Ergebnis 1 bis 11 von 11

Thema: Aussagenlogik: Variablen in Ausdrücken

Hybrid-Darstellung

Vorheriger Beitrag Vorheriger Beitrag   Nächster Beitrag Nächster Beitrag
  1. #1
    Wir brauchen nur nicht, und und oder, da die Implikation und die Äquivalenz aus diesen resultiert. Außerdem können wir zeigen, dass die Negation unseren Ausdruck nicht in der AV-Anzahl größer machen kann, da nur eine Variable durch eine Variable mit einem nicht ausgedrückt wird.

    Wichtig sind also nur und und oder, die beide vom Aufbau her gleich sind und zwar wird eine Variable (damit meine ich nicht eine AV sondern nur eine Stelle im Ausdruck, welcher eine AV oder eine weiteren Teilausdruck beinhalten kann, mir fällt grade das richtige Wort nicht ein) durch einen Ausdruck mit zwei Variablen, die mit einem und/oder verbunden sind ersetzt.

    Die Induktion aufbauend auf i = 1 mit (p1 und p2) bzw (p1 oder p2) zeigt dann, das pro Induktionstiefe (i steht für die Teilausdrücke aus denen der Ausdruck aufgebaut ist) der Ausdruck um Maximal 1 AV erweitert werden kann.

    Die Tiefe i des Ausdrucks ist endlich und die Anzahl der AV damit auch, denn diese ist dann i+1.

  2. #2
    Alles klar, jetzt habe ich es verstanden, danke

  3. #3
    Zitat Zitat von Tyr Beitrag anzeigen
    Wir brauchen nur nicht, und und oder, da die Implikation und die Äquivalenz aus diesen resultiert.
    Sorry, aber so einfach sollte und darf man es sich nicht machen: Das Ganze ist eine formale Sprache, in der die Zeichenketten und ihre einzelnen Bestandteile grundsätzlich einmal gar keine Interpretation haben, außer eben den rein syntaktischen Begriffen wie eben "Variabel" oder weiterführend "Formel". Ob bestimmte Ausdrücke unter klassischer Interpretation 'gleichwertig' sind ist wurscht, die Sprache könnte ja auch das Grundgerüst für eine schwächere Logik, wie der intuitionistischen oder der Minimallogik sein, in denen z.B. die Gleichwertigkeit von (A → B) und (¬A ∨ B) nicht gilt, oder irgendeiner obskuren, eventuell sogar widersprüchlichen Logik sein. Der Sachverhalt dass ein Ausdruck der Sprache nur endlich viele Variabeln enthält besteht trotzdem, nur müssen wir auch → und ≡ in unsere Betrachtungen miteinbeziehen falls sie in gewöhnlicher Weise Teil der Sprache sind.

  4. #4
    Ja, damit hast du natürlich recht. Da wir nicht auf die Funktion der Operationen achten, sondern nur auf den Aufbau der Aussagen, können wir dann allgemein die 4 Operationen für die Induktion zu dem Fall (A op B) zuordnen während der andere Fall dann neg(A) ist.

    Ich habe auch anderen (verallgemeinerten) Quatsch da oben in meiner Ausführung geschrieben. Oestinator sollte das dann bitte ausführlicher und verbessert niederschreiben, das war bloß ein Gedankenanstoß von mir, den ich schnell zusammengetippt habe.

  5. #5
    Ich hätte da auch eine (simple) Frage zur Aussagenlogik.

    Beispiel:
    r=1
    p=1
    q=0

    Ich hab jetzt am Ende einer etwas längeren Gleichung dann dastehen:
    q=>r
    sprich:
    0=>1
    = 1

    Im Grunde sagt das ja aus, dass aus einer falschen Aussage eine wahre folgt. Aber warum kommt dann als Ergebnis 1 raus? Warum ist die Aussage wahr? Wie kann aus etwas falschem etwas wahres werden?

  6. #6
    Es steht doch schon in der Definition einer Implikation, dass aus was Falschem etwas Wahres gefolgert werden kann. So funktioniert doch auch der Beweis mittels Widerspruch. Du nimmst etwas an, was nicht gelten kann, führst es auf besagten Widerspruch und kannst daraus dann das Wahre folgern.

  7. #7
    ^ Was er sagt. Die Implikation ist formal über eine Wahrheitstabelle definiert (siehe z.B. http://de.wikipedia.org/wiki/Implika...le_Implikation). So funktioniert die Implikation, und aus formaler Sicht ist damit alles gesagt. Deine Frage ist vermutlich, warum man diese Definition gewählt hat.

    Der Grund dafür ist wohl, dass man (im Kalkül des natürlichen Schließens) aus einer falschen Annahme eine beliebige Aussage folgern kann (ex falso quodlibet).

  8. #8
    Zitat Zitat von gas Beitrag anzeigen

    Der Grund dafür ist wohl, dass man (im Kalkül des natürlichen Schließens) aus einer falschen Annahme eine beliebige Aussage folgern kann (ex falso quodlibet).
    Ah ja, so hatte unser Prof das mal in der Vorlesung erklärt. Da hatte ich das mal kurzzeitig nachvollziehen können, inzwischen wars aber wieder weg... ^^

    Danke jedenfalls für die Antworten.

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •