Erynn war in der Sekunde auf den Beinen, als der Tumult hinter ihr losging und stürmte auf den Angreifer zu. Im Lauf zog sie ihr Schwert.
Sie sah, wie Arranges zurücksprang, dann das blasse Leuchten eines Zaubers, der den Unbekannten zu Fall brachte. Einen Herzschlag später hockte der Kaiserliche über ihm wie ein hungriger Flederschatten. Verdammt, er ist schnell, schoß es ihr durch den Kopf. Und das hat uns wahrscheinlich gerade das Leben gerettet.
Wachsam trat sie näher heran, spähte dabei in die Finsternis, ob sich nicht irgendwo noch weitere Angreifer blicken ließen. Der Kaiserliche hatte den Kopf des Fremden in den Nacken gerissen, und Erynn konnte sehen, daß es sich um eine Frau handelte, eine Dunmerin wie sie selbst. Ihr Haar war dunkel, vielleicht schwarz, die Augen blickten wild. Der Zauber hielt sie bewegungsunfähig, und selbst wenn das nicht der Fall gewesen wäre, wäre die Silberklinge an ihrem Hals ein durchschlagendes Argument dafür gewesen stillzuhalten.
Die Kriegerin senkte ihr Schwert ein wenig, behielt aber weiterhin die Umgebung im Auge.

„...und warum ich Euch einen Dolch in die Kehle rammen wollte? Weil ich dafür bezahlt werde“, sagte die Frau gerade. Verdammt, ich hatte recht! Arranges’ ganz spezielle Freundin hat uns tatsächlich ein Begrüßungskommittee geschickt.

„Ein bißchen knapp, Eure Erklärung, findet Ihr nicht?“ fragte sie die Fremde kalt. Sie haßte sich für die nächsten Worte, die sie ausstieß: „Nun, was die Informationsbeschaffung in diesem Fall angeht - das dürfte eher Euer Metier sein, Beschwörer. Wenn Ihr mich sucht, ich mache dann... irgendwas anderes. Lerne Flöte spielen, oder so. Falls Ihr irgendwas Komisches hört, das bin dann wahrscheinlich ebenfalls ich. Kotzend. Laßt Euch davon nicht stören.“
Im Stillen hoffte sie, daß ihre Worte genügten, um die Zunge der anderen Dunkelelfin zu lösen. Erynn war wirklich nicht besonders scharf darauf, Arranges in Aktion zu erleben.