Ich denke, die Frage ist nicht einfach zu klären. Das ist eigentlich so die Grenze zwischen Wissenschaft und Philosophie. Fest steht nur, dass "Ich-Empfinden" bekommt man erst im 3. Lebensjahr. Das heißt, erst da kann man unterscheiden zwischen sich und dem anderen. Ja und da beginnt wohl der erstaunlichste Prozess im Tierreich, die Entwicklung des Charakters.Zitat
Der Charakter ist eigentlich in etwa die Persönlichkeit eines Menschen. Und wenn man über das Wort nachdenkt, so erklärt es sich eigentlich selbst. Es kommt nämlich aus dem griechischen und das Verb heißt kerben bzw. einkerben. Also ist der Chrakter frei übersetzt das Ergebnis verschiedenster Einkerbungen.
Als solche zählt man also alle äußeren Einflüsse. Das heißt, die Liebe und Nähe, die einem entgegengebracht wird, Ablehnung bzw. Akzeptanz durch die anderen, alle Lernerfahrungen wie Herdplatte = heiß oder Spinne = baah und so weiter, eigentlich das geamte Umfeld. Daraus entwickelt sich also der Chrakter und das eigene "Ich".
Je nach Kerbungen (es ist eben nicht nur die bewusste Erziehung, sondern auch Signale, die die Eltern oder andere gar nicht bewusst aussenden) ist der Mensch dann beeinflussbar oder nicht.
Also, das "ich" ist die Summe der Einflüsse. Das heißt, so gesehen ist man nur ein Produkt dieser Umwelt. Dann ist die Frage, gibt es sowas wie das "wahre selbst" überhaupt oder bildet man sich das nur ein. Es gibt einig sehr interessante Artikel über die Freiheit des selbst und so weiter. Also, sind die Entscheidungen im Endeffekt nur das , Ergebnis der Naturgesetze, weil ich auch ein Produkt dieser bin? Oder gibt es doch so etwas wie den freien Willen. Also kurz gesagt, ist das "wahre selbst" nicht eine Illusion, die uns einfach das Gefühl gibt etwas besonderes zu sein? Denn im Endeffekt ist es doch nur das, was uns von den Tieren unterscheidet.Zitat
Ich denke ganz einfach, man kann sich nicht selbst finden. Es gab mal einen weisen Menschen, genannt Jean Paul Sarte und der hat gesagt: Das einzige Mittel das Sein des anderen kennenzulernen, besteht darin, ihn zu hassen. Was will dieser Mensch uns damit sagen. Er ist ein Menschenhasser, okay, aber eigentlich hat der Spruch viel Tiefgang. Man muss es mal so sehen. Die Menschen, die man liebt, sieht man nie objektiv. in der Liebe spricht man auch von der "rosaroten Brille", die einem die Sicht vernebelt, aber diese gibt es sicherlich in schwächerer Form auch bei den Menschen, die man anders liebt, die Familie etwa. Das heißt, um einen Menschen wirklich zu kennen, darf man ihn nicht lieben. Und da man die Menschen, zu denen man keine Meinung hat, auch nicht kennt, bleiben also nur noch die Menschen übrig, die man hasst. Denn mit diesem Menschen beschäftigt man sich ja auch, nur dann ohne subjektive Sympathien.Zitat
Zwar spricht Sarte vom "Anderen", aber ich übertrage das mal auf das Selbst. Weil man sich immer liebt, unterbewusst zumindest, kann man sich nie richtig kennen. Man kann sich ja nicht einfach objektiv betrachten. Die eigene Meinung ist immer das absolute. Wie also will man zu sich finden, zu einem Menschen, den man nicht kennt.
Ich denke, es ist eine Charakter-Eigenschaft, die jeder hat. Nur bei dem einen ist sie wesentlich stärker als beim anderen. Das hängt natürlich vom Charakter ab. Ist man selbstbewusst, steht man zu sich, so macht man sich seltener etwas vor. Ist man aber unsicher, so ist das oft die einfachste Möglichkeit. Dennoch, die meisten lügen sich selbst unterbewusst an. Die "Entscheidungen", die man fällt sind eine einzige Lüge. Man glaubt, frei zu entscheiden, doch das ist eine Illusion. Eigentlich sind die meisten Dinge bereits entschieden, wenn man anfängt darüber nachzudenken. Jene Entscheidungen, die man als "Entscheidungen aus dem Bauch heraus" bezeichnet.Zitat
Das sehe ich genauso. Es gibt kein wirkliches selbst, also kein selbst, dem man treu bleiben könnte. Man ist ständig irgendwelchen Beeinflussungen ausgesetzt, so dass man das schon gar nicht mehr mitbekommt. Im Prinzip sind alle Menschen "willenlos", nur keiner will das einsehen, weil einen das auf eine Stufe mit Tieren setzt. Das ist jedenfalls meine Meinung, die sicherlich in der Minderheit ist, aber das ist okay. Sorry für den langen Post!Zitat
edit:
@ jensma:
Hast eigentlich überhaupt einen sinnvollen Satz in deinen Post geschrieben? Du wiederholst nur das, was längst gesagt wurde und gibt irgendwelche pseudo-witzigen Kommentare ab. Findest du das sinnvoll?