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Thema: Die Jagd

Baum-Darstellung

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  1. #29

    Klosterruine

    Erynn war völlig überfordert. Ein riesiger Schatten vor ihr. Die Bösartigkeit, die sie in dieser Ruine schon die ganze Zeit unterschwellig gespürt hatte hatte, schien mit einem Schlage greifbar zu werden. Das... Ding verschwand plötzlich, die Empfindung jedoch blieb in dem Raum hängen. Lärm über ihr. Lärm hinter ihr. Sie stand wie erstarrt, ihr Gehirn weigerte sich, die Situation zu akzeptieren. Etwas packte sie. Arranges. In all dem Tohuwabohu drang irgendwie das Wort ‚verschwinden’ zu ihr durch. Gute Idee. Während der Kaiserliche sie mit sich zerrte, konnte sie einen kurzen Blick aus einem der Fenster werfen: Fünf Meter, sechs vielleicht bis zum Boden. Keine Chance. Endlich begannen ihre Synapsen wieder zu feuern, der Überlebensinstinkt übernahm die Kontrolle, und sie jagte hinter Arranges her, der gerade durch die Türöffnung stürzte und... verschwand. Die morschen Dielen hatten ihren Dienst endgültig eingestellt und unter dem Gewicht des Kaiserlichen nachgegeben. Ohne nachzudenken, setzte sie über das Loch im Boden hinweg und wirbelte herum. Sie hörte, wie er schwach ihren Namen rief. Die Kriegerin ließ sich platt auf den Bauch fallen und robbte zum Rand der Öffnung. Arranges hing mit einer Hand an der Kante, und es war offensichtlich, daß er sich nicht mehr lange würde halten können. Sie setzte ihr Öllicht ab und griff ohne Umschweife mit der einen Hand den freien, fuchtelnden Arm ihres Begleiters, die andere krallte sie in den Rüchen seines Kettenhemdes. Dann schob sie sich mit den Zehenspitzen rückwärts, während Sehnen und Muskeln protestierend aufschrien. „Streng dich ein wenig an, du schwerer Klotz!“ schimpfte sie, als sie Arranges Handbreit um Handbreit nach oben zog. Sie bildete sich ein, aus den Gängen unter ihr ein leises Knurren zu hören, aber es konnte sich genauso gut um eine Sinnestäuschung handeln. „Wenn du jetzt abstürzt, schwöre ich dir, daß ich dir ins Oblivion nachsteige und dich für den Rest der Ewigkeit heimsuche!“

    Vielleicht war diese Drohung für den Kaiserlichen schrecklich genug gewesen, um ihn in Wallung zu bringen, jedenfalls lag er kurze Zeit später keuchend neben ihr, und zwar am richtigen Ende des Lochs im Boden. „Hoch“, blaffte sie mit einer Bestimmtheit, von der sie bisher nicht wußte, daß sie sie besaß. „Ihr kennt den Weg hier heraus. Bewegt Euch, verdammt!“
    Sie mußte sich nicht wiederholen. Arranges kam auf die Füße und hetzte den Gang entlang, Erynn hinterher, Schwert in der einen, die Lampe in der anderen Hand.

    Sie wußte nicht, wie lange sie in wilder Flucht durch die Ruine liefen. Minuten dehnten sich zu Äonen. Die Präsenz des abgrundtief Bösen verließ sie nie ganz, mal war es näher, mal weiter entfernt, aber immer spürbar und gab ihren Füßen Flügel. Der Schatten war niemals zu sehen, aber sie konnten ihn hören – kriechend. Lauernd. Sie umkreisend. Er zeichnete Bilder von Unvorstellbarem in ihre Köpfe, auf eine entsetzliche, virtuose Weise, ein Meisterwerk direkt aus Vaerminas Reich. Einmal glaubte Erynn, ein widerwärtiges Schlürfen neben sich zu hören, gerade außerhalb des Gesichtsfeldes. Sie drehte den Kopf und schlug danach, doch die Klinge schnitt nur durch leere Luft. Die Elfin wirbelte herum und rannte weiter. Verderbtes Gelächter hallte durch ihren Kopf, wurde leiser, schien sich tänzelnd und auf leisen Pfoten zurückzuziehen, wie eine Katze, die mit einer Maus spielt. Sie schaute zu Arranges, der seinen Schritt noch einmal beschleunigte. Er hatte es also auch gehört!

    Dann war es still. Die Präsenz hatte sich zurückgezogen, dennoch hielten sie in ihrem Lauf nicht inne. Sie bogen in den Korridor ein, der zur Bibliothek führte, rannten Schulter an Schulter und bemühten sich, die quälenden Stiche zu ignorieren, die ihnen in die Seite fuhren. Lange halten wir das nicht mehr durch, dachte Erynn verzweifelt.
    Etwas schälte sich durch die Platten des Fußbodens. „Es ist unter uns“, hauchte Arranges. Das Grauen in seiner Stimme war nicht zu überhören.
    Fast gleichzeitig erreichten sie die Bibliothek – und rannten förmlich in die Präsenz hinein. Sie war vor ihnen. Hinter ihnen. Überall. Füllte den ganzen Raum aus... und sie hatte gewonnen. Erynn spürte es mit jeder Faser ihres Körpers. Hoffnungslosigkeit kroch ihr in Mund und Nase und schien sie förmlich zu ersticken.
    “Nein!!“ Nicht hier, nicht jetzt, nicht so kurz vor dem Ziel! Sie weigerte sich einfach, diesen Umstand als Tatsache anzuerkennen. Mit ungezähmter Wut, geboren aus schierer Verzweiflung, schleuderte sie ihr kleines Licht auf die Entität. Irgendwohin. Sie war schließlich nicht zu verfehlen.
    Das Öllämpchen zerplatze an einem Regal. Das staubtrockene Holz und die alten Bücher fingen sofort Feuer. Das unsichtbare Böse zischte zornentbrannt, wich zurück, ballte sich zu einer Kugel zusammen – und gab den Weg frei.
    Sie brauchten keine Worte, um sich zu verständigen. Wie ein Mann rannten sie los, stürmten aus der verfluchten Ruine heraus in den Innenhof und kamen schlitternd zum Stehen. Der Schatten schwebte reglos vor ihnen, über der Pforte, die aus dem Kloster herausführte. Er verdeckte das Licht der Sterne.

    „Arranges“, wisperte Erynn mit zitternder Stimme „Wenn es jemals einen Zeitpunkt gab, etwas Großes, Häßliches mit vielen Zähnen zu beschwören, dann ist das jetzt. Und es wäre großartig, wenn dieses Etwas Feuer spucken könnte...“
    Geändert von Glannaragh (28.01.2011 um 01:06 Uhr)

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