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Thema: Harry Potter 7

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
    Zitat Zitat von Enkidu Beitrag anzeigen
    Nochmal: Mir kann niemand erzählen, dass ein begnadeter Regisseur nicht fähig wäre, aus dem einen Buch auch einen einzigen gelungenen und in sich stimmigen Film zu machen, auch wenn dabei ein paar Kleinigkeiten weggelassen werden.
    Ich denke, das ist der große Knackpunkt: Harry Potter wurde von Anfang an nicht würdig umgesetzt, genau wegen dieser Erfolgsgarantie. Die ersten beiden Filme waren derber Schrott, einer Sat.1-Familienfilm-Produktion gleich. Schlechte Schauspieler, grottige Inszenierung, die Vorlage völlig auseinandergepflückt und in hässlichen Bruchstücken wieder zusammengefügt. Die einzige Form der Emotionserzeugung steckte im Soundtrack. Dann wurde es nach und nach besser, man war immer noch fernab der Vorlage, wollte sich aber so genau wie möglich dran halten - nichts Halbes und nichts Ganzes also. Das waren 3 und 4, Teil 5 war erstmal wieder grottig und unausgereift.
    Was Teil 6 definitiv gut tut, ist dass sie sich von diesem Anspruch, das Buch total umzusetzen, lösen. Die düstere Atmosphäre im Gegensatz zu Griffindor in Sonne und Grünland tut der Inszenierung auf alle Fälle gut. Sogar die Schauspieler haben deutlich aufgewertet (okay, Redcliff ist immer noch derbe schlecht). Es wurden tatsächlich durch schauspielerische Leistung und durch die Geschichte Emotionen vermittelt. Aber auch das ist kein sonderlich großes Kino, es ist einfach besser als das Schlechte vorher.


    Vielleicht gibt es ja in 15-30 Jahren mal eine ordentliche Neuverfilmung mit guten Schauspielern, einer besseren Problematisierung und weniger Storyabriss, dafür stärkeren Charakteren. Was Rowlings Arbeit ausmacht, sind nämlich definitiv die gute Projektionsfläche bietenden Charaktere.

  2. #2
    Ja, bei David Yates zu bleiben war glaub ich auch nicht die beste Wahl. Durch die Zweiteilung machen sie es sich eben auch ziemlich einfach in der Hinsicht: Sie können mehr Stoff unterbringen und alleine so viele Zuschauer auf ihre Seite (bzw. ihnen das Geld aus der Tasche) ziehen. Mit künstlerischem Anspruch hat das aber nicht allzu viel zu tun. Die eigentliche Schwierigkeit besteht darin, in der Kürze der Zeit einer Vorlage gerecht zu werden und zu unterhalten, und genau hier zeigt sich auch viel von dem Talent der Verantwortlichen, sofern vorhanden.

    Wahrscheinlich nervt es mich nur, dass Hollywood jetzt eine neue Masche entdeckt hat. Nach den Prequels (Star Wars, Hannibal Rising), den oft furchtbaren Fortsetzungen alter Filmreihen nach zig Jahren Pause (Indiana Jones, John Rambo) und den unnötigen Reboots (Hulk, Spider-Man, Star Trek) kommen sie jetzt mit der Aufspaltung von Filmen daher, die eigentlich für sich alleine stehen sollten (neben HP7 z. B. auch Der kleine Hobbit oder der letzte Twilight-Teil). Mich würde das nicht so sehr stören, wenn es sich wirklich nur auf den Kinobesuch beziehen würde, sodass man die Filme später für den Eigengebrauch auch zusammengefügt auf DVD/Blu-Ray kaufen kann, so, wie es meist ursprünglich gedacht war. Aber bis heute gibt es soweit ich weiß keine Ausgabe von Kill Bill, die daraus wieder einen einzigen Film macht, und selbst wenn wäre es nur eine seltene Edition, während standardmäßig die Hälften verkauft werden. Ist ja auch klar, da man auf diese Weise noch mehr Kohle scheffeln kann. Den Franchises schaden sie damit imho aber nur.

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