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Fossil
Arranges trieb Erynn und sich selbst unbarmherzig weiter durch den Sumpf, die Gefahren nicht achtend, die das mit sich brachte. Ein Fehltritt, und wir verrecken hier jämmerlich.
Im Morgengrauen legten sie eine kurze Rast ein, dann ging es weiter. Je länger sie marschierten, umso gereizter wurde der Kaiserliche. Er sah furchtbar aus. Das Gesicht war grau und eingefallen, in den Augen ein fiebriger Glanz. Als der Abend dämmerte und sie auf Erynns Betreiben hin ein Lager aufschlugen, nahm sie all ihren Mut zusammen und sprach ihn darauf an.
„So geht das nicht weiter“, sagte sie. „Ihr müßt schlafen, Arranges.“ Sein Blick war vernichtend, wie sie erwartet hatte. „Ich weiß, daß Euch das nicht paßt. Falls es Euch aber beruhigt, wir sind dem Buch näher als je zuvor. Bevor wir uns daran machen, es zurückzuholen, solltet Ihr ausgeruht sein.“
„Ich brauche keinen Schlaf“, fauchte er.
„Doch, den braucht Ihr“, antwortete sie fest. „Sind wir schon wieder so weit? Muß es wieder damit enden, daß wir uns gegenseitig verprügeln, nur damit Ihr zur Vernunft kommt?“ Sie atmete tief durch. „Wem wollt Ihr etwas beweisen?“ In der schwachen Hoffnung, daß sie mit ein paar freundlichen Worten seine Sturheit durchbrechen konnte, fuhr sie fort: „Ich weiß doch, daß Ihr stark seid, im Körper wie im Geiste. Aber jede Kraft hat ihre Grenzen, und Ihr seid nahe dran, die Euren zu erreichen.“
Als der Nekromant tief Luft holte, um entweder eine Gemeinheit oder Drohung auszustoßen, schnitt sie ihm mit einer unwilligen Geste das Wort ab. „Es wird Euch nicht gefallen, aber ich mache mir Sorgen um Euch... nein, spart Euch den Kommentar. Ihr seht selbst aus wie eine Eurer wandelnden Leichen. Seid doch nur dieses eine Mal vernünftig und ruht Euch aus, bevor wir uns in den Kampf stürzen.“
Geändert von Glannaragh (06.02.2011 um 15:45 Uhr)
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