Im Thread über die Spielfreudigkeit der Community ist mal wieder das Wort Kurzspiel gefallen und ich hab mir gedacht, dass es ganz interessant wäre, mal über diese Spiele zu diskutieren. Ein Kurzspiel ist ein kurzes Spiel, wer hätte das gedacht, aber wir sollten wohl bei den Spielen bleiben, die normalerweise eben gerade nicht kurz sind. Denk- und Geschicklichkeitsspiele, Jump'n'Runs und Shooter, Action-Adventures und auch so manches richtige Adventure - das sind alles Spiele, die von Haus aus meistens nicht so komplex sind. Die Mammutwerke waren bei uns schon immer die Rollenspiele und deswegen schlage ich vor, dass wir hier in erster Linie über kurze Rollenspiele sprechen.

Wie kurz sie nun genau sein müssen, will ich gar nicht festlegen. Über den Daumen gepeilt würde ich zwar sagen, dass sie so ungefähr 2-3 Stunden lang sein müssen, aber hängt maßgeblich vom Konzept hinter dem Spiel ab. Einige sind mit dieser Länge schon zu lang, andere zu kurz. Auf jeden Fall sollten das Kurzspiel kein riesiger Epos sein, in dem der Spieler die ganze Welt bereist und zig Stunden mit ihm verbringt.

Die Nachteile von Kurzspielen:
Der größte Nachteil spielt bei uns zum Glück keine Rolle, nämlich das Preis-Leistungs-Verhältnis. Die Spiele kosten nichts, also kann man sich über eine geringe Spielzeit nicht beschweren. Was gibt es sonst? Höhere Anforderungen an den Entwickler. Er muss nämlich aufpassen, dass sein Konzept in der kurzen Spielzeit aufgeht. Das Spiel muss sowohl genug Handlung als auch genug Gameplay bieten, um den Spieler zu unterhalten. Obwohl man es beim Gameplay nicht so genau nehmen sollte. Was zählt ist der Hauptpfad, der muss die Zeitbegrenzung einhalten. Nebenaufgaben u. ä. dürfen das Spiel ruhig etwas länger machen, weil sie optional sind.

Die Vorteile von Kurzspielen:
Die Wichtigsten sind Zeit und Motivation. Der Entwickler bekommt das Spiel schneller fertig, muss also nicht mehrere Jahre auf ein Ergebnis warten. Mit einem klaren zeitlichen Ziel vor Augen hält die Motivation länger. Außerdem kann man in die paar Stunden vom Spiel alles reinstecken was man hat. Es kommt ja häufig vor, dass Makerspiele am Anfang gut loslegen und dann später abbauen. Die Monotonie bleibt einem bei Kurzspielen wohl erspart. Für Gelegenheitsspieler sind Kurzspiele auch erste Wahl. Selbst wenn man nur am Wochenende Zeit hat, sind 2-3 Stunden kein Ding.

Ich finde das Konzept "Kurzspiel" jedenfalls interessant und denke schon darüber nach, ob ich selber nicht auch mal kürzere Spiele zwischendurch machen sollte. Solche Spiele bieten sich ja auch als Spiel- und Experimentierwiese an. Mal schauen. Was haltet ihr von den Kurzspielen?