-
Ritter
Ich seh gerade diesen Thread und melde mich auch mal zu Wort.
Wenn man Triple A Titel und Maker Titel mal vergleichen möchte, fällt eine Sache natürlich ganz extrem auf, was mit der Qualität des letztendlichen Produktes ja gar nicht wirklich was zu tun hat: Werbung. Sei es die direkte Werbung über zum Beispiel offizielle Kanäle von Nintendo oder ähnlichen zu einem neuen Teil der Xenoblade Reihe oder eine Direct, die ein Farming Game meets Adventuring Game (Harvestella) so beiläufig vorstellt, oder auch einfach Mundpropaganda, wo man dann vom Freund eines Freundes hört, dass ein neues echt cooles Spiel announced wurde, zu dem man sich gleich auf mehreren Quellen einlesen kann. Vor dem Spielen kommt immer das Finden und das ist schon ein Punkt, bei dem man bedeutend mehr Eigeninitiative zeigen muss in der Makerszene, als im Triple A Bereich. Ich für meinen Teil bin zum Beispiel seit bestimmt 6 Jahren aus dem Makern raus, obwohl mir mein Projekt immer noch am Herzen liegt und ich da auch gerne noch im Gedanken dran arbeite und manchmal sogar wirklich den Maker nochmal öffne, aber die Zeit, um aktiv mehrere Makerspiele zu verfolgen, habe ich kaum, zumal meine Anfänge im Makern während meiner Schulzeit waren, wo ich vielleicht 14 war. Jetzt bin ich 26 mit abgeschlossener Berufsausbildung und Vollzeitarbeit, die mir nicht mehr so viel Zeit für Hobbys gibt. Und da fällt natürlich auch die vorher genannte Eigeninitiative meist raus. Erst gestern kam ich dazu, als ich mit Freunden über Spiele geredet habe, die ich im privatem Raum vielleicht mal streamen möchte für die 2 Stunden nach Feierabend, wo dann der Begriff "Nocturne Rebirth" gefallen ist, mal wieder zu schauen, wie es Projekten geht, die mich in der Vergangenheit interessiert haben.
Wo wir dann auch zum zweiten Problem direkt kommen, was ja auch schon im Thread angesprochen wurde: Viele Projekte schaffen es ja gar nicht aus der Demo heraus, oder überhaupt bis zur Demo. Da bin ich mit meinem Herzensprojekt natürlich auch mit drin, denn mehr als die Prologdemo habe ich nie zusammen bekommen, weil es einfach ein extremer Aufwand ist, der eben auch seine gewisse Zeit von Nöten hat. Nachdem ich gestern Abend feststellen musste, dass Projekte wie Revenant Gods und Aetherion seit Jahren kein Dev Update mehr gesehen haben, habe ich herausgefunden, dass Numina tatsächlich released wurde, ein Spiel, was 2010 hier erstmals vorgestellt wurde. Da saß stardust demnach mindestens 13 Jahre dran. Das ist einfach die Realität: Ein "gutes" Makerspiel benötigt lange Zeit, um fertiggestellt zu werden und wer da dann auf Vollversionen wartet, wartet mindestens einen Lebensabschnitt lang. Ich möchte hier in keinem Fall jemanden angreifen, jeder der mal ein Projekt gestartet hat, weiß, wie viel Arbeit da drin steckt. Ich selbst habe immer noch nicht aufgegeben, mein Projekt zu verwirklichen, auch wenn die Sterne wirklich nicht gut stehen, weil es für einen alleine zu viel Arbeit ist.
Was bleibt dann aber noch? Entweder Spiele, die vor Jahren released wurden, welche Popkultur-Referenzen der, im besten Fall, frühen 2010er beinhalten, welche damals Kult und jetzt fade sind (ich habe rezent über ein Replay von Alternate - Virus of Ragnarok nachgedacht, bis mir der Slenderman Dungeon wieder in Erinnerung kam und ehrlich gesagt: Nö.), oder episodische Kurzspiele, welche teilweise durch schnellen Veröffentlichungsversuch das Ziel und den Charme verfehlen. Und dazwischen gilt es dann, auf Gold zu stoßen. Der Rest schwebt im Limbo. Und da kommt halt mein Argument der Zeit. Nicht nur die Zeit für das Spielen selbst, sondern umso mehr die Zeit für das Finden eines für sich interessanten Makerspiels, was immer gegen die Zeit des Fertigstellens eines Projektes geht.
tl;dr Warum spiele ich also weniger Makerspiele? Weil sie mir nicht auffallen, ich keine Zeit habe, aktiv nach ihnen zu suchen und für mich interessante Projekte meist nicht über den Demostatus hinaus kommen und ich fertige Projekte bevorzugen würde.
Edit: Was mir da zusätzlich noch einfällt: Die Masse an neuen RPG-Maker Spielen wird auch schlicht weniger. Ich weiß noch vor 12 Jahren, als ich neu im Forum war, da gab es pro Woche bestimmt 3-5 neue Vorstellungen, teilweise mit Demos, teilweise fertige Kurzspiele. Da haben wir ja damals noch das Projekt des Monats gewählt. Das wurde dann aber mit den Jahren, mit fehlenden Neuprojekten, eingestellt. Das verbunden mit dem, was ich vorher schon gesagt habe, mit der langzeitigen Entwicklung eines Projektes, bedeutet auch einfach eine erheblich kleinere Masse an spielbarem Material. Wenn man hier dann sein UiD/VD/Wolfenhain und andere deutsche Makerklassiker gespielt hat, bleibt hier nicht mehr viel übrig.
Geändert von Zirconia (05.08.2023 um 09:13 Uhr)
Berechtigungen
- Neue Themen erstellen: Nein
- Themen beantworten: Nein
- Anhänge hochladen: Nein
- Beiträge bearbeiten: Nein
-
Foren-Regeln