Ja richtig... ihr werdet das auch nicht überleben... Sobald ich mein Ziel erreicht habe, fahrt ihr zur Hölle, das ist sicher! In Zukunft werde ich keine Rücksicht mehr nehmen, ich führe Kämpfe wie es mir passt... Dachte Arranges, während er mehr hinter Erynn herstolperte als ging.

Sie kamen wie auch am Vortag nur langsam voran. Aber wenigstens zog der Abend ohne arges Wetter auf. Es wurde dennoch sehr dunkel unter den ausladenden Baumkronen. Die Nacht verlief ohne irgendwelche besonderen Ereignisse. Der nächste Tag brachte heißes Wetter. Es war schwül, die Luft stand in den Sümpfen, unerträglich lastete die Hitze auf ihnen. Beide waren erleichtert, als der Abendwind etwas kühlere Luft von Westen her brachte. Laut Erynn, waren sie ihrem Ziel sehr nahe, am nächsten Tag würden sie es sehr wahscheinlich noch vor Mittag erreichen können, vorausgesetzt, sie wurden nicht wieder von irgendwelchen Banditen überrascht.

Arranges war die ganz Zeit über in eine mehr oder weniger unfreundliche Stimmung verfallen. Er brachte Erynn kaum mehr eine auch nur annähernd freundliche Geste entgegen. Immer wieder ging er in Gedanken durch, was er von ihr alles ertragen musste und dachte sich nicht nur einmal, dass er vielleicht besser daran getan hätte, sich nicht doch jemand anderes für diese Jagd zu suchen. Er empfand eine angenehme, nicht hysterische, Vorfreude darauf, sie auf eine Art und Weise sterben zu lassen, die lange und qualvoll sein würde.

Am nächsten Morgen sank seine Laune nochmals deutlich. Ihr Ziel schien sich zu bewegen. Erynn eröffnete ihm am Morgen, dass sie das Buch nicht mehr so nahe, wie am Vorabend fühlen konnte, es hatte sich ihrer Wahrnehmung nach, weiter nach Süden bewegt. Erst verwundert, schaffte es Arranges für den Rest des Tages, da sie nun die Richtung geändert hatten und somit ob des fehlenden Flusses nun gar keine Orientierung mehr hatten außer dem Amulett, ihr kaum mehr als ja oder nein als Antworten auf ihre neuerlichen Fragen zu geben.

Sie hatten trotz des Geländes ein ordentliches Stück geschafft, als sie am Abend mitten im Nirgendwo ihr Lager aufschlugen. Arranges übernahm die erste Wache. An einen Baum gelehnt, blickte er aufmerksam auf die Geräusche der Nacht lauschend, in ein kleines Lagerfeuer.