Als sie am Ufer abgesetzt wurden und in den Wald eindrangen, machte Arranges sich kurz Gedanken darüber, wo Torrah wohl hinverschunden sein konnte, schließlich erreichte man von diesem Punkt aus zwei Gatheringstützpunkte, nicht zu vergessen, die Gatheringratshallen. Torrah ist nicht durchschaubar... aber die Ratshallen kann ich ausschließen und das Haus des Meisters in Schwarzmarsch auch... keiner außer dem einzigen Mentor dort, dessen Schüler und der zugeteilte Botschafter, wissen, wo das Haus dieses Argoniers liegt... aber ist Torrah wirklich so dumm, nach süden gegangen zu sein... zu Meisterin Marie? Torrah wurde von ihr schon immer vor mir bevorzugt, aber das nur, weil ich mich nicht ihrer Methoden beuge und sie erlerne wie Torrah... Arranges dachte noch eine Weile darüber nach und kam zu dem Schluss, dass er sich absolut keinen Reim auf die Richtung, die ihnen das Amulett wies, machen konnte. Erynn wird sich die Gnade der Götter erflehen müssen, sollte sie das überhaupt noch können, wenn ich mit ihr fertig bin, weil sie falsch geführt hat...

Die Frage der Dunkelelfe riss Arranges aus seinen Gedanken. Sie fragte nach seinem Pferd, tatsächlich. Arranges überlegte einen Moment, was er darauf sagen sollte oder wie er die Frage überhaupt zu deuten hatte, da schob Erynn schon etwas nach. 'Es tut mir leid, wenn das von euch falsch verstanden wurde. Es handelt sich bei der Person, die mir das Buch abgenommen hat, nich etwa um einen wirklichen Dieb... diese Frau... arbeitet mit derart widerwärtigen Mitteln, dass mir allein schon, wenn ich daran denke, übel wird. Torrah de Llevria ist ihr Name und sie ist im Grunde wie ich, nur auf eine ausschließlich gemeine Art und Weise... ich kann schlecht behaupten, dass ich im Gegensatz zu ihr freundlich bin... aber... ich könnte euch die Zusammenhänge erklären, aber...' Er brach ab. Arranges konnte ihr nicht einfach von der Gathering erzählen, dass er Erynn schon Torrahs Namen verraten hatte, konnte ihn schon in Schwierigkeiten bringen, obwohl es einige in der Gathering gab, denen das schlichtweg egal gewesen wäre, aber es gab eben auch Regeln, an die man sich innerhalb der Gemeinschaft zu halten hatte. Arranges wechselte das Thema so plötzlich, wie er das andere abgebrochen hatte: 'Ihr fragtet nach meinem Rotfuchs? Nun, ich habe euch sowieso schon sehr viel über mich erzählt, dann kommt es darauf auch nicht mehr an,' er sprach freundlich, als würde er echte Sympathie für Erynn hegen, im Grunde war er aber ersteinmal froh, über ein anderes Thema reden zu können, 'Habt ihr Familie? Eine Mutter, einen Vater, vielleicht auch Geschwister... nun, dann wisst ihr ja zweifellos, wie es ist, jemanden im Leben zu haben, der keine Fragen stellt, der Trost bringt und immer da ist, wenn man ihn braucht...' Tatsächlich stellte Arranges sich so eine Mutter oder einen Vater vor... zu weit zurück lagen die Erinnerungen an seine eigenen Eltern, ganz zu schweigen von dem, was er aus ihnen gemacht hatte, nur um seinen Wissensdurst zu stillen. Er sprach auch nicht wirklich über sie, für ihn war es schon selbstverständlich, dass, sollte einmal wie jetzt, der seltene Zufall eintreten und ihn jemand nach dem Pferd fragte, er von dem Fuchs, wie von seiner Familie sprach. 'Ich reite diesen Rotfuchs nun schon seit 12 Jahren und bis auf die Zeit auf den Inseln, waren wir nie wirklich länger als ein oder maximal zwei Tage getrennt. Er ist eigentlich der einzige Begleiter, dem ich mein Leben ohne zu zögern anvertrauen würde, was ihr vielleicht bemerkt habt, als ich halbtot auf seinem Rücken liegend, von der Ruine herkam. Ich habe ihm mein Leben anvertraut und er hat es versucht zu sichern, indem er mich weg von diesem grauenhaften Ort brachte... versteht ihr?'