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Legende
Colovianisches Hochland
Arranges schloss seine Rede und schaute auf Erynn. Er konnte förmlich hören, wie es in ihrem Kopf arbeitete. Wieder eine ganz neue Erkenntnis, jetzt, wo er sie so sah und an seine eigene Erklärung zur Magie und dem Amulett dachte, kam es ihm in den Sinn, wie seltsam es sein musste, sich nicht dieser Macht bedienen zu können, welche allen Naturgesetzen zu trotzen schien und doch jeden Grashalm, jeden Kiesel auf der ganzen Welt durchströmte. Arranges stellte sich für einen Moment vor, wie es wäre, wenn er nicht magiebegabt wäre. Ein eiskalter Schauer lief ihm über den Rücken, allein die Vorstellung fiel ihm so schwer, dass er es gleich wieder bleiben ließ. Für Erynn musste das alles so derart verwirrend sein, dass er beschloss, einfach zu warten, bis sie etwas dazu sagte.
Der trübe Tag zog zäh dahin, die Pferde stapften gelangweilt auf dem felsigen Grund umher und grasten die wenigen grünen Büschel, die hier und da aus dem Grau stachen, ab. Arranges war immer noch geschwächt und schon nach kurzer Zeit hatte er das Problem wach zu bleiben. Zwar hatte der kurze Schlaf die gröbste Schwächung vom Kampf wieder wett gemacht, aber jetzt musste Arranges sich konzentrieren, nicht zu atmen wie ein alter vertrockneter Greis auf dem Sterbebett. Es mussten schon Stunden vergangen sein, als Arranges dem Drang seines Körpers nachgab. Er ließ seinen Oberkörper nach hinten sinken und blieb einfach so liegen.
Dösend schielte er immer wieder in den Himmel um die Uhrzeit zu schätzen. Er war gerade dabei, wieder für einige Augenblicke einzunicken, als Erynn etwas murmelte. Nach dem langen Schweigen, in dem man nur das Rauschen des Windes hörte, erschien Arranges das Geflüster der Elfin brutal laut. Langsam hob er den Kof und schaute über seine Brust hinweg zu Erynn. 'Süden. Wie müssen nach Süden.' Sie hatte das Amulett umgehängt und schien voll überzeugt von ihren Worten. Arranges überlegte gar nicht lange, schließlich musste er ihr Glauben schenken. Schnell hatte er sich aufgerichtet und starrte sie einen Moment an. Er knurrte etwas in seine Bartstoppeln, dann stand er auf. Sie sammelten ihre Sachen ein, von der Kleidung eben das, was noch davon übrig war und machten sich zum Aufbruch bereit. Als Arranges seine Rüstung anlegte, betrachtete er das Loch, welches die Klinge geschlagen hatte. Diese Mönche sind in ihrem untoten Dasein sogar noch schlimmer als zu Lebzeiten... Es war eben nicht irgendein minderwertiger Kettenpanzer, nein, es war Mithril und Arranges hatte ob des Stoßes, der wie Butter durch die Kette ging, zurecht Respekt vor diesen Abscheulichkeiten. Als er den Kettenpanzer zurechtzog, keuchte er hörbar auf. An den Hieb, den er auf die Schulter bekommen hatte und welcher ihm eine üble Delle in die schulterplatte getrieben hatte, hatte er die ganze Zeit nicht mehr gedacht, aber jetzt, da wieder Druck darauf wirkte, spürte er den Schmerz des Blutergusses wieder. Verfluchter Dreck... vor fünf Tagen habe ich ein halbes Vermögen dafür gezahlt, um die Kette reparieren zu lassen und jetzt sowas... so kann ich den Pnazer unmöglich tragen... Umständlich zog er ihn wieder aus. Er sah zu Erynn: 'Es tut mir leid, aber wir müssen einen Abstecher nach Chorrol machen, ich brauche einen Waffenschmied...' Sagte er verärgert.
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