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Legende
Westebne/Colovianisches Hochland -> Kloster
Sprecht nicht von mir, als wäre ich euer Eigentum... Effte Arranges sie in Gedanken nach. Aber diese Worte versetzten seiner Ansicht einen leichten Knacks... Er kannte es, Gefangene zu foltern, Wherlose abzuschlachten und aus purer Wut einfach zu töten, aber jemanden zum Einen zu zwingen, ihm zu helfen, aber auf der anderen Seite auf sie aufzupassen, damit sie nicht irgendwie verletzt oder gar getötet würde, verdrehte seine Ansichten und Ideale. Aber... wie... ?! ... Sie ist ja doch nur Mittel zum Zweck...? 'Glaubt mir, ich lege garantiert keinen Wert darauf, mich unnötig mit diesen Gestalten anzulegen... aber wegen Goblins überflüssig vorsichtig zu sein und das Unterfangen unnötig in die Länge ziehen? Ihr habt vor einigen Tagen wohl die Situation ein wenig verkannt...'
Sie zogen das Tempo an, so gut es das Gelände eben zuließ. Bis zum Abend hatten die beiden schon ein gutes Stück des Weges geschafft. Als es dunkel wurde, riss die Wolkendecke endlich auf und gab die Sicht auf Sekunda und Masser frei, welche majestätisch am Himmel entlangwanderten. Sie rasteten bis zum Morgengrauen und ritten dann weiter. Der Tag war schön, die Sonne strahlte vom Himmel und eine leichte Briese wehte ihnen entgegen. Arranges war die meiste Zeit damit beschäftigt, die Eindrücke der Natur um sie herum aufzunehmen. Erynn größtenteils ignorierend, heftete er den Blick an jede Blume, welche mit sonderbaren Farben aus dem alles bedeckenden, goldenen Schimmer der Korngräser, herausstach. Er lauschte aufmerksam dem Gezwitscher der Feldvögel oder starrte einfach nur gedankenverloren in den blauen Himmel. In der Nacht rasteten sie wieder. Am Abend hatten sie die Grenze zum Hochland erreicht. Das Gelände wurde steinig und die Vegetation wich mehr und mehr zurück. Der nächste Tag kündigte wieder Sonnenschein an, allerdings pfiff ihnen in diesen Höhenlagen ein ordentlicher Wind um die Ohren. Die Landschaft wurde zusehens grauer und felsiger, bis sie schließlich die Baumgrenze erreicht hatten und alles was sie noch an Pflanzen sahen, aus kleinen knorrigen Büschen und einzelnen Graswedeln auf den weitläufigen Geröllhalden, bestand.
Die Sonne versank gerade hinter dem Horizont, als Arranges sich im Sattel verrenkte und hinter sie nach Südosten blickte. Weit unter ihnen in der Ferne, konnten sie in einem grünen Meer aus Baumwipfeln die Dächer von Chorrol sehen. 'Es ist nicht mehr sehr weit, ich denke, wir können das Kloster noch heute nacht erreichen...' Sie ritten also weiter, als es dunkelte und verzichteten auf eine lange Rast.
Mitternacht war längst vorrüber, als vor ihnen eine massive Bergflanke wie eine Felsmauer aus dem Dunkel der Nacht auftauchte. Nur schwach konnten sie eine schmale Klamm erkennen, auf die jetzt von Osten her kommend, ein Schotterweg zuführte. Sie folgten dem Weg, durch die Schlucht, welche sich als kürzer erwies, wie es zunächst den Anschein hatte. Als sie auf der anderen Seite herauskamen, baute sich vor ihnen ein breiter, aber flacher Hang auf, welcher nach Nordwesten hinauf zu den Hochplateaus in Hammerfell führte. Etwas weiter oben, stach eine gewaltige Felsnase aus dem Hang heraus. Auf dieser war eine kantige, dunkle Struktur vor dem mattblauen Nachthimmel zu erkennen. Sie folgten dem Weg, der hinauf zum Kloster führte, bis sie die Ruine deutlich über sich erkennen konnten.
Sie waren vielleicht noch einen Ritt von einer knappen halben Stunde vom Kloster entfernt, als Arranges sie beide ausbremste. 'Wir sollten hier bis zum Anbruch des Tages rasten, ich bin nicht gewillt, des Nachts eine Fuß ins Innere dieser Mauern zu setzen, bei Tag ist das immer noch gefährlich genug.' Sie verließen den Weg und suchten nach einem geeigneten Lagerplatz, bis sie schließlich zwischen zwei großen Felsbrocken fündig wurden. Sie richteten sich in einer kleinen Mulde zwischen den Findlingen ein. 'Schlaft nur, ich werde für den Rest der Nacht die Wache übernehmen...' Das seltsame, machtvolle Gehabe, war nicht mehr zu finden in seiner Stimme, schon am gestrigen Tag, als sie ein paar wenige Worte gewechselt hatten, nicht mehr. Er hatte seine Einstellung überdacht und ihm missfiel es mehr und mehr, in ihr etwas wie einen Gebrauchsgegenstand zu sehen, aber noch weigerte er sich, sie als eine einfach Begleiterin, wie etwa Meryann oder Namsy zu sehen...
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