Na bitte, es geht doch. Erynn stocherte mit einem Stock im Feuer, während sie Arranges beim Schlafen beobachtete. Er schien zu träumen, warf sich immer wieder hin und her und nuschelte Worte, die sie nicht verstehen konnte. Seufzend stand sie auf und wickelte ihn in ihre Decke. Der Kaiserliche zuckte zurück, als sie ihn dabei berührte, als hätte sie ihn verbrannt. „Still“, murmelte sie beruhigend. „Ich sagte doch, du sollst schlafen.“

Die Elfin zog sich zurück und hockte sich wieder neben das Lagerfeuer. Sie legte etwas Holz nach und konzentrierte sich auf das Pulsieren der Seele in dem Amulett an ihrem Brustbein. Morgen um diese Zeit ist wahrscheinlich schon alles vorbei. Entweder werden wir unser Ziel erreicht haben, oder wir sind tot. Was auch immer geschehen mag, am Ende wird nichts mehr so sein wie zuvor. Sie legte das Kinn auf die Knie und dachte darüber nach was sie tun würde, wenn sie nach Skingrad zurückkehrte. Falls sie zurückkehrte. Soll ich in der Gilde bleiben? Was, wenn irgendjemand die Verbindung zwischen mir und Arranges zieht? Sie erinnerte sich daran, wie sie und die anderen Söldner von einem Tag auf den anderen von der Suche nach dem Verräter abgezogen wurden. Ohne Erklärung. Damals hatte sie gedacht, daß man ihn gefunden hatte, doch der Beweis des Gegenteils lehnte knappe zwei Meter neben ihr an einem Baum und schnarchte. Andererseits habe ich danach auch nie wieder etwas von der Sache gehört. Wurde die Suche eingestellt – und wenn ja, warum?
Erynn nahm sich vor, den Kaiserlichen danach zufragen, wenn sie den morgigen Tag überstehen sollten. Sie warf ihm einen weiteren Blick zu. Er schlief jetzt ruhiger, und zum ersten Mal seit einer gefühlten Ewigkeit war die Anspannung von seinem Gesicht gewichen.

Als der Morgen dämmerte, erhob sie sich und weckte ihren Begleiter. Er fuhr hoch und ärgerte sich offensichtlich darüber, eingeschlafen zu sein. Erynn tat, als merke sie es nicht. Sie löschte das Feuer und machte sich bereit, den Weg fortzusetzen.