Arranges erholte sich gut, nachdem die wahnwitzigen Träume endlich nachließen. Er sank in einen sehr tiefen Schlaf. Am nächsten Morgen wunderte sich Arranges noch, warum er in eine fremde Decke eingrollt war. Erst, nachdem er sich die Müdigkeit aus den Augen gerieben hatte, begriff er, dass er eingeschlafen war und Erynn ihn zu allem Überfluss noch zugedeckt hatte. Ich werde nicht nur den Vier dafür danken, wenn ich dieses Weib endlich wieder los bin und mit ihr vermutlich auch Torrah aus meinem Leben verschwindet, denn sollte ich ihr heute tatsächlich begegnen, wird sie sterben!

Sie setzten ihren Weg fort. Arranges stellte erfreut fest, dass sie anscheinend ganz nahe waren und es nicht mehr lange dauern konnte, bis sie Torrah und damit auch das Buch gefunden hätten. Das Gelände wandelte sich währenddessen immer weiter. Das Amulett führte sie jetzt leicht nach Osten, aber trotzdem noch in eindeutig südliche Richtung. Langsam aber sicher näherten sie sich der Grenze von Argonia. Die Bäume wurden niedriger, das Blätterdach immer dichter und die breiten, festen Erdstege zwischen den Sumpflöchern immer schmahler. Die Sonne stand im Zenit, als sie die typische Landschaft des Dunkelforsts endgültig hinter sich gelassen hatten. Sie waren nun unter einem verschlungenen Blätterdach unterwegs, welches jede Luftzirkulation verhinderte. breite Moosteppiche hingen hier und dort von den niedirgeren Ästen. Nur sehr schmahle und bröckelige Stege erlaubten es, sich sicher zwischen den gedehnten Morastlöchern, aus denen stinkende Gase auftsiegen, zu bewegen. Immer wieder mussten sie umkehren oder über kurze Unterbrechungen dieser natürlichen Pfade hinwegspringen, um vorwärts zu kommen. Die Sonne stand schon tief im Westen, als Erynn plötzlich stehen blieb und in eine Richtung, direkt vor ihnen starrte. Sie waren jetzt wohl fast bei dem Buch angelangt. Arranges legte sich ein breit gefächertes Arsenal an Sprüchen bereit, die tödlicher kaum sein konnten. Langsam und aufmerksam bewegten sie sich weiter. Nach wenigen Minuten sahen sie zwischen dem verfilzten Gebüsch vor sich einen großen Erdhaufen auftauchen, der aus der flachen Sumpflandschaft auffallend herausstach.

Der kleine Hügel befand sich auf einer festgetrampelten, von Moos und Riedgras bewachsenen Fläche, die etwa 5 Schritte im Durchmesser hatte. Auf der ihnen zugewandten Seite war eine niedrige, aus morschen Brettern gezimmerte Tür. Langsam näherten sich die beiden. Arranges warf Erynn einen fragenden Blick zu und sie deutete entschlossen auf die Tür.

'Wir scheinen unserem Ziel ja sehr nahe zu sein... Es gibt da einige Dinge, die ihr vielleicht wissen solltet, bevor wir uns dort hineinbegeben... Ihr müsst wissen, Torrah ist Meisterin fast aller Magieschule, außer die der Alchemie und die der Beschwörung. Ich übetreffe sie nur in der Beschwörung. Sie ist im Grunde keine böse Person, wie ihr sie euch tatsächlich vorstellt. Sie ist eher auf ihr Wohl und ihr Vorwärtskommen fixiert und tut alles dafür, dies zu erreichen. Sie ist eine Meisterin der Manipulation und für sich genommen schrecklicher, als jede Ausgebrut Oblivions, auch wenn sie auf den ersten Blick harmlos wirkt. Ich brauche sie euch nicht zu beschreiben, ihr werdet sie garantiert erkennen... nur tut mir einen Gefallen: Bleibt zurück, wenn wir auf sie treffen... bitte...' Arranges sprach gedämpft. Nach seinen Worten girff er ohne darauf zu warten, ob Erynn vielleicht etwas sagen wollte, nach der Tür. Doch diese schwang lautlos nach innen auf, ehe er sie berührte. Das wird ein rießen Spaß... Er wandte sich entschlossen zu Erynn um und bedeutete ihr, ihm zu folgen. 'Bleibt hinter mir und habt keine Angst!'