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Fossil
Dunkelforst => Leyawiin
Erynn zog sich die Decke über den Kopf, als der Regen einsetzte, doch es dauerte nicht lange, bis das Tuch völlig durchnäßt war. Sie rückte näher ans Feuer, das sich tapfer gegen die Wassermassen von oben wehrte und döste für den Rest der Nacht mehr, als daß sie schlief.
Sie gingen noch vor Morgengrauen weiter. Das Wetter besserte sich nicht, und so hielt sie nichts mehr an diesem Platz; Erynn, weil sie sich ohnehin furchtbar langweilte und Arranges, weil er bei dieser Witterung seine Studien kaum unter freiem Himmel fortsetzen konnte.
Als sie die Straße am späten Nachmittag erreichten, stellte sich endgültig auch die Frage, auf welchem Weg sie nach Bravil zurückkehren sollten.
Vordergründig war die Überlegung, zuerst nach Leyawiin zu gehen und von dort aus einen Transport zu organisieren natürlich die vernünftige Wahl, aber Erynn hatte nach wie vor Zweifel. Du mußt die Frage ohnehin früher oder später stellen, also kannst du das auch jetzt gleich tun. Sie suchte nach einer möglichst diplomatischen Herangehensweise, verwarf verschiedene Konstrukte und entschied sich letztendlich für den direkten Weg:
„Bevor wir in diese Stadt marschieren, will ich eines wissen: Wieso macht Ihr Euch keine Sorgen darüber wer Euch sehen könnte, obwohl Ihr in ganz Cyrodiil gesucht werdet? Ihr versteht sicher, daß ich da nicht unbedingt mit hineingezogen werden will...“
Langsam wird es schwierig... sie bohrt unwissend immer weiter... na mal sehen... 'Nun, das ist einfach zu erklären. Selbst wenn mich irgendeine Wache oder sogar eine Klinge, welche zufällig zugegen ist, erkennen sollte, wird sich keiner die Mühe machen, mich darauf anzusprechen, oder mich irgendwie festzunehmen... das liegt daran, dass die Suche nach mir schon seit einiger Zeit wieder abgebrochen wurde... habt ihr euch nie gewundert, dass die Steckbriefe von einem auf den anderen Tag überall fast restlos verschwunden waren?'
"Ich... nein, eigentlich nicht. Damals dachte ich, die Sache sei aufgeklärt worden. Warum...?" Erynn besann sich eines Besseren. "Vergeßt es."
Plötzlich war sie sehr müde. Müde ob all der Geheimnisse, mit denen sie plötzlich konfrontiert war. Müde, sich mit Dingen auseinandersetzten zu müssen, die sie nicht verstand und nicht zuletzt müde von der langen Reise, die ihre Reserven so gut wie aufgezehrt hatte. "Sehen wir zu, daß wir die Stadt erreichen. Ich kann diesen Sumpf nicht mehr sehen."
Die Straße wurde wenig benutzt und war daher in schlechtem Zustand, doch im Vergleich zur Wildnis jenseits davon bedeutete sie eine große Erleichterung. Angesichts des Dauerregens verzichteten sie auf eine Rast, die ihnen ohnehin nur wenig Erholung gebracht hätte. Sie erreichten Leyawiin am folgenden Vormittag. Dreckig und abgerissen wie sie aussahen, erweckten sie natürlich das Mißtrauen der Torwache - der Soldat winkte sie zur Seite und begann Fragen zu stellen. Bevor er auf die Idee kam ihr Gepäck durchsuchen zu wollen, tischte ihm Arranges glattzüngig eine Geschichte über eine Aufklärungsmission auf. Erynns Kriegergildenpapiere gaben der Erzählung die nötige Substanz, und sie wurden schließlich eingelassen. Trotzdem konnten sie den Blick des Wächters noch lange im Rücken spüren.
"Wir halten uns besser nicht zu lange hier auf - aber für heute sollten wir uns dennoch eine Taverne suchen. Mit Zuber. Ihr stinkt wie ein Troll."
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Legende
Leyawiin; Drei Schwestern Herberge
'Also es tut mir ja schrecklich leid, aber ihr musstet ja nicht das Gewicht von mindestens zwei Ogern auf dem Rücken aus dieser Grotte schleppen, damit dann noch irgendwie heil durch die Sümpfe kommen und habt dementsprechend kaum gewschitzt...' Sagte Arranges, dem es eher egal war, wie sehr er müffelte, dann hielte wenigstens ein paar einen größeren Abstand zu ihm.
