Puh. Also gut zu lesen ist's mal wieder, und die Dialoge wirken auch schon deutlich besser als im ersten Kapitel.
Größere Schwächen sind imo nur bei den Einschüben am Anfang und am Schluss. Erstmal gehören die, auch wenn du jeweils irgendwie den letzten Satz fortführst, besser vom Rest getrennt. Zumindest zwei zusätzliche Leerzeilen dazwischen sollten sein – ich selbst würde wohl diese Passagen sogar kursiv machen oder so, um sie nochmal abzugrenzen. Ist ja anscheinend entweder Rückblende oder Vorschau.
Zum anderen ist mir vor allem das zweite einfach zu extrem. Klar, es soll einem nicht lustig vorkommen, aber irgendwie finde ich das Ganze hochgradig unrealistisch und fast schon erzwungen bösartig. Dass ein Vater ernsthaft seine Kinder für einen Porno verleiht, anstatt beispielsweise zur Polizei zu gehen (Kinderpornographie ist ja nicht sooo das Kavaliersdelikt und auch wenn ich noch nie in Hamburg war, dürfte das ja doch keine derart gesetzesfreie Zone sein o_O"), ist z.B. schwer vorstellbar. Oder soll der Typ den Vater davor schon umgebracht haben? (In dem Fall wäre die Gegenwart bei "… dass mir euer Vater noch Geld schuldet" aber falsch.) Warum der Typ überhaupt echte Geschwister braucht, ist auch die Frage – woher würden die Zuschauer den Unterschied schon merken? Und in jedem Fall ist auch sehr seltsam, dass er den Jungen dann einfach aus heiterem Himmel erschießt. Er hätte den ja sicher auch noch dazu bringen können, es zu machen, und wenn er sich davor schon die Mühe gemacht hat, würde ihm ein derartiger Film wohl auch deutlich mehr bringen als der "Plan B". Ganz zu schweigen davon, dass der Vater kaum glauben wird, dass sein Sohn bloß die Treppe runtergefallen ist und sich das Genick gebrochen hat (noch dazu ohne Leiche), und dann doch evtl. langsam den Gang zur Polizei in Erwägung ziehen könnte.
Also wie's jetzt ist, ist das imo arg unrealistisch und wirkt wie gesagt gezwungen.