jetzt nicht epochal durcheinanderhaue). Fontane wird erst im Spätwerk persönlicher, als er auch zunehmend gesellschaftskritisch und politisch wird (Angaben ohne Gewähr).

    Aus diesem Grund halte ich es auch für fragwürdig, ob sich über den biographischen Fontane irgendein Frauenbild herauskristallisieren lässt. Ich würde an deiner Stelle lieber über die Epoche gehen. Im poetischen Realismus bedient man sich eher allgemeiner Problematiken, deshalb lassen sich in dieser Zeit auch unterschiedliche Romantypen ausmachen - der Gesellschaftsroman im Großen und Ganzen in verschiedenen Motivformen, wie beispielsweise Ehebruch bzw. Liebe über die Konvention hinaus oder Bildung oder Besitz. Ebenso allgemein sind dann eben auch die Prototypen der Charaktere, die zwar beispielsweise bei Fontane alle durch ihre Einzigartigkeit und Imperfektion ausgezeichnet werden, aber sie werden eben alle dadurch ausgezeichnet, das hat also auch schon wieder prototypischen Charakter.

    Würde mich jedenfalls von der autorenbezogenen Betrachtung distanzieren, die bringt selten etwas, beschäftige dich lieber mit den inhaltlichen Schwerpunkten der Werke und damit, wie diese Schwerpunkte im Frauenmotiv bei Fontane umgesetzt sind. Biographische Sichtweisen verlaufen sich meistens ins Leere, nicht nur, weil man keine Identität zwischen Autor und Erzähler hat, sondern auch, weil es dafür in diesem Fall keine stichhaltigen Anhaltspunkte gibt. Selbst bei Kafka, wo diese Anhaltspunkte sehr stark und auffällig gegeben sind, ist eine biographische Herangehensweise in der Regel nicht der richtige Weg.

    Zur Frauengestalt bei Fontane kann ich dir unter anderem Seite 4 bis 24 dieser Vortagsschriften von Doris Maurer empfehlen:
    http://www.fernuni-hagen.de/imperia/...ft23maurer.pdf

    Geändert von Mordechaj (05.12.2010 um 21:46 Uhr)

  5. #5
    ich kenne nur effi briest und matilde möhring.
    effi ist eher das zwangsverheiratete opfer und bei matilde möhring ist eher sie stärker als hugo grossmann,wenn ich das noch richtig behalten habe.
    ich würde dir also empfehlen beides zu lesen und ggf die unterschiede aufzuzeigen.

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