Nachdem Erynn aber darauf bestand, nicht wieder in einer schäbigen Taverne Quartier zu beziehen, lenkte Arranges ihre Schritte zur Drei Schwestern Herberge. Sie brauchten nicht zu klopfen, schließlich war es noch nicht abends oder nachts. Sie traten ein, zwei Gäste, ein Hochelf und ein Kaiserlicher, saßen im Schankraum. Arranges kam es erst, als er bei einer der Besitzerinnen nach einem Zimmer fragte, dass er ja jetzt nicht mehr gezwungen war, einen Raum mit der Dunmer zu teilen. Dank den Vieren... ich sollte doch glatt mal wieder eine Reise zu den Schreinen der vier Säulen machen... genug Gründe für ein Dankgebet hätte ich jedenfalls... Er bestellte und zahlte ein Zimmer. Die Taverne war im Vergleich relativ teuer, aber dafür war praktisch alles, also Waschmöglichkeiten und das Essen im Preis enthalten. Das Zimmer war standardmäßig sowieso recht geräumig und immer mit einem breiten und mehr als bequemen Bett ausgestattet.
Mit einem zufriedenen Lächeln überließ er der Wirtin die Münzen und fragte auch direkt an, ob sie einen Zuber mit heißem Wasser bereitstellen könnte. Als er gesagt bekam, dass alles bis in einer Stunde etwa vorbereitet sein würde, begab er sich nach oben. Er schob die Tür hinter sich zu. 'Endlich ungestört... und ab Bravil, das heißt also in etwa 3 Tagen, bin ich Erynn sogar wieder komplett los.' Er legte seine Rüstung und den Gürtel ab. Alles war relativ gut verschmutzt. Ein Trank hatte er eingebüßt, das Fläschchen war wohl während der Strapazen zersprungen und die Schriftrollen, die er immer für den äußersten Notfall bei sich trug, hatten durch das feuchte Klima im Sumpf ebenfalls einiges abbekommen, waren aber noch brauchbar... Aber wie dem auch sei, Arranges störte sich daran eher wenig und er setzte sich in Kniehose und Hemd im Schneidersitz auf das Bett und begann wieder zu lesen, bis die knappe Stunde endlich vorbei war. Er legte sich lediglich den Umhang um und ging ein Stockwerk höher. Die Wirtin kam ihm gerade aus einem Raum entgegen, aus dem es schon leicht dampfte. 'Ich hoffe es ist alles zu eurer Zufriedenheit.'
'Gewiss...' Antwortete Arranges nur und trat ein.
Ein vergleichsweise großer Zuber stand inmitten eines mehr oder weniger großen Raumes. Feuchte Wärme erfüllte die Luft. Einige Augenblicke später saß Arranges im heißen Wasser und döste, den Kopf auf den Rand gelehnt, vor sich hin.
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Fossil
Leyawiin
Erynn bezahlte das Zimmer bei der Wirtin. Ein eigenes, ganz für sie alleine! Kein Gemecker. Kein Schnarchen. Keine Mücken, Nässe, Steine im Rücken, Sorgen vor Überfällen und niemand, der sie schon beim Aufwachen miesgelaunt anranzen würde. Es war doch erstaunlich, wie wenig man nach ein paar Wochen Entbehrungen zum Glücklichsein brauchte.
Noch war sie durch den Schlafentzug der letzten Nacht viel zu aufgekratzt, um überhaupt Ruhe finden zu können. Sie beschloß also, beim hiesigen Gildenhaus vorbeizuschauen und sich dort neu auszurüsten. Die Tatsache, daß ihre einzige Bewaffnung der Dolch in ihrem Stiefel war, ging ihr auf die Nerven.
Auf ihrem Weg dorthin bemerkte sie einige Söldner, welche die Rüstung der Blackwood Company trugen. Erynn machte einen großen Bogen um sie – sie wollte keinen Ärger.
Von der Gilde bekam sie relativ günstig ein gutes Langschwert, die Klinge ein wenig schmaler und leichter als bei dem alten. Es hatte etwas Flugrost angesetzt, aber das war nichts, was sich nicht mit einem Lappen und etwas Öl beheben ließe. Ein Bogen, der sie zufriedengestellt hätte, war allerdings nicht aufzutreiben. Dann versuche ich es eben in Bravil noch einmal.
Sie verbrachte noch einige Zeit in der Gilde, redete mit den Leuten, auch wenn es in dem Stützpunkt relativ kalt und duster war.
