Ich fand den Film auch klasse. Der Kampf um Hogwarts war absolut episch. Ich hatte permanent Gänsehaut weil es mich so gepackt hat. Es war auch schön Prof. McGonagall mal in Aktion zu sehen. Insgesamt halte ich den Film für einen würdigen Abschluss der Reihe. Es gab aber trotzdem vieles was mich gestört hat. Ich versuche mal ein bisschen was aufzuzählen, woran ich mich noch erinnere:
- Der Endkampf. Wieso musste diese merkwürdige Jagd durch Hogwarts sein? Ich verstehe ja, dass man im Film manches dramatisieren muss, aber das war zu viel des Guten. Im Buch findet kein Kampf mehr statt, da Voldemort zu dem Zeitpunkt bereits verloren hat (zumindest war dies meine Interpretation). Seine Anhänger sind tot oder geflohen, alle Horkruxe vernichtet, der Stab in seinen Händen gehört Harry. Im Film verfolgen sich durch das Schloss und es gipfelt dann in dieser absolut absurden Szene, in der beide vom Turm springen. Voldy macht sein Wolken...dings und versucht Harry die Augen auszukratzen ... wtf? Und der letzte Fluch war auch noch ungesagt ... merkwürdig. Ich fand diese ganze Szene im Buch sehr viel wirkungsvoller. Die Zuschauer, die sich um Voldy und Harry versammelt haben und Harrys Erklärungen ... das alles fehlt im Film völlig.
- Der Tod von Fred, Tonks und Lupin wird nicht gezeigt. Man sieht irgendwann für ein paar Sekunden die Leichen und das war alles. Sogut wie keine Emotionen der Weasleys. Nur Ron, George und Molly haben um Fred geweint - die anderen haben nur da gestanden und traurig geguckt. Entschuldigung, aber wenn ich Arthur Weasley wäre und mein Sohn läge tot vor mir, hätte ich verdammt nochmal ein paar Emotionen gezeigt. Das gleiche übrigens dann, wenn Voldy Harrys Leiche vorführt. Ginny schreit einmal und nichts weiter. Moment - im Buch schreit McGonagall und das ist eine der stärksten Szenen im Buch, mMn. Ron und alle anderen Verteidiger von Hogwarts sind vor Trauer und Wut nicht zu bändigen. Ron provoziert Voldemort sogar ("Er hat dich besiegt!") - fehlt im Film ebenfalls völlig und das stört mich sehr, denn das ist eine meiner Lieblingsstellen aller Harry Potter Bücher.
- Dumbledores Geschichte. Gibts im Film nicht ...
- Voldemort wird teilweise als Witzfigur dargestellt. Als er Draco umarmt hat, haben alle im Kino gelacht.
- Nevilles Rede am Ende war unnötig und klischeehaft.
Sehr gut gefallen haben mir vorallem ...
- Snapes Geschichte. Sehr buchgetreu dargestellt und wunderbar gespielt. Ich fand diese komplette Szene herzzereißend. Vorallem Snapes letzte Worte: "Du hast die Augen deiner Mutter, Harry." - irgendwie passt dieser Satz nicht zu Snape (Im Buch sagt er, soweit ich mich erinnern kann, nur: "Sieh mich an") - aber hat im Film irgendwie sehr gut gepasst und war traurig anzusehen. Alan Rickmans Darstellung war perfekt. Die Erinnerung war ebenfalls wunderbar inszeniert. Hätte man insgesamt nicht besser machen können, meiner Meinung nach - ich bin sehr zufrieden.
- Der Epilog. Ich stehe damit vllt. alleine da, aber ich fand den Epilog im Buch auch schon sehr schön. Klar, sehen die Darsteller ein bisschen lächerlich aus, vorallem Ron, der über die Jahre wohl einen kleinen Bierbauch bekommen hat (hier haben alle im Kino gelacht) - aber als ganzes gesehen funktioniert die Szene für mich wunderbar als Abschluß. Ich wurde ganz nostalgisch in der letzten Aufnahme, als Musik aus dem ersten Teil gespielt wurde ... und am Ende sind da unsere drei Helden und sagen nichts, sondern lächeln nur. Irgendwie fängt das genau das ein, was ich mir beim Lesen des Buches vorgestellt habe und es passt auch zum letzten Satz: "Alles war gut." - hat mir sehr gut gefallen.
Ich bin mit den Filmen und Büchern über Harry Potter aufgewachsen und obwohl ich die Filme nicht alle genossen habe (vorallem 4 und 5) - bin ich nun traurig, dass es endgültig zu Ende ist. Ich kann gar nicht beschreiben, was ich genau empfinde. Es ist auf jeden Fall ganz viel Nostalgie. Irgendwie fühlt es sich an, als sei ein Teil meiner Kindheit damit abgeschlossen.
Zurück in die Welt der Muggel ...