Ich denke auch, dass es momentan zu oft und vor allen Dingen zu kurz hintereinander Kyrien gab.
Werwolf und Kyrien haben sich ja fast schon die Hand gereicht, bei dem Wechsel.
Werwolf - Kyrien - Werwolf - Kyrien ...
Das ist auf Dauer öde. Das Werwolfspiel vermarktet sich halt so gut, weil es ja von der Industrie ein gut durchdachtes Spiel ist mit festen Regeln, die noch Platz bieten, sie anzupassen.
Kyrien hat zwar ein festes Konzept, das aber so oft abgeändert wird, da der Spielleiter immer wieder etwas neues ausprobieren möchte und hofft, es kommt bei den Spielern gut an. Diese fühlen sich jedoch eher verstört, wenn zum x-ten mal all ihre Planungen im Rollenspiel durch einen Random Trigger vernichtet werden.
Du musst wirklich von einem wegkommen, du darfst nicht wild herum experementieren. Plane das Spiel lieber mal ein paar Monate länger, anstatt dich gleich nach dem nächsten Rollenspiel schon wieder in die Schlange zu stellen, dann hast du mehr Zeit, dir zu überlegen, was du einbauen willst und was dann eher doch nicht. Die Rollen sind ja bisher okay, aber du hast so die eigenheit, mitten im Spiel plötzlich neue Rollen zu erschaffen. Falscher Ansatzpunkt, lieber gleich alles am Anfang verteilen, aber einige dann erst später erlauben, dass sie agieren.
Arbeite eine genaue Story aus, dieses "Hexe will die Weltherrschaft, sie bekommt diese, wenn sie alle Leute auf einem Treffen vernichtet, darf jedoch diese nur töten, wenn sie immer nur einem pro Tag tötet, aber dazwischen tötet sie dutzende von Unschuldigen und Tiere"-Konzept und was weiß ich nicht noch alles. Das klingt so klischeehaft, das es fast schon wieder gut sein könnte, aber nur fast.
Erstmal, Weltherrschaft ist von gestern, was will eine Hexe, die sowieso schon unglaubliche Kräfte hat, damit überhaupt? Sie kann doch sonst alles mit ihren Kräften, ist das überhaupt jemanden mal aufgefallen?!
Baue stattdessen lieber eine "Hexe will sich an Leuten rächen"-Story ein. Mache es wie folgt.
Astarah ist eine wiedergeborene Hexe, die in der Zeit der Hexenverbrennungen starb. Die Mitspieler sind nun die Wiedergeburten der damaligen leute, die sie umgebracht haben. Das gibt der Story eine ganz neue Bedeutung, da Astarah eher ein unschuldiges Opfer, als eine verrückte mit gottgleichen Kräften ist.
Und noch ein Tipp, lass diese Verstümmelungen und Übertreibungen, das zieht einen guten Plot ins Lächerliche. Der Unterschied zwischen Horror und Splatter ist, dass Horror noch Niveau hat. Bei Splatter wird explizit darauf geachtet, dass Personen brutal verstümmelt und umgebracht werden, je abgedrehter und blutrriefender, desto besser. Horror hingegen kann sogar komplett ohne Morde ablaufen, solange er eine unheimliche Atmosphäre erschafft und dem Leser/Zuschauer einen Schauer über den Rücken jagt.
Nimm mal den Film "They" als Beispiel, da stirbt keine Person, die Protagonistin wird nur von Wesen verfolgt, die in der Dunkelheit lauern und sie entführen wollen.
Das geht jetzt bei Kyrien schlechter, aber man könnte ja statt zerfetzten Gestalten auch eher dezente Leichen erschaffen, die einen eher zum frösteln, als zum kotzen bringen.
Bei "M" dachte ich ehrlich gesagt, hättest du deine Lektion gelernt, aber zack, da kommt Karl, der nicht nur zerfetzt, sondern anschließend auch noch zermatscht wird. Mh, lecker.
Ich weiß, du bist nicht so der Typ, der eher sich bei so etwas zurückhält, aber wenn du wirklich deine Spieler begeistern willst, kommst du nicht darum.
Dann solltest du dich lieber auf dein Schriftstellertum konzentrieren und es dort reinpacken, da macht es mehr Sinn.