Bei den Neun, wie hatte sie das vermißt! Mit normalen Leuten an einem Tisch zu sitzen und sich zu unterhalten. Sie selbst erzählte nicht viel, sagte nur, daß sie die letzte Zeit im Dunkelforst unterwegs gewesen sei, um Gerüchten über Wegelagerer nachzugehen. Das kam der Wahrheit nahe genug und paßte zusätzlich noch zu der Geschichte, die sie dem Torwächter erzählt hatten.
Im Gegenzug hörte sie sich von einer älteren Rothwardonin eine regelrechte Elegie darüber an, wie stark die konkurrierende Söldnerorganisation in Leyawiin Fuß gefaßt hatte. Als sie danach fragte, stellte sich heraus, daß hier tatsächlich bereits an Feuerholz und Kerzen gespart wurde. Mein Leben hat mich wieder. Nun, besser die Company als untote Mönche.
Nach etwas über zwei Stunden verabschiedete sie sich und kehrte zur Herberge zurück. Sie bat die Wirtin, ihr ein Bad vorzubereiten -Arranges, so hoffte sie, war mittlerweile leidlich sauber und mit etwas Glück sogar rasiert- und verzog sich auf ihr Zimmer, wo sie sich aus ihrer Rüstung schälte. Das Leder sah wirklich ziemlich ramponiert aus und stand vor Dreck. Erynn säuberte es notdürftig mit einem Lappen, den sie neben der Waschschüssel fand. Ihre Gastgeberin würde nicht begeistert sein, aber schließlich war das Zimmer teuer genug gewesen, so daß sie darauf keine Rücksicht zu nehmen gedachte. Sie merkte, wie sie langsam schläfrig wurde, während sie die vertrauten Handgriffe ausführte, raffte sich aber nochmal auf, als Shomara an die Tür klopfte und sie informierte, daß das Wasser bereit sei. Erynn bat sie noch, den Kamin in ihrem Zimmer anzuheizen, bevor sie ging.
Sie schloß die Tür des Badezimmers hinter sich ab (ein weiterer Luxus, den sie ehrlich vermißt hatte), entledigte sich ihrer Kleidung, die, wenn das überhaupt möglich war, noch übler stank als sie selbst und ließ sich in den Bottich sinken. Herrlich. Ich glaube, ich bleib einfach hier bis ich mich aufgelöst habe... Die Elfin sah an sich herunter. Sie war schmaler geworden, die Muskeln fester, und überall hatte sie Schrammen und blaue Flecken, die unter der grauen Haut besonders beeindruckend aussahen.
Der segensreiche Zustand hielt nicht ewig an, denn irgendwann wurde ihr das Wasser zu kalt. Sie nutzte die Gelegenheit, um noch ihre Kleider durchzuwaschen, dann wickelte sie sich in ein großes Leinentuch. Erynn huschte über den Gang zu ihrem Zimmer zurück und hoffte dabei, niemandem zu begegnen. Sie hatte Glück.
Dort angekommen schaffte sie es gerade noch, ihre Klamotten über den Kamin zu hängen. Dann ließ sie sich ins Bett fallen (ja, ein richtiges Bett mit Daunendecke!) und schlief praktisch sofort ein.
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Legende
Leyawiin
Arranges beendete sein Bad, als das Wasser merklich abgekühlt war. Er nutzte die Gelegenheit ebenfalls und schrubbte seine Unterkleider so gut es möglich war. Er hängte sich seinen Umhang um und ging auf sein Zimmer zurück. Die blaue Tunika und die dunkelgraue Stoffhose, welche er normalerweise unter der Rüstung trug, hängte er nur über zwei Stühle. Ob diese Kleidungsstücke dreckig waren oder nicht, war eigentlich egal, man sah weder von der Hose, noch von der Tunika sehr viel, wenn der Kaiserliche seine Rüstung darüber angelegt hatte. Er lüftete die Kleidung meist nur aus oder ersetzte sie komplett. Die Stiefel jedoch waren arg in Mitleidenschaft gezogen worden im Sumpf. Die werd ich wohl bald wieder ersetzen müssen... Die Mithrilkette musste er nur ausschütteln. Das war der Vorteil dieses Materials, es nahm keinen Rost auf und Dreck konnte nicht wirklich daran haften. Arm- und Beinschienen säuberte er gewissenhaft und schon bald sah die Lederrüstung zwar nicht wie neu aus, aber sie machte einen ordentlich gepflegten Eindruck. Wie Arranges selbst, der sich noch im Bad ein wenig hergerichtet hatte. Der teils gruselig lange Bart wurde gut gestutzt und er schnitt sich die einzelnen Ponnys, die ihm in die Stirn fielen.
Als er alles erledigt hatte, setzte er sich wieder aufs Bett und las, bis in die Nacht hinein, ehe er sich seiner Vernunft beugte und einschlief. Ein tiefer, erholsamer Schlaf umfing den Nekromanten und als er am nächsten Morgen erwachte fühlte er sich direkt wieder ein kleines Bisschen jünger. Er stand auf und schaute sich suchend um, konnte aber erst nicht sagen, was er suchte. Er stand einige Minuten, sich nachdenklich am Hinterkopf kratzend, im Raum und überlegte. Du bist ein Trottel Arranges, was suchst du nach Erynn, du brauchst sie nicht mehr... sie hat ihren Zweck erfüllt und jetzt bist du wieder unabhängig und musst nicht ständig aufpassen, dass sie weglaufen könnte oder sonstetwas tun könnte, was dich behindern würde... Rügte er sich nach einigen Minuten selbst. Er legte seine Rüstung und die Kleidung an, sammelte sein hab und Gut ein. Dem Buch hatte er aus einem größeren Lederbeutel, von denen er drei Stück am Gürtel trug, notdürftig eine Art Tragegurt gefertigt und diesen zwischen Bund und Buchrücken hindurchgezogen. So konnte er es bequem an der Seite, wenn nötig vom Umhang verdeckt, tragen. Schließlich musste er sehr wahrscheinlich nach Bravil laufen.
Arranges begab sich nach unten in den Schankraum, es war noch recht früh und so saßen dort noch keine Gäste. Auch Erynn war anscheinend noch nicht wach. Der Kaiserliche bestellte sich ein ordentliches Frühstück, rechnete ab und verließ die Herberge nachdem er sich nicht wirklich Zeit zum Essen gelassen hatte. Seine Schritte lenkten ihn zum Schmied der Stadt. Er ließ seine Rüstung ausbessern, vor allem die Schulterplatte und kaufte sich direkt ein neues, sehr fein gearbeitetes Silberschwert. Das Alte hatte schon wieder zu viele Scharten, eine Reparatur wäre fast so teuer gewesen, wie der Neukauf. Danach begab sich der Kaiserliche zum Westtor. Um zur Straße nach Bravil zu gelangen.
Der Zufall wollte es, dass er am Tor einen recht alten Soldaten in der Frühschicht antraf. Arranges kannte die Wache. Nach der Passkontrolle verfilen die beiden in ein kurzes lockeres Gespräch. Bei der Gelegenheit erkundigte sich Arranges über die Neuheiten, welche noch nicht im Rappenkurier standen und wie es um die Krise stand.
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Fossil
Leyawiin => Bravil
Erynn erwachte, legte die Rüstung an und ging nach unten in den Schankraum. Dort fragte sie Shomara nach dem Kaiserlichen und erfuhr, daß er bereits aufgebrochen war. Ein einfaches ‚auf Wiedersehen’ wäre nett gewesen. Aber ein Magier bleibt wohl immer ein Magier. Wahrscheinlich ist seine Birne so voll mit dem Stuß, der in dem Buch steht, daß er stracks in ein Obliviontor laufen würde ohne es zu merken. Schussel.
Sie bedankte sich für die Auskunft und verließ die Taverne. In Leyawiin hielt sie nichts mehr, und so machte sie sich auf den Weg zum Stadttor, durch das sie auf die grüne Straße gelangen würde. Beim Gedanken daran, daß sie noch einmal für zwei oder drei Tage durch die Gegend latschen müßte, verdrehte sie genervt die Augen.
Die Elfin war überrascht, als sie Arranges am Tor erblickte. „Ich hätte nicht gedacht, daß ich Euch noch einholen würde“, begrüßte sie ihn. Der Kaiserliche musterte sie mit ausdruckslosem Gesicht. „Warum habt Ihr es dann versucht? Schließlich seid Ihr frei dorthin zu gehen, wohin es Euch beliebt.“
Verdutzt und ein wenig verletzt starrte sie ihn an. „Verstehe“, antwortete sie kühl. „Der Khajiit hat seine Schuldigkeit getan, der Khajiit kann gehen. Wie Ihr wollt. Ich empfehle Euch unbedingt, noch ein paar Stunden hier zu warten, damit Ihr nicht Gefahr lauft, mich unterwegs einzuholen.“
Damit wandte sie sich ab und machte sich auf den Weg, entschlossen, nicht noch einmal zurückzuschauen. Magier...
Hinter sich hörte sie den abgrundtiefen Seufzer des Beschwörers und dann Schritte. Erynn verdrehte die Augen. Charakterkrüppel. Ich hätte es nie geglaubt, aber in Zukunft wird mir Ah-Malz wie ein richtig einfühlsamer Kerl erscheinen.
Sie erreichten Bravil gegen Mittag des dritten Tages. Der Weg dorthin verlief weitgehend ohne böse Überraschungen, abgesehen von einem einzelnen Kobold, der es unbedingt wissen wollte. Die Episode endete mit einem verkohlten Kobold und einem sehr selbstzufrieden aussehenden Kaiserlichen.
Die Beiden sprachen nicht viel, während sie unterwegs waren. Nachdem das Buch nun gefunden und Torrah tot war, wurde überdeutlich, wie wenig sie eigentlich gemeinsam hatten. Erynns Wut war bereits am Abend des ersten Tages verraucht, und sie ließ die Sache am Stadttor einfach auf sich beruhen.
An den Ställen von Bravil angekommen, begrüßten die Pferde sie freudig. Sie sahen tatsächlich anständig gepflegt aus und standen gut in Futter, wie die Kriegerin prophezeit hatte. Ein leichtes Lächeln stahl sich auf ihr Gesicht, während sie beobachtete, wie liebevoll der Beschwörer mit seinem Fuchs umging. Er wirkte praktisch wie ausgewechselt.
Erynn ging und bezahlte die Besitzerin des Mietstalls. Ein neuer Bogen wird wohl noch eine Weile warten müssen. Jetzt bin ich völlig abgebrannt. Wirklich schade, daß wir das Amulett zerschlagen mußten. Es hätte eine schöne Anzahl Septime eingebracht.
Sie ging wieder nach draußen und sattelte Falchion.
„Arranges“, sprach sie ihren Begleiter noch einmal an. „Was auch immer Ihr jetzt vorhabt, ich für meinen Teil werde auf dem schnellsten Weg nach Skingrad zurückkehren.“ Kurz zog sie den Kaiserlichen in eine kräftige, reichlich undamenhafte Umarmung. „Für den unwahrscheinlichen Fall, daß Ihr meine Hilfe noch einmal brauchen solltet – tut mir den Gefallen und fragt einfach.“ Sie lächelte. „Lebt wohl.“
Mit diesen Worten schwang sich Erynn auf den Rücken ihres Pferdes und lenkte es auf die Straße nach Norden. Nach Hause, dachte sie. Endlich nach Hause.
Geändert von Glannaragh (09.02.2011 um 16:11 Uhr)
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Legende
Bravil -> Colovianisches Hochland -> Skingrad
Arrangs hatte im ersten Moment die Befürchtung, dass sie ihm jetzt auch noch einen Abschiedskuss aufzwingen wollte. Aber als sie ihn schlicht herzhaft in die Arme schloss, konnte der Nekroman nicht um hin, ebenfalls kurz die Arme um sie zu legen. Allerdings blieb der leicht verständnislose Ausdruck in seinem Gesicht bestehen. Warum zum Teufel ist sie so freundlich, so nett? ... Ich habe ihr Leben innerhalb weniger Tage nicht nur einfach ein wenig zerstört, nein, ich habe mir indirekt größtmöglichste Mühe gemacht, jeden Trümmer in so kleine Brösel wie irgend möglich zu zerstückeln... Arranges blieb einige Minuten einfach stehen und blickte Erynn mit gemischten Gefühlen hinterher. Bis er den Kopf schüttelte, das Buch sicher am Sattel befestigte und seinerseits losritt.
Arranges lenkte sein Pferd an die Westufer des Niben hinunter und ritt entlang des Flusses nach Norden. Er hatte sich überlegt, weitere Studien ersteinmal ruhen zulassen, stattdessen machte er sich wieder auf den Weg zur Einsiedelei des Bruders. Er nahm die Ringstraße westlich der Kaiserstadt und folgte dort der Straße bis nach Chorrol. Dort ergänzte er seine Vorräte und verließ die Stadt nach Westen.
Es war normalerweise ein Ritt von nicht ganz zwei Tagen, würde man die Einsiedelei, die mitten im Wald im Nirgendwo ohne Weg, ohne Trampelpfad lag, auch direkt finden. Arranges war gerade ein Tag unterwegs, als es zu dämmern begann und er sein Lager aufschlug. Gähnend saß der Kaiserliche vor dem Feuer, als seitlich von ihm ein großgewachsener Hüne aus der dunklen Kulisse des Waldes trat. Komplett in Schwarz gehüllt und die Kapuze tief ins Gesicht gezogen, setzte sich der Botschafter wie selbstverständlich ans Feuer. 'Der Meister sendet euch seine Grüße.' Arranges nickte nur schweigend. Er hasste die Botschafter, obwohl er ein paar persönlich kannte und man mit diesen eigentlich gut reden und sogar scherzen konnte. Yuphaistos war das beste Beispiel dafür, dass die Botschafter, so grässlich und stumpf sie auch wirken mochten, wenn sie ihm eine Nachricht überbrachten, ganz normale Menschen oder Mer waren. Aber jetzt war es eben wieder einmal so, dass der Botschafter ihm nur eine Nachricht übebringen sollte. Seine Stimme brannte wie Feuer in den Ohren und griff zugleich mit eisiger Hand nach der Kehle. Die große und massige Gestalt tat ihr Übriges, möglichst einschüchternd zu wirken, was nichteinmal nur Fassade war. Die Botschafter waren in gewisser Weise die Elite der Gathering.
'Die nächsten Wochen kommt die Gathering zusammen... Wie immer steht es euch frei zu kommen oder nicht. Jedoch wäre eure Anwesenheit sehr erwünscht. Es wird ein neuer Mentor für das Land Cyrodiil bestimmt. Da ihr dafür verantwortlich seid, dass Mentorin Torrah de Llevria nicht mehr unter uns weilt, möchte die Gathering eure Meinung hören, bevor sie selbst entscheiden, wer Torrahs Platz einnehmen wird... Weiters ist vor wenigen Tagen der Großmeister aus Elsweyr von uns gegangen, derzeit wird darüber entschieden, wer seine Nachfolge antreten wird...' Die Großmeister sterben in letzter Zeit wie die Fliegen... seltsam... 'Ich danke euch, gebt die Grüße an den Meister zurück.'
'Natürlich!' Der Riese erhob sich, richtete aber, bevor er verschwand, nochmal das Wort an Arranges: 'Ach und die Gathering wie auch der Meister, wünschen mit Nachdruck, dass ihr endlich einen Schüler annehmt!' Dann war der Hüne einfach weg. Kein Rascheln von Blättern, die verrieten, wo er durch das Unterholz lief, nichts. Der Botschafter war so plötzlich weg, wie er gekommen war.
'Schüler... die sind nur lästig und behindern meine Arbeit... ich wüsste nichteinmal wen ich da annehmen sollte... und diese Trottel, die sich Novizen schimpfen und die Speichellecker der Meister in den Ratshallen spielen, nehme ich sicher nicht...' Arranges schlief über diesem Groll schlussendlich ein.
Er erwachte mit der frühen Morgensonne. Aber kaum war er wach, ärgerte er sich schon wieder, als er sich die letzten Worte des Botschafters nochmal durch den Kopf gehen ließ. Er musste seinen Plan ändern... zunächst würde er das Buch bei dem Mönch abgeben, dort war es sicher und der Mönch würde wohl kaum etwas damit machen können. Der alte Bretone war viel zu mächtig, als dass er aus dem Folianten noch hätte neues Wissen ziehen können, außerdem kannte er das Buch sowieso schon. Dann brauchte der Kaiserliche noch eine verdammt gute Ausrede, wenn er bei der Gathering wieder ohne Schüler auflaufen würde. Aber von hier aus würde es ersteinmal wieder nach Skingrad gehen, um seine Tränke bei Falanu praktischerweise für um sonst aufzustocken. Gedacht, getan. Nach weiteren 4 Tagen, kam er am Abend des vierten Tages am Westtor von Skingrad an. Er gab sein Pferd bei den Stallungen ab und betrat die Stadt. Seine Schritte führten ihn direkt zur Taverne Zur Westebne, wo er sich ein Zimmer nahm. Die Tränke werde ich morgen besorgen und dann gehts einmal mehr innerhalb kürzester Zeit nach Morrowind...
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Legende
So, damit wäre diese Geschichte auch zu ende, ich hoffe, alle Mitleser hatten so viel Spaß wie Glann und ich beim Schreiben ^^
Die Geschichte wird im Gruppenthread "Krisensitzung" fortgesetzt.
Geändert von KingPaddy (06.07.2011 um 00:18 Uhr)
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