Arranges blieb für die nächsten Tag fast stumm. Nur ein zwei Worte kamen über seine Lippen, als sie rasteten. Während sie unterwegs waren, beschäftigte sich Arranges mit seinem Rotfuchs, strich ihm immer wieder wohlwollend über die Nüstern, murmelte ihm Dinge zu, wenn sie die Pferde führen mussten. Die andere Zeit besah er sich die Natur um sie herum, lauschte aufmerksam und blieb mit dem Blick oft an vorüberspringenden Rehen hängen. Es war im Grunde so, als ob er allein unterwegs wäre und die Sache vom Vorabend nie passiert war. Als es dunkelte, zügelte Erynn das Tempo, war sich allerdings erst unsicher, ob sie jetzt anhalten sollte wegen der Rast oder nicht. Arranges bremste beide wortlos aus, kümmerte sich um ein kleines Feuerchen und beschied Erynn mit ein paar kargen Worten, dass er in der Nacht Wache halten würde.

Der nächste Tag brachte eine positive Überraschung mit sich. Sie mussten in etwa zwei Drittel des Weges geschafft haben, als sich das Gelände endlich etwas ebnete und die Vegetationsdichte ein wenig abnahm. Die folgenden zweieinhalb Tage kamen sie gut und zügig voran. Am Mittag des vierten Tages nach ihrem Streit, sahen sie endlich die Mauern Bravils zwischen den Bäumen auftauchen.

Arranges schlug vor, den restlichen Tag und die Nacht in der Stadt zu verbringen. Sie gaben die Pferde ab und füllten den verbliebenen Nachmittag damit aus, ihre Vorräte zu ergänzen und andere Erledigungen zu machen. Am Abend dann, begaben sie sich in die Taverne. Nach dem Essen saßen sich die beiden am Tisch gegenüber. Arranges starrte auf die Tischplatte. 'Habt ihr Geld dabei?' Es war eigentlich eine rein rhetorische Frage, mit der er lediglich ankündigen wollte, dass er demnächst gern schlafen gehen würde. Das Problem, das sich ihm hierbei stellte, war, dass diese dämliche Taverne nur Einbettzimmern hatte, zumindest wusste Arranges nichts davon, dass es hier auch Doppelbetten gab und wenn, waren die zu der späten Stunde sicher schon belegt. Und nochmals eine Nacht wie mit Meryann damals auf einem Stuhl, würde er sich nicht antun. Schmerzlich an damals erinnert, hob er unwillkürlich eine Hand und rieb sich den Nacken. Während er auf eine Antwort wartete, überlegte er, wie er das am besten anstellen konnte, sie allein zu lassen wagte er nicht... er wollte seit dem Streit nur noch das Buch und je schneller und unkomplizierter er es holen konnte, desto besser wäre es. Und dazu gehörte eben auch, dass er zusah, Erynn nicht flüchten zu lassen und ihr auch erst gar nicht die Möglichkeit dazu gab. Den Wirt als Wache vor ihrer Tür bezahle... nein... Ich selbst bewache die Tür... sicher nicht... Ein Dremora vielleicht... zu auffällig, außerdem könnten Betrunkene das in eine sehr unangenehme Situation verwandeln...