Bei Gruppenreferaten gibt es immer eine knappe Handvoll von Ansichten, wie man sich dieser Qual am besten annehmen sollte.
Kamerad A macht einfach gar nichts, er lässt irgendwen irgendwas schreiben, kriegt bei der Vorstellung einen Zettel in die Hand und liest fröhlich ab, so wäre das Problem mit Kamerad A zwar nicht optimal, aber immerhin gelöst. Kamerad B ist der sture, der seinen Weg durch das Referat ziehen möchte. Seine Ansichten sollen die Ansichten jener sein, die mit ihm zusammenarbeiten. Wem das nicht passt, dem passt es nicht, Kamerad B macht trotzdem sein Ding und kriegt, wenn es ganz schlecht läuft, auch noch einen Pluspunkt (natürlich für Schauspielerei und Betrug). Kamerad C ist das graue Mäuschen. Es tut nichts, nichts negatives, aber auch nichts positives. Wie Kamerad A wartet die graue Maus einfach auf die Hand, die ihr einen Zettel reicht, damit sie nicht vollkommen kläglich versagt. Da jeder Mensch im tiefsten Herzen sehr mitleidig ist, gibt es zumindest hier keine großen Meutereien. Kamerad D ist der geborene Gruppenführer. Er verteilt Themen, gibt Anordnungen und plant jede Millisekunde der Vorstellung bereits zwei Wochen vor Präsentation. Er arbeitet viel, bringt sich mit ein, drückt damit aber die Gruppe runter, weil er zuviel Arbeit übernimmt, Positiv für Kamerad A und B. Kamerad E ist der perfekte Clou für eine Gruppe. Er arbeitet, hilft anderen und bringt sich meist durch positive Einfälle ein, niemals drängt er sich auf od. setzt sich über die anderen Mitglieder hinweg, er findet das Mittelfeld, was allen anderen Kameraden fehlt und das macht ihn zum Gruppenliebling.
Grob gesagt: Es wirkt fast so, als würde der heilige Referatsgott die Würfel rollen lassen und so die Gruppen aus dem Jenseits zusammenschmeißen. Entweder man hat Glück oder eben Pech. Deswegen sage ich: Wenn ich mit den richtigen Leuten in der Gruppe bin, mag ich diese Art von Referaten, wenn es anders kommt, mutiere ich zu Kamerad